Ich verstehe es so: der Technisat bietet 2 Protokolle: UPNP und HTTP. Kann der Finder das? Wie muss ich die Adresse formulieren?
Das ist leider viel komplizierter und auch der Begriff "UPnP" wird in diesem Zusammenhang von den Herstellern falsch verwendet. Was Du hier einsetzen willst, heißt korrekt "UPnP A/V Media Server" oder auch "DLNA-Server" und das setzt eine ganze Vielzahl verschiedener Protokolle und Abläufe voraus.
Das eigentliche UPnP ist nur ein standardisiertes Verfahren, mit dem sich einzelne Geräte und Dienste völlig ohne zentrale Konfiguration in einem lokalen Netzwerk finden können. Von der Funktion her ist es damit eine Konkurrenz zu Apples "Bonjour", das wiederum eine bestimmte Implementation der genormten "ZeroConf"-Technik ist.
Die UPnP-Erkennung eines Gerätes läuft wie folgt ab: Sobald ein neues Gerät einen Dienst für das Netz anbietet, sendet es über das SSDP-Protokoll eine Dienstankündigung auf Port 1900 der Adresse 239.255.255.250. Das ist eine spezielle, reservierte Adresse, auf die alle anderen Geräte des lokalen Netzes hören. Alle Geräte, die an diesem Dienst Interesse haben, holen sich dann per HTTP beim neuen Gerät eine XML-Beschreibung des angebotenen Dienstes ab und reagieren entsprechend darauf.
Übliche Dienste, die per UPnP angekündigt werden, sind neben der Fernkonfiguration und Statusabfrage von Home-Routern (über UPnP IGD) eben auch "Audiovisuelle Medienserver", die Medien im Netz zum Streaming freigeben. Das heißt korrekt "UPnP A/V". Wenn das sich zusätzlich an bestimmte Grundregeln und Vereinbarungen eines Herstellerkonsortiums hält, wird es "DLNA Digital Media Server" genannt.
Du möchtest den ISIO nun als UPnP A/V-Server betreiben. Dazu verbreitet er eine Dienstankündigung per SSDP, die Clients holen sich eine Beschreibung per HTTP und erkennen das Gerät als digitalen Medienserver (DMS). Ein Client holt dann per HTTP die Liste der jeweiligen Medien (Bilder, Musik, Video) beim Server ab und präsentiert sie. Für jedes einzelne Medium kann der Player eine zugehörige URL beim Server abfragen. Soll ein bestimmtes Medium abgespielt werden, ruft er die zugehörige URL auf. Für die Abfrage von Bildern kommt dabei normales HTTP/WebDAV zum Einsatz, bei Audio und Video die üblichen Streaming-Protokolle RTP oder RTSP. Bei Microsoft-nahen Produkten wird außerdem SDP verwendet. Weitere Regeln legen fest, welche Formate der Server anbieten darf, mit welchen Codecs die Medien komprimiert sein können und welche Features es zur Wiedergabe gibt (Geräteprofile).
Darüberhinaus bieten viele Medienserver auch eine Fernkonfigurationsmöglichkeit mit einer Web-Schnittstelle für Browser, was natürlich auch über HTTP läuft. Das habt ihr schon angesprochen, aber das hat mit dem anderweitigen Einsatz von HTTP
beim Abspielen nichts zu tun. Das in diesem Thread mehrmals angesprochene SMB wird hier auch nirgendwo verwendet.
Aufgrund der Vielzahl von Protokollen, Techniken, Formaten und Geräteeigenschaften sind Probleme durchaus nicht ungewöhnlich. Die ganz großen Fernsehhersteller beherrschen das einigermaßen. Bei kleinen Software-Anbietern muss man leider oft so lange verschiedene Client-Programme durchprobieren, bis man eins findet, was zum Server passt.