also mir hat die gestrige sendung irgendwie gar nicht gefallen (habe das vor nem jahr oder so noch regelmäßig angeschaut). fand das "der abdruck auf dem stuhl passt genau auf ein x-beliebiges foto von der person" eine nummer zu unrealistisch :-P
Habe mich mal mit einem echten Ermittler unterhalten.
Fast alles in den CSI-Serien oder auch in "Crossing Jordan" ist
komplett unrealistisch. V.a. diese technischen Gimmicks und die immer glasklare Beweiskette, die natürlich auch vor Gericht Bestand hat bzw. den Beschuldigten sofort gestehen lässt. Aber gut, das letztere Problem gab es ja schon bei Agatha Christie.
Besonders lustig fand ich , daß er scheinbar häufig genervt wird mit "Wieso machen sie das nicht wie die bei CSI?".
Davon mal abgesehen herrscht in den meisten Serien (auch deutschen) ein Kompetenz-Wirrwarr sondergleichen. Bei CSI ist bei den Verhören wenigstens ein Polizist dabei... da gibt es aber ganz andere Fälle. Ach, und liebe Übersetzer: Forensic pathologist heißt auf deutsch nicht Pathologe! Das regt mich echt allmählich auf, auch als Proktologe.
und: csi miami kann ich irgendwie gar nicht ausstehen. da is mir ne nummer zu viel patriotismus drin. wie dann der rothaarige immer mit den verbrechern umgeht,.. ne ne.
Amen! "Racheengel Horatio" macht das Ganze unausstehlich. Das ist sowieso ein immer mehr um sich greifendes Phänomen: Der moralisch super-korrekte Detektiv mit Mission. Gerade in US-Serien: Auch CSI: NY, Criminal Intent und andere kranken an diesem banalen Rollenbild.
Mal ganz abgesehen von der Humorfreiheit dieser Serien. Die gehen alle mit gekräuselter Strin durch die Gegend und schauen düster drein. Dabei weiß doch jeder, welche Art von rabenschwarzen Humor Leute in solchen Berufen oft entwickeln - entwickeln müssen. In diesen Serien wird ja kaum noch gelächelt! Alles düster, Tod und Gewalt beherrschen unsere Gesellschaft, wir stehen davor und schauen düster drein... schon auch soziologisch und kulturgeschichtlich interessant, dieses Grundthema. Nur für mich auf Dauer unerträglich.
Das gilt auch für ein anderes Phänomen:
In Ermangelung guter Plots werden noch die obskursten Perversionen aus den Fachbüchern gekramt und eine halbgare Geschichte drum herum gestrickt. Wir lernen: 1. Es gibt nicht, was es nicht gibt 2. "Perverse" neigen dazu Mordopfer oder Mörder zu werden 3. Drehbuchschreiben ist schwierig.
So, genug gemeckert.
Bevor einer schreibt: Musst es ja nicht anschauen! - Genau das tue ich in 90% der Fälle.