Anderswo hatte ich doch behauptet, daß es so schnell keine intelBooks geben wird. Unabhängig von dieser Meldung hatte ich aber über diesen Standpunkt nochmal nachgedacht und bin zum Schluß gekommen, daß es vielleicht doch anders kommt, als ich ursprünglich gedacht habe. Vor allem das Argument "neue Prozessoren kamen immer zuerst in die Pro-Geräte" kann hier nicht ziehen, da die mutmasslichen Prozessoren für diese Geräte erst sehr viel später auf den Markt kommen werden, als diejenigen für die Consumer-Rechner.
Was spricht für mac mini und iBook als erste Geräte mit intel-Prozessoren?
Beides sind keine Hochleistungsmaschinen, sondern Consumer-Geräte. Man muß also nicht den neuesten, schnellsten und tollsten Prozessor einbauen, sondern einen, der dem Formfaktor (und dem Preis) angepasst ist.
Man kann so ein relativ "konservatives" Boarddesign realisieren, das genügend Reserven hat, um anfängliche Fehler auszubügeln. So kann man erste Erfahrungen im Real World Einsatz sammeln, die später dann den Pro-Maschinen zugute kommen.
Ein weiterer Punkt ist auch die Verfügbakeit von Software (wie bei TS angesprochen). Die iApps werden auf den intelMacs mit ausgeliefert werden, somit sind die Dinger schon mal "benutzbar". Natürlich geht keiner davon aus, daß auf diesen Kisten jemand ernsthaft mit Photoshop oder Cinema 4D arbeitet, von daher ist die Nichtverfügbarkeit solcher Software nicht so entscheidend. Alles andere sollte mit Rosetta laufen, langsamer zwar, aber es sollte gehen, bis es Universal Binaries gibt.
Wie sieht's dann mit neuen PowerBooks aus?
Hmm, gute Frage. Meiner Argumentation folgend kann es im Januar noch keine intelPowerBooks geben, dazu fehlt noch Leistung und Software. Die würde ich eher Mitte/Ende des Jahres erwarten. Allerdings ist dann wiederum die Zeitspanne seit der letzten Revision des PowerBooks viel zu lang, was also wieder für ein früheres Erscheinungsdatum sprechen würde.
Und wann sind die PowerMacs dran?
SJ hat bei der Ankündigung gesagt, daß der Wechsel bis Ende 2007 abgeschlossen sei. Gehen wir mal davon aus, daß Apple ursprünglich erst Mitte 2006 mit dem Wechsel anfangen wollte und alles jetzt ein halbes Jahr nach vorne verlegt hat. Wenn also nächstes Jahr bis sagen wir September die PowerBooks schon auf intel-Basis da sind, was bleibt dann noch zum Wechseln übrig? iMacs, PowerMacs und xServe.
Die iMacs werden wahrscheinlich im gleichen Zeitraum wie die PowerBooks intelifiziert, die xServe kurz vor oder mit den PowerMacs. Wenn also die PowerMacs mit intel erscheinen, ist der Wechsel abgeschlossen. Wenn ich mir jetzt den Zeitrahmen anschaue, würde das bedeuten, daß im 1. Halbjahr 2007 die PowerMacs mit intel rauskommen. ABER: würde es Sinn machen, noch PowerMacs auf PPC-Basis rauszubringen, wenn schon die ersten Macs auf intel erhältlich sind? Das müsste nämlich nächstes Jahr passieren, wenn Apple nicht im 2. HJ einen kompletten Einbruch bei den PowerMac-Verkäufen erleben will.
Auf der anderen Seite: wer sagt denn, daß die Produktmatrix bei einem Wechsel auf intel so bleiben wird? Vielleicht nimmt Apple den Wechsel zum Anlaß, alles komplett umzustrukturieren. Ich würde es machen, sollte ich die Notwendigkeit dafür sehen.