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Florian

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Apple-Preisvergleich Europa-USA
November 23, 2005, 21:28:05
Über kleine Unterschiede

Manchmal sieht man sich die Produktvorstellungen Apples an oder besucht den USA-Applestore im Internet und stellt dabei fest, dass die Preise teilweise attraktiver erscheinen als in Europa.
Das ist eigentlich leicht zu erklären, denn die von Apple angegebenen Preise verstehen sich ohne Mehrwert- bzw. Umsatzsteuer. Diese müsste man also zum fairen Vergleich aufschlagen.
Zum Zweiten ergeben diverse Faktoren eine weiteren Grund für etwas höhere Preise in Europa. Dazu gehören Wechselkursschwankungen, gegen die Apple sich entweder versichern oder Rücklagen bilden muss. Lokalisierungskosten werden ebenfalls zumeist den Nicht-Amerikanern aufgebürdet. Frachtkosten sind auch heutzutage nicht völlig zu vernachlässigen und für allerhand Geräte werden Abgaben an die Rechteverwertungsgesellschaften (etwa die deutsche GEMA) fällig. Auch die Umwelt- und Entsorgungsrichtlinien sind in Europa u.U. strenger.

Übrigens erkennt man dieses Muster nicht nur bei Apple. Ganz enorm sieht man es z.B. bei bestimmter Software, etwa von Adobe, und auch bei fast allen Geräten aus den USA oder Fernost.


Wie sieht es nun mit dem Privatimport aus den USA oder Asien aus?

Wie gesagt muss man die geltende Umsatzsteuer hinzurechnen -  und leider nicht nur für Rechenexempel. Sie wird in Deutschland vom Zoll ermittelt (das kann schon mal dauernd und mit einer Paketöffnung verbunden sein, auch wenn alles schön aussen drauf steht), vom Postboten eingezogen und an den Fiskus geleitet.
Man sollte auch unbedingt darauf achten, daß der Versender nicht automatisch etwa an den US-Fiskus eine Umsatzsteuer abführt, die man dann auch noch bezahlen müsste.
Auf die Portokosten muss man auch achten, die können, je nachdem, sehr hoch ausfallen - wir sprechen von mehr als 100 Euro.
Das Betriebssystem selbst ist multilingual.

Bei diversen Geräten sind  weitere Ausgaben notwendig. So ist der Stromstecker natürlich ein anderer - ein kleines Problem, aber doch vorhanden, man benötigt ein anderes Kabel und bei Laptops einen Adapter oder ein anderes Netzteil. Auch mit fehlenden Umlauten und einer leicht veränderten Matrix (z.B. y und z vertauscht) der Tastatur werden wohl nur beinharte C=64-Jünger glücklich. Nun muss man hoffen, daß ein Händler gewillt ist, die einzelnen Tasten aus seinem Ersatzteilfundus zu ersetzen - sonst muss die gesamte Tastatur ausgetauscht werden, was nicht billig ist. Den Austausch kann jeder hiesige Apple-Händler vornehmen bzw. weiterleiten.
Die einjährige Apple-Garantie gilt bei Laptops und iPods weltweit. Bei Desktops  und Software (wohl (bitte um eine evtl. Korrektur) nicht.
Händlergewährleistung wie innerhalb der EU kann man natürlich nicht einfordern. Auch das 14-tägige Rückgaberecht bei Versandgeschäften gibt es so nicht - man sollte also unbedingt diesbzgl. Aussagen des Händlers beachten. Bei rechtlichen Problemen hat man per se schlechte Karten, also müssen vor dem Kauf alle Fragen niet- und nagelfest geklärt sei, um diese möglichst zu vermeiden. Der Händler sollte renommiert sein, einfach den Billigsten zu wählen ist hier noch weniger zu empfehlen als bei Inlandsgeschäften.
Die Bezahlung erfolgt in der Regel vorab per Kreditkarte. Hier kann es, je nach Kreditkartenvertrag, wegen des Auslandsgeschäfts zu zusätzlichen Gebühren kommen.

Generell gesagt lohnt es sich nur selten und ist nur für Wagemutige zu empfehlen. Eher lohnenswert ist wohl ein direkter Kauf im Urlaub, aber auch hier fallen einige der oben genannten Faktoren an - auch die Einfuhrumsatzsteuer entfällt nicht, selbst nicht bei Gebrauchtkäufen!
Ausnahme sind bei Flug- und Seereisen Werte bis 430 €/Person. Die kann man zoll- und steuerfrei importieren.
Wichtig:
a) Es gilt der Wert inkl. ausländischer Umsatzsteuer
b) Man kann nicht einen Gegenstand auf mehrere Personen verteilen
c) Ist der Wert höher, kann man den Freibetrag nicht anrechnen, auf 440 € werden also alle Abgaben fällig auf die Gesamtsumme
Seite des deutschen Zolls:
http://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/Reisen/Rueckkehr-aus-einem-Nicht-EU-Staat/Zoll-und-Steuern/Reisefreimengen/reisefreimengen_node.html

Links zum Thema (Habt Ihr mehr? Bitte posten):
Zollinformationen:
Deutschland
Österreich
Schweiz

Apple Garantiebestimmungen

Die Frage, ob deutsche Studenten steuerbefreit importieren können, wurde hier diskutiert. Ergebnis: Wohl auszuschließen.

Preisvergleiche für Apple-Produkte findet Ihr hier:
Für Deutschland: http://mac-kauf.de
Für die USA: http://macprices.com
An die Gefahren der alleinigen Orientierung auf den Preis sei dabei noch einmal erinnert.

Dank an:
Patrick, warlord, Locusta & radneuerfinder.
« Letzte Änderung: Oktober 28, 2012, 11:39:16 von Florian »
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Re: Apple-Preisvergleich Europa-USA
Antwort #1: Februar 08, 2006, 18:19:35
Re: Apple-Preisvergleich Europa-USA
Antwort #2: März 09, 2008, 12:57:09
Eigentlich gehörts ja nicht in ein BHB. Aber halt doch zur Thematik dieses BHB. Drum häng ichs jetzt doch mal hier dran. (Ungeniert verschieben, wenns beliebt.)

http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/jetzt_muessten_preise_fallen_1.685958.html
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Florian

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Re: Apple-Preisvergleich Europa-USA
Antwort #3: April 09, 2008, 00:35:46
AB 1. Dezember 2008 sollen Privatimporte bis 150 Euro (inkl. ausländischer Steuer) in die EU von der Einfuhrumsatzsteuer ausgenommen werden.
http://www.netzwelt.de/news/77493-technikimport-eu-erhoeht-freibetraege.html

Da würde sich der Import von mancher Software oder Zubehör anbieten, sollte der Dollarpreis in diesen Regionen verweilen.

Ich werde die Information aber oben erst einbauen, wenn es soweit ist. :)
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Re: Apple-Preisvergleich Europa-USA
Antwort #4: April 13, 2008, 11:48:04
Zusammenfassung bei Apfeltalk Import aus den USA - Einfuhr, Zoll, Kosten
Re: Apple-Preisvergleich Europa-USA
Antwort #5: April 13, 2008, 12:01:19
Zusammenfassung bei Apfeltalk Import aus den USA - Einfuhr, Zoll, Kosten

Falls dort jemand einen Account hat, könnte er die Dame ja eventuell darauf hinweisen, dass es sich dabei
Zitat
Schweiz 7,6 % Zoll von 399$ = ca. 50-60 SFR
um MWSt und nicht um Zoll handelt.
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Florian

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Re: Apple-Preisvergleich Europa-USA
Antwort #6: Oktober 16, 2008, 12:16:42
Diese Ankündigung von wegen Anhebung der Freibeträge war eine große Ente.
Die Anhebung bezieht sich nur auf Zölle, der Zoll hatte eine falsche oder missverständliche Meldung herausgegeben.

Also: Ab 22 Euro fallen beim Privatimport nach Deutschland weiterhin 19% Einfuhrumsatzsteuer an.

Dazu: http://www.heise.de/newsticker/Keine-goldenen-Zeiten-fuer-Eigenimporte--/meldung/116958
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Re: Apple-Preisvergleich Europa-USA
Antwort #7: November 13, 2008, 21:42:52
Re: Apple-Preisvergleich Europa-USA
Antwort #8: November 13, 2008, 21:58:01
Blick nicht mehr durch.

Der von Dir verlinkte Artikel bezieht sich auf von Dir persönlich eingeführte Gegenstände zum eigenen Gebrauch. Derjenige von Flo auf Gegenstände, die Du nicht persönlich einführst, sondern von einem Paketdienst oder Spediteur einführen lässt.
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Re: Apple-Preisvergleich Europa-USA
Antwort #9: Dezember 16, 2008, 07:48:04
Diese Info passt ganz gut, finde ich.

KPMG Tax News
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(Erich Kästner)
Re:Apple-Preisvergleich Europa-USA
Antwort #10: Juni 17, 2010, 15:56:06
Re: Apple-Preisvergleich Europa-USA
Antwort #12: September 22, 2021, 08:09:23
Ich packs mal hier rein.

Auslandseinkäufe unter 22 € sind nicht mehr von der EinfuhrUmsatzsteuer befreit:
https://www.heise.de/hintergrund/Teurere-Schnaeppchen-Neue-Kosten-bei-Auslandsbestellungen-6183191.html

Florian

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Re: Apple-Preisvergleich Europa-USA
Antwort #13: September 23, 2021, 13:33:20
Wundert mich gar nicht - war ein Einfallstor für Betrügereien.

Leider ist der ehrliche Kunde wieder der Dumme. Allerdings haben die meisten großen Händler schon länger umgestellt, sind registriert und schlagen die Einfuhrumsatzsteuer gleich auf die Preise auf - meistens transparent. Also alles nicht so dramatisch, normalerweise.
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Re: Apple-Preisvergleich Europa-USA
Antwort #14: September 23, 2021, 17:54:16
Die Änderung ist seit dem 1.7.2021 gültig.
Überall liest man nur, dass vorher erst ab einem Preis von 22€ zusätzlich 19% EUSt angefallen sind und jetzt bereits ab einem Preis von 0€.

Das ist zwar sachlich richtig, in der Praxis aber nicht.
Vorher hat man erst ab einem Preis von 26,32€ zusätzlich 19% EUSt zahlen müssen, jetzt muss man schon ab einem Preis von 5,27€ zusätzlich 19% EUSt zahlen.
Das kommt daher, dass vorher ein Steuerbetrag von unter 5€ nicht erhoben wurde und nun ein Steuerbetrag von unter 1€ nicht erhoben wird.
D.h. habe ich früher etwas für 25€ gekauft, war das zwar EUSt-pflichtig, aber weil das nur 4,75€ EUSt sind, wurde die nicht erhoben.
Kaufe ich nun etwas für 5€, ist das zwar EUSt-pflichtig, aber weil das nur 0,95€ EUSt sind, werden die nicht erhoben.

Naja, eingeführt wurde das, weil viele Sendungen tatsächlich unter dem Grenzbetrag lagen und somit eine Menge Pakete keine EUSt zahlten. Dazu kommt, dass viele chinesischen Versender einen falschen Warenwert drauf geschrieben haben, um unter die Grenze zu kommen (Betrug). Solange es nicht manuell beim Zoll geprüft wurde, ging das dann durch. Besonders beliebt war es, die Pakete nicht direkt nach D zu schicken, sondern über ein anderes EU-Land, in dem der Zoll etwas laxer war.

Die großen chinesischen Händler haben sich darauf sehr schnell eingestellt und kassieren nun direkt die EUSt. Damit ist man als Kunde erst einmal auf der sicheren Seite und braucht keine Zusatzkosten zu befürchten. Es gibt aber schon genügend Hinweise und Ankündigungen der chinesischen Händler, dass sie weiter tricksen (betrügen). So kassieren sie zwar die 19% vom Kunden, schreiben in die Zollerklärung aber trotzdem einen niedrigeren Warenwert und zahlen somit weniger EUSt. Der vom Kunden zu viel gezahlte Betrag ist dann deren zusätzlicher Gewinn. Oder sie haben einen Mittelsmann in der EU. Der bekommt zunächst einmal alle Waren zugesandt (mit viel zu geringem Warenwert und somit zu wenig Steuern bezahlt) und der versendet das dann weiter. Oder es geht wie vorher über bekannte Dreieckswege am Zoll vorbei ohne Steuern etc. Die sind da recht einfallsreich. Oder sie erhöhen ihren Preis nicht wirklich um 19% sondern deutlich weniger, weil sie berücksichtigen, dass sie durch eine falsche Warenwertangabe weniger EUSt zahlen. Alles schon beobachtet und auch von denen so kommuniziert...

Für mich als Kunden ist es so, dass die meisten Sachen einfach 19% teurer geworden sind, weil der chinesische Händler das gleich kassiert und als registrierter Händler die Steuer entrichtet (evtl. auch falsche Werte).

Gefährlich ist es nur, wenn der Händler es wie vorher einfach versendet. Dann wird es von DHL zur Verzollung gebracht und DHL kassiert eine Kapitalauslegungsgebühr (minimal 6€) und kassiert das an der Haustür mittels des Postboten, aber nur bar und passend!
Beispiel: Ich bestelle etwas für 6€ und bezahle das auch. Dann will der Postbote an der Haustür noch einmal 7,14€ von mir haben. 1,14€ EUSt und 6€ DHL-Gebühr, weil sie die 1,14€ für mich beim Zoll vorgestreckt haben.
Das ist eine ziemliche Frechheit, denn ich habe DHL nicht mit diesem Service beauftragt.
Das ganze kann man wohl umgehen (habe es noch nicht probiert), wenn man sich selber bei DHL als Selbstverzoller registriert. Dann schicken die solche Pakete einfach an das nächste Zollamt (wie früher) und man muss dort das Paket abholen und die 1,14€ entrichten.

Naja, in den ersten Tagen/Wochen nach dem 1.7. gab es etwas Verunsicherung, weil man nicht genau wußte, wie es funktioniert, aber die Chinesen haben sehr schnell alles so eingerichtet, dass es weiter gut läuft.

Auch wenn Sachen nun bis zu 19% teurer wurden, lohnt es sich für mich immer noch, vieles da zu bestellen. Man muss sich nur mit der ganzen Sache etwas beschäftigen.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller