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Apple Pay
September 23, 2014, 12:09:19
Apple Pay wurde nun ja vorgestellt.

Die Idee dahinter finde ich gar nicht schlecht und recht gut umgesetzt. Vor allem der Hinweis auf die Anonymität der Transaktionen ist schon ein Riesenvorteil.

Nachteilig momentan ist sicherlich die Beschränkung auf USA und nur neue iPhones. So kommen die nicht direkt gegen z.B. Paypal and. Aber ich glaube trotzdem, dass Apple Pay das Potential hat, einen gewissen Marktanteil zu erreichen. Wir werden sehen, vor allem, ob man das in D jemals nutzen können wird.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller
Re: Apple Pay
Antwort #1: September 23, 2014, 14:32:31
Die Idee dahinter finde ich gar nicht schlecht und recht gut umgesetzt. Vor allem der Hinweis auf die Anonymität der Transaktionen ist schon ein Riesenvorteil.

Tja, aber ja auch nur gegenüber dem Verkäufer. Also kein Vergleich mit Bargeld.
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re: Apple Pay
Antwort #2: September 23, 2014, 14:48:26
Das ist richtig. Bargeld ist die anonymste Form.
Weder der Verkäufer weiß, an wer er verkauft, noch weiß die Bank oder irgendwer sonst, wo ich das Geld ausgebe.

Das ist bei bargeldlosem Verkehr von der Kreditkarte oder Konto wohl so nicht möglich. Spätestens die bank muss ja wissen, an wen das Geld fliessen soll. D.h. dass die Firmen, die den Geldtransfer machen, die Infos haben, lässt sich wohl nicht verhindern.
Aber Vorteil von Apple Pay:
- Ich muss dem Händler nicht meinen Namen oder Kreditkarte (samt Geheimnummer) präsentieren. Gegenüber dem Händler bin ich anonym.
- Die Kreditkarteninfos werden nur auf dem Gerät gespeichert. Genau das gleiche wie mit dem Fingerabdruck. Die Daten landen nicht bei Apple.
- Apple gibt an, dass sie die Transaktionsdaten nicht speichern. Das glaube ich, weil alles andere wäre Selbstmord seitens Apple. Es heißt nicht, dass sie es nicht könnten oder bei Zuruf der NSA nicht auch machen müssen.
- Bei der ausführenden Bank werden die Transaktionsdaten sowieso gespeichert.
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Florian

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Re: Apple Pay
Antwort #3: September 24, 2014, 00:44:03
Apple Pay ist eine Alternative für die Zahlung mit Kreditkarte - nicht für Bargeld.
Und da schlägt es sich doch recht gut.

Aber! Alles hängt am Fingerabdruck.
Habe ich einmal den Fingerabdruck eines Menschen kopiert, kann ich so immer mehr damit anfangen. Und mein Opfer kann sich kaum wehren und seinen Abdruck ja auch nicht verändern.
Wäre ich nun kriminell, würde ich mich über immer bessere Möglichkeiten für Identitätsdiebstahl freuen.

Aber gut, unsicherer als die Kreditkarte ist es dann wohl auch nicht - nur mit dem Sperren wird's halt schwierig.
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Re: Apple Pay
Antwort #4: September 24, 2014, 03:02:56
Bedenke Euer Ehren, bezahlen mit Kreditkarte ist auch eine Alternative für die Zahlung mit Bargeld.

Knw  :)
Re: Apple Pay
Antwort #5: September 24, 2014, 07:34:37
Apple Pay ist eine Alternative für die Zahlung mit Kreditkarte - nicht für Bargeld.

Ja klar, "nur" eine Alternative zur Kreditkarte (oder in D EC-Karte).

Zitat
Aber gut, unsicherer als die Kreditkarte ist es dann wohl auch nicht - nur mit dem Sperren wird's halt schwierig.

Ob es mit dem Sperren nicht auch einfach geht, weiß ich nicht. Im Prinzip muss man doch genauso wie beim Verlust der Kreditkarte die Kreditkarte selber sperren lassen, oder?

Und unsicherer als die Kreditkarte geht es wohl überhaupt nicht. Bei der EC-Karte muss ich immerhin den nicht sichtbaren PIN-Code rauskriegen oder die Unterschrift fälschen. Bei der Kreditkarte brauche ich gar nichts außer dem Plastik. Einfach nehmen und damit im echten Leben direkt bezahlen oder online damit einkaufen. Der notwendige "Sicherheitscode" ist schließlich im Klartext auf die Rückseite gedruckt und bei allen Händlern, bei denen man per Kreditkarte online eingekauft hat, gespeichert.
Man muss sich das mal klar machen: Wenn ich online mit der Kreditkarte einkaufe, muss ich dem Händler Nummer und Sicherheitscode nennen! Keiner soll seine PIN für die EC-Karte herausgeben, aber der "Sicherheitscode" muss dem Händler genannt werden. Theoretisch kann damit jeder direkt einkaufen.
Unsicherer geht es wirklich nicht mehr, finde ich.

Da ist Apple Pay dann doch eine wesentlich bessere Methode.
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Re: Apple Pay
Antwort #6: September 24, 2014, 20:50:59
Apple Pay ist eine Alternative für die Zahlung mit Kreditkarte - nicht für Bargeld.

Ja klar, "nur" eine Alternative zur Kreditkarte (oder in D EC-Karte).

Das sehe ich dann doch etwas anders. Die Kreditkarte deckt Präsenz- und Distanzgeschäfte ab. Ich persönlich nutze sie fast ausschliesslich für Distanzgeschäfte. Und genau das kann Apple Pay nicht. Apple Pay ist in meinen Augen daher primär eine Alternative zu Bargeld. Eine sehr schlechte in meinen Augen. Bestenfalls ist es noch eine Alternative zur Maestro-Karte. Aber die entsprechenden Transaktionsdaten habe ich dann doch lieber bei einer einheimischen Bank, als bei einem US-Konzern.
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Florian

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Re: Apple Pay
Antwort #7: September 25, 2014, 01:03:22
Doch, Apple Pay ist auch für Online-Zahlungen gedacht - aber nur über entsprechende Apps der Händler.
Für Webseiten gibt es (noch?) keine Lösung.

Und Apple sammelt und speichert laut eigener Aussage keine Transaktions-Daten.
O-Ton Eddy Cue:
„…Apple doesn't know:
What you bought
Where you bought it
or what you paid for it.
The transaction is between you, the merchant and your bank."

Das bezieht sich auf Ladengeschäfte. Da speichert den Gesamt-Umsatz ja wohl dann das entsprechende Terminal (im Demo-Film reichlich häßliches Ding!), damit Apple seine Provision bekommt.
Auch an App-Zahlungen ist Apple nach meinem Verständnis der API beim Transfer selbst nicht beteiligt.
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Re: Apple Pay
Antwort #8: September 25, 2014, 11:54:44
Okay, da wird man dann also wohl schauen müssen, wie das wirklich gestaltet ist. Hört sich so jedenfalls in meinen Ohren noch nicht so recht glaubhaft an.
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Re: Apple Pay
Antwort #9: September 25, 2014, 12:02:10
Okay, da wird man dann also wohl schauen müssen, wie das wirklich gestaltet ist. Hört sich so jedenfalls in meinen Ohren noch nicht so recht glaubhaft an.

Für mich auch nicht.

Ich glaube Apple (& Amazon & Co.), dass sie gerne weniger Daten für andere speichern würden.
Ich glaube aber nicht, dass sie das dürfen. In Amiland schon gar nicht.
Und ich glaube, dass sie noch nicht einmal zugeben dürfen, gezwungen zu werden.

Florian

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Re: Apple Pay
Antwort #10: September 25, 2014, 12:36:46
Wieso ist das nicht glaubhaft? Ich bin ja sehr für eine gewisse Skepsis, aber Apple hat ja ganz offensichtlich Datensammeln bzw. das Fehlen dieser als Werbefaktor entdeckt und sich mächtig weit aus dem Fenster gelehnt.
Käme nun auf, dass öffentlich derart gelogen wurde - und das herauszufinden ist ja nicht schwer für IT-Forensiker, oder? -  wäre das ein PR-Fiasko, gegen die alle iPhone-Gates zusammen Fliegendreck waren.

Es besteht auch keine Notwendigkeit, die Daten für die Behörden zu erheben. Denn sie liegen ja bei den Kreditkartenfirmen, Banken und Zahlungsdienstleistern vor. Und das es kein Bankgeheimnis gibt, wissen wir ja.

Vielleicht ist nicht ganz klar, was Apple Pay eigentlich macht.
Apple Pay ist nur eine Alternative für den bisherigen Zahlungsvorgang bei Verwendung von Kreditkarten.
Ohne Kreditkarte geht nix!
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Re: Apple Pay
Antwort #11: September 25, 2014, 13:55:04
Unabhängig davon, was Apple Pay kann oder macht, glaube ich Apple einfach nicht, dass sie Daten schützen.

Apple geht wohl davon aus, dass die Geheimdienste Daten bei ihnen abgreifen, werden das aber wohl kaum zugeben und wohl auch nichts dagegen tun.
Wenn es Apple (oder einer anderen Firma) nachhaltig gelänge, die NSA & Co. tatsächlich draußen zu halten, dann stände die Firma nach amerikanischen Verständnis ja auf einer Stufe mit dem IS.

Apple und andere verstecken sich doch wohl eher hinter dem Spruch „Das haben wir nicht gewusst.“.

Kannst Du dir wirklich vorstellen, dass die Geheimdienste auf die personenbezogenen Daten der Kundschaft, die von einem Unternehmen gesammelt werden, verzichten will?
Zumal es bei Apple mit dem iPhone auch noch Aufenthaltsorte und Echtzeit-Kontakte oben drauf gibt?
Ich nicht.

Ich glaube wir sollten unterscheiden, was die Firmen als Datenschutz ansehen und verkaufen und was dann noch einmal, wie eine unbeherrschbare Naturgewalt, von Geheimdiensten oben drauf kommt.

Florian

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Re: Apple Pay
Antwort #12: September 25, 2014, 14:28:48
Hier ging's um Apple Pay.
Apple sammelt keine Daten, ist für NSA&co auch nicht nötig.

Was die Ortung angeht, gibt es schnellere und bessere Methoden. Die sind dann auch nicht abhängig von den Usereinstellungen - standardmäßig sind sie deaktiviert. Auch sammelt Apple diese Daten nur auf ausdrücklichen Wunsch der Benutzer (Mitarbeit bei Maps-Verbesserung).

iCloud, wie jede Cloud, ist gefährdet.

Ja, wenn die Behörden anfragen, muss Apple sich fügen - das es eine backdoor oder eine direkte Schnittstelle gibt bestreitet Apple und es gibt auch keinen einzigen Hinweis darauf. Die NSA braucht so was wahrscheinlich eh nicht, haben sie doch meistens zero day exploits zur Hand, also das exklusive Wissen über Sicherheitslücken. Schließlich arbeiten Heerscharen von Hackern für den Verein.
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Re: Apple Pay
Antwort #13: September 25, 2014, 14:40:22
Ich glaube, Du wirfst da zwei verschiedene Sachen zusammen.

Auf der einen Seite:
- die Geheimdienste greifen Daten beim Transport zwischen dem Kunden und Apple ab. Dazu gehört dann der Punkt: „Das haben wir nicht gewusst.“
- die Geheimdienste verlangen Zugriff auf bei Apple gespeicherte Daten. Sobald das geschieht darf Apple diese weder bestätigen noch das Gegenteil behaupten. Deshalb gibt es bei amerikanischen Firmen manhcmal diese "Kanarienvogelmeldung". Die Firmen sagen öffentlich: "Wir haben keinen geheimen Brief zur Herausgabe von Daten bekommen." Das Fehlen oder Entfernen der Nachricht ist dann das Warnsignal, denn sobald die einen Brief bekommen haben, dürfen sie unter Strafandrohung nicht mehr sagen, ob sie einen bekommen haben oder nicht.

Diese Seite dürfte wohl klar sein und wird doch auch von niemandem ernsthaft angezweifelt. Die Geheimdienste haben im Bedarfsfall Zugriff auf alle gespeicherten Daten und können die Firmen auch zur heimlichen Mitarbeit zwingen.

Auf der anderen Seite:
- Apple gibt öffentlich bekannt, was für Daten erhoben und gespeichert werden, und wirbt damit. Das ist relativ vertrauenswürdig, denn sollte etwas Gegenteiliges herauskommen (und das würde es!), dann wäre das so negativ, dass sich Apple das nicht leisten könnte.

Apple sagt nicht(!) und das wäre auch wie Du ja auch beschreibst völlig weltfremd, dass sie nicht mit den Geheimdiensten kooperieren (müssen) und diese keinen Zugriff auf die Daten haben oder kein Abhören stattfindet.
Wenn die Geheimdienste Apple dazu zwingen würden, hier doch Daten zu speichern, dann würden sie nicht öffentlich sagen, dass sie es nicht machen.
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Re: Apple Pay
Antwort #14: September 25, 2014, 14:59:44
Ich glaube, Du wirfst da zwei verschiedene Sachen zusammen.

Ich finde eher, Apple verlangt von mir diese verschiedenen Sachen zu trennen, damit ich die Firma noch als vertrauenswürdig einstufen kann.

Ich mag bei einer Firma aber nicht unterscheiden zwischen den Dingen, die sie machen muss (aber nicht zugeben darf) und den Dingen, die sie machen bzw. nicht machen will.

Apple kungelt mit Geheimdiensten (und/oder muss es tun) und dieser Firma vertraue ich nur ungern Daten an. Ende.

Apple speichert also keine Daten aus dem neuen Bezahlsystem Apple Pay.
Aber sie könnten es und würden es, nach Aufforderung trotzdem machen.

Und die Tatsache, dass Geheimdienste ihre Daten auch an anderer Stelle sammeln kann, ist für mich kein Argument, dass sie es nicht doch an verschiedenen Stellen tun.

Das alles ist auch kein Vorwurf nur an Apple. Mir sträuben sich nur die Nackenhaare, wenn ich in Zeiten wie diesen, Werbeversprechen über Datensicherheit noch ernst nehmen soll.
Ich habe jetzt einen Werbespot der Telekom, Web.de und noch einen dritten Laden gesehen, indem sie für ihre E-Mail-Accounts werben, weil die ja so viel sicherer sind als die ausländischen.... toll!