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Der AppStore und die Verlage
Februar 10, 2011, 17:07:13
Ein recht gutes Dokument über die neuen Streit, den die Verlage nun gegen Apple vom Zaun brechen gibt es hier zu lesen:

http://wirres.net/article/articleview/5718/1/6/

Im Moment wehren sie  (die Verlage) sich ja gegen das Modell der Inn-App-Käufe. Sie würden ja gerne ihre wöchentlichen/monatlichen Ausgaben an "Apple vorbei verkaufen" und die 30% Marsche, die Apple einstreicht, einsparen.

Hier ein kleiner Auszug des Artikels:
ist das denn so schwer zu begreifen? wer sich in ein geschlossenes, kontrolliertes system, wie ein flugzeug, einen zug oder den apple-app-store begibt (was ja durchaus vorteile haben kann, man kommt zuverlässig von a nach b, man kann für sachen geld verlangen, die sonst kein arsch bezahlen würde), ist man dazu verdammt nach den regeln dieses systems zu agieren — oder das system zu verlassen.
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«Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?»  (Homer Simpson)
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #1: Februar 10, 2011, 17:10:16
Es gibt noch eine Möglichkeit: Das System ändern (lassen).
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #2: Februar 10, 2011, 17:12:27
Du meinst, durch den Druck der Verlage sollte Apple seine Bedingungen zugunsten der Verlage ändern?
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #3: Februar 10, 2011, 17:40:41
Zunächst wollte ich darauf hinweisen, daß es noch weitere als die in dem Artikel genannten Möglichkeiten gibt.

Darüber hinaus bin ich tatsächlich der Meinung, daß es sowohl mir dem Konsumenten, wie auch langfristig Apple schadet, wenn Inhalte und Vertrieb zu sehr monopolisiert und gegängelt werden. 30 % Provision (außerhalb der USA sogar deutlich über 30 %) sind außerdem ein starkes Wort.

Eine weltweit zuständige Zentrale, die in Inhalte eingreifen kann und das ja auch bereits tut, geht in meinen Augen gar nicht.

Die Unternehmungen die Internetinhalten einen "walled garden" vorgeschaltet hatten, wie damals AOL, T-Online, etc. sind ja glücklicherweise vom flexibeleren, freierem Web verdrängt worden. Ich meine, falls Apple zu stur bleibt wird das auch hier passieren und ich werde meine eBooks, eMagazine in einem der zahlreichen oder dem großem offenen Android Store kaufen. Und die Musik mobil bei Amazon. Was ja zur Zeit auf dem iPhone tatsächlich nicht geht.
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #4: Februar 10, 2011, 17:50:21
Was ich ja nicht nur in diesem Zusammenhang immer lustig finde, ist, dass sich alle über die 30% aufregen, die Apple von Verkäufen (App, In-App etc.) bekommt. Üblicherweise kommt dieser Aufschrei von Leuten, die (wie auch ich) keinen Erfahrungen in die Kosten bei weltweitem Vertrieb einer Sache haben. Für solche Leute scheint das immer ein hoher Betrag zu sein und "Apple ist ein Abzocker".
Aber bei Licht betrachtet scheint das doch überhaupt nicht zu stimmen. Zum einen weist Apple ja in den berichten aus, dass mit dem AppStore praktisch null Gewinn gemacht wird und zum anderen bestätigen andere, dass derartige Kosten für Verrtrieb und Inkasso völlig normal und sogar eher niedrig sind. Apple übernimmt ja nicht nur Hosting, sondern auch Inkasso (gerade bei Kreditkarte ist das weltweit gesehen schon nicht unerheblich zu bezahlen) und Kunden-Support bei Problemen mit Download, Abrechnung etc.

Die Verlage tun immer so, als ob ihre Produkte gut 30% billiger sein könnten, wenn sie an Apple vorbei Sachen direkt verkaufen. Dass da dann auch wieder Kosten auftreten, die evtl. im gleichen Rahmen liegen, wenn es gut gemacht ist, lassen sie völlig weg. Im physischen Vertrieb (gedruckte Zeitschriften) sind die Kosten sogar noch größer als diese 30%.

Irgendwie finde ich diese "Aufregung" der Verlage sehr heuchlerisch. Sie können doch nebenher In-App-Verkäufe machen. Nur ist das über Apple halt für den Anwender sehr praktisch. Nur einer hat dann die Daten und ich vermute mal, dass die davor die größte Angst haben.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #5: Februar 10, 2011, 18:23:09
dass derartige Kosten für Verrtrieb und Inkasso völlig normal und sogar eher niedrig sind. Apple übernimmt ja nicht nur Hosting, sondern auch Inkasso (gerade bei Kreditkarte ist das weltweit gesehen schon nicht unerheblich zu bezahlen) und Kunden-Support bei Problemen mit Download, Abrechnung etc.

Na ja, das kann man so sicher nicht sagen. Das hängt stark vom Preis des Produktes ab. Eine eigene Web Site kann der Store ja wohl in den wenigsten Fällen ersetzen. Die Hostingkosten fallen durch den Store meistens also schonmal nicht weg. Etwas Supportaufwand bezüglich der Lizenzierung dürfte einem Entwickler abgenommen werden. (Was zwar recht häufige, aber meistens einfach zu lösende Probleme sind. Also auch hier IMO kein Riesengewinn.) Bleiben noch die Kosten für die Bezahlung. Da gebe ich Dir Recht, dass Apple mit ihrem Modell für eine $4.99 App sogar ziemlich konkurrenzfähig sein dürfte. Bei 30% von z.B. $250.-- schaut es dann doch etwas anders aus.
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #6: Februar 10, 2011, 19:19:28
Ich habe keine Ahnung von dem Bereich. Aber für schaut es zumindest irgendwie unflexible aus. Zum Vergleich: für die Abwicklung des Bezahlvorgangs per Kreditkarte nimmt share-it

   ShareIt-VALUE: 4,9 % + 1 USD / EUR
   ShareIt-FLEX: 8,9 % - mindestens 1 USD / EUR

Oder Paypal:
https://www.paypal-deutschland.de/haendler/paypal-fuer-haendler/vorteile/kosteneffizienz.html
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #7: Februar 10, 2011, 21:49:33
Zwei Dinge:

1. Apple fordert ja nur (per Geschäftsbedingung, die alle akzeptierten, als sie ihre Haupt-Apps einstellten), dass Abos AUCH im App.-Store verkauft werden müssen, wenn sie die Verlage auch per Web verkaufen. Es ist also auch der Verkauf über verlagsinterne Vertriebskanäle zulässig.

2. Beim Verkauf am Kiosk waren früher 50% Abgabe  des Verkauspreises an den Vertrieb üblich.
Beim Playboy wanderten von 9 Mark also 4,50 an Spedition, Kiosk etc., bei 20-Pfennig-Yellow-Press-Erzeugnissen dann halt nur 10 Pfennige. Mittlerweile sind diese Margen etwas reduziert worden, liegen aber immer noch über, oder sind max. gleich zu den 30 % des App.-Stores.
Da gibt es also überhaupt keinen Grund sich zu beschweren. Vor allem sparen die Konzerne sogar noch Personalkosten, die den Vertrieb intern abwickelten.
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #8: Februar 11, 2011, 08:33:28
Das hängt stark vom Preis des Produktes ab. Eine eigene Web Site kann der Store ja wohl in den wenigsten Fällen ersetzen. Die Hostingkosten fallen durch den Store meistens also schonmal nicht weg. Etwas Supportaufwand bezüglich der Lizenzierung dürfte einem Entwickler abgenommen werden. (Was zwar recht häufige, aber meistens einfach zu lösende Probleme sind. Also auch hier IMO kein Riesengewinn.) Bleiben noch die Kosten für die Bezahlung. Da gebe ich Dir Recht, dass Apple mit ihrem Modell für eine $4.99 App sogar ziemlich konkurrenzfähig sein dürfte. Bei 30% von z.B. $250.-- schaut es dann doch etwas anders aus.

Klar, Hosting und Support sind die geringsten Kosten. Der Hauptanteil liegt bei der Kreditkartenabrechnung. Sieht man ja auch schön bei den Beispielen von radneuerfinder, dass besonders bei kleinen Beträgen eine Abrechnung über Kreditkarte für den Verkäufer extrem ungünstig ist. Bei 0,79€-Beträgen wurde man da schon Verlust machen, weil die Transaktion mehr kostet.
Du und radneurfinder haben dann natürlich Recht, dass ein fixer Wert wie 30% unflexibel ist. Bei kleinen Beträgen ist das sehr wenig oder sogar Gewinn statt Verlust; bei großen Beträgen wäre es anders etwas günstiger. Apple hätte dabei dann auch ein gestaffeltes System einführen können mit Staffelungen nach Preis, Anzahl der Länder, in denen es auftaucht etc.
Sie haben aber im Gegenteil eine einfach zu verstehende und zu durchschauende Variante gewählt, bei der sich anscheinend eine Quersubventionierung ergibt (auch zu den kostenlosen Apps), die ungefähr die Kosten deckt. Zum einen ist das eine transparente Lösung (schimpfen wir nicht immer über die intransparente Tarife bei Mobilfunkprovidern?) und zum anderen werden dabei dann auch günstigere Apps gefördert. Anders wären Apps unter 3€ überhaupt nicht machbar für den Entwickler.

Also für mich ist das so, dass gerade Angebote mit geringerem Preis von den 30% profitieren, weil es günstiger ist als andere Wege. Und nun schauen wir mal, worum es geht. Richtig, Zeitschriften-Verkäufe. Das sind doch auch eher geringe Beträge und 30% dabei abzugeben, dafür keine Transaktionskosten zu haben und Leute zu beschäftigen, die die Abrechnung machen, ist wohl kaum günstiger hinzukriegen.
Die meckern nur so laut, weil sie gerne den normalen Preis haben wollen, dabei die bisherigen (höheren) Kosten für den Verkauf zusätzlich einstreichen wollen (also eine erhebliche Gewinnsteigerung anstreben) und trotz niedrigeren Kosten im App-Store als vorher (also höherem Gewinn als im realen Leben) mit der Gewinnsteigerung nicht zufrieden sind. Man könnte auch sagen, den Hals nicht voll kriegen. Und sie können nur deshalb so laut schreien, weil sie wissen, dass die meisten in der Öffentlichkeit nicht wissen, ob die 30% viel oder wenig sind. Für die breite Öffentlichkeit sieht es doch so aus, als ob die Verlage von ihren aktuellen Einnahmen, dann 30% an Apple abtreten müssen, als 30% weniger Einnahmen haben, was ja überhaupt nicht stimmt.
Und zweiter Punkt wird sein, dass sie gerne an die Kundendaten kämen. Die kann man so schön weiterverkaufen, äh, verwerten.
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #9: Februar 11, 2011, 09:44:04
Ja bezüglich Zeitungen und Zeitschriften hast Du sicher Recht. Da dürften die Kosten für Druck und Distribution sicher über 30% liegen und die 30% so letztlich für die Verlage ein gutes Geschäft sein, wenn sie die selben Preise verlangen können. (Aber ich gehe mal eher davon aus, dass Kunden die elektronische Version günstiger erwarten, als die gedruckte.)

Natürlich ist bei dem Gezeter eine gehörige Portion Eigeninteresse der Verlage dabei. Und natürlich kann man da mit dem Abzocker und "die können den Hals nicht voll genug kriegen" Argument kommen. Und sich so nur als Zuschauer achselzuckend sagen, geht mich ja nichts an. Aber ich denke, da gibt es dann doch auch noch eine volkswirtschaftliche Komponente. Papierherstellung, Druck, Distribution, Verkauf... das war bisher Wertschöpfung, die mehrheitlich im Konsumationsland anfiel und auch dort Arbeitsplätze schuf. Gut, wegfallen tun die beim Umstellen auf elektronische Wege natürlich ohnehin. Aber wenn diese Wertschöpfung nun einfach grossmehrheitlich durch eine überteuerte (so sie das denn ist) elektronische Distribution ersetzt wird, sich so für den Konsumenten kaum etwas verbilligt und einfach nur Wertschöpfung von hier nach Kalifornien abgezogen wird, dann geht es eben doch nicht nur um Eigeninteresse der Verlage. 
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #10: Februar 11, 2011, 10:23:06
Ja bezüglich Zeitungen und Zeitschriften hast Du sicher Recht. Da dürften die Kosten für Druck und Distribution sicher über 30% liegen und die 30% so letztlich für die Verlage ein gutes Geschäft sein, wenn sie die selben Preise verlangen können. (Aber ich gehe mal eher davon aus, dass Kunden die elektronische Version günstiger erwarten, als die gedruckte.)

Zum einen versuchen die Verlage tatsächlich die elektronische Version zum gleichen Preis, also mehr Gewinn für sie, einzuführen.
Und zum anderen erwarten die Kunden tatsächlich niedrigere Preise oder Mehrwert. Aber es ist doch gerade so, dass die 30% gerade auch bei niedrigeren Preisen immer attraktiver werden, denn wie gezeigt, haben die Transaktionskosten ausserhalb des App-Stores einen hohen fixen Anteil.
D.h.:
- bei gleichen Preisen wie reale Zeitschrift sind die 30% geringer oder ähnlich wie die Kosten beim direkten elektronischen Verkauf.
- bei niedrigeren Preisen wie reale Zeitschriften erlauben die 30% von Apple überhaupt eine Einnahme zu machen, da ein direkter elektronischer Verkauf evtl. sogar minus machen würde.

Zitat
Und natürlich kann man da mit dem Abzocker und "die können den Hals nicht voll genug kriegen" Argument kommen.

Finde ich schon gerechtfertigt. Wenn die Verlage mit den 30% höheren Gewinn erzielen als wenn sie es selber machen, und dann noch fordern, das soll gefälligst weniger sein, dann sehe ich das schon als scheinheiliges Gezeter, der mit dem Unwissen der Massen spielt. Warum machen sie es dann nicht selber? Weil sie genau wissen, dass es sie dann mehr als 30% kostet.

Zitat
Aber ich denke, da gibt es dann doch auch noch eine volkswirtschaftliche Komponente. Papierherstellung, Druck, Distribution, Verkauf... das war bisher Wertschöpfung, die mehrheitlich im Konsumationsland anfiel und auch dort Arbeitsplätze schuf. Gut, wegfallen tun die beim Umstellen auf elektronische Wege natürlich ohnehin. Aber wenn diese Wertschöpfung nun einfach grossmehrheitlich durch eine überteuerte (so sie das denn ist) elektronische Distribution ersetzt wird, sich so für den Konsumenten kaum etwas verbilligt und einfach nur Wertschöpfung von hier nach Kalifornien abgezogen wird, dann geht es eben doch nicht nur um Eigeninteresse der Verlage. 

Das ist eine ganz andere Sache. Ich habe eine Zeitschrift aktuell auch lieber auf Papier. Da geht es mit wie mit Büchern. Ich kann das einfach besser und angenehmer lesen. Nicht nur vom Sehen her, auch vom ganzen Handling.
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #11: Februar 11, 2011, 10:45:57
Warum machen sie es dann nicht selber?
Der in Rede stehende Hersteller eines der wichtigsten und verbreitetsten Lesegeräte lässt ihnen doch diese Möglichkeit gar nicht, oder?

Zitat
Weil sie genau wissen, dass es sie dann mehr als 30% kostet.
Da bin ich nicht so sicher. Hinsichtlich Verkauf von Einzelnummern mag das stimmen. Aber gerade bei Presseerzeugnissen ist ja der Vertrieb im "Multipack" (Abo) verbreitet, was das Inkasso doch auch effizienter macht. Dass es da die Verlage auch ohne Quersubventionierung nicht hinkriegen würden, eine elektronische Distribution auf die Beine zu stellen, die weniger als 30% des Verkaufspreises kostet, kann ich nicht wirklich glauben.
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #12: Februar 11, 2011, 11:06:35
Warum machen sie es dann nicht selber?
Der in Rede stehende Hersteller eines der wichtigsten und verbreitetsten Lesegeräte lässt ihnen doch diese Möglichkeit gar nicht, oder?

Doch.
Bei In-App-Käufen werden sie nur gezwungen, auch zusätzlich über den AppStore zu verkaufen. Sie können aber auch weiterhin an Apple vorbei diese Verkäufe tätigen.
Ausserhalb von Apps können sie machen, was sie wollen. Audible z.B. verkauft völlig an Apple vorbei und klinkt die Hörbücher dann in iTunes ein. Genauso können das auch Verlage machen. In iBooks kannst Du problemlos auch "fremde" Zeitschriften lesen.

Zitat
Dass es da die Verlage auch ohne Quersubventionierung nicht hinkriegen würden, eine elektronische Distribution auf die Beine zu stellen, die weniger als 30% des Verkaufspreises kostet, kann ich nicht wirklich glauben.

Warum machen Sie es dann nicht?
Ich weiß auch nicht, wie die Zahlen bei realen Abos sind. Das ist eben das Problem, dass so etwas natürlich nicht genannt wird.
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #13: Februar 11, 2011, 11:32:52
Bei In-App-Käufen werden sie nur gezwungen, auch zusätzlich über den AppStore zu verkaufen. Sie können aber auch weiterhin an Apple vorbei diese Verkäufe tätigen.
Also sie können einen Reader im AppStore anbieten, in dem sie dann Publikationen direkt (an Apple vorbei) verkaufen können? Die Publikation muss einfach zusätzlich auch noch im AppStore angeboten werden? Als was wird Letzteres denn im Store angeboten? Als stand-alone App? Oder als Dokument zu dem Reader? 
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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #14: Februar 11, 2011, 12:36:09
Die Verlage bräuchten doch bloß eine exzellente Webseite mit vernünftigem Bezahlsystem und Mehrwert zur Printausgabe. Das liefe überall und ohne Abgaben an Apple oder sonst wen.
Das haben sie ja auch jahrelang versucht und im Endeffekt nicht hingekriegt.

Darum war ja auch die Begeisterung fürs iPad so riesengroß. Jetzt sind sie aufgewacht und jammern. Aber welche Branche jammert nicht?

Die von warlord erwähnte Wertschöpfungskette ist in der Tat ein Problem. Aber das ist nicht Apples Schuld, der Niedergang der Printindustrie setzte schließlich schon mit der Verbreitung des WWW ein. Wenn jetzt endlich brauchbare Reader kommen, ist das nur der vorläufige Schlusspunkt darunter. Die Verlage haben das Internet nicht für voll genommen, jetzt haben sie den Salat.
Surfer wollen nur kurze Texte, kostenlos, Qualität lohnt sich nicht mehr…
Ist es nicht eher so, dass sich die Verlage diese Kundschaft selbst gezüchtet haben? Schauen wir doch mal auf die Portale der deutschen Tageszeitungen. Ganz besondere „Ehre“ muss ich hier SZ Online attestieren.

Wie auch immer: Niemand zwingt die Verlage in den Appstore, und selbst dann nicht dort exklusiv zu verkaufen.
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.