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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #15: Februar 11, 2011, 13:33:28
Also sie können einen Reader im AppStore anbieten, in dem sie dann Publikationen direkt (an Apple vorbei) verkaufen können?

Ja, so machen es ja schon einige bestehende Apps. Innerhalb des Readers kann man auf Kaufen gehen und der Reader ruft dann einfach nur diese bestehende Website auf, in der man kaufen kann. Völlig an Apple vorbei.

Zitat
Die Publikation muss einfach zusätzlich auch noch im AppStore angeboten werden?

Jein. Neben dem Weg innerhalb der App das über die Website zu kaufen, muss auch noch der normale In-App-Kauf über Apple angeboten werden. siehe dort unter "Update":
http://www.heise.de/mac-and-i/meldung/App-Store-Apple-lehnt-Sony-Reader-ab-Update-1181290.html
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #16: Februar 11, 2011, 13:45:51
Aha, OK. So restlos klar ist da ja aber anscheinend nicht alles. Und sonderlich vorhersehbar sind die ständigen Windungen und Auslegungsänderungen von Apple ja auch nicht.

Was der Artikel auch offen lässt, muss es via Apple und via eigener Verkaufsschnittstelle zum selben Preis angeboten werden?
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #17: Februar 11, 2011, 13:50:34
Aha, OK. So restlos klar ist da ja aber anscheinend nicht alles. Und sonderlich vorhersehbar sind die ständigen Windungen und Auslegungsänderungen von Apple ja auch nicht.

Da hast Du vollkommen Recht.

Zitat
Was der Artikel auch offen lässt, muss es via Apple und via eigener Verkaufsschnittstelle zum selben Preis angeboten werden?

Da gibt es wohl noch keine Aussage/Regelung zu.

Mir gefällt es auch nicht, dass Apple so sehr seine Hand auf alles hat und vorgibt, was erlaubt ist und was nicht. Keine Frage. Und das vieles in den Vorgängen deutlich verbesserungswürdig ist, kann ich auch voll unterschreiben.
Nur eben das Gejammere wegen den 30% geht mir auf die Nerven, weil es einfach nicht stimmt und einfach nur für Unkundige heissen soll: Apple zockt ab. Was sie in diesem Fall eben nicht tun.
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #18: Februar 15, 2011, 11:57:24
Ich hängs mal hier dran. Artikel (NZZ) über das von deutschen Verlagen geforderte Leistungsschutzrecht.
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #19: Februar 15, 2011, 15:21:32
http://www.apple.com/pr/library/2011/02/15appstore.html

Apple bietet nun das Abo-Modell, analog des Magazins "The Daily", auch für andere Magazine an.
« Letzte Änderung: Februar 15, 2011, 15:28:07 von FOX »
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #20: Februar 15, 2011, 15:43:22
Womit also einerseits geklärt wäre, dass dies

Bei In-App-Käufen werden sie nur gezwungen, auch zusätzlich über den AppStore zu verkaufen. Sie können aber auch weiterhin an Apple vorbei diese Verkäufe tätigen.

also eben nicht stimmt. In-app sind nur Verkäufe via Apple erlaubt.

Und auch diese Frage wird beantwortet:

Was der Artikel auch offen lässt, muss es via Apple und via eigener Verkaufsschnittstelle zum selben Preis angeboten werden?

Es muss in-app zum gleichen Preis oder billiger angeboten werden.
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #21: Februar 15, 2011, 15:48:12
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #22: Februar 15, 2011, 17:23:32
Hier ein Kommentar aus dem Heise-Forum, der die Sachlage m. E. sehr gut trifft:

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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #23: Februar 15, 2011, 17:31:57
Dem wäre zuzustimmen, wenn Apple die Anbieter von Readern nicht in den eigenen Store zwingen würde. Der Kommentar blendet aber völligst aus, dass es Apple ja gar nicht erlaubt, die angebotene Infrastruktur nicht zu nutzen.
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Florian

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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #24: Februar 15, 2011, 18:00:44
Sicher erlaubt dies Apple. Warum brauche ich für diese Art Inhalte eine App? Über Safari kann man angepasste Webseiten servieren und auch eine Paywall davor ziehen. Auch so kommt man aufs iPhone.
Aber das ist natürlich genau das Verkaufsmodell, das auf großen Bildschirmen nie richtig funktionierte. Das die Verlage also gerne auf den Appstore setzen ist verständlich, nur spielt man dann halt nach Apples Regeln.

Finde das fair. Die besten Verkaufsplätze waren noch nie umsonst.
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #25: Februar 15, 2011, 18:54:07
Ja klar kann man argumentieren, dass für eine ganze Reihe von Inhalten eine Lösung via Safari genügt. (Genau wie auch ganz generell eine grosse Anzahl Apps eigentlich überflüssig wäre, weil auch deren Informationsbereitstellung problemlos von Safari übernommen werden könnte.)

Aber damit zielt man doch an der wettbewerbsschädigenden Problematik vorbei. Nämlich dass Apple Anbieter von Apps in die von Apple selbst angebotene Infrastruktur zwingt. Und für allfällig in solchen Apps erfolgende Verkäufe von Inhalten wieder die eigene Infrastruktur aufzwingt und dabei gleichzeitig den Wettbewerb verbietet. (Man kann wohl gespannt sein, ob da noch Aufsichtsbehörden einschreiten werden.) Da steht das Argument, es werde ja niemand gezwungen in den App Store zu gehen, schon etwas seltsam in der Landschaft.  

Es wurde auch niemand gezwungen, die KPDSU zu wählen.  ;)

(Und nein, es geht eben so gesehen nicht um die besten Verkaufsplätze. Es geht um die einzigen Verkaufsplätze.)
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Florian

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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #26: Februar 15, 2011, 19:18:36
Ja klar kann man argumentieren, dass für eine ganze Reihe von Inhalten eine Lösung via Safari genügt. (Genau wie auch ganz generell eine grosse Anzahl Apps eigentlich überflüssig wäre, weil auch deren Informationsbereitstellung problemlos von Safari übernommen werden könnte.)

Genau. Und Safari hat man eh ständig offen, wozu eine Zeitungsapp? Auch den „Mehrwert“ wie Videos und Animationen kann man heutzutage mit Web-Technologien umsetzen, und auf iOS hat man sogar die Garantie, dass ein aktueller Browser verwendet wird - und wirklich fast immer weiß man sogar welcher.

Zitat
Aber damit zielt man doch an der wettbewerbsschädigenden Problematik vorbei. Nämlich dass Apple Anbieter von Apps in die von Apple selbst angebotene Infrastruktur zwingt. Und für allfällig in solchen Apps erfolgende Verkäufe von Inhalten wieder die eigene Infrastruktur aufzwingt und dabei gleichzeitig den Wettbewerb verbietet. (Man kann wohl gespannt sein, ob da noch Aufsichtsbehörden einschreiten werden.) Da steht das Argument, es werde ja niemand gezwungen in den App Store zu gehen, schon etwas seltsam in der Landschaft.  

Das Grundproblem der Appstore-Exklusivität der iOS-Geräte haben wir schon oft diskutiert. Ich sehe das auch nicht unkritisch, v.a. weil Apple sich vorbehält die Inhalte nach nicht nachvollziehbaren Kriterien zu filtern.

Aber all das wussten die Verlage und die Kunden. Und die Wettbewerbshüter wissen es auch.

Zitat
(Und nein, es geht eben so gesehen nicht um die besten Verkaufsplätze. Es geht um die einzigen Verkaufsplätze.)

Nein. Da das vorinstallierte Safari einen Ausweg bietet. Und ich wette der Durchschnittsuser startet es deutlich öfters als den Appstore.
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #27: Februar 15, 2011, 20:02:56
Das Grundproblem der Appstore-Exklusivität der iOS-Geräte haben wir schon oft diskutiert. Ich sehe das auch nicht unkritisch, v.a. weil Apple sich vorbehält die Inhalte nach nicht nachvollziehbaren Kriterien zu filtern.

Natürlich haben wir das Grundproblem schon oft diskutiert. Die nun auf dem Tisch liegenden Bedingungen für In-App-Verkäufe verleihen in meinen Augen dem Grundproblem aber eben durchaus eine neue, noch unschönere Qualität.

Zitat
Aber all das wussten die Verlage und die Kunden. Und die Wettbewerbshüter wissen es auch.

Was hat denn das Wissen damit zu tun? Weil man von etwas weiss, sollte man es nicht mehr anprangern oder bekämpfen dürfen?

Zitat
Nein. Da das vorinstallierte Safari einen Ausweg bietet.

Wenn man davon ausgeht, dass sich jeglicher Inhalt, der in-app verkauft werden könnte, mit einer Mobile-Safari Anwendung lösen lässt, ja. Auch wenn dies für einen grossen Teil der Inhalte jener Anbieter, deren Querelen mit Apple diesen Thread ausgelöst haben, möglicherweise zutreffen mag, glaube ich nicht, dass dieser Ausweg für alle Inhalte möglich ist und so vollumfänglich als Entschuldigung dienen kann.

Zitat
Und ich wette der Durchschnittsuser startet es deutlich öfters als den Appstore.

Es geht ja nicht um den App Store. Sondern um Apps, die im App Store bezogen wurden.
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Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #28: Februar 15, 2011, 21:35:20
Natürlich haben wir das Grundproblem schon oft diskutiert. Die nun auf dem Tisch liegenden Bedingungen für In-App-Verkäufe verleihen in meinen Augen dem Grundproblem aber eben durchaus eine neue, noch unschönere Qualität.

Andere Apps dürfen doch auch nicht ausserhalb des Stores erweitert werden, oder irre ich mich? Das war also zu erwarten.
Du hast natürlich recht, nur weil wir es alle wissen, wird es nicht besser. Aber die Verlage machen sich schon etwas lächerlich, wenn sie jetzt bejammern, was schon lange bekannt war.

Zitat
Was hat denn das Wissen damit zu tun? Weil man von etwas weiss, sollte man es nicht mehr anprangern oder bekämpfen dürfen?

Im Gegenteil. :)
Ich meinte das so: Sollte das den Marktregeln widersprechen, müssen sie halt handeln. Ich habe jetzt ehrlich gesagt keinen Überblick, aber der Appstore als Ganzes scheint ja noch nicht am behördlichen Pranger zu stehen, was eine gewisse Vereinbarkeit mit den Regularien nahelegt.
Das enthebt natürlich nicht die Verlage und die Kunden von einer eigenen Entscheidung.

Zitat
Wenn man davon ausgeht, dass sich jeglicher Inhalt, der in-app verkauft werden könnte, mit einer Mobile-Safari Anwendung lösen lässt, ja. Auch wenn dies für einen grossen Teil der Inhalte jener Anbieter, deren Querelen mit Apple diesen Thread ausgelöst haben, möglicherweise zutreffen mag, glaube ich nicht, dass dieser Ausweg für alle Inhalte möglich ist und so vollumfänglich als Entschuldigung dienen kann.

Ich finde halt die „normalen“ App-Entwickler hätten viel mehr Grund zur Beschwerde - denn sie haben wirklich keine Alternative. Bei Printprodukten geht es aber um Text und Bilder. Die kann man auch anders transportieren.
Aber nein, sie wollen in den App Store… selber schuld. 
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re:Der AppStore und die Verlage
Antwort #29: Februar 15, 2011, 21:43:30
Jedem Verlag steht nach wie vor die Option offen, selbst einen Store zu eröffnen. Wo ist das Problem?
Entweder den Dienst von Apple nutzen, oder selbst etwas Ähnliches bereitstellen.

Und ich hatte es schon erwähnt: das würde höhere Kosten, als die 30% Abgabe, verursachen.
Sie wollen nun einfach Apple im Preis drücken. Das geht in ihren Augen leichter, als selbst Vergleichbares zu entwickeln.
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