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Re: Markencheck Apple
Antwort #15: Februar 04, 2013, 07:56:55
Grad ein Kurzinterview mit der Macherin im Bayern 3 gehört. Ich werd mir den "Markencheck" sparen. Es SIND die üblichen Plattitüden ("!Jünger statt Fans!). Unter anderem haben sie Apple und Samesung-User in denen CT gesteckt um die Gehirnaktivität zu vergleichen, wenn die ihre Smartphones benutzen. Bei Apple wird das Smartphone wie ein "Gesicht" emotional wahrgenommen, während ein Samesung-User nur die "technisch-rationalen" Hirnwindungen aktiviert bekommt. Logisch. Schätze, das wird wieder ein "haben wir ja immer schon gewusst" werden …
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Re: Markencheck Apple
Antwort #16: Februar 05, 2013, 14:31:42
Es war wie befürchtet.

Aus dem Apple-Check wurde mehr ein iPhone- und iPad-Check.
Wir haben gelernt, dass ein Samsung-Handy die bessere Verarbeitung hat, weil es nach einem Tauchbad in einem Bier (kein Scherz!) noch funktionierte, während das iPhone den Dienst quittierte. Ursächlich dafür war (nach Meinung eines freien „Handy-Doktors“), der verklebte und nicht wechselbare iPhone-Akku.
Diese nicht wechselbaren Akkus wurden auch bei den MacBooks bemängelt.
Der „Handy-Doktor“ hat auch gleich klargestellt, dass ein Mac zu teuer sei, für das was er bietet (Software blieb wie erwartet außen vor).

Das iPad ist besser zu bedienen, als ein WIN- und Samsung-Tablet und es wäre perfekt zu bedienen gewesen, wenn man aus dem Wort „Safari“ auf den Internetzugang hätte schließen können.

Die Chinesen, die das Apple-Zeugs zusammen hämmern, sind geschundene Menschen.

Den Knaller aber lieferte eine Design-Studentin aus Köln.
Das Huhn wurde beim Gedanken an Apple ganz feucht im Höschen, bekam ein Strahlen in die Augen, juchzte zufrieden als sie ein iPhone-Verpackung öffnete („wie ein Altar“) und bestätigte, dass sie am Abend sicher mit ihrem iPhone ins Bett gehen wollte.
Das Mädel hätte auch eine bestellte Schauspielerin sein können (glaube ich aber nicht).


Insgesamt hat die Redaktion die nötigen Deppen gefunden, um Apple als „Sekte“ dastehen zu lassen. Das liegt meiner Meinung aber auch daran, dass der Laden tatsächlich deutlich mehr Sekte ist, als die Konkurrenz. Kann man so machen. Wollte man wohl auch so machen.


Ich hatte trotzdem den Eindruck, dass alle „Tester“, Redakteure und „Fachleute“ in dem Beitrag, ein iPhone in der Hose hatten, als sie ihre Statements abgaben.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Markencheck Apple
Antwort #17: Februar 05, 2013, 14:44:50
Danke für die Zusammenfassung. Reicht mir vollkommen aus.  :-X

Ja, dass ist die Erfüllung des Bildungsauftrags im Jahr 2013. Da zahlt man die Zwangsgebühren doch gerne.
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Re: Markencheck Apple
Antwort #18: Februar 05, 2013, 14:57:05
Ist aber bei jedem Thema so. Das Fernsehen informiert schon lange nicht mehr. Da gibts nun wirklich nichts als "produzierte Wahrheit", die mit den Tatsachen deutlich weniger kongruent ist, als sich der durchschnittliche Zuschauer bewusst ist.
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Re: Markencheck Apple
Antwort #19: Februar 05, 2013, 15:58:53
Da gibts nun wirklich nichts als "produzierte Wahrheit", die mit den Tatsachen deutlich weniger kongruent ist, als sich der durchschnittliche Zuschauer bewusst ist.

Das stimmt natürlich.

Aber Nummern, wie die versenkten Handys von Samsung und Apple in einem Glas Bier, um dann auf die Qualität des Gerätes zu schließen, sind schon eine sehr heftig.
Mit so etwas werden dann die besonders bekloppten Apple-Gegner bedient.

Eine Arbeiterin von Foxconn hat noch (selbstverständlich mit einer geschmuggelten Kamera, weil Filmen verboten) Bilder aus dem inneren des Firmen-Wohnheims geliefert.
Die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen seitens Apple, wurde als Fake entlarvt, die den Arbeitern noch mehr Schaden zufügen. Klang durchaus glaubhaft, macht auch Sinn, weil weder Apple, noch Foxconn Interesse am besseren Arbeitsbedingungen/Lohn haben dürften.


So fehlerhaft und schlampig die Reportage auch war, gefallen hat sie mir irgendwie trotzdem.
Apple verkauft sein Image genau so unredlich, wie die Reportage war, deswegen hat Apple den Beitrag verdient.
Es ist ein rücksichtsloser Laden und das sollte deutlich werden.

Wenn Dell oder Sony eines Tages groß und wichtig genug sind, bekommen sie vielleicht auch eine solche Reportage und dann geht es in eine andere Abteilung bei Foxconn.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Markencheck Apple
Antwort #20: Februar 05, 2013, 18:03:35
Dell und Sony waren mal groß und wichtig.

Natürlich ist es so, dass TV vereinfacht - vereinfachen muss. Dabei sollte aber schon die Richtung stimmen.
Gut, ich rege mich natürlich schon auch generell über diese Häppchen-Sätze auf, die ja immer Wesentliches unter den Tisch fallen lassen müssen. Und was anderes wird kaum mehr geboten.

Andererseits bin ich mir ziemlich sicher, dass es eh schon egal ist. Man braucht sich ja nur mal die Kommentare unter Tagesschau-Artikeln ansehen. Der Deutsche weiß genau, was Sache ist und ist an weitergehenden oder gar widersprüchlichen Informationen nicht interessiert. In den USA ist es ja noch krasser, wo man noch mehr strikt nach Weltanschauung umschaltet und surft.

Seriöse Informationen sind einfach anstrengend für Macher (feige) und Zuschauer (träge).

Dies gesagt gibt es auch noch wesentliche bessere Sachen als das sog. Erste. Lustigerweise meist von denselben Rundfunkanstalten produziert und in Spartenkanäle abgeschoben. Aber die Offenbarung ist auch das nicht.
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Markencheck Apple
Antwort #21: Februar 05, 2013, 18:10:51
Ich bekomme immer einen Schrecken, wenn ich Beiträge von Journalisten lese oder sehe, die sich mit (auch nur entfernt) meinem Beruf befassen.
Ich finde es dann oft unglaublich wie wenig sich die Cracks mit dem Thema befasst haben, wie viel einfach falsch ist.

Das trifft in aller Regel sogar auf Dinge zu, mit denen ich mich nur in der Freizeit beschäftige.

Die Beiträge wollen gar nicht in eine bestimmte Richtung, sie sind einfach nur fachlich weit daneben.


Und da ich bei den allermeisten Dingen kein Fachmann bin, gehe ich davon aus, dass die Fehlerquote bei journalistischen Beiträgen zu diesen Themen ähnlich hoch ist und ich wirklich nur das glauben sollte, was ich selber überprüft habe. Das geht aber leider nicht.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Markencheck Apple
Antwort #22: Februar 05, 2013, 18:36:08
In der Tat, man ist auf Qualitätsjournalismus angewiesen. Dafür zahle ich auch gerne.
Leider gibt es den immer weniger. Wobei es früher auch schon schlimm war und v.a. gerne parteiisch gefärbt.

So habe ich zwar Journalisten auf meiner Liste, denen ich eher vertraue. Aber auch die liegen natürlich im Laufe der Zeit auch mal daneben. Das ist ganz normal und auch nicht so schlimm. Nur, wenn sie borniert darüber hinweg gehen.
Ich finde es auch okay, wenn man auf Dauer die politische Grundeinstellung spüren kann, wie sie ein jeder hat -  solange sie eben nicht überhand nimmt und zur selektiven Wahrnehmung führt.

Standard ist aber der „bunte Bericht“, der alles kurz streift aber dafür umso stärkere Wertungen vornimmt.
 
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Re: Markencheck Apple
Antwort #23: Februar 06, 2013, 06:36:01
Hier gibt's einen netten Artikel zum Thema „Die passive Revolution im Journalismus“.
Re: Markencheck Apple
Antwort #24: Februar 06, 2013, 10:30:53
Auch schön: Ein iPhone kostet in Teilen "150 Euro". Kommentar eines Befragten: "Naja, dann ist ja klar, wo der hohe Aktienkurs herkommt..."
Hier wurde also klargestellt: 150 Euro kostet ein iPhone - verkauft wird es für 650 Euro!

Hat einer der Redakteure zumindest die Grundschule besucht? Aber solche banalen Dinge wie Personalkosten, Entwicklung, Miete, Heizung, Werbung etc. pp sind wohl heutzutage in keinem Produkt mehr enthalten.
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Re: Markencheck Apple
Antwort #25: Februar 06, 2013, 10:51:10
Jetzt komm doch nicht mit Argumenten, Fox. In unserer Gesellschaft ist es doch normal, dass "Umsatz" mit "Gewinn" verwechselt wird. Da darf es nicht wundern, dass der Materialpreis inzwischen die Richtschnur für ein Produkt ist - in gewissen Kreisen.
Im Grunde genommen ist das alles doch nur Brot und Spiele. Die Apple Fanbois wurden als Sektenmitglieder ge-outet. Und dann schreiben auf SPON im Forum folgerichtig auch einige: Apple = Scientology. Was soll man dazu sagen? 90% aller Menschen verhalten sich halt dumm, wenn sie einfache Schlussfolgerungen ziehen. Es spielt dabei auch keine Rolle, dass mir beispielsweise bislang niemand der Android-Fraktion sagen konnte, was für innovative Sachen denn SAMESUNG gebracht hat. Im gleichen Atemzug wird aber negiert, dass Apple jemals was innovatives gebracht hat (das übliche Problem "Innovation" und "Invention" zu verwechseln).
Oder der Selbstläufer: Apple hat doch eh alles von XEROX abgekupfert. Ich habe das zumindest in Teilen bislang auch geglaubt, bis ich einen Filmbericht von dem everything is a remix-typen Kirby Ferguson gesehen habe. (http://www.everythingisaremix.info/watch-the-series/  Teil 3 anklicken und dann ansehen, was im Mac ANDERS, bzw. weiterentwickelt wurde.) Da wird schnell klar, dass bestimmte "Inventionen" komplett nutzlos sind, wenn sie nicht "innovativ" rüberkommen. (Siehe Siemens, die eigentlich (fast) alles vergeigt haben.)
Oder die Mär, dass Microsoft mit den 150 Mio Apple gerettet hat. (Sicher hat es geholfen, aber Apple hatte zu dem Zeitpunkt noch 1,2 Mrd Dollar auf der BANK!)
Mich würde ein Filmbericht zu den "Innovationen" von SAMESUNG interessieren, vor allem auf der Softwareseite (Android!). Oder zu den Hardwareinovationen, oder oder. Selbst die Flat-TVs sind "nur" billig und versagen kläglich bei der Bedienung (wie alle anderen auch ...), dafür heissen sie "SMART-TV", was für ein Hohn.
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Re: Markencheck Apple
Antwort #26: Februar 07, 2013, 09:12:45
Zu dem Vergleich "Materialkosten" zu Verkaufspreis.
Zum einen könnte man die Berechnung der Materialkosten noch weiter auf die Spitze treiben. Benutzt werden da ja die einzelnen Einkaufspreise der einzelnen Chips bzw. Materialien. Warum stoppt man da und schaut sich nicht die Einkaufspreise der einzelnen Rohstoffe auch für die Komponenten an (z.B. Sand für Silizium, Glas etc.), da scheinen ja auch noch riesige "Gewinn"spannen zu lauern.

Zum anderen (ernsthafter), schockt einen Menschen schon der Unterschied zwischen "Einkaufspreis" für Apple und Verkaufspreis, weil der Unterschied so hoch ist. Das ist ein psychologischer Effekt. Diese weiteren Faktoren wie Entwicklung, Vertrieb, Service etc. kann man selber überhaupt nicht einschätzen und lässt ihn daher unter den Tisch fallen. So kommt für einen Normalkäufer eben automatisch der Eindruck auf, dass Apple hier abzockt. Der zweite Grund, warum man das so hoch findet ist, dass man meist nicht den Überblick hat, wie groß solche Spannen auch bei anderen Produkten sind oder sein müssen. Bei nahezu allen technischen Produkten ist das ähnlich.
Nur mal ein Beispiel aus dem Modellbaubereich: In den letzten Jahren ist es üblich geworden, Artikel für den Modellbau (Elektronik, Modelle, Motoren etc.) direkt in Hongkong zu kaufen. Die deutschen Hersteller stellen bis auf ganz wenige Ausnahmen für Nischenprodukte nichts mehr selber her, sondern lassen auch nur noch in China produzieren und labeln. Es gibt natürlich auch viel Schrott dort, aber eben auch sehr gute Sachen. Früher war es so, dass man beim Kauf eines "deutschen Produktes" tatsächlich einen Mehrwert bekam, heute ist das fast nie der Fall. So kann man gut die Preise zwischen dem Hongkong-Händler (inkl. Versand aus China, Einfuhrumsatzsteuer, evtl. Zoll) gut vergleichen mit den Preisen bei deutschen Händlern. Und die Spanne ist enorm. Je nach Artikel zwischen 2fach und 10fach. Und der Hongkong-Händler hat dabei auch seinen Gewinn gemacht. Das Problem dabei ist eben, dass bei einem deutschen Händler nicht nur dieser Händler zusätzlich verdienen will/muss, sondern dass große deutsche "Hersteller" erzwingen, dass zwischen dem chinesischen Hersteller und dem deutschen Händler mind. noch 2 Zwischenhändler liegen.
Diese Globalisierung bekommen die deutschen "Hersteller" nun sehr stark zu spüren und sie kämpfen da mit harten teilweise unfairen Bandagen.
Worauf ich eigentlich hinaus wollte: Auch bei diesen Artikeln liegen zwischen Einkaufspreis in China und Verkaufspreis in D riesige Spannen.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller
Re: Markencheck Apple
Antwort #27: Februar 07, 2013, 09:22:39
Sicherlich alles richtig.

Aber der Apple-Fan rechnete sich den Herstellungspreis eines iPhones auch gerne schön.
Ich weiß nicht, ob es auch bei uns hier vorgerechet wurde, aber die Summe der Einzelpreise (also das, was die ARD am Montag auch gemacht hat) kam da schon einmal auf ca. 70% des Verkaufspreises.
Das habe ich vor Jahren schon als albern abgetan, aber ohne „Beweise“ wird so was gerne abgestritten.

Außerdem spielt das alles keine Rolle.
Es gibt auf dem Markt keinen Mobilrechner, der sich so gut anfühlt wie ein MacBokk Pro/Air.
Dieses Gefühl ist mir haargenau den Preis wert, den Apple dafür aufruft und damit ist's gut.

Mit dieser seltsamen Vorrechnerei wird niemand einen anderen vom kauf eines Apple-Produkts abhalten können und wer sich deswegen bei Samsung wohler fühlt soll halt darauf achten, dass er den Samsung-Markencheck versäumt.
Re: Markencheck Apple
Antwort #28: Februar 07, 2013, 17:12:32
Ein Diamant hat gewiss auch einen sehr niedrigen "Materialpreis".
Da bisschen Kohlenstoff ?  ;D

Jochen
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Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Markencheck Apple
Antwort #29: Februar 07, 2013, 21:27:50
Aber der Apple-Fan rechnete sich den Herstellungspreis eines iPhones auch gerne schön.

Weiß ja nicht, was für Seiten Du so liest. :)

Ich denke mal, die aufgeklärten Apple-Nutzer können das schon einschätzen und wissen, dass die Marge nicht von ungefähr kommt.


Außerdem spielt das alles keine Rolle.
Es gibt auf dem Markt keinen Mobilrechner, der sich so gut anfühlt wie ein MacBokk Pro/Air.
Dieses Gefühl ist mir haargenau den Preis wert, den Apple dafür aufruft und damit ist's gut.

Habe zwar nicht den totalen Marktüberblick, aber wenn ich in die Läden schaue, ist es wirklich so. Ich finde auch die meisten anderen Handys, die als „gleichwertig“ bezeichnet werden, im Vergleich zum iPhone nicht so toll in der Anmutung.
Umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass die meisten Firmen mit 10% Marge doch zufrieden wären. Bauen sie aber mal etwas, dass anstinken könnte, kostet es mindestens so viel wie das Apple-Dings.

Finde das ga nicht so gut. Was ist eigentlich aus der Konkurrenz wie Sony geworden? Sind teilweise gute Sachen, aber ohne Wow-Effekt. So muss man ja wohl fast hoffen, dass Samsung Apple Beine macht.
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