Ich sehe immer weniger fern - und doch zu viel.
Serien mag ich leider ganz gerne. Die letzte wirklich lange Serie war für mich allerdings Akte X - auch so ein Mist, aber damals ganz unterhaltsam, fand ich. Lost wurde mir sehr empfohlen, habe ich es mir halt mal angeschaut. Schwer beeindruckt hat mich aber nur eine der Darstellerinnen ob ihres verzweifelt-grüblerischen Blicks, von dem ich ganz hingerissen war (Schützerinstinkt?). Wahrscheinlich digital nachbearbeitet... diese Rückblicke in die Vergangenheit der Gestrandeten finde ich total uninteressant. Außerdem ist der Plot der Serie doch ziemlich leicht durchschaubar, es sei denn da gibt es wirklich am Ende eine große Überraschung.
Ziemlicher Mist ist leider "Enterprise".
CSI - das Original ist ja noch ganz gut. CSI: Miami ist für mich ob des super-selbstgerechten, typischen US-Moralapostel unerträglich, der Rothaarige halt... O-Ton: Verbrecher: "Wollen sie nicht wissen, warum ich's getan hab?" - Rothaariger: "Nein!".
Gute Krimis zeichnen sich eigentlich dadurch aus, daß die Verbrecher nicht einfach nur böse sind.
CSI: NY ist durch diese graue Düsternis für mich unerträglich. So etwas sieht man einmal im Jahr im Horrorfilm an und nicht jede Woche...
Außerdem wird CSI generell von mal zu mal brutaler.
Übrigens ist der ganze CSI-Schmarrn von Bruckheimer produziert, dem wir u.a. auch den Pearl-Harbour-Film "verdanken".
Auch Nip/Tuck (oder Nuck/Tip?) konnte ich mir nicht antun, obwohl es ja so gut sein soll.
The Shield, ja nach Staffel Eins vom Sender genommen, war schwer erträglich ob seiner Brutalität, aber ich muss sagen - vom Spannungsbogen her sehr gut und womöglich sogar recht realistisch... (korrupte Mörderbullen in LA).
Akzeptabel, aber für mich zu sehr um Tabu-Abarbeitung bemüht und zu nahe an der Seifenoper ist wohl Six Feet Under.
O.C. California muss ich hin und wieder "mitgeniessen" - hoffentlich kommt auf ORF heute Ski und es fällt aus.
Das ist eine Edel-Seifenoper, wenigstens sind die Bilder nicht so billig. Das war's aber auch schon.
Ich kenne also recht viel, regelmäßig anschauen tue ich aber eigentlich nur Monk. Finde ich witzig, auch wenn nicht jeder Fall ein Hit ist und sich die Witze mittlerweile arg wiederholen.
Die beste Serie der letzten Jahre sind für mich die Sopranos. Hier hat das ZDF total versagt und es irgendwann nach Mitternacht "versendet", dann kamen die alten Folgen ja mal auf Kabel 1. Neue Folgen gibt es z.Z. wohl auf Premiere. Dürften also 2006 irgendwann im Free-TV auftauchen.
Sopranos ist ein Mix aus Mafia-Serie, Komödie und Familiendrama. Gerade wenn man lacht, wird einem, meistens recht schockierend, vorgeführt, daß das alles die Mafia eigentlich gar nicht zum Lachen ist.
Leider weiß ich, daß die Serie immer mehr Richtung Familienseifenoper gedriftet ist. Trotzdem mein Tip.
Puh...
Zu den Öffentlich-Rechtlichen (ÖR):
Machen ihr Programm selbst kaputt.
Godard hatte 75., man zeigte viele Filme. Bis auf bei arte leider alle nach 23.30. Nun ist Godard natürlich nicht massentauglich, aber dann kann man's doch gleich lassen.
Massentauglicher wäre Woody Allen - da machte man es genauso. Den Jade-Skorpion kann man doch wirklich auch mal in der Primetime senden.
Preisgekrönte Filme, auch wenn sie Mainstream-ig sind, kommen generell erst nach den Tagesthemen, auch ein Schema, daß die Dritten anwenden, obwohl sie die TT gar nicht senden... es sei denn, es ist ein deutscher Film, vorzugsweise über die Nazi-Zeit.
Informationssendungen kann man sich bald gar nicht mehr anschauen. Die Knopp-isierung ist scheinbar unumkehrbar.
Leider werden die Sender 3Sat und Arte als Entschuldigung genommen, gar keine Kultur mehr zeigen zu müssen.
Naja, genug geschrieben für das, das ich eh wenig fernsehe.