Also widerlege ich deine These und sage, dass es für die meisten Entwickler sogar erhebliche Mehrverkäufe generieren würde, wäre ihre Software bei Apple gelistet.
Alle Entwickler können Ihre Software schon seit Jahren bei Apple listen. Zum Abrufen des Mac OS X-Softwareangebots einfach den Menüpunkt "Mac OS X-Software ..." im Apfelmenü aufrufen, dann "Vorgestellte Downloads von Drittanbietern: Alle anzeigen" wählen.
Obwohl diese Einträge kostenlos sind, nutzen viele Entwickler das aus verschiedensten Gründen nicht. Ich vermute schon, dass sich der Markt für "freie" Software (zum Glück) ganz anders verhält, als der Markt für die geschlossenen iOS-Nischensysteme. Ob sich der Erfolg des App Store auf den Mac App Store übertragen wird, ist deshalb die große Frage.
Beispiel: irgendwelche PlugIns für Indesign oder Photoshop.
Das sind keine Apps, werden also auch im Mac App Store niemals zu finden sein.
Ich habe mir die Nutzungsbedingungen für den Store inzwischen näher angeschaut und muss (teilweise erleichtert) sagen, dass ich im Moment so gut wie keine Software kenne, die ohne größere Änderungen eine Zulassung für den Store erhalten könnte. Meine Hoffnung ist deshalb, dass sich für den Store eine ganz neue Art von Software und Software-Konsumverhalten herausbilden wird: "Apps" eben, die sich deutlich von "konventionellen" Programmen unterscheiden.
Solange dem Endkunden diese Unterscheidung klar ist und auch längerfristig klar bleibt, sehe ich den Store nicht mehr sooo schwarz. Ich teile allerdings Florians Pessimismus, dass das ganz schnell kippen kann, wenn tatsächlich viele Leute denken, der Mac App Store wäre die einzige Bezugsquelle für Software.
Da im Moment aber so vielen Arten von (stark nachgefragter) Software sowieso nicht in den Store dürfen, entwickelt sich das hoffentlich nicht zum Problem. Zur zentralen Quelle für Mac-Software kann der Store zurzeit nicht werden.