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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #30: Februar 16, 2011, 00:44:43
Was ich gut finde: Mit einem Klick kann man ein Abo auch sicher beenden.
Ich denke wir alle haben schon mal erfahren, wie kompliziert und verärgernd solche Kündigungen ablaufen können. Ein klarer Gewinn für den Abonnenten.
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #31: Februar 16, 2011, 09:49:05
Womit also einerseits geklärt wäre, dass dies

Bei In-App-Käufen werden sie nur gezwungen, auch zusätzlich über den AppStore zu verkaufen. Sie können aber auch weiterhin an Apple vorbei diese Verkäufe tätigen.

also eben nicht stimmt. In-app sind nur Verkäufe via Apple erlaubt.

Zu meiner Ehrenrettung: Zum Zeitpunkt meines Postings waren die Infos auch noch so. Du schriebst ja auch zur Recht: "sonderlich vorhersehbar sind die ständigen Windungen und Auslegungsänderungen von Apple ja auch nicht."

Bisher war es so, dass es einige Apps gab, die innerhalb der App externe Webseiten aufriefen und man so in der App Inhalte kaufen konnte. Die Sony Reader App wurde dann mit der Begründung abgelehnt, dass ein zusätzlicher Kauf über Apples In-App-Verfahren nicht möglich war.

Mittlerweile ist es ja konkretisiert worden: Innerhalb der App ist ausschließlich und nicht zusätzlich der Verkauf über Apples In-App-Verfahren erlaubt. Sogar Hinweise oder Links auf eine externe Kaufmöglichkeit sind verboten. Das scheint mir doch überzogen. Vor allem, weil es extern ja sowieso nicht billiger sein darf.

Aber auch mal was positives:  :)
Für den Kunden/Nutzer ist das kaufen und verwalten über Apples Verfahren viel einfacher, als alle anderen bisherigen Verfahren. Eine Stelle, bei der man alle seine Abos überblicken und verwalten kann, ein Klick, um ein Abo zu beenden, ohne doofe und nervende Rückfragen, wie sonst üblich. Wer schon einmal jahrelang laufende Abos gekündigt hat, weiß wie man dann erst einmal suchen muss, wie und wo man kündigen muss. Für den Benutzer finde ich das Verfahren sehr angenehm.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #32: Februar 16, 2011, 17:24:09
Zum einen weist Apple ja in den berichten aus, dass mit dem AppStore praktisch null Gewinn gemacht wird

Apple zwingt also Anbieter dazu die kostenlose Konkurrenz zu subventionieren. Wie viel Prozent der Apps werden nochmal kostenlos angeboten?

Nach dem Willen Apples soll ich mein Bahnticket also demnächst inApp kaufen? Und bei jeder über Apple verkauften Fahrkarte entfallen für die Bahn 30 % (oder sinds über 40 %) Unkosten? Das glaub ich nie und nimmer. Oder es bleibt aus historischen Gründen der Verkauf über die Webseite. Aber Links auf die Webseite sind inApps nicht mehr erlaubt.  :o ???


Lieber als als Ladenbesitzer würde ich Apple gerne als Markthallenbesitzer ansehen, der verschiedene Läden vereint. Und gewisse Mindeststandards durchsetzt. Einheitliches Bezahlsystem, MarkthallenAufsicht prüft auf Spyware, etc.
Im Amazon MP3 Store einkaufen geht auf dem iPhone nicht. Finde ich blöd!
« Letzte Änderung: Februar 16, 2011, 18:00:55 von radneuerfinder »
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #33: Februar 16, 2011, 17:48:07
Nach dem Willen Apples soll ich mein Bahnticket also demnächst inApp kaufen? Und bei jeder über Apple verkauften Fahrkarte entfallen für die Bahn gut 40 % Unkosten? Das glaub ich nie und nimmer.

Nur noch etwas Geduld. Gleich wird hier jemand aufkreuzen und Dir erklären, dass auch 42% wirklich billig sind. Der Verkauf über Ticket-Automaten und eigenes Personal ist nie und nimmer so billig hinzukriegen...    Bzw. die Bahn das halt gefälligst in Safari basteln soll... 8) ;)
« Letzte Änderung: Februar 16, 2011, 17:53:36 von warlord »
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #34: Februar 16, 2011, 18:13:04
Apple zwingt also Anbieter dazu die kostenlose Konkurrenz zu subventionieren. Wie viel Prozent der Apps werden nochmal kostenlos angeboten?

Weniger die kostenlose, als mehr die niedrigpreisige Konkurrenz.
Bei kostenlosen Apps fallen für Apple nur Hosting-Kosten und Support an, dass ist beides ein nicht so hoher Anteil, hatten wir ja schon.
Bei niedrigpreisigen Apps fallen die Kreditkartenkosten recht hoch, evtl. sogar höher als die Preise selber aus.
Effektiv subventionieren die hochpreisigen Apps die niedrigpreisigen. Die kostenlosen sind mehr oder weniger aussen vor.

Zitat
Nach dem Willen Apples soll ich mein Bahnticket also demnächst inApp kaufen?

Gilt das auch für so etwas? Wenn sich in Zukunft immer mehr so hochpreisige Sachen über den Store verkaufen müssen, dann wird evtl. in Zukunft der Gewinn im Store doch höher als null ausfallen. Dann wäre es sicherlich sinnvoll auch gestaffelte Preise einzuführen.

Zitat
( oder sinds über 40 % Unkosten?

Nun ja, der Unterschied zwischen den 30% und den errechneten 42% (wie errechnet der das eigentlich genau?) scheint ja hauptsächlich an der Mehrwertsteuer zu liegen. Die Mehrwertsteuer muss man ja eh abführen und ist bei "normalen" Verkäufen auch weg. Also kein Unterschied. Nur eben der Nachteil, dass man immer zu Luxemburger Konditionen verkauft. Für die einen (D) ist das gut, für die anderen (CH) schlecht.

Zitat
Lieber als als Ladenbesitzer würde ich Apple gerne als Markthallenbesitzer ansehen, der verschiedene Läden vereint. Und gewisse Mindeststandards durchsetzt. Einheitliches Bezahlsystem, MarkthallenAufsicht prüft auf Spyware, etc.

Bis auf die wirklich doofen Beschränkungen (man muss InApp anbieten, auf keinen Fall Links zu Angeboten ausserhalb etc.), die meiner Meinung nach weg gehören, wo ist denn der Unterschied? Der Markthallenbesitzer bekommt Geld für Nutzung des einheitlichen Bezahlsystems (naja, eigentlich kriegen das die Kreditkartenfirmen), für die Kontrolle und den Standplatz (Strom/Heizung).

Nur noch etwas Geduld. Gleich wird hier jemand aufkreuzen und Dir erklären, dass auch 42% wirklich billig sind.

s.o. Wo ist denn der Unterschied, ob in- oder extern? MWSt muss ich immer zahlen.
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #35: Februar 16, 2011, 18:21:31
s.o. Wo ist denn der Unterschied, ob in- oder extern? MWSt muss ich immer zahlen.

Ja, aber nur in einem Land.  :)

Ne, das mit den 42% würde ich jetzt auch nicht als gesichert und endgültig annehmen. Dass da irgendwie noch ein Irrtum oder eine Missinterpretation drin sein dürfte, nehme ich auch an...

Aber dass Anbieter wie die Bahn auch auf das 30% Angebot einsteigen werden, kann ich mir auch nicht vorstellen.
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #36: Februar 16, 2011, 18:48:20
Verstehe ich nicht. Über den AppStore fällt das in Luxemburg an. Wenn ich in D an Deutsche verkaufe, dann in D.
Es fällt immer nur in einem Land an, oder?
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #37: Februar 16, 2011, 19:02:55
Ja, ne, vergiss es. Vermutlich hast Du Recht. Wie da die Rechtsgeschäfte genau ablaufen und wie sie steuerrechtlich einzuschätzen sind, wer da gegenüber wem als Lieferer und/oder Dienstleister auftritt und worüber bei welcher Steuerbehörde abzurechnen hat, ist mir auch nicht so klar.
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #38: Februar 16, 2011, 19:06:20
Ich vermute(!), die 42% setzen sich zusammen aus:
- Von 1€ Verkaufspreis landen 0,15€ beim Luxemburger Finanzamt (MWSt)
- Von den übrigen 0,85€ bekommt Apple 30%=0,255€
- Bleiben 0,595€ für den Verkäufer (=40,5% Unkosten)
Der Rest zu den 42% vermute ich bei Währungsumrechung in SFr. Je verglichenemTageskurs kann man ja plus oder minus machen.
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #39: Februar 16, 2011, 19:30:03
Ja, das könnte so sein. Und beim Nachdenken über das Thema fällt mir erst auf, dass der App Store wohl eben auch bezüglich der darüber abgewickelten Rechtsgeschäfte ein Ding darstellt, das es sonst kaum gibt: ein Zwischenhändler für Dienstleistungen. Die Dienstleistung des elektronischen Zeitungsabos erbringt mir als Kunde gegenüber ja dann wohl Apple und nicht der Verlag. (Nachtrag: was wohl auch das ist, was radneuerfinder schon gemeint hat.)

Aber wie dem auch immer ist. Fakt bliebe ja dann, dass der Schweizer Verlag an Apple nur zu 58% seines normalen Endverkaufspreises verkaufen könnte. Auch wenn es sich durch den luxemburgischen Steuersatz erklären lässt, ändert es nichts daran, dass der App Store für den Schweizer Verlag mit seinen Preisen dadurch eben noch unattraktiver ist.

Edit 2: scheint nicht mein Tag - mathematischen Lapsus korrigiert
« Letzte Änderung: Februar 16, 2011, 21:14:36 von warlord »
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #40: Februar 16, 2011, 21:37:58
Nach dem Willen Apples soll ich mein Bahnticket also demnächst inApp kaufen?

Nein. Das gilt alles nur für InhalteAnbieter.
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #41: Februar 17, 2011, 08:47:49
Aber wie dem auch immer ist. Fakt bliebe ja dann, dass der Schweizer Verlag an Apple nur zu 58% seines normalen Endverkaufspreises verkaufen könnte.

Ja. Der Verlag bekommt nur 59,5% des Endverkaufspreises. Klingt so einzeln betrachtet reisserisch und skandalös und deshalb wird das von den Verlagen auch immer nur genauso genannt.
Im normalen Verkauf bekommt der Verlag aber auch nicht 100%, sondern nach Zahlen von Branchenkennern noch weniger als diese 59,5%. Wird nur nicht erwähnt, weil das diese skandalöse Zahl etwas relativieren würde.

Aber der Vergleich mit dem Verkauf des Printproduktes sollte nicht der Maßstab sein, sondern eben ein Vergleich zu einem Verkauf eines elektronischen Produktes. Auch da bekommen die Verlage nicht 100%. Ab gehen auf jeden Fall die MWSt. (je nach Land mehr oder weniger als im AppStore). Dann gehen die Transaktionskosten für Kreditkarte ab. Das ist im niedrigpreisigen Bereich erheblich teurer als die 30% bis zu Verlusten. Und im hochpreisigen Bereich ist es weniger als die 30%. Zusätzlich noch die Kosten für Verwaltung, Hosting und Support.

Eigentlich sind wir uns doch schon einig, oder?
Die durchgängig 30%-Quote erzeugt eine "Ungerechtigkeit":
Bei Produkten mit niedrigem Preis ist das extrem wenig und ermöglicht überhaupt erst bei diesen kleinen Preisen überhaupt was rauszubekommen.
Bei Produkten mit hohen Preisen ist das hoch und über andere Wege würde man weniger Kosten haben.

Es bleiben doch vier Möglichkeiten meiner Meinung nach:
- Die 30% bleiben so und Produkte mit hohem Preis subventionieren dadurch Produkte mit niedrigem Preis.
- Apple führt leicht gestaffelte oder variable Kosten ein (wie bei Kreditkartentransaktionen üblich). Dann ist die Quersubventionierung geringer und die Erträge bei niedrigpreisigen Produkten werden erheblich schlechter, dafür werden die hochpreisigen Produkte attraktiver.
- Apple führt gestaffelte oder variable Kosten ohne Quersubventionierung ein (wie bei Kreditkartentransaktionen üblich). Dann wird es keine niedrigpreisigen Produkten mehr geben, da dort die Kosten höher als der Verkaufspreis sind.
- Die Quote bleibt fix und wird nach unten abgesenkt. Die aktuellen Zahlen im AppStore beinhalten ja nur die Apps und da sind eine Menge niedrigpreisiger Apps und kaum hochpreisige, was aktuell praktisch zu einer kostendeckenden Quote mit den 30% führt. Sollten in Zukunft mehr hochpreisige Apps, Abos oder Ähnliches verkauft werden, würde Gewinn erwirtschaftet werden oder dies Raum bieten, die Quote zu senken. Eigentlich ist das mein Favorit.

BTW, Google führt jetzt ein Konkurrenz-Produkt ein und nimmt fix 10% Kosten. Wenn das mal nicht irgendwo anders querfinanziert wird (über PayPal).

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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #42: Februar 17, 2011, 09:38:24
Eigentlich sind wir uns doch schon einig, oder?

Wir sind uns bezüglich Preisgestaltung einig, dass schon die rein preislichen Konditionen des App Store für höherpreisige Angebote eher nicht konkurrenzfähig sein dürften. (Ja, die Gründe dafür haben wir erläutert. Darüber brauchen wir nicht mehr zu diskutieren.)

Alleine schon deshalb ist es doch mehr als verständlich, dass Anbieter solcher höherpreisigen Angebote mit Apple darüber diskutieren wollen und das "friss oder stirb" von Apple nicht einfach schlucken wollen. Wieso hier dann anscheinend immer noch fast alle der Ansicht sind, die Verlage sollen einfach die Schnauze halten und das Angebot von Apple entweder annehmen oder es halt bleiben lassen, bleibt mir irgendwie schleierhaft.

Was aber in all Euren Argumentationen fast vollständig ignoriert wird, ist doch die (eigentlich ungeheuerliche) Anmassung eines Zwischenhändlers, darüber zu bestimmen, zu welchen Preisen das Produkt seines Lieferant in anderen Kanälen verkauft werden darf. Üblicherweise kann ein Zwischenhändler mit seinem Lieferanten darüber feilschen, zu welchem Preis er kaufen kann. Auch kann er den Preis festlegen, zu dem er wiederverkauft.  Aber ein Zwischenhändler, der seinem Lieferanten die Bedingung aufzwingen will, den Endpreis in allen übrigen Kanälen zu kontrollieren und Wettbewerb auszuschalten? Kann auf solche Konditionen irgend ein Lieferant, der sich etwas mehr Gedanken macht, als der Teenie-Entwickler einer 2.99 App, ernsthaft einsteigen? Kann man sich ernsthaft darüber wundern, dass professionelle Anbieter da nicht einfach unterschreiben?
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #43: Februar 17, 2011, 09:48:24
Zitat
Wieso hier dann anscheinend immer noch fast alle der Ansicht sind, die Verlage sollen einfach die Schnauze halten und das Angebot von Apple entweder annehmen oder es halt bleiben lassen, bleibt mir irgendwie schleierhaft.


Eigentlich nur deshalb, weil doch jeder selbst mehrere Möglichkeiten hat, seine Dienste/Abos selbst zu vertreiben.
Warum machen sie es nicht?

Wenn ich für meine Kunden einen Preis anbiete, muss er den, wenn ich in der glücklichen Lage bin fast ein Monopol zu haben, annehmen. Beschwert sich der Kunde bei mir, könnte ich den Preis senken - oder eben nicht. Meine Sache.
Bekomme ich Konkurrenz die den Dienst billiger anbietet, kann der Kunde wechseln oder ich muss meine Preise senken.
Andere Möglichkeit wäre auch, eine eigene Abteilung aufzubauen die meine Arbeit erledigt. Dann wäre ich obsolet.

Angebot und Nachfrage. Freie Marktwirtschaft. Kapitalismus eben.

Ich vergleiche es mal mit MobileMe. Jedes Feature gibt es irgendwo umsonst, trotzdem nutzen viele Leute das kostenpflichtige Angebot. Warum? Weil es (meistens) funktioniert und einfach zu handhaben ist.
Das wäre mit den Abos der Verlage ähnlich. Bekäme ich es günstiger über einen Shop des Anbieters, würde ich vielleicht wechseln, wenn es denn ähnlich einfach zu handhaben wäre wie im AppStore.
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«Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?»  (Homer Simpson)
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #44: Februar 17, 2011, 10:15:00
Wieso hier dann anscheinend immer noch fast alle der Ansicht sind, die Verlage sollen einfach die Schnauze halten und das Angebot von Apple entweder annehmen oder es halt bleiben lassen, bleibt mir irgendwie schleierhaft.

Ganz so ist es nicht, finde ich.
Zum einen, ja, sie könnten es bleiben lassen und komplett auf andere Wege gehen. Das ist aber nicht der Punkt, meiner Meinung nach.
Wichtiger finde ich die Art und Weise. Öffentlich treten sie auf und schimpfen über 30% und erwecken absichtlich den Eindruck, dass Apple hier irgendwo mitverdienen will. Besonders die Unkenntnis von Laien (wie auch mich) von "normalen" Anteilen bei der Kostenstruktur ist eben eine andere und jedes Mal, wenn ich von realen Anteilen lese und höre, bin ich überrascht, wie sich das aufteilt.

Wenn es rein so wäre, wie Du sagst, dann fordern die Verlage ein Ende oder Abschwächung der Quersubventionierung und somit bei hochpreisigen Produkten ein Absenkung der 30% und bei niedrigpreisigen eine starke Erhöhung bis zu Kosten über Verkaufspreis? Oder fordern sie ein Ende der Quersubventionierung und somit bei hochpreisigen Produkten ein Absenkung der 30% und bei niedrigpreisigen Produkten soll Apple drauf zahlen?

Ich würde es mal von einer anderen Seite aus sehen. Die Verlage behaupten ja (nicht nur unterschwellig), dass Apple mitverdienen will, d.h. der AppStore für Apple direkt Gewinn abwerfen soll. Dagegen kann man sein und das finde ich auch. Man kann aber von Apple auch nicht verlangen, dass der Store Miese machen soll. Idealerweise sollte der Store für Apple ein Nullsummenspiel sein. Bei der aktuellen Preisverteilung der Produkte und den konstanten 30% ist das anscheinend auch ein Nullsummenspiel, vorausgesetzt Du unterstellst Apple keine Bilanzfälschung. Daher gibt es eigentlich nur die vier oben genannten Möglichkeiten bei der Preisgestaltung.

Das es neben den 30% noch einige andere, wichtigere Punkte gibt, finde ich auch. Gerade im untern Preisbereich gibt es nur stark abgestufte Preise (vielfaches von 0,79€ in D). Das ist dort recht unflexibel.

Und ein wesentlicher Punkt ist, das ausschließlich Erlauben von Apple-In-Apps. Das finde ich ungeheuerlich und schwierig. Wesentlich besser wäre es, wenn es frei wäre, den Apple-In-App-Store oder einen anderen Weg zu verwenden. Es sind ja sogar Links verboten. Das finde ich völlig übertrieben. Gut wäre doch, wenn beides in einer App erlaubt wäre und der Kunde kann dann wählen, was ihm lieber ist.

Zitat
Was aber in all Euren Argumentationen fast vollständig ignoriert wird, ist doch die (eigentlich ungeheuerliche) Anmassung eines Zwischenhändlers, darüber zu bestimmen, zu welchen Preisen das Produkt seines Lieferant in anderen Kanälen verkauft werden darf.

Äh, nein. Der Zwischenhändler masst sich an zu sagen, dass der Hersteller über den Kanal des Händlers nicht teurer verkaufen darf, er also auf anderen Kanälen nicht billiger sein darf. Den Preis legt der Hersteller immer noch alleine fest.
Hat Ähnlichkeit zur Buchpreisbindung...
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