Einiges war etwas ironisch gemeint.
Wenn die Definition so scharf ist, dann verstehe ich die Aufregung um die Fakenews nicht. "Glasklar erfundene Geschichten, die sich leicht identifizieren lassen" gab bzw. gibt es vielleicht eine Handvoll in den letzten Jahren oder ich bekomme die nicht mit.
Na gut, dann sage ich glasklar
widerlegbar.
Was mir immer wieder auffällt, sind Unwahrheiten (manchmal möchte ich sie auch Lügen nennen), die auch von den großen Parteien und Konzernen/Verbänden geäußert werden, die ich nur deshalb erkenne, weil ich mich mit dem Gebiet beschäftigt habe. Da so etwas nicht leicht zu identifizieren ist, fällt das also nicht nur Fakenews. OK. Und meist werden diese Unwahrheiten auch schön verklausuliert formuliert, damit man nicht so drauf festgelegt werden kann. Wobei gerade diese Äußerungen, die viel häufiger als die "echten" Fakenews sind, wesentlich mehr Wirkung zeigen.
Ja, sicher, aber wenn Jemand behauptet: „Dies ist geschehen, ich habe es genau gesehen.“, seinen Lebenslauf fälscht oder die Doktorarbeit abkupfert, muss er/sie gehen oder hat zumindest enorme Schwierigkeiten sich im Amt zu halten.
Ich gebe Dir vollkommen recht, dass auch Politiker, Parteien, Verbände, Gewerkschaften usw. der Wahrheit verpflichtet bleiben müssen und zu oft abstreifen. Das fängt ja schon an, wenn man unhaltbare Versprechungen gibt.
Und ja, der Übergang zwischen unangenehmer, aber noch akzeptierbarer Rhetorik und Lüge ist ein weicher.
Bei den Fake News, die jetzt diskutiert werden, geht es aber um etwas anderes…
Ich habe das Gefühl, dass der Begriff "Fakenews" relativ einseitig ausgelegt werden soll.
Genau.
Auf aufwiegelnde, falsche Tatsachenbehauptungen.
Nun, Trump mag noch eine Steigerung sein, OK. Aber geschadet haben nachweislich falsche Aussagen noch den wenigsten Leuten. Oder welchen Schaden hat von der Leyen davon getragen, nachdem sie behauptet hatte, dass in Indien Kinderpornographie nicht verboten wäre? Diese Behauptung finde ich schon ziemlich weit in Richtung Trump.
Sie hat die Behauptung schnell zurückgenommen und hatte das auch nicht frei erfunden, sondern aus einem Dokument von 2006 entnommen. Es war also ein Irrtum und keine Lüge. Ich wüsste auch nicht, was es der Frau bringen würde, hier etwas zu erfinden.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Familienministerin-bedauert-Kinderporno-Fauxpas-mit-Indien-5885.htmlUnd mal am Rande: In Indien steht sehr viel in Gesetzen und der Verfassung, das im Alltag keine Anwendung findet. Das gehört auch zur Wahrheit™ .
Ich weiß nicht...
Ich habe nicht den Eindruck, dass den Regierenden bei vielen Aussagen arg auf die Finger geschaut wird. Die Aussagen werden meist einfach wieder gegeben und nicht weiter hinterfragt. Kritisches Nachhaken fehlt meist oder führt maximal zu einer Nachfrage, spätestens danach ist Aussitzen eine geeignete Methode weiteres Nachfragen zu vermeiden.
Natürlich kann kaum ein Journalist aus dem Stegreif ein Gesetz zerfetzen, dass schon die Abgeordneten nicht verstehen.
Aber wenn man die richtigen Medien genießt, wird man früher oder später lesen, wie sich die Sache wirklich verhält. Natürlich nicht bei allen Spezialthemen, klar! Aber was Poltiik, Wirtschaft und Soziales oder auch die Außenpolitik angeht, schon.
Nur wer hat Zeit, dass alles zu lesen? Nur soll man dann nicht sagen, es stehe nirgends.