Das Zitat sehe
ich so: Journalisten dürfen eine Haltung haben, sollen aber Fakten berichten.
Ich wüsste jedenfalls nicht, dass ein Kisch Dinge erfunden hätte. Bei den anderen je nach Text. Und auf diese Unterscheidung will er wohl hinaus mit dem Gesamttext. Generell sind Meldungen ja auch nur ein Teil einer guten Zeitung, und die versierteren Journalisten schreiben natürlich ihre eigenen Texte, die natürlich subjektiv sind - geht ja gar nicht anders.
Solange Menschen dafür Geld ausgeben, zumindest, schreiben sie. Bei manchen Blättern ist das ja aus monetären Wünschen/Zwängen der Eigentümer auf ein Minimum eingedampft worden. Auch hier dürfte wohl eine Intention des Autors möglich sein.
Die größte Bedrohung für guten Journalismus ist nämlich, dass ihn keiner mehr lesen will - manche auch, weil sie meinen, im Internet kriege ich eh alles umsonst.
Wie gesagt, es ist ja auch kein Geheimnis, dass verschiedene Zeitungen etwas anders berichten. Auch die eigenen Meldungen, sprich wenn sie nicht von Agenturen kommen. Wäre dies nicht so, wäre der Nachrichtenteil ja auch 100% überall gleich und man könnte ihn sein lassen.
Nochmal zu dem FAZ-Text und der Kritik an ihm: Ist das jetzt der große Beweis für die von oben gesteuerte Systempresse, die alles falsch oder tendenziös darstellt oder viel mehr einer, dass manche „alternative Seiten“ es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, wenn es nur der Sache dient?
Die Meinung, dass man Trump beim Wort nehmen sollte, und es nicht nötig ist, hier zu über- oder untertreiben, kann ich natürlich teilen.
Das hat man mir tatsächlich so in der Schule gelernt. Hab grad keine Zeit für längere Googelei. Deshalb nur dies:
http://www.lancaster.ac.uk/staff/smithb1/text207/presse/nach.htm
Ach so ist das gemeint.
Okay, dass ist ja klar, in der Weimarer Republik war die Lage bekanntlich extrem zugespitzt und die Lage instabil. Wenn die UK-Zeitungen schon bei Brexit in Lagern denken, dann kann man wohl sagen, dass sie in diesen Jahren wohl auch kaum eine abgeklärte Tradition herausgebildet hätten.
Auch davor, in der Monarchie, gab es zwar einige Blätter, wie man sie sich auch heute wünschen würde, aber nur zeitweise und lokal.
Man (auch ich) vergisst manchmal einfach, wie anders die Lage in Deutschland war. Auch nach dem Krieg. Zu sagen, die Traditionen
waren anders halte ich deshalb für etwas irreführend. Sie konnten sich gar nicht ähneln, ob die deutschen Herausgeber wollten oder nicht.
Vor allem die Briten können auf ihre freie Presse und ihre demokratische Tradition stolz sein. Schade, dass auch dort dies oft für gegeben angesehen wird.