Antwort #14: April 28, 2016, 08:22:19
Ist bei der heutigen Gesetzes- und Regelungsdichte, besonders in unseren Breitengraden, halt eben schon so, dass gewisse Innovation und gewisser Fortschritt (oder zumindest ein gesellschaftlicher Wandel) fast nur noch möglich ist, indem Gesetze zumindest geritzt, wenn nicht eindeutig verletzt werden (YouTube, Airbnb, Uber etc.). Andernorts, insbesondere in den USA, geht man mit diesen Konflikten halt einfach ein bisschen pragmatischer um, als im obrigkeitshörigeren Europa. Das flexiblere angelsächsische Rechtssystem ist in diesem Punkt dem starr in Buchstaben gegossenen kontinentaleuropäischen System halt wohl schon überlegen.
Jedenfalls ist die Frage wohl schon erlaubt, ob die technologische und gesellschaftliche Entwicklung nicht längst nicht nach einem etwas granularer ausgearbeiteten Urheberrecht verlangen würde. Macht es wirklich Sinn, einem Buch und einer Fernsehtalkshow zu einem aktuellen politischen Thema die selbe Schutzdauer zuzugestehen?
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)