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Re: Rentendiskussion
Antwort #30: Dezember 14, 2014, 14:49:42

Florian

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Re: Rentendiskussion
Antwort #32: Januar 02, 2015, 14:43:18
Frank Schäffler versucht Feuer unter dem Hintern der Rentendebatte zu entfachen:
http://www.frank-schaeffler.de/die-belogene-generation-das-ende-der-kapitaldeckung-droht/

Nun, ich will ich nicht wieder anfangen von Renditemöglichkeiten jenseits der klassischen deutschen Anlagepräferenzen.

Aber es ist auch fraglich, ob niedrige Zinsen unterm Strich nicht mehr Menschen nützen als schaden. Die größten Zinsgewinner sind schließlich immer die ganz oben. Wenn man bedenkt, dass bei Produkten und Dienstleistungen die Zinskosten über die Preise weitergereicht werden, dürften die allermeisten Menschen zu den Zinsverlierern gehören und könnten nun hoffen, dass sich die niedrigen Zinsen mittelfristig positiv bemerkbar machen.

Oder die Preise bleiben gleich und die Firmen profitieren, an denen dann natürlich wieder keiner beteiligt ist, der sich jetzt Sorgen macht.


http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/altersvorsorge-nichts-sehen-nichts-hoeren-nichts-sagen-1.2286091

Es ist seit vielen Jahren klar, was da auf uns zukommt.
Und die Riester-Rente wurde doch nur aus zwei Gründen eingeführt: Erstens, damit die Anbieter dieser geförderten Produkte eine Gelddrucklizenz bekommen. Zweitens bleiben so ein paar (spätere) Rentner über der Grundsicherung, die ihnen sowieso immer zustünde.
Sicher hilft es auch einigen, ihre Rente zu verbessern - andere Sparmöglichkeiten wären aber oft besser gewesen.
Und die, die es wirklich bräuchten, profitieren überhaupt nicht. Entweder siehe oben oder eh kein Geld da.
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"If music be the food of love, play on!”
                         William Shakespeare
“We’re all going to be dead soon, and it really doesn’t matter anymore, so there’s zero pressure.”
Joe Mazzulla, Trainer der Boston Celtics über den Druck auf seinem Team.
Re: Rentendiskussion
Antwort #33: März 06, 2015, 14:03:49
Die Rentenhöhe durch die parlamentarische Demokratie (gesetzliche Rente in D: wir sind gerade in den Anfängen der geplanten 30 % Absenkung), oder durch die Schwankungen am Finanzmarkt bestimmen lassen?
Hier eine eindeutige Meinung:
http://www.flassbeck-economics.de/die-vorsorge-als-spielcasino/
http://www.flassbeck-economics.de/riester-rente-gescheitert-nun-ein-staatsfonds-aber-immer-die-gleiche-konfusion/
« Letzte Änderung: Januar 14, 2016, 15:59:40 von radneuerfinder »

Florian

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Re: Rentendiskussion
Antwort #35: März 10, 2016, 00:35:07
In Deutschland fällt der Unterschied noch vergleichsweise harmlos aus, in anderen Ländern ist er enorm:
Während die Generation 65+ in den letzten ca. 35 Jahren deutlich bessere Einkommenszuwächse hatten als der Durchschnitt, ist der Abstand der 25-29jährigen teilweise heftig gewachsen, sie sind also Verlierer im Verteilungsspiel.
Dafür gibt es natürlich viele Gründe. Mehr Leute gehen auf höhere Schulen und studieren - was ja an sich nicht schlecht ist - zumindest wenn das auch immer honoriert würde. Auch sind in die Studie wohl kaum private Geldflüsse von Alt nach Jung eingerechnet (wird nicht ausgewiesen).

Das andere sind niedrigere Reallöhne (auch für Hochschule-Absolventen), mehr Arbeitslose, mehr Wirtschaftskrisen etc.
Und dazu kommen leider mittlerweile auch hier stark steigende Mieten.

Wundert einen da, dass noch viele 30jährige zuhause wohnen und nicht schon zweimalige/r Mutter/Vater sind?
Viele machen sich ja über „Hotel Mama“ lustig, gerade auch über die männlichen Italiener, wo das besonders ausgeprägt zu sein scheint. Ich sage schon immer, dass das v.a. am Einkommen hängt, nicht an Nesthockerei.

Damit wird es eben schwierig mit der Geburtensteigerung. Und nicht nur das, der Ausblick ist negativ, was sich auf die nächsten Generationen fortpflanzen könnte. Wer pessimistisch in die Zukunft blickt, kriegt natürlich eher keine Kinder und investiert auch nicht in ein Haus oder anderes, was mal vererbt werden könnte.
Überhaupt wird erben immer wichtiger, Ihr werdet es ja in Eurem Umfeld vielleicht auch bemerken, wer geerbt hat und wer nicht. 

http://www.theguardian.com/world/2016/mar/07/revealed-30-year-economic-betrayal-dragging-down-generation-y-income

Und hier kann man sein eigenes Alter und Land (eins von sieben) eintragen und mal schauen, wie man im Vergleich statistisch (natürlich nicht persönlich) so abschneidet.
http://www.theguardian.com/world/ng-interactive/2016/mar/07/whos-winning-find-out-how-your-income-compares-with-every-other-generation


Und warum ist das eigentlich so?
Ein Grund ist der: Rentner sind nicht nur ein immer größer werdenden Bevölkerungsanteil, sie gehen auch im Vergleich viel häufiger zur Wahl als die jungen Leute. Letzteres könnten diese ja vielleicht mal ändern. Und sich organisieren! Alle möglichen Organisationen haben Jugendschwund. Gewerkschaften, Parteien, Kirchen, ja sogar Unternehmer und wer alles mitredet bei der Verteilung.
 
« Letzte Änderung: März 10, 2016, 00:39:12 von Florian »
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Florian

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Re: Rentendiskussion
Antwort #38: November 25, 2016, 22:35:48
Aus dem Artikel:
„Aber junge Beitragszahler werden sich mit großer Sicherheit mehr von ihrer Rente leisten können als heutige Rentner, selbst wenn die Geburtenrate so niedrig bleibt wie heute.“

Aha, Kürzungen und Inflation sind also für alle Zeiten nicht mehr vorgesehen, oder was?
Gerade die Grundbedürfnisse Essen und Energie sind für Inflation sehr anfällig, wie wir 2007 schon gesehen haben. Strompreis dank versaubeutelter Energiewende für die nächsten Jahre voraussichtlich ständig im Aufwind. Wohnen vielerorts schon heute auch für gutgestellte Rentner unbezahlbar.

Die Löhne steigen auch nicht auf breiter Basis, wenn sich nicht sehr viel ändert, also kommen auch nicht steigende Beiträge rein als wäre das ein perpetuum mobile. Mehr Rentner, gleich oder weniger Beträge! Was tun? Keine Antwort im Artikel.
Überhaupt steht zu befürchten, dass wir vor einer neuen Massenarbeitslosigkeit in den nächsten Jahrzehnten stehen. Das Thema Automatisierung wird in dem Artikel nicht mal angekratzt. Wer soll überhaupt noch Rentenbeiträge zahlen? Immer weniger Experten, aber natürlich nur zur Bemessungsgrenze? Oder das Kreativprekariat?

Seine zukünftige Rente kann man sich ja ausrechnen oder ausrechnen lassen, und dann mal überlegen ob das heute (!) überhaupt noch reichen würde.

Aber klar, 2016 bekam man für den selben Preis wie 2014 denselben Fernseher mit Mehrwert: saulahmen Smart-Funktionen. Daher ist die Inflation negativ.  ::)

Ich finde das echt super! Weil, den heutigen Rentner geht es ja so gut und uns dann noch besser! Wer's glaubt, wird Professor.
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Florian

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Re: Rentendiskussion
Antwort #39: Dezember 30, 2016, 15:12:13
Die Idee finde ich gut, Artikel wollte ich schon länger verlinken. Passt auch zur Rente und Altersarmut. Kommen wird das natürlich niemals.
http://www.sueddeutsche.de/politik/aussenansicht-soziale-dividende-1.3261011
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Re: Rentendiskussion
Antwort #40: März 03, 2017, 13:40:55
Auch das "Rücklagen" bilden per "ansparen" über eine kapital"gedeckte" Vorsorge erfolgt, volkswirtschaftlich gesehen, per Umlage. Sprich, das was Lebensversicherung/Riesterrente/AktienFond 2040 auszahlen, muss dort auch 2040 erwirtschaftet werden.

https://www.youtube.com/watch?v=5zVAM-u-EVE
https://de.wikipedia.org/wiki/Mackenroth-These

Florian

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Re: Rentendiskussion
Antwort #41: März 03, 2017, 19:25:54
Auch das "Rücklagen" bilden per "ansparen" über eine kapital"gedeckte" Vorsorge erfolgt, volkswirtschaftlich gesehen, per Umlage. Sprich, das was Lebensversicherung/Riesterrente/AktienFond 2040 auszahlen, muss dort auch 2040 erwirtschaftet werden.

Das liegt daran, wie der Wikipedia-Artikel auch erläutert, wie man die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung macht. Da sind die Ersparnisse nämlich drin.
Für den Einzelnen ist es aber deswegen nicht anders: Er spart zu guten Zeiten um später davon zu zehren und es heißt auch nicht, dass das auf nationaler Basis anders wäre - nur könnte der Staat das angesparte Geld auch für anderes ausgeben - das ist damit gemeint.

Geschichtlich gesehen wäre eine reine Kapitaldeckung ob nun privat oder staatlich riskanter. Das sieht man ja bei den Beamtenpensionen. Die Rücklagen dafür wurden von Bund und Ländern nicht oder nicht genug geschaffen. Trotzdem werden sie natürlich bezahlt, aber 100% sicher ist das nicht.
Eine reine Umlage, wie wir sie staatlicherseits haben, ist, wir sehen es ja, natürlich auch nicht auf alle Zeit auf hohem Niveau gewährleistet. Aber fließen wird die Rente immer, auf diesem oder jenem Niveau.

Ansonsten es ist auch immer die entscheidende Frage, von wem zu wem umverteilt wird.
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