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Re: Medienkritik
Antwort #195: Juni 12, 2020, 13:20:36
Wieder mal ein Denkanstoss, ob man sich womöglich nicht auch dann in einer Filterblase befindet, wenn man ausschliesslich die sogenannten etablierten angesehenen Medien konsumiert:

https://www.weltwoche.ch/ausgaben/2020-23/ausland/omerta-um-captain-rackete-die-weltwoche-ausgabe-23-2020.html
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)

Florian

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Re: Medienkritik
Antwort #197: September 26, 2020, 16:46:43
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Re: Medienkritik
Antwort #198: Januar 15, 2021, 08:21:55
Knapp 70 Prozent der Unter-30-Jährigen geben in der Umfrage an, die Internet-Plattform Youtube zu nutzen, um sich politisch zu informieren:
https://rp-online.de/politik/deutschland/umfrage-zum-medienkonsum-der-brger-jeder-vierte-misstraut-den-medien_aid-55673833
Re: Medienkritik
Antwort #199: Januar 21, 2021, 14:10:03
„Der Umgang mit Desinformation und Verschwörungserzählungen wird eine der größten Herausforderungen dieses Jahrzehnts werden“:
https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/falsche-prognosen-am-laufenden-band-die-lausige-trefferquote-der-verschwoerungsideologen/26822244.html

Florian

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Re: Medienkritik
Antwort #200: Januar 26, 2021, 14:06:13
Die New York Times trennt klassisch zwischen Nachrichten und Meinung. Sogar die Redaktionen sind getrennt.
Nun meinte eine Nachrichten-Schreiberin via eigenem Twitter-Account, die Ankunft von Biden in Washington verursache bei ihr Gänsehaut („chills“).
Da dauerte es nicht lange, bis Fox News und co. unappetlich über die „linken“ Medien geiferten.

Daraufhin trennten sich die Wege von Lauren Wolfe und der NYT, was wiederum einen neuen Shitstorm auslöste.

https://www.sueddeutsche.de/medien/new-york-times-neutralitaet-lauren-wolfe-biden-1.5185250
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Re: Medienkritik
Antwort #201: Januar 28, 2021, 05:26:55
https://www.nzz.ch/feuilleton/was-qualitaetsmedien-immer-noch-auszeichnet-ld.1597505

Zitat
Ingo von Münch blickt in seiner kritischen Analyse auf die «Krise der Medien». Der Autor hebt vor allem das Wächteramt der Medien hoch.
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Re: Medienkritik
Antwort #202: Februar 24, 2021, 05:58:58
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Florian

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Re: Medienkritik
Antwort #204: März 13, 2021, 21:00:36
So oder so, den Druck hat sich die Politik doch selbst eingebrockt.
Wenn ich morgens haargenau in der Zeitung lese, was in einer langen Nachtsitzung angeblich erst langem Ringen beschlossen wird, komme ich mir auch verarscht vor. Das ist keine Medienkritik, eher das Gegenteil, aber es enthüllt sich, dass es hier v.a. darauf abkommt, wie die Politiker dastehen.

Und da möchte ich die Medien doch wieder kritisieren. Erst wird der Spahn hochgejubelt, dann wieder abgeschossen. Immer mit Hinweis auf die Umfragen. Der Boulevard macht das natürlich extremer als unsere „Qualitätszeitungen“, aber die sind auch dabei. Und die Ö-R sind da mit ihren albernen Talkshows der immer gleichen Fratzen und merkwürdigen Interviews schon auch stark beteiligt.

Überhaupt will man ARD und ZDF manchmal gar nicht anmachen. Denn kommt keine Talkshow über Corona, kommt ein Krimi, in Optik und Handlung meist recht farblos.
Das ist auch sowas. Ermittlungen in Grautönen. Ist es fast schwarz-weiß, sehen die deutschen Fernsehmacher offensichtlich die perfekte Atmosphäre geschaffen für staubtrockene Dialoge, die einem die dargestellte Handlung noch mal erklären - oder die Beziehungsnöte des ermittelnden Personals. Vorbild wahrscheinlich die skandinavischen Krimis, aber da lag es am realen Wetter. Geht es noch blöder?
Es gibt Arte, mittlerweile schon lange nicht mehr so kunst-betont. Einzelne gute Sendungen auf den vielen, vielen ö-r-Kanälen. Aber sonst streame ich nur noch.

Will nicht zu sehr abdriften, allen sichere Fahrt über die dritte Welle!
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Florian

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Re: Medienkritik
Antwort #205: März 16, 2021, 14:28:14
Die Landtagswahlen vom Sonntag sagen null aus zur Bundestagswahl im Herbst. Darüber sind sich auch die meisten Medien einig, nur wird trotzdem munter die Ampel als Regierungsalternative herbeigeschrieben.
Dabei geben das die Umfragen nicht mal ansatzweise her. Und die Lindner-FDP wird wahrscheinlich eh nicht mitmachen.

Und dann halten die Grünen eine Pressekonferenz und über Inhalte will die Presse nicht sprechen. Ausnahmslos alle Fragen drehen sich um die grüne Kanzlerkandidatur. Als gäbe es eine große Wahrscheinlichkeit, diese würde zur Kanzlerschaft führen können.

Die Hysterie in der Berliner Blase geht mir allmählich mächtig auf den Zeiger.
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Florian

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Re: Medienkritik
Antwort #206: März 26, 2021, 16:30:29
„Lovemobile“ ist eine preisgekrönte Dokumentation über einen Wohnmobil-Puff. In guter Ausleuchtung geben Sexarbeiterinnen und Freier Auskunft, der Film thematisiert Armutsprostitution und rEchtliche Lücken usw.
Der Film bekam den deutschen Dokumentarfilmpreis.

Angeblich kam der Film damals schon manchen Juroren arg schön vor. Man könnte auch mal überlegen, ob die Damen und v.a. ihre Kunden wirklich so offenherzig und klar erkennbar reden würden.

Es war eben zu schön, um wahr zu sein. Die Portraitierten sind Freunde und Bekannte der Regisseurin. Diese verteidigte ihren Film nach Bekanntwerden anfangs noch als „viel authentischere Realität“. Es wird nach wie vor betont, die Aussagen seien echt, es fehlte nur an der Kennzeichnung.

Nun steht natürlich der ganze Film infrage. Nicht nur das, es wirft ein Licht auf die Sender und Juroren, die schöne Bilder und Dokus mit klarer Struktur wollen. Da darf nicht alles im Ungefähren enden oder allzu genau nachgeforscht werden, da schalten doch die Leute weg.

Immerhin hat sie den Preis und das Preisgeld zurückgegeben. Hoffentlich bekommt das jetzt ein anderer Dokumentarfilmer, die können ja alle Geld gebrauchen.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/lovemobil-regisseurin-gibt-deutschen-dokumentarfilmpreis-zurueck-17262080.html


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Re: Medienkritik
Antwort #208: Juli 14, 2021, 16:56:14
Leider hinter Bezahlschranke, aber in meinen Augen sehr gute Einordnung der Medienleistung zum Thema Corona:

https://www.nzz.ch/feuilleton/braucht-es-wirklich-panikmache-lockdown-forderungen-und-als-news-verpackte-trivialitaeten-was-der-journalismus-in-der-pandemie-berichterstattung-besser-machen-koennte-ld.1625173

Zitat
Leitmedien hätten wechselseitig fragwürdiger, überflüssiger oder fehlerhafter Berichterstattung mehr Aufmerksamkeit zu zollen. Wichtig wäre auch, eine Fehlerkultur zu entwickeln, um eigene Irrtümer zu korrigieren. Es gälte, weniger Gewissheiten zu kommunizieren und mehr Zweifel zuzulassen – auch und gerade, wenn es um wissenschaftliche Erkenntnisse geht.

Zitat
Wenn sich Regierende oder Aktivisten – von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel über Innenminister Alain Berset bis hin zu Greta Thunberg – auf «die Wissenschaft» berufen, unternehmen sie meist Versuche, Forscher zu instrumentalisieren. Dieses Spiel sollten Journalisten durchschauen – und auch dann skeptisch bleiben, wenn sie es mit begnadeten, sendungsbewussten Wissenschaftern und Wissenschaftskommunikatoren zu tun haben.

Zitat
Kritik an der Corona-Berichterstattung gibt es tröpfchenweise, aber die Medien verhindern oft, dass diese an die breitere Öffentlichkeit durchdringt. Selbst Journalisten wie Jakob Augstein, Claus Kleber oder Gabor Steingart gelingt das nur gerade so weit, dass Journalisten gegenüber Corona-Querdenkern und später einmal gegenüber Historikern argumentieren können, es habe auch andere Stimmen in den Medien gegeben.
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Florian

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Re: Medienkritik
Antwort #209: März 04, 2022, 17:54:59
Weil die BBC die britische Regierung wegen ihres Corona-Management (inkl. eigene Partys, die für alle Bürger verboten waren) scharf kritisiert, steht sie auf der Feindesliste und soll finanziell bluten.
Jetzt entlarven die Journalisten voranging russische Schwafler und berichten aus dem Kriegsgebiet. Da kommen der zuständigen Ministerin fast die Tränen vor Rührung und von Budget-Kürzungen hat man doch nie was gesagt…

https://www.sueddeutsche.de/medien/bbc-nadine-dorries-tories-kuerzungen-channel-4-ukraine-krieg-1.5541414
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