Hmm, nicht wirklich. Man merkt leider überdeutlich, dass der Autor das irgendwo abgeschrieben hat, ohne den Inhalt zu verstehen. Das mit dem "mein Speicher wurde nicht freigegeben" muss frei erfunden sein, oder der Autor hat den Papierkorb nicht geleert.
Ob Trim spürbare Vorteile bringt, hängt vom individuellen Nutzungsverhalten ab, insbesondere vom Füllungsgrad der SSD und der Frage, wie viele Schreibvorgänge pro Tag stattfinden und wie viele davon Überschreibvorgänge sind. Wird der Rechner beispielsweise für Videoschnitt oder Software-Entwicklung genutzt, müsste Trim deutlich spürbar sein. Ein leichter Vorteil wird sich bei Trim immer ergeben.
Nochmal kurz zur Funktion von Trim: Gegenüber einer klassischen Festplatte hat eine SSD den Nachteil, dass ein bereits benutzter Speicherblock nicht einfach mit neuem Inhalt überschrieben werden kann. Müssen Daten in einem Speicherblock aktualisiert werden, so muss erst ein zeitaufwändiger Löschvorgang (den eine Festplatte nicht braucht) ausgeführt werden. Erst danach steht der Block wieder zum Neubeschreiben bereit. Außerdem reduziert jeder Schreib-/Löschvorgang die Lebensdauer des Speicherblocks.
Im Standardbetrieb löst die SSD das so, dass ein Befehl zum Überschreiben von Daten in einem Block gar nicht so ausgeführt wird. Der Block wird stattdessen auf eine "Muss-ich-später-mal-löschen-wenn-ich-Zeit-habe"-Liste gesetzt, und entweder ein noch fabrikneuer Datenblock oder ein wenig benutzter Datenblock, der bereits vorgelöscht wurde, wird innerhalb der SSD neu nummeriert, so dass er die Rolle des vorigen Datenblocks übernimmt. Der Computer "denkt", er überschreibt den alten Block. Die SSD sorgt intern für eine gleichmäßige Abnutzung der Blöcke ("Wear Leveling").
D.h. erst wenn ein Datenblock ausdrücklich vom Computer überschrieben wird, "weiß" die SSD, dass sie den Inhalt dieses Blockes wegwerfen darf und dieser Block für eine spätere Neunutzung vorbereitet werden kann. Das Problem: Löscht der Computer eine Datei, so markiert er ja nur in seinem eigenen Dateisystem den vorher belegten Bereich als frei. Die SSD kennt aber nur Blöcke und "versteht" das Dateisystem nicht. Da beim Freigeben der belegten Blöcke kein Schreibvorgang stattfindet, "weiß" sie nicht, dass sie die Blöcke schon vorlöschen könnte. Dadurch sinkt die Effizienz, denn nun steigt die Wahrscheinlichkeit, dass bei Speichermangel kein fabrikneuer oder vorgelöschter Block mehr für zukünftige Schreibvorgänge bereitsteht.
Hier kommt nun der Trim-Befehl ins Spiel: Hiermit kann bei jedem Löschen einer Datei das Betriebssystem der SSD mitteilen, welche Blöcke das Dateisystem als "wertlos und überschreibbar" ansieht. Für jeden Block, den die Datei belegt hat, findet ein Trim-Aufruf statt, und die SSD weiß nun sofort, welche Blöcke sie intern auf ihre Löschliste setzen kann.