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iPad brauchbar - was geht, was geht nicht?
Juni 05, 2011, 00:11:12
Hallo nettes Forum,

die Frage klingt vielleicht ein wenig ketzerisch, ist aber nicht so gemeint.

Hintergrund ist der, dass ich zwei Wochen auf Geschäftsreise bin und da ein möglichst kostengünstiger mobiler Computer benötige.

Da ich mich mit dem iPad bisher überhaupt nicht auseinandergesetzt habe stellt sich mir die Frage(n):

1. Ist das iPad "genauso" produktiv einsetzbar wie ein MBP
2. Was geht mit dem iPad
3. Was geht nicht mit dem iPad
4. Ist das iPad out of the box einsetzbar
5. Wenn nein, welche Apps fehlen denn
6. Ist die touch Tastatur gut bedienbar
7. Sonstige Vor- und Nachteile

Danke für die Hilfe
Quaestor
Re: iPad brauchbar - was geht, was geht nicht?
Antwort #1: Juni 05, 2011, 01:02:53
Habe zwar nur ein iPhone, versuche mich aber mal an Antworten.

1. natürlich nicht. In den Disziplinen Web, Email, Chat, Fotos herzeigen, Texte lesen, AudioLernkurs ists aber nicht schlecht.
2. erstaunlich viel. Unlängst habe ich mit meinem iPhone (das eine bessere Kamera als das iPad hat) ein Schreiben fotografiert, die Ränder abgeschnitten, geometrisch entzerrt, in schwarz/weiß konvertiert, Helligkeit und Kontrast angepasst, die mehreren Seiten zu einem datenreduzierten PDF umgewandelt und das ganze in meine Dropbox geladen und per Email verschickt. Ging schneller und besser als an den heimischen Großgeräten. Zumindest hats sich so angefühlt.
3. iOS hat einige Einschränkungen. Beispiele: * mal eben drucken - nur aus ganz wenigen Apps, nur auf wenigen Druckern. Also defacto nur auf extra gekaufter, selbst mitgebrachter Hardware möglich. * Mal eben eine Excel Tabelle auf einen USB Stick? Ist nicht.

Natürlich können hier nicht alle Vor und Nachteile präventiv gewogen werden - welche Anforderungen bestehen denn? Da ließe sich dann besser was konkretes zu sagen.

... auf Geschäftsreise bin und da ein möglichst kostengünstiger mobiler Computer benötige.

Wenn das "möglichst kostengünstig" ernst gemeint ist, müsste man ein Netbook empfehlen: 200 - 300 €. Bildschirmauflösung und Größe wie beim iPad, gleiche(!) AkkuLaufzeit. Vollwertiger Computer: Windows 7, "normale" Anschlüsse, Festplattentausch, Anschluss an Drucken, Erweiterungsmöglickeit für externen DVD Brenner (40 €), etc.
Rechengeschwindigkeit ist ungefähr wie bei einem iBook G4. Also durchaus ok. CAD, oder Photoshop wären aber hoffnungslos. DVD gucken kein Problem

Ein iPad hätte dafür mehr Spaß und Präsentationsqualitäten.
« Letzte Änderung: Juni 05, 2011, 01:06:30 von radneuerfinder »
Re: iPad brauchbar - was geht, was geht nicht?
Antwort #2: Juni 05, 2011, 10:17:58
Es ist sehr schwer, die Frage zu beantworten, inwieweit das iPad ein Notebook ersetzen kann. Klar, ein Notebook ist bzgl. möglicher Anwendungsszenarien deutlich im Vorteil. Gar keine Frage.
Aber ob ein iPad ein guter oder passabler Ersatz ist, hängt ganz stark davon ab, was man macht. Das sehe ich auch an verschiedenen iPhone-Nutzern. Was die jeweils für Apps installiert haben und nutzen ist extrem unterschiedlich. Eine allgemeine Aussage ist da nicht drin.

So werden iPads tatsächlich als Mehrspur-Audio-System (mit über USB angeschlossenen Ein- und Ausgängen, MIDI etc.) benutzt. AFAIR gibt es z.B. in iOS so etwas wie CoreMIDI. Ist für mich völlig uninteressant, aber wer so etwas braucht, nutzt es.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller
Re: iPad brauchbar - was geht, was geht nicht?
Antwort #3: Juni 05, 2011, 11:32:38
Vielen Dank für die Antworten

Im Endeffekt mache ich auf Reisen nichts besonderes. Internet, E-Mail, Chat, Texte verfassen, Dokumente austauschen usw.

Also nichts anspruchsvolles. Kein Photoshop, kein DTP.

Was mich ein wenig verdutzt ist, man kann über USB MIDI-Geräte anschließen, aber keine Datei auf einen USB-Stick ziehen? Und drucken geht auch nicht ohne Probleme?

Wäre schon schade! Auf der anderen Seite ein klares Plus auf Firmenseite, die natürlich verhindern möchte, dass Dateien auf Sticks kopiert werden.

Warum ich halt ans iPad dachte war die Kompaktheit und das Gewicht.

Die zwei Faktoren außer Acht gelassen, würde mein Pismo reichen. Brauche nur ein neues Netzteil. Nachteil, es ist eben schwer und die Displayqualität ist auch nicht erste Güte ;)

Vorteil, ich habe ein vollständiges, ohne Restriktionen laufendes MacOS X :)
Re: iPad brauchbar - was geht, was geht nicht?
Antwort #4: Juni 05, 2011, 12:17:45
Was mich ein wenig verdutzt ist, man kann über USB MIDI-Geräte anschließen, aber keine Datei auf einen USB-Stick ziehen?

Ich weiß nicht, ob das generell nicht geht.
Auch die MIDI-Geräte kann man erst nutzen, wenn man eine App hat, die MIDI-Geräte anspricht.
AFAIK ist es so, dass man auch problemlos USB-Sticks anschliessen kann, solange die nicht zu viel Strom ziehen. Aber was nutzt das direkt? Da Du ja keinen Finder oder einen anderen Dateimanager mit Zugriff auf das Dateisystem hast, nutzt das gar nichts. Das ist einer der wesentlichen Unterschiede zwischen iOS und OS X. Unter iOS greift man nicht mehr direkt aufs Dateisystem zu. Mehr noch, die Apps selber können auch nur noch in ihrem eigenen Territorium arbeiten und dort Dateimanager-Funktionen anbieten.

Da aber das Fotoprogramm auf USB-Sticks zugreifen kann, um dort Fotos zu holen, vermute(!) ich, dass es Wege geben müsste, dass auch eine App auf Daten dort zugreifen kann. Oder nutzt das Fotoprogramm dafür eine private API?
Wenn meine Vermutung richtig ist, dann müsste eine App wie GoodReader entsprechend auch Dateien von und zum USB-Stickl kopieren können. Hmmm, dass GoodReader das nicht kann, spricht gegen meine Vermutung. :(

Zitat
Und drucken geht auch nicht ohne Probleme?

Nicht direkt, was eigentlich auch etwas logisch ist. Direkt auf einen Drucker zu drucken würde ja abgesehen von PS-Druckern voraussetzen, dass in iOS die entsprechenden Druckertreiber integriert wären. Man selber kann in iOS derartige Komponenten nicht nachinstallieren (ein Treiber ist keine App), daher müssten alle Treiber schon drin sein und bei Erscheinen von Treiberupdates oder neuen Druckern müsste es immer eine neue iOS-Version geben.
Drucken funktioniert aktuell so, dass auf dem iOS-Gerät nur ein "PDF-Drucker" vorhanden ist. Beim Drucken auf dem iPad wird nur eine PDF erzeugt und dann an einen Druckserver geschickt (z.B. ein laufender Mac mit freigegebenen Druckern oder bestimmte HP-Drucker). Dieses gerät hat dann die speziell benötigten Treiber für den Drucker und druckt dann das PDF.

Zitat
Auf der anderen Seite ein klares Plus auf Firmenseite, die natürlich verhindern möchte, dass Dateien auf Sticks kopiert werden.

Nö, kein Plus. Viele Apps (u.a. GoodReader) nutzen für Datei-Im- und -Export dann WIFI und oder Cloud-Dienste (Dropbox, Amazon S3 etc.). Die Dateien kriegt man schon problemlos 'raus, nur eben nicht so einfach auf einen Stick. :)
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Re: iPad brauchbar - was geht, was geht nicht?
Antwort #5: Juni 05, 2011, 12:30:12
Fällt mir gerade ein: in vielen Hotels ist es immer noch so, daß man nur per Netzwerkbuchse online kommt. Da müsste man für ein iPad noch eine Airport Express mit einpacken, oder das Ipad mit 3G nehmen, oder ein Handy, oder anderes Gerät zum WLAN-Hotspot machen. Die letzten beiden Lösungen sind aber im Ausland unpraktisch, oder sehr teuer.
Re: iPad brauchbar - was geht, was geht nicht?
Antwort #6: Juni 05, 2011, 12:35:01
Das ist ja wirklich ganz schön heftig ... nur zur besseren Verständnis:

iWork gibt es ja inzwischen auf dem iPad. Wie geht man denn vor, wenn man zum Beispiel eine gezippte iWork Datei auf einem USB-Stick hat?

Oder ich habe AVI-Dateien auf einem USB-Stick, kann ich diese auf dem iPad dann irgendwie ansehen?

Wollte mir das iPad jetzt schon fasst bestellen.
Wie schnell liefert denn der AppleStore bei lieferbar in 24 Stunden?
Hätte das iPad und ein Cover bestellt.
Oder soll ich vielleicht beides getrennt bestellen?

Bräuchte es in einer Woche.

Aber wenn das eh alles so kompliziert ist, dann ist das iPad nix.
Re: iPad brauchbar - was geht, was geht nicht?
Antwort #7: Juni 05, 2011, 13:18:22
Mit Jailbreak gehts:
http://stadt-bremerhaven.de/usb-stick-am-ipad-so-funktioniert-es

Oder mit einem speziellen USB "Stick" mit eingebautem WLAN:
http://www.padmania.de/seagate-prasentiert-wlan-festplatte-fur-ios-gerate/

Oder du hast ein Handy, das Dateien im WLAN oder über Dropbox zur vErfügung stellen kann zusammen mit einem Adapter für USB:
http://www.youtube.com/watch?v=giJXF5pIITc
http://www.areamobile.de/news/11108-einfach-loesung-mobidapter-usb-speicher-direkt-ans-handy-anschliessen


Nur wird spätestens ab hier imho ein WinNetbook eleganter.  :P

Bleibt nur die ungerechtfertigte Hoffnung auf iOS 5 (Preview 8)).
« Letzte Änderung: Juni 05, 2011, 13:34:43 von radneuerfinder »
Re: iPad brauchbar - was geht, was geht nicht?
Antwort #8: Juni 05, 2011, 13:29:01
Oh Mann, echt schwere Entscheidung ... das iPad ist ja auch nicht gerade kostenlos ... irgendwie kommt es mir wie ein übergroßes iPhone vor oder wie Windows - kann alles, aber man muss dazu erst tausend Sachen machen / installieren.

Oder man bekommt alles per Mail und kann es da von da wahrscheinlich mit dem jeweiligem Programm weiterverarbeiten.

Das die Programme sozusagen alle in ihrer eigenen Sandbox laufen hat ihre Vorteile, ohne Zweifel. Aber wenn das die neue Generation von Computern ist, dann gute Nacht.

Edit: Programme kann man ja nur über den AppStore beziehen. Bezahlung nur über Kreditkarte oder auch Rechnung oder Paypal?

Edit2: Schon gefunden, geht auch über Click and Buy, wenigstens was.
« Letzte Änderung: Juni 05, 2011, 13:35:43 von Quaestor »
Re: iPad brauchbar - was geht, was geht nicht?
Antwort #9: Juni 05, 2011, 13:57:40
Re: iPad brauchbar - was geht, was geht nicht?
Antwort #10: Juni 05, 2011, 14:36:36
Da müsste man für ein iPad noch eine Airport Express mit einpacken

Besser einen anderen WLAN-Router, da man die AE nicht mit dem iPad konfigurieren kann!. Das man für die Konfiguration der AE spezielle Programme braucht, empfinde ich als einer der größten Nachteile der Apple-Geräte. Ich nehm' einfach eine Fritzbox mit.

iWork gibt es ja inzwischen auf dem iPad. Wie geht man denn vor, wenn man zum Beispiel eine gezippte iWork Datei auf einem USB-Stick hat?

Gar nicht. Es gibt keinen Dateimanager.

Zitat
Wie schnell liefert denn der AppleStore bei lieferbar in 24 Stunden?

Oft habe ich bestellte Geräte schon am nächsten Tag gehabt, spätestens am übernächsten Tag.
Aber steht da wirklich "lieferbar in 24h" oder "lieferfertig in 24h". AFAIK geben die nur die Zeit an, innerhalb der sie das gerät dem Spediteur übergeben. Der kann dann natürlich noch länger brauchen. Bei einem iPad habe ich mal davon gelesen, dass es zwar nach 24h zum Versand gegeben wurde, der Spediteur dann aber noch gut 3 Tage brauchte.

Zitat
Bräuchte es in einer Woche.

Ist das nicht auch in einem Laden Deiner Wahl in der Umgebung direkt abholbar? Ist bei solchem Termindruck meist sicherer.

Nur wird spätestens ab hier imho ein WinNetbook eleganter.  :P

Ja, auf jeden Fall.
Die genannten Beispiel sind eben typische Szenarien bei denen man wirklich noch auf Dateisystemebene arbeiten will/muss. In solchen Fällen ist das iPad (noch) nix. Daher auch meine Frage nach dem Einsatzszenario. Das ist ausschlaggebend dafür, ob das iPad geeignet ist.

Das die Programme sozusagen alle in ihrer eigenen Sandbox laufen hat ihre Vorteile, ohne Zweifel. Aber wenn das die neue Generation von Computern ist, dann gute Nacht.

Nicht unbedingt. Für einen "normalen" Einsatzzweck ist die Abschottung aktuell zu stark. Keine Frage. Alle die genannten Probleme liessen sich aber schon durch 2 Sachen beseitigen:
- Die Apps dürften nicht nur Zugriff auf die eigenen Daten haben (und wie viele USB-Stick-Apps dort eine Art Dateimanager bieten), sondern auch noch auf einen gemeinsamen Bereich. Dann könnte man dort Daten ablegen und mit einer "Dateimanager"-App verwalten bzw. einzelne Apps könnten auf die für sie geeigneten Daten zugreifen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber geht das nicht schon?  ???
- Eine App sollte auch Zugriff auf das Dateisystem eines USB-Gerätes haben wie auf den gemeinsamen Bereich. Auch da bin ich mir nicht sicher, ob das nicht schon geht. ???

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Re: iPad brauchbar - was geht, was geht nicht?
Antwort #11: Juni 05, 2011, 15:05:16
Eine App sollte auch Zugriff auf das Dateisystem eines USB-Gerätes haben wie auf den gemeinsamen Bereich. Auch da bin ich mir nicht sicher, ob das nicht schon geht.

Soweit ich weiß schon. Aber es werden nur Foto und Film Dateien gesehen.
Re: iPad brauchbar - was geht, was geht nicht?
Antwort #12: Juni 05, 2011, 15:17:05
Soweit ich weiß schon. Aber es werden nur Foto und Film Dateien gesehen.

Ne, ich meinte schon vollen Zugriff. Das dann einzelne Apps den Zugriff auf das jeweils sinnvolle filtern können/sollten, hatte ich schon bei dem 1. Punkt geschrieben.
Ich weiß eben nicht, ob eine App kompletten Zugriff haben könnte (wie im eigenen Verzeichnis) und die aktuellen einfach nur sinnvoll filtern oder ob es aktuell einfach nicht geht.
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Re: iPad brauchbar - was geht, was geht nicht?
Antwort #13: Juni 05, 2011, 16:23:43
Ich hab das iPad jetzt im Secondhand Store von Apple gekauft. Allerdings bin ich mir jetzt nicht sicher, ob es das 2er ist. Wahrscheinlich nicht oder. Hat die Modellnummer: FB293FD

Im normalen Apple Store sprechen sie von iPad 2, klickt man dann weiter, dann heißt es nur noch iPad.

Sehr verwirrend ...

Die Unterschiede werden groß sein, nicht? 1er hat ja den A4, das 2er den A5. Läuft iOS5 denn auf dem Neuen?
Re: iPad brauchbar - was geht, was geht nicht?
Antwort #14: Juni 05, 2011, 16:40:40
Ich hab das iPad jetzt im Secondhand Store von Apple gekauft. Allerdings bin ich mir jetzt nicht sicher, ob es das 2er ist. Wahrscheinlich nicht oder.

Jetzt im Moment gibt es nur noch das 1er mit 32GB/Wifi für 419€. Das meinst Du, oder? Du kannst auch schnell am gewicht oder den Maßen sehen, ob es das alte ist.

Zitat
Die Unterschiede werden groß sein, nicht? 1er hat ja den A4, das 2er den A5. Läuft iOS5 denn auf dem Neuen?

Ja, die sind natürlich groß. Bis zu doppelter Geschwindigkeit, deutlich schnellere Grafik, doppelt so viel RAM, etwas leichter und 2 Kameras. Ob der Unterschied sich lohnt, hängt wieder vom persönlichen Einsatzzweck ab. Ich persönlich würde mir das 2er kaufen.
Ob iOS5 darauf läuft, kann noch keiner wissen. Es ist aber sehr wahrscheinlich. Oder anders herum: Ich wäre sehr überrascht, wenn das nicht ginge.
Zur Not kannst Du es ja sofort wieder zurückgehen lassen.
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