Antwort #2: September 09, 2011, 07:56:10
Denke nicht, dass "open source" generell was anderes ist bzw. klar definiert oder in Stein gemeisselt ist, was "open source" ist. Es ist wohl nicht das, was sich gewisse Open-Source-Idealisten vorstellen. Dass sich mit deren Vorstellungen aber kaum Software realisieren lässt, die für den Endverbraucher eine Wonne ist, dürfte sich mittlerweile bewiesen haben.
Für brauchbare Endprodukte braucht es irgend eine führende Hand. Und da eine solche führende Hand meist nur dann nachhaltig wirken kann, wenn es sich um eine Trägerschaft mit kommerziellem Interesse handelt (rein auf Enthusiasmus gestützte Trägerschaften haben leider die Tendenz, nicht allzu lange zu überleben), liegt es nahe, dass diese Trägerschaft ihre eigenen Investitionen bis zu einem gewissen Grad absichern und sicherstellen muss, dass jene auch in eigenen Profit fliessen. Wer möchte schon für die Konkurrenz investieren und entwickeln? Googles Ansatz bleibt jedenfalls deutlich Konkurrenz-freundlicher als "closed source".
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)