Da wage ich dagegen zu halten. Das Buch hat IMO gegenüber einem Reader (selbst einem mit E-Paper, sicher aber gegenüber den LCD-Brettchen) mehr Vorzüge, als die LP gegenüber digitaler Musik. Sicher wird der Reader-Markt noch massiv wachsen. Aber daran, dass der Buchmarkt auf ein mit der LP vergleichbares Nischen-Niveau sinkt, glaube ich nicht.
LPs sind ja seit Jahren wieder im Trend, so klein ist die Nische nicht. Aber klar ist der Vergleich etwas provokant gemeint gewesen.
Ich denke auch ein bisschen weiter, mit dem Datum bin ich vielleicht etwas zu optimistisch, aber die Display-Technik macht nach wie vor riesige Fortschritte und wird immer billiger. Wieso ein Buch mitschleppen, wenn ich nur mein Display-Shirt ausbreiten muss, um auf eine ganze Bibliothek und das Internet zugreifen zu können? Oder man lässt es sich in die Sonnenbrille einblenden.
Das ist ja kein Science Fiction mehr, nur der Preis und die Haltbarkeit stimmt noch nicht.
Natürlich hat ein Buch auch seine Killer-Features. Aber die haben Reader auch: Multimedia, Recherche, Links vom Buch ins Netz, Live-Übersetzung; Anmerkungen, die man löschen kann, platzsparend.
Zudem gibts in Buchform ja nicht nur Belletristik. Ein grosser Kunst- oder Fotoband auf dem Readerchen? Nein Danke. Auch sonst dürfte es Buchkategorien geben, die auf einem Reader nicht wirklich gut kommen.
Auf dem Readerchen? Nein, dass beamt man natürlich auf das riesige Display.
Außerdem ist das doch genau der Nischenmarkt: Hier steht das konkrete physische Besitzenwollen im Vordergrund. Das wird es zweifellos immer geben. Aber Alltagslektüre?
Das Buch (und auch Zeitungen) stehen natürlich nicht direkt vor dem Aus, aber m.E. erleben wir eine Revolution mit, die nun endlich wirklich in Schwung kommt (endlich im Sinne:
lange erwartet, nicht
sehnsüchtig). Und dann kann es schnell gehen.