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Florian

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Re: 3D-Drucker
Antwort #15: November 26, 2014, 17:55:53
Das Abenteuer habe ich schon hinter mir, bei einem anderen Händler im Ausland (mache ich nie wieder!).
Leider kamen nie alle Teile an und ich habe den Haufen an versierte Bastler veräußert, die konnten was damit anfangen und der Drucker läuft, aber nicht bei mir.  :-\

Überhaupt mag ich nicht mehr so gern basteln, aber selbst die Fertigdrucker erfordern genau dieses. M.E. wird auch Tschibo bzw. ihre Kunden damit auf die Nase fallen. Das fängt ja schon an beim Wegfeilen der Stützensäulen. Darauf sind die meisten Menschen nicht vorbereitet. Es ist eben nicht so, dass man nur einen Knopf drucken muss, um ein virtuelles Modell real werden zu lassen. Aber fast genau damit wird geworben.



Aber mal zu den Profis:
Kleinste Skulpturen aus dem Drucker. Die nackte Frau ist übrigens dem Finger eines Labortechnikers zum Opfer gefallen und überhaupt sieht man die Dinger nur unterm Elektronenmikroskop so. Fürs Auge ist's ein kleiner Punkt. Vielleicht gibt es die Skulpturen also gar nicht? :)
http://www.jontyhurwitz.com/nano/

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Re: 3D-Drucker
Antwort #16: November 26, 2014, 19:48:50
Hattest Du einen Mendel90-Bausatz aus England?
Der wird immer empfohlen, wenn man nach einem guten Bausatz fragt.
Ja, einzustellen bleibt viel. Das ist alles noch lange nicht so weit, dass es einfach läuft.

Der Sparkcube ist aber kein Bausatz. Da gibt es eigentlich nur eine technische Zeichnung und eine Liste der Teile. Die muss ich nun weltweit bei vielen verschiedenen Händlern zusammenkaufen. Drück mir mal die Daumen, dass das wirklich irgendwie klappt.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

Florian

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Re: 3D-Drucker
Antwort #17: November 27, 2014, 18:49:24
Hattest Du einen Mendel90-Bausatz aus England?

Nein, eine ganz eigene, große Deltastyle-Variante von einem Kleinhändler in den USA, den ich nicht erwähnen will. Ist aber auch nicht mehr am Markt, wie ich das sehe.

Wollte ich eigentlich nie erwähnen, jetzt ist es passiert. :)
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Re: 3D-Drucker
Antwort #18: Februar 26, 2015, 22:56:40
 ;D
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)

Florian

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Re: 3D-Drucker
Antwort #19: März 17, 2015, 19:27:38
:)

Neue Drucktechnik: Nicht Schicht für Schicht aufbauen und jeweils trocknen lassen, sondern von unten mit UV-Licht gezielt aushärten lassen. Vorteil: Angeblich viel schneller und sieht einfach fantastisch aus. In welchen Preisregionen die Technik mal zu finden sein wird, wäre interessant.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/neues-3d-druck-verfahren-dauert-nur-noch-minuten-a-1023833.html
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Re: 3D-Drucker
Antwort #20: März 18, 2015, 07:37:33
???

Ich sehe da jetzt keine neue Drucktechnik. Auch hier wird Schicht für Schicht aufgebaut. Es gibt ja schon seit langem nicht nur die im Heimbereich hauptsächlich bekannten FDM Drucker (Kunststoff wird geschmolzen und erstarrt).
Es gibt
- FDM: Fused Deposition Modeling: Kunststoff wird geschmolzen und erstarrt dann schichtweise auf dem Produkt.
- SLS: Selektives Lasersintern: Pulver (Kunststoff, Metall...) wird durch Erhitzen mit dem Laser schichtweise zusammengeschmolzen.
- 3DP: Three Dimensional Printing: Auf Pulver wird schichtweise wie mit einem Tintendrucker ein Bindemittel gedruckt.
- SLA: Stereolithographie: Mit Licht wird ein Kunststoff schichtweise ausgehärtet.
- LOM: Laminated Object Manufacturing: Eine Laminierfolie wird beschnitten und schichtweise zum Objekt zusammengesetzt.

Im Heimbereich werden hautpsächlich FDM und mit deutlich geringerem Anteil SLA benutzt. Auch für SLA gibt es fertige Drucker zu kaufen. Alle anderen Methoden sind im Heimbereich nur schwer praktisch und finanziell umsetzbar.
SLA hat die Vorteile, dass hier kein Druckkopf bewegt werden muss und keine Mindestzeit für das Aushärten pro Schicht existiert. Daher kann der wesentlich schneller arbeiten und im Prinzip ist die maximale Geschwindigkeit dadurch vorgegeben, wie schnell man das Harz aushärten kann. Mit SLA können leicht wesentlich feiner detailliertere Produkte gedruckt werden als bei FDM. Dafür hat SLA aber deutliche Nachteile gegenüber FDM, vor allem im Heimbereich. Die noch nicht ausgehärteten Harze sind giftig. Man muss Hautkontakt vermeiden, optimal wäre auch ein Luftabzug. Am fertigen Modell hängen noch Reste des flüssigen Harzes, im Drucker bleiben immer erste zurück, die als Sondermüll entsorgt werden müssen. Und die Preise für das Harz sind AFAIK auch noch deutlich höher als für FDM.
Ich würde von SLA die Finger lassen im Heimbereich.

Das "Neue" in dem Artikel ist wohl weniger die Drucktechnik selber, als einfach nur ein Harz, was schneller auszuhärten ist als bisher verwendete Harze bei dieser Technik.

Edit:
Nachtrag:
Im 3D-Druckbereich ist das SLA-Verfahren das allererste Verfahren gewesen und ist ca. 30 Jahre alt. Also nix mit "neuer Technik".
« Letzte Änderung: März 18, 2015, 08:05:53 von MacFlieger »
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Florian

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Re: 3D-Drucker
Antwort #21: März 18, 2015, 15:32:38
Ob man es nun neue Technik nennt oder nicht; es wird behauptet man könne ohne schichtweise Neuausrichtung quasi aus einem Guss drucken, was auch mit SLA derzeit nicht möglich ist. Dies wäre eine große (!) zeitliche Einsparung.

Aber ja, ich habe es unter Zeitdruck eingetippt und ich hatte schon den Gedanken, der wohl mitschwingt, dass es sich an Konsumenten und „Prosumer“ wendet, also nicht gegen andere professionelle SLA-Drucker, u.a. wegen Größe und Präsentationsform. Da bin ich mir aber eben nicht sicher.
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Re: 3D-Drucker
Antwort #22: März 18, 2015, 16:20:19
Ob man es nun neue Technik nennt oder nicht; es wird behauptet man könne ohne schichtweise Neuausrichtung quasi aus einem Guss drucken, was auch mit SLA derzeit nicht möglich ist. Dies wäre eine große (!) zeitliche Einsparung.

??? Wo steht das? In dem verlinkten Artikel steht, dass jeweils nur an der Oberfläche in einer dünnen Schicht jeweils bleicht/ausgehärtet wird. Mit Sauerstoff wird verhindert, dass auch schon im dem darunterlegenden Harz eine Aushärtung stattfindet. Das ist auch ein schichtweiser Aufbau. Nur wird eben das ausgehärtete aus dem Bad gezogen und sonst versinkt es meistens im Bad.

Was meinst Du mit "schichtweise Neuausrichtung"?
Ich habe auch schon SLA-Drucker für wenige 100€ gesehen( ich glaube unter 500€), die hatten in dem Tank Wasser und nur eine hauchdünne Harzschicht. Eine Schicht wird ausgehärtet und dann wird tropfenweise Wasser zugegeben, dadurch steigt der Wasserspiegel mit dem darauf schwimmenden Harz und die nächste Schicht wird ausgehärtet. Eigentlich ziemlich simpel und durch die Schwerkraft ist die zu druckende Schicht immer perfekt gerade.
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Florian

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Re: 3D-Drucker
Antwort #23: März 18, 2015, 17:39:11
Ein herkömmlicher Drucker baut Schicht für Schicht auf, auch SLA, wie Du ja beschreibst. Nach jeder Schicht muss die Lichtquelle neu eingestellt werden und die Schicht muss härten.
Diese neue Technik (oder dieses Verfahren) setzt u.a. eine spezielle Linse ein, um eben nicht in Schichten drucken zu müssen, sondern kontinuierlich. So zumindest verstehe ich das.
Das wäre also erstmals wirklich dreidimensionales Drucken und nicht das Verschmelzen von Schichten. Sicherlich viel Marketing - wenn aber die Zeiten nur annähernd so sind wie demonstriert (ja, ich weiß das da ein Zeitdraffer drin ist :)), wäre das ein Riesenfortschritt, oder etwa nicht?

Der verlinkte Artikel ist Mist, erinnere mich beim nächsten Spiegel-Link bitte daran. :)

Hersteller-PM: http://carbon3d.com/news/
Mehr weiß man natürlich noch nicht und ist auf anderen Wiesen gewachsen.

Hier sind PR-Schaubilder des Verfahrens:
http://3dprint.com/51566/carbon3d-clip-3d-printing/
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Re: 3D-Drucker
Antwort #24: März 19, 2015, 07:39:19
Ah, ok. So langsam verstehe ich den Unterschied. Beim herkömmlichen SLA wird eine dünne Schicht mit einem Laser abgefahren (z.B. Umlenkspiegel) und so einzelne Stellen ausgehärtet. Dann ist die nächste Schicht dran.
Bei diesem Verfahren wird gleich die komplette Schicht auf das Harz projiziert und auf einmal ausgehärtet.
Trotzdem ist es immer noch kein kontinuierliches Verfahren, sondern geschieht schichtweise und die minimale Zeit zwischen den Schichten wird durch die Aushärtezeit vorgegeben. Die Schichtauflösung muss im Prinzip von der mechanischen Auflösung des Druckbettes (oder -himmels?) abhängig sein.
Vorteil ist dabei dann tatsächlich, dass eine Schicht immer komplett als ganzes belichtet wird und nicht "langsam" abgefahren werden muss.

SLA hat durch den Laser als Belichtung bzw. hier die Projektion eine deutlich höhere Auflösung als das FDM-Verfahren. Die Modelle sind immer viel feiner.
Aber auch bei dieser neuen Methode hat man weiterhin die Hauptprobleme von SLA: Die Gesundheits- und Umweltschädlichkeit des flüssigen Harzes. Bei industriellen Anlagen gibt es da Luftabsaugung/-reinigung, Reinigung der gedruckten Objekte und Rückführung von unverbrauchtem Harz etc. Im privaten Bereich steht das einfach so rum und Reste kommen an Haut oder Abwasser. Dafür hat es AFAIK noch keine Lösung gegeben. :(
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Re: 3D-Drucker
Antwort #25: März 19, 2015, 19:44:41
Jo, ich denke auch Du hast es Dir richtig erschlossen, meine Beiträge kann man dagegen in die Tonne treten. Sorry.
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: 3D-Drucker
Antwort #26: März 20, 2015, 07:17:48
Och, lass mal. Ich lag bei der Vermutung, dass da gar nichts neues dran ist, genauso daneben. :)
Dieses Belichten einer kompletten Schicht durch eine Projektion habe ich auch noch nicht gesehen.
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Re: 3D-Drucker
Antwort #27: Dezember 18, 2015, 00:10:42
Hallo,

Ich muss mal diesen Thread hoch holen. Kann jemand einen 3D Drucker empfehlen? So für ca. 500€.
Heise ist von diesem ganz angetan:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Schnaeppchen-3D-Drucker-Daycom-3DP-100-fuer-479-Euro-im-Test-3045052.html
Re: 3D-Drucker
Antwort #28: Dezember 18, 2015, 09:57:50
Es gibt in diesem Preissegment bei fertigen Druckern mittlerweile eine Menge an Angeboten. Selbst Hobbyking hatte einen für deutlich unter 500€ im Verkauf. Die sind auch alle mehr oder weniger gut, man sollte sich aber bei allen Geräten von dem Wunsch verabschieden, dass man die nur auspackt und dann sofort alles problemlos und ohne Arbeit klappt. Vorteil dieser fertigen Systeme ist auch, dass die normalerweise schon eine Voreinstellung für die Druckparameter mitliefern. Deshalb haben die Testobjekte auch gut funktioniert. Sobald man ein anderes Filmend nimmt, muss man auf jeden fall wieder selber optimieren. Auch sind die Parameter stark von dem zu druckenden Objekt abhängig. Da muss man sehr viel probieren, welcher Parameter welchen Einfluss hat. Ich habe anfangs noch geglaubt, dass ich einen Satz von "optimalen" Parametern erproben kann. Klappt aber nicht. :)
Teilweise erfordern schon unterschiedliche Farben andere Einstellungen. Andere Filamenthersteller erst recht und über die Zeit ändern alle Hersteller ihre Filamente.

Auch wird man irgendwann basteln müssen, weil irgendwas doch zu verbessern ist. Ob nun Heizblock/Druckkopf oder Objektkühler oder Heizbett oder geschlossenen Druckraum...

Ich hatte auch erst überlegt, mir einen fertigen als Basis zu kaufen, aber damals gab es als fertigen nur die Ultimaker (deutlich >1000€) oder den Vellemann (ohne Basteln wohl nicht zu gebrauchen). Alle diese Drucker konnten aber wie der von Dir verlinkte nur PLA drucken. Ich wollte aber auf jeden Fall ABS drucken (heute ist auch PETG gerade im kommen und sehr interessant). In diesem fall braucht man aber zwingend einen anderen (heißeren) Druckkopf und ein Heizbett. Und ich hatte keine Lust mit diesem Kreppband oder Uhu oder Haarspray oder ähnlichen Sachen rumzuschmieren und wollte eine Dauerdruckplatte (PEI beschichtetes Alu). Wenn man die fertigen entsprechend aufrüstet, wird es entsprechend noch teuerer.

So habe ich mich entschlossen von rund auf selber zu bauen und zwar den Sparkcube. Ich hatte erst Bedenken, weil für mich das alles Neuland war, aber ein wenig handwerkliches Geschick ist vorhanden und so habe ich mich getraut. Hat auch geklappt und er hat auch fast auf Anhieb funktioniert. trotzdem benötigt das ne Menge Zeit auch bei der Recherche, was man so kauft.

Und dann benötigt man sehr viel Zeit zum Rumprobieren über die Parameter und Eigenschaften. Wobei das eben auch bei einem fertigen Drucker nicht völlig weg fällt.
Z.B. bei dem fertigen von Hobbyking haben viele den Druckkopf schnell gegen einen vernünftigen ausgetauscht.

Es gibt auch eine Menge Bausätze, die mehr oder weniger gut sind.

Ist halt wirklich die Frage, ob und wie viel Zeit Du investieren willst und wie handwerklich/elektrisch geschickt Du bist.
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Florian

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Re: 3D-Drucker
Antwort #29: Dezember 18, 2015, 21:46:39
Wenn Onkel Heise sagt, dass der in dem Preissegment von der Druckqualität ohne Konkurrenz ist, wirst Du wohl diesbzgl. keinen anderen finden derzeit.
Für mich wäre er mit den beschriebenen Einschränkungen nix. Hat man mal einen Profidrucker gesehen, will man auch sowas. Nur wozu eigentlich? ;)

Nach endlosem hin- und her und einer großen Pleite habe ich von dem Thema deshalb einstweilig Abstand genommen.

Vieles ist mir dabei klar geworden:
- Man sollte sich seiner Grenzen bewusst sein. Die Lernkurve ist steil und lang.
- Das gilt für Hard- wie Software. 3D- und CAD-Programme sind nun mal nicht jedermanns Sache.
- Man sollte genau wissen, was man damit machen will. Man kann eben nicht später größere Modelle drucken, wenn der Drucker zu klein ist. Oder man beschränkt sich auf einen Kunststoff, der einem Grenzen setzt.
- Dienstleister drucken jedes Modell in Spitzenqualität, die man zu Hause derzeit nicht erreichen kann, und ohne Stress für einen selbst. Wenn man nur ab und zu was drucken würde eine echte Alternative. Manche bieten sogar Mehrfarbendruck, Metalldruck und v.a.
- Wer sich viel Gedanken um seine Gesundheit macht, sollte sich der Gefahren für Atemluft und auch bzgl. Unfälle bewusst sein. Je größer die Temperaturen, desto weniger Heim-geeignet, würde ich persönlich sagen. Ein Rundum-Sorglos-Produkt wie beim normalen 2D-Druck gibt es noch nicht.

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