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Das Ende des X-Serves
November 05, 2010, 11:49:52
Zufällig bei Leo über die schlechte Nachricht gestollpert: Der X-Serve wird nur noch bis Ende Januar 2011 hergestellt. Danach ist Schluss und die Maschine wird vom MacPro und MacMini abgelöst.

Sehr schade. Ich habe selbst zwei und bin überaus zufrieden mit den Maschinen. Ich hoffe, das ist nicht ein weiterer Schritt nur noch auf iOS zu setzen. Und falls OSX-Server auch noch dran glauben muss, bekomme ich langsam ein ungutes Gefühl ...
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Florian

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Re:Das Ende des X-Serves
Antwort #1: November 05, 2010, 12:17:09
Tja. Ich denke man sollte nicht zu viel darüber nachdenken. Apple wird halt das Portfolio stets nach der Marge ausrichten. Auch hier meine ich das viele Leute den Mac Mini als durchaus ausreichende Alternative entdeckt haben.
OS-X-Server ist ja wenig Mehraufwand, letztendlich v.a. GUI für alles was auch die normale OS-X-Version auch kann. Glaube nicht das sich die Einstellung lohnen würde zumal sich Apple ja anscheinend jetzt mehr um die Geschäftskunden kümmern will, worauf die kürzlich bekannt gewordene offensichtlich internationale Partnerschaft mit Unisys ja ein Schlaglicht wirft. Neben dem iPhone will man diesen Kunden sicher noch mehr verkaufen.


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Re:Das Ende des X-Serves
Antwort #2: November 11, 2010, 11:36:37
Ich persönlich habe den Sinn des Xserve ehrlich gesagt nie richtig verstanden.

Gut, das Ding lässt sich in einen Rack schrauben. Aber in Anbetracht des Preises, der Lautstärke und des Stromverbrauchs (Für jeden Xserve läuft irgendwo ein eigener Reaktor) sehe ich - zumindest für mein Umfeld - einen MacPro mit Raid-Karte und vier Festplatten als besser, billiger und sparsamer an.

Für mich käme entweder nur dies oder ein MacMini Server in Frage. Dieser verbräuche sogar nur 1/10 des Stromes
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Re:Das Ende des X-Serves
Antwort #3: November 11, 2010, 11:45:23
Hmm, naja. Rack hast du ja schon angesprochen. Lautstärke ist m. E. in Ordnung. Der X-Serve kann halt nicht im Büro mit Arbeitsplätzen stehen. Ansonsten wäre halt noch das redundante Netzteil zu nennen und das Lights-Out-Management.
Die Größe ist in Serverfarmen, wo Apple ja viele Unis und technische Einrichtungen beliefert hat, schon ein wichtiges Kriterium. Und ob die Navy in die U-Boote jetzt MacPros stellt, ist fraglich  ;)
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Re:Das Ende des X-Serves
Antwort #4: November 11, 2010, 12:06:05
:)

Das Beste wäre m.E. viele MacMiniServer mit je 2x 512GB SSD, einem Gesamtverbrauch von nicht über 20 Watt) die sich per Stecker zusammenstöpseln lassen :)

(wieso sind diese doofen SSDs immer noch so teuer :( )
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Re:Das Ende des X-Serves
Antwort #5: November 11, 2010, 12:11:17
Ich kümmere mich ja nicht um Dinge wie den Stromverbrauch meiner Rechner, aber was macht das denn aus?

Wir groß in KW/h oder auch einfach nur in Geld, ist denn der Unterschied zwischen einem X-Serve und einem MacMini im Jahr?

Oder ist es eher dein Gewissen, dass dich Strom Strom sparen lässt?


So wohl Geld als auch Gewissen wäre sicherlich Gründe Strom zu sparen, wann immer ich aber nachrechne, sind die Möglichkeiten Geld zu sparen eher mau.
Gewissen habe ich sowieso keins. ;)
Re:Das Ende des X-Serves
Antwort #6: November 11, 2010, 12:55:48
Nun ja, wenn man seinen Server fremdplatzieren möchte (Housing), dann kommt man um einen rackmontierbaren Rechner in Standardgrösse nicht herum. Wenn es überhaupt möglich ist, kostet da das Platzieren von einem Mini (oder einer sonstigen Exotengrösse) pro Monat beinahe mehr als die Anschaffung eines X-Serve.
Dieses Marktsegment deckt Apple nun halt nicht mehr ab. Wobei Apple da wohl ohnehin auch nicht nur annähernd konkurrenzfähig war. Die Teile waren einfach viel zu teuer. Es wird wohl kaum jemand einen Rolls Royce in ein Rack in einem Rechenzentrum hängen, nur weil er schick aussieht und in seltensten Fällen mal einen Vorteil ausspielen kann, wenn die Konkurrenz für den halben Preis zu kriegen ist und letztlich wohl eher noch fast zuverlässiger läuft.
Und trotzdem finde ich es irgendwie schade. Ist irgendwie ein Hinweis, dass man sich nun endgültig damit abgefunden hat, dass man nur in der Lage ist, Geräte herzustellen, nach denen der Consumer lechzt. Und sich damit begnügt. Und irgendwie gar keine Ambitionen mehr hegt, auch für den Business-Bereich ansprechende Geräte zu liefern. Vielleicht geht das aber halt wirklich nicht zusammen in der selben Firma. Während im einen Bereich Fähigkeiten gefragt sind, dem Kunden Dinge zu verkaufen, von denen der noch gar nicht wusste, dass er sie braucht, geht es im anderen Bereich halt darum, präzise das zu liefern, was der Kunde braucht. Und diese etwas gegenläufigen Fähigkeiten liessen sich wohl wirklich nur in zwei weitgehend getrennten und voneinander unabhängigen Bereichen innerhalb ein- und derselben Firma vereinen.   
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Re:Das Ende des X-Serves
Antwort #7: November 11, 2010, 13:02:07
Beim Preis bin ich mir gar nicht so sicher, ob der X-Serve da sooo viel teuerer war/ist als die Konkurrenz.

Für mich persönlich ist es eine andere Rechnung. Seit Jahren laufen die Dinger hier ohne jeglichen Stress durch.
Es gab in den letzten 5, 6 Jahren nur zwei leichtere (Software)Probleme damit. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste ein Linux- oder gar WIN-System betreuen, wird's mir Angst.

Für mich: Preis/Leistung unschlagbar! Vor allem würde ich einen Server mit anderem System dem X-Serve für 5.000 Euro niemals vorziehen. Auch dann nicht, wenn ich ihn geschenkt bekäme  :)
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Florian

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Re:Das Ende des X-Serves
Antwort #8: November 11, 2010, 13:25:13
Und weil Apple den Businessmarkt nicht mehr bedienen will, hat man jetzt ja auch die große Kooperation mit der Consumer-Gadget-Firma Unisys angeleiert… ;)
Es ist nicht alles so schwarz und weiß. Das/die/den Xserve gab es ja jetzt auch nicht gerade seit ewig, war Apple deshalb früher eine Firma die nur Privatleute bediente? Und vielleicht baut ja mal Jemand ein Mac-Mini-Rack…
Will die Realität nicht abstreiten, klar ist, das Apple höchst gerne den von anderen Firmen lange nur mit billiger Plastikware bedienten Privatmarkt aufrollte. Die Firmenentwicklung spricht für sich während die typischen Firmenausrüster doch ziemlich alt aussehen.

Ich persönlich würde aber darauf  wetten das Apple jede Menge Pläne auch für den Biz/Gov-Sektor hat.   
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Re:Das Ende des X-Serves
Antwort #9: November 11, 2010, 14:07:19
Und weil Apple den Businessmarkt nicht mehr bedienen will, hat man jetzt ja auch die große Kooperation mit der Consumer-Gadget-Firma Unisys angeleiert… ;)
Apple hat schon viel angeleiert. Und nach relativ kurzer Zeit wieder den Kurs geändert und damit Partner veräppelt. Jedenfalls macht Apple häufiger den Eindruck, aus Launen heraus zu handeln, als aufgrund einer längerfristigen einigermassen verlässlichen Planung. 

Zitat
Und vielleicht baut ja mal Jemand ein Mac-Mini-Rack…
Na ja, ich glaube eben nicht, dass man im Business-Bereich einen grösseren Erfolg erwarten darf, wenn man sich ohne dadurch generierten Mehrnutzen um gewisse allgemein eingebürgerte Standards foutiert. Einzig und allein um anders zu sein. Gibts ein Mac-Mini-Rack nicht sogar schon? Aber dass nun jedes Rechenzentrum neben den standardisierten Racks auch noch Extrawürste einbaut, nur damit man dann Rechner einer Firma beherbergen kann,  die einfach um jeden Preis anders sein muss, das glaube ich dann doch weniger. Dem Consumer bringt das Anders-Sein einen gewissen Nutzen. Dem Business wohl eher nicht. Im Gegenteil.

Zitat
Ich persönlich würde aber darauf  wetten das Apple jede Menge Pläne auch für den Biz/Gov-Sektor hat. 
Gut möglich. (Auch wenn sich wohl nicht abstreiten lässt, dass dem Sektor bei Apple in den vergangenen Jahren nicht gerade viel Ressourcen zugeteilt worden sind.) Aber ich habe halt einfach meine Zweifel, dass das mit Jobs gut kommen kann. Apple unter Jobs ist nicht gut darin, Kunden präzise das zu liefern, was diese verlangen. Apple unter Jobs ist verdammt gut darin, Kunden glauben zu lassen, sie wollten genau das, was Apple liefert. Aber das klappt im Business-Bereich nicht so einfach. Da bin ich überzeugt. Wenn Apple da Erfolg will, müssen sie anders agieren, als man es von Apple bisher kennt. Komplett anders. Ich persönlich glaube, dass sie das nur mit einer relativ unabhängigen Business Unit schaffen können, in welcher Jobs seine Schnauze nicht reinhängt.
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Florian

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Re:Das Ende des X-Serves
Antwort #10: November 11, 2010, 23:31:13
Ich denke wir reden bisschen aneinander vorbei oder sind nicht so weit auseinander.
 Es ging mir weniger darum zu beweisen das Apple nun den Geschäftsmarkt aufrollen will oder Defizite abzustreiten, sondern nur zu erwähnen das sie ihn anscheinend nicht vergessen haben. Und wenn die Firma weiterhin wachsen will, wird dieser Sektor automatisch immer wichtiger. Ich glaube auch man kann sagen das Apple sehr wohl einen Fuss in der Tür hat - jedenfalls zücken immer mehr Anzugträger iPhones wo früher Blackberrys zu sehen waren.
Auch das iPad ist wirklich überall und nicht nur beim verführten Consumer, der auch von Dir weiter oben wieder angeführt an den ich aber nur sehr eingeschränkt glaube. Dazu läuft der Apple-Hype auch schon viel zu lange, die Podukte scheinen die Kunden zufrieden zustellen. Auch wenn sie nicht perfekt sind und nicht Jeden begeistern - wie auch?

Aber eins ist unumstritten:
Um mehr bei den Geschäftskunden zu erreichen, muss Apple sich ändern. Das sehe ich genauso. Bis dahin gilt: Manche Firma kann man mit Macs betreiben, XServe hin oder her. Viele Geschäfte werden so oder so auf Windows-PCs bleiben (müssen). Das war schon immer so und ich sehe irgendwo die Entwicklung nicht. Das Ende des XServes als Menetekel zu sehen fände ich übertrieben. Der wird sich halt schlecht verkauft haben.
Viel tiefer lassen da wohl manche ewig nicht reparierte Fehler in OS X blicken.
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Florian

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Re:Das Ende des X-Serves
Antwort #11: November 21, 2010, 18:59:46
Zum Thema Mini im Server-Rack gibt es schon länger eine Lösung, wie ich erst jetzt feststelle:
http://eshop.macsales.com/item/Macessity/MX4/
Minimale Flexibilität des Platzanbieters mag noch nötig sein.
Natürlich hatte der XServe trotzdem noch Vorteile, die nun von Vielen vermisst werden. Anscheinend ja auch hier. Eine Petition gibt es auch:
http://www.xserve-petition.com/

Zu den Gründen für die Einstellung, wie ja zu vermuten, Jobs himself, angeblich:
„Hardly anyone was buying them.“
http://www.macgeneration.com/news/voir/175852/xserve-pour-ainsi-dire-personne-ne-les-achetait-steve-jobs
(Die dort abgebildeten Emails sind auf Englisch, der Artikel französisch).
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Re: Das Ende des X-Serves
Antwort #14: April 09, 2013, 08:25:25
Interessantes Konzept.
Wenn schon Apple nichts liefert, bringen wenigstens andere Firmen etwas.
Wobei das ja eigentlich lächerlich ist. Nur weil Apple nichts derartiges liefern kann, wird mit viel Aufwand etwas um die bestehenden Produkte gebastelt.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller