Beim Drucken gibt es prinzipiell zwei verschiedene Möglichkeiten:
1. Die Aufbereitung der Druckdaten und Steuerung des Druckers findet im Drucker selber statt. Beispiel hierfür sind die PostScript-Drucker. Der Computer braucht keine speziellen Treiber für das Gerät, sondern schickt eine standarisierte PostScript-Datei an den Drucker. Allenfalls eine PPD-Datei kann benutzt werden, in der die speziellen Eigenschaften des Druckers aufgelistet sind..
2. Die Aufbereitung der Druckdaten und Generierung der Steuerbefehle findet im Computer statt. Der Computer benötigt hier für jeden Drucker und jedes Betriebssystem einen speziellen Treiber.
Da die "dummen" Drucker vom 2. Typ günstiger sind, sind diese weit verbreitet und im unteren Preissegment sind meist auch keine anderen Drucker anzutreffen. Nachteil ist eben, dass man immer einen speziellen Druckertreiber benötigt. Wer schon einmal einen "alten" Drucker an ein neues System anschliessen wollte, weiß ein Lied davon zu singen. Dabei kann "Alt" durchaus auch schon nur 6 Monate bedeuten.
Ein weiterer Nachteil ist eben, dass man tatsächlich auf einen Treiber angewiesen ist und in letzter Zeit nehmen die Gerätetypen, die nicht mehr reinen Computern zugeordnet werden können (z.B. iOS, Android, Fernseher, AV-Geräte, NAS...), zu und für diese gibt es nur in den allerseltensten Fällen Druckertreiber.
In iOS ist die Installation von Treibern fremder Hersteller generell verwehrt und die Integration von allen möglichen Druckertreibern seitens Apple schon aus Platzgründen nicht sinnvoll. Daher funktioniert das Drucken unter iOS nach dem 1. Typ.
Da die Anzeige wie unter OS X sowieso über DisplayPDF stattfindet, kann jedes iOS-Gerät leicht "Ausdrucke" in ein PDF (verwandt mit PostScript) durchführen. Dieses PDF muss dann vom Drucker aufgearbeitet werden. Damit die iOS-Geräte den Drucker auch ohne Konfiguration finden, müssen diese ihren Dienst (von Apple "Airprint" genannt) im Netzwerk bekanntgeben.
Leider sind die meisten Drucker eben "dumm" und so eben nicht direkt für Airprint nutzbar.
Ein Ausweg kann dabei sein, dass beim Betrieb eines solchen "dummen" Druckers ja sowieso ein Computer mit installiertem Treiber vorhanden ist. Dieser kann dabei das PDF vom iOS-Gerät entgegennehmen, die Druckaufbereitung durchführen und zum Drucker schicken. Auf diese Weise kann man dann praktisch jeden Drucker per Airprint benutzen.
Apple hatte eine derartige Funktion zwar in das System integriert, aber in den öffentlichen Versionen nie freigeschaltet. Einige Zusatzprogramme und Anleitungen bezogen sich darauf, wie man diese bereits vorhandene Funktion einschaltet. Jedoch wurde diese Funktion anscheinend nicht mehr von Apple weiterentwickelt und ob und wie sie bei Systemupdates noch funktioniert, kann man nicht sagen.
Nun zur Lösung, die ich verwende und die gut funktioniert:
Die Software
AirPrint Activator ist mit der Version 2 komplett neu geschrieben worden und beruht nicht mehr auf den von Apple integrierten Funktionen. Sie läuft unter Leopard, Snow Leopard und Lion jeweils in der Intel-Version.
Installation und Konfiguration:
- man startet das Programm. Ich bekomme trotz abgeschalteter Firewall die Warnung, dass meine Firewall laufen würde und das den Betrieb behindere. Da sie nicht läuft, funktioniert trotzdem alles.
- man schiebt den Schalter auf "ON". Im rechten Bereich sieht man die Namen der freigegebenen Drucker mit "Airprint" im Namen vorneweg.
- man kann das Programm beenden. Es muss nicht die ganze Zeit laufen. Es wird nur einmalig zur Aktivierung benötigt.
- Fertig.
Es klappt bei uns wunderbar und einziger Nachteil ist eben, dass der Computer laufen muss, wenn man drucken möchte. Bei Einsatz eines solchen "dummen" Druckers ist das prinzipiell nicht anders machbar.