Es geht nicht um die Höhe der Unternehmenssteuer in Irland an sich. Dazu haben die anderen Staaten auch ihre Meinung, aber können nichts machen.
Vielmehr geht es um eine Steuervergünstigung für
einen Konzern. Damit wird er gegenüber
allen anderen Marktteilnehmern bevorzugt.
Das ist EU-weit eben nicht erlaubt, jede kleine städtische Beihilfe für Fußballclubs wird mittlerweile geprüft.
Und sind die Multis nicht eh schon mit vielerlei Optionen ausgestattet, die dem Mittelstand nicht zur Verfügung stehen - von Steuerkonstrukten bis Gesprächen mit Regierungschefs?
Der Mittelstand dagegen, hierzulande stets gelobt aber wenig gefördert, darf schauen, wo er bleibt. Das ist kein
fairer Wettbewerb, die Grundlage allen sauberen Wirtschaftens und Wohlergehens.
In meinen Augen krankt die ganze Welt an der Päppelung der Riesenkonzerne mit Staatsgeldern. Firmen und Bürger müssen dürfen dafür zahlen oder bekommen weniger Leistungen.
Und die 4000 Apple-Angestellten in Irland haben sicherlich seit 2003 keine 13 Milliarden Euro Lohnsteuern oder Abgaben bezahlt. Ein guter Deal ist es also nur für Apple und die Politiker, die sich im Glanz des Unternehmens sonnen oder gar hintenrum dann mal selbst profitieren - bei vielen Konzernen kennt man das zu Genüge. Bei Apple selbst weiß ich allerdings von Letzterem nichts.
Da es laut Cook ja keinen „special deal“ gab, wären sie ja wohl so oder so nach Irland gegangen?
Ernsthaft, vielleicht hätten sie sich woanders niedergelassen - und Irland hätte gar nichts bekommen. Aber sollen sich die Staaten auf Nullniveau hinunter bewegen? Das ist doch selbstzerstörerisch.
Natürlich brauchen wir auch große Unternehmen. Nur sollten sie nach denselben Regeln spielen müssen wie alle anderen auch.