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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #120: Februar 04, 2016, 23:35:32
"Jobs' bi-monthly iPhone software meeting, in which he would go through every planned features of the company's flagship product, is gone." aus einem Tim Cook Porträt von:
http://www.reuters.com/article/2013/08/22/usa-apple-cook-idUSL1N0G91GF20130822


Bruce Tognazzini in einem Interview mit Mac & i Chefredakteur Ben Schwan:

"Steve Jobs hatte einen intuitiven Sinn dafür, was funk-
tioniert und was nicht funktioniert, wenn es um Behavioral Design
ging. Ein paar Jahre vor seinem Tod ging ein Witz herum. Er soll
angeblich gefragt worden sein, warum er das Usability Labor ab-
geschafft hat und sich von der ganzen Behavioral-Design-Methode
verabschiedete. Seine Antwort: „Wenn die dann das Produkt tes-
ten und sie die gleiche Meinung haben wie ich, wäre das heraus-
geschmissenes Geld. Wenn sie dagegen zur gegenteiligen Mei-
nung kommen, würden sie falsch liegen.” Es gibt empirische Be-
weise dafür, dass Steve Jobs’ Funktion als oberster Usability-Tester
weder mit einer anderen Person noch durch ein vernünftig ausge-
stattetes Labor ersetzt wurde. Das sieht man — und das tut Apple
weh.

Ich persönlich glaube, dass Konzernchef Tim Cook einen
hervorragenden Job bei Apple macht, aber ihm fehlt der passende
Hintergrund, die Tiefe und Schwere dieses Problems zu verstehen.
Und es sieht nicht so aus, als ob er Leute beschäftigt, die das tun."

http://www.heise.de/mac-and-i/heft/2016/1/120


Ich kann nur schwer verstehen und ertragen, warum Tim Cook und Jony Ive offenbar nicht verstehen was den Kern von Apple und Apples Erfolg ausmacht. Haben sie doch jahrelang sehr eng mit Steve Jobs zusammengearbeitet.
Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #121: Februar 05, 2016, 18:32:11
Ich kann nur schwer verstehen und ertragen, warum Tim Cook und Jony Ive offenbar nicht verstehen was den Kern von Apple und Apples Erfolg ausmacht. Haben sie doch jahrelang sehr eng mit Steve Jobs zusammengearbeitet.

Tja, ich denke daran ist eben gerade jener Steve Jobs schuld. Jeder andere, der davon auch etwas verstand (bzw. sogar mehr verstand als Mister-God-Himself) dürfte es wohl bei Apple nicht lange ausgehalten haben.
_______
Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)

Florian

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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #122: Februar 05, 2016, 19:08:48
Eben, unter Jobs war alles super…
Die paar Hits überstrahlen eben alles.

 
_______
"If music be the food of love, play on!”
                         William Shakespeare
“We’re all going to be dead soon, and it really doesn’t matter anymore, so there’s zero pressure.”
Joe Mazzulla, Trainer der Boston Celtics über den Druck auf seinem Team.
Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #123: Februar 05, 2016, 19:51:28
Ich kann nur schwer verstehen und ertragen, warum Tim Cook und Jony Ive offenbar nicht verstehen was den Kern von Apple und Apples Erfolg ausmacht. Haben sie doch jahrelang sehr eng mit Steve Jobs zusammengearbeitet.

Tja, ich denke daran ist eben gerade jener Steve Jobs schuld. Jeder andere, der davon auch etwas verstand (bzw. sogar mehr verstand als Mister-God-Himself) dürfte es wohl bei Apple nicht lange ausgehalten haben.

Vermutlich hast Du recht. Verstehen kann ich es aber nicht. Jeder der sich intensiver mit Apple beschäftigt, sollten früher oder später auf diese Kernkomptenzen stoßen:
 
1. Sieht gut aus/fasst sich gut an
2. funktioniert einfach (= schnelle Erfolgs/OutputErlebnisse des Nutzers = einfach zu erfassende Bedienung + funktioniert wie erwartet + funktioniert zuverlässig)

Auch schätze ich Steve Jobs so ein, dass er in seinen letzten Jahren durchaus ein Interesse entwickelte diese Kompetenzen als "Apple DNA" auf Dauer zu verankern. Nur ein Beispiel: die Apple University.

Florian

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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #124: Februar 06, 2016, 19:46:01

Vermutlich hast Du recht. Verstehen kann ich es aber nicht. Jeder der sich intensiver mit Apple beschäftigt, sollten früher oder später auf diese Kernkomptenzen stoßen:
 
1. Sieht gut aus/fasst sich gut an
2. funktioniert einfach (= schnelle Erfolgs/OutputErlebnisse des Nutzers = einfach zu erfassende Bedienung + funktioniert wie erwartet + funktioniert zuverlässig)

Punkt Zwei ist halt sehr schwer, immer.

Aber auch unter Jobs gab es viele schlimme Bugs, furchtbare GUIs und strategische Fehlentscheidungen! Der große Unterschied: Die wurden charmant lächelnd einfach einkassiert, fertig - oder einfach ignoriert, ohne das an der Genialität dieses Manns gezweifelt wurde. Das fehlt.

Zitat
Auch schätze ich Steve Jobs so ein, dass er in seinen letzten Jahren durchaus ein Interesse entwickelte diese Kompetenzen als "Apple DNA" auf Dauer zu verankern. Nur ein Beispiel: die Apple University.

Und das ist für mich auch ein potentieller Fehler. Die Zeiten ändern sich, und hier will man eine Kultur verstetigen. Falls das über einige Kernqualifikationen und -Arbeitsweisen hinausgeht, kann das problematisch werden. Und für die brauche ich keine Universität, so etwas wird gelebt oder eben nicht!
Ich sehe aber auch Fortschritte - zum Internen weiß ich natürlich nichts, aber Datenschutz und verantwortliches Handeln wurden damals nicht so hochgehalten. Und sogar ein bisschen Transparenz wird heute gewährt.


Überhaupt würde ich mal eine provokante Frage formulieren, die natürlich niemand beantworten kann.
Aber wo wären wir heute wohl in Sachen iCloud-Zwang, Profi-Soft-/Hardware oder auch Kompromissen zwischen Form und Funktion, wäre Jobs nie erkrankt?
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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #125: Februar 06, 2016, 21:02:27
Natürlich kann das niemand beantworten, ich lasse mich selbstverständlich gerne trotzdem provozieren: iCloud-Zwang, Profi-Soft-/Hardware oder auch Kompromissen zwischen Form und Funktion - diese Trends wurden ja noch unter Jobs eingeleitet. Mit Jobs hätte Apple aber ein gewisses Niveau nur temporär unterschritten, oder Apple hätte sich im Zweifel eines Themas komplett entledigt. Ich hätte Jobs auch eine überraschende Kehrtwende bei einem dieser oder anderer Themen zugetraut. Die traue ich Apple mit der heutigen Führung nicht zu.
Noch ein kleines Beispiel: In iOS gibt es die normale (zu dünne) Schrift und einen Schalter für fette (= zu dicke) Schrift. Mit Jobs hätte es den Umschalter nie gegeben, aber eine von vornherein richtig proportionierte Schrift.


Die Zeiten ändern sich, und hier will man eine Kultur verstetigen.

Kein Fehler, sondern das einzig Richtige! Diese Kultur/Haltung/Ansatz hätte ich gerne verstetigt:

2. funktioniert einfach (= schnelle Erfolgs/OutputErlebnisse des Nutzers = einfach zu erfassende Bedienung + funktioniert wie erwartet + funktioniert zuverlässig)

Und ich bin auch der Überzeugung, daß sowas mittelfristig vom Kunden honoriert wird, er bemerkt ja die Anwesenheit von Angenehmität, bzw. die Abwesenheit von Nerv.
Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #126: Februar 07, 2016, 15:54:02
Muss auch sagen, viele dieser Entwicklungen gab es auch schon vor Jobs Ableben oder wurden vielleicht durch ihn eingeleitet.
Und eine Kehrtwende unter Jobs habe ich nie erlebt. Zumindest fällt mir auf die Schnelle keine ein.

Als der Umstieg auf X kam hat man IMO die DTP-Branche versauern lassen. Man hat den Xserve eingestellt, ohne Not.
Was mich halt wundert, man baut sich eine Userbase, in welchen Bereichen auch immer, auf und irgendwann lässt man genau diese im Regen stehen. Für mich überhaupt nicht nachvollziehbar.

Würde sagen, bis 2006 oder 2007 hatte Apple wirklich treue Kunden, die mit Apple durch dick und dünn gegangen ist.
Bin mal gespannt wie das mit der Mehrzahl der heutigen User aussieht, wenn es Apple mal nicht mehr so gut gehen sollte und Apple plötzlich nicht mehr "IN" ist.

Florian

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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #127: Februar 07, 2016, 16:12:39
Die Zeiten ändern sich, und hier will man eine Kultur verstetigen.


Kein Fehler, sondern das einzig Richtige! Diese Kultur/Haltung/Ansatz hätte ich gerne verstetigt:

2. funktioniert einfach (= schnelle Erfolgs/OutputErlebnisse des Nutzers = einfach zu erfassende Bedienung + funktioniert wie erwartet + funktioniert zuverlässig)


Sicher ist es erstmal richtig, wenn auch Softwareentwickler und Ingenieure ein paar Design- und Usability-Grundlagen vermittelt bekommen. Aber auch diese Felder sind keine statischen. Sprich, um das Ziel zu erreichen, muss man sich stetig fortentwickeln.
Ich hoffe sehr, dass dies dort vermittelt wird und kein Rams/Ive-Design und -GUI für alle Zeiten.

Zitat
Und ich bin auch der Überzeugung, daß sowas mittelfristig vom Kunden honoriert wird, er bemerkt ja die Anwesenheit von Angenehmität, bzw. die Abwesenheit von Nerv.

Tja, ist Apple Erfolg der letzten Jahre nun Beweis dafür oder nur, dass Kunden mehr nach Label einkaufen als nach Qualität?
Irgendwie kann die These jedenfalls nicht stimmen, wenn Apple wirklich immer schlechter wird und doch mehr verkauft.



Und eine Kehrtwende unter Jobs habe ich nie erlebt. Zumindest fällt mir auf die Schnelle keine ein.

Web-Apps fürs iPhone sind genug -> Hallo App-Store
Abschied von der Eintasten-Maus
Wechsel auf Intel!
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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #128: Februar 07, 2016, 16:36:18
Tja, ist Apple Erfolg der letzten Jahre nun Beweis dafür oder nur, dass Kunden mehr nach Label einkaufen als nach Qualität?
Irgendwie kann die These jedenfalls nicht stimmen, wenn Apple wirklich immer schlechter wird und doch mehr verkauft.

Jetzt denk mal nicht absichtlich kurz. ;)  Auch ein in die falsche Richtung abbiegendes Unternehmen kann immer noch durch bessere Qualität überzeugen als die Konkurrenz.

Früher fand ich Windows Geräte 100 mal schlechter als ein von mir als Ideal anzusehender Computer, Apple Geräte nur 10 mal schlechter. Heute finde ich Windows Geräte 80 mal schlechter und Macs 15 mal.

Florian

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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #129: Februar 07, 2016, 23:18:23
Dem allgemeinen Jammern nach dürfte eigentlich keiner mehr zufrieden sein - daher meine Aussage.
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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #130: Februar 08, 2016, 06:44:34
Früher fand ich Windows Geräte 100 mal schlechter als ein von mir als Ideal anzusehender Computer, Apple Geräte nur 10 mal schlechter. Heute finde ich Windows Geräte 80 mal schlechter und Macs 15 mal.

Eine auch für mich recht zutreffende Beschreibung.
Das "Gemecker" gab es auch schon immer, auch zu Zeiten von System 7.5.
"Witzig" finde ich immer nur, wenn auf AppStore- und iCloud-"Zwang" hingewiesen wird. Direkt mit der Drohung: "Dann wechsel ich zu Windows/Android !elf!" Ja, macht mal. :) Da ist der Cloudzwang und die Überwachung schon viel weiter.
Das ist natürlich kein Grund, nicht über Apple zu meckern, aber eben auf hohem Niveau.
Bei der Einrichtung von ownCloud habe ich ziemlich über El Capitan geflucht. Es wollte und wollte nicht gehen, bis ich herausgefunden habe, dass es die Adresse nicht korrekt angegeben haben will um die korrekte Adresse "alleine" zu ermitteln.  ::)
_______
Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

Florian

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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #131: Februar 08, 2016, 16:57:05
Bei der Einrichtung von ownCloud habe ich ziemlich über El Capitan geflucht. Es wollte und wollte nicht gehen, bis ich herausgefunden habe, dass es die Adresse nicht korrekt angegeben haben will um die korrekte Adresse "alleine" zu ermitteln.  ::)

Das ist für mich das Schlimmste: Keine oder total nichtssagende Fehlermeldungen. Albern oberflächliche Hilfe-Artikel und Supportseiten.

Hier mal ein besonders krasses Beispiel nach iPhone-Reparatur:
Mysterious 'Error 53' is bricking iPhones, rendering them useless
http://mashable.com/2016/02/05/iphone-error-53/

An sich ja eine gute Sache, aber anstatt den User zu warnen und aufzuklären, wird das iPhone stillschweigend ausgetauscht - oder landet im Müll. Da kann man dann schon zu dem Schluss kommen, dass Apple seine Kunden nicht ganz ernst nimmt.
Alternativ sieht man das als gut an, weil sie den Kunden mit sowas nicht belästigen. Die fordern dann sicher auch das Weglassen jedweder Fehlermeldung.
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Florian

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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #133: Februar 15, 2016, 17:10:37
Gegenüber ihrem Lieblings-Blogger hat vor einer Weile auch schon Phil Schiller Stellung genommen. Man sei etwas überrascht, weil die Fehlermeldungen an sich rückläufig seien und überhaupt nehme man aber alle Kritik ernst und versuche immer das beste. Der Wahnsinn.  ;)
Wird wohl ähnlich sein diesmal?

M.E. schreibt Gruber übrigens sehr viel besser als er spricht und interviewt. Immerhin sind die „Ähs“ weniger geworden, dass war ja mal Stoiber-like.
(Und ja, da der Blog ist sein Fulltime-Job, kann man schon mehr erwarten. Bei kleinen Bloggern bin ich natürlich nachsichtiger.)
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Re: Apple nach Steve Jobs
Antwort #134: Februar 15, 2016, 19:45:24
Craig Federighi sagt die "Core-Software-Qualität" hat in den letzten fünf Jahren "signifikant zugenommen" und es gibt weniger Abstürze:
http://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Apple-Manager-verteidigen-Software-Qualitaet-3103499.html

Ich hoffe, der Mann blufft nur. Ich fürchte aber, er ist eine ehrliche Haut und meint ernsthaft, damit sei die Qualität insgesamt zur Genüge gestiegen. Das würde ja heißen der iOS & OS X Software-Chef hat keine Ahnung was das "Geheimnis", die Qualität von Apple Software ausmacht. Weia. Walt Mossberg sei mein Zeuge:
http://www.computerwoche.de/a/apple-muss-fuer-eigene-apps-nachsitzen,3222965