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Re: Der Fußballclub
Antwort #75: Januar 17, 2013, 13:59:30
Schaust Du denn so viel Fußball live, dass Du wirklich etwas von einer höheren Qualität siehst?

Ich schaue nur 5.klassigen Fußball live und erkenne dort sogar Unterscheide zwischen guten und schlechten Spielern und Spielen.

Aber beim Fernsehfußball ist doch keine Unterschied in der Qualität zu sehen. Ein Spiel kann spannend sein oder man hat Spaß daran wenn die eigene Mannschaft gewinnt oder der FCB verliert aber ein 4:4 ist doch auch ein Armutszeugnis für beide Abwehrreihen.

Ich behaupte mal, über 90% der TV-Fußball Zuschauer sehen das, was Typen wie Bela Rhety ihnen vorkauen und glauben es. Und ich schließe hier ganz klar die „Fußballfachleute“ mit ein.

Das völlig aufgeblasene Unternehmen DFL boomt mit einem Superstar weniger genau so weiter, wie in den letzten Jahren.
Und wen interessiert schon das vielleicht bessere Image der Fußball-Bundesliga?
Vielleicht die verantwortlichen in anderen Ligen, das hat aber doch keine Auswirkung auf unsere Liga.

Und ob die deutschen Vereine nun im März in den europäischen Wettbewerben ausscheiden oder im Mai ein Endspiel verlieren, kann auch keinen großen Unterschied machen. Dann veranstaltet das Fernsehen einfach ein „Frühlings-Biathlon-Indoor-Event“ im April und die Quote ist auch ohne Fußball erreicht.

Florian

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Re: Der Fußballclub
Antwort #76: Januar 18, 2013, 00:12:13
Schaust Du denn so viel Fußball live, dass Du wirklich etwas von einer höheren Qualität siehst?

Ja, ich fürchte schon.  :-\

Zitat
Ich schaue nur 5.klassigen Fußball live und erkenne dort sogar Unterscheide zwischen guten und schlechten Spielern und Spielen.

Na also.

Zitat
Aber beim Fernsehfußball ist doch keine Unterschied in der Qualität zu sehen. Ein Spiel kann spannend sein oder man hat Spaß daran wenn die eigene Mannschaft gewinnt oder der FCB verliert aber ein 4:4 ist doch auch ein Armutszeugnis für beide Abwehrreihen.

Finde es im Fernsehen noch krasser. Da kann man ja schon einen Zweitliga-Kick kaum noch anschauen, ohne einzuschlafen. Klar, es fehlt das/der Stadion/Sportplatz, der/das vor Ort natürlich sofort die Klasse deutlich macht.

Natürlich sieht jeder Zuschauer ein Spiel anders!

Es gibt aber schon so etwas wie objektiv schönen Fußball. Und den findet man beim FCB oder BVB eben statistisch viel öfter als bei VFL in Kaff XY.
Das ist doch in allen Sportarten so.

Das andere ist die Aufladung des Sports, der immer noch funktioniert, auch bei Kapitalgesellschaften. Natürlich ist es eigentlich völlig egal, wer gewinnt oder verliert (solange man nicht wettet).

Zitat
Ich behaupte mal, über 90% der TV-Fußball Zuschauer sehen das, was Typen wie Bela Rhety ihnen vorkauen und glauben es. Und ich schließe hier ganz klar die „Fußballfachleute“ mit ein.

Glaube ich auch. Ich plappere sicher auch oft anderen nach, nur dem Bela nicht.

Zitat
Das völlig aufgeblasene Unternehmen DFL boomt mit einem Superstar weniger genau so weiter, wie in den letzten Jahren.
Und wen interessiert schon das vielleicht bessere Image der Fußball-Bundesliga?
Vielleicht die verantwortlichen in anderen Ligen, das hat aber doch keine Auswirkung auf unsere Liga.

Sehe ich anders. Vielmehr ist der jetzige Stand ohne neue Impulse wohl kaum lange zu halten.

Zitat
Und ob die deutschen Vereine nun im März in den europäischen Wettbewerben ausscheiden oder im Mai ein Endspiel verlieren, kann auch keinen großen Unterschied machen. Dann veranstaltet das Fernsehen einfach ein „Frühlings-Biathlon-Indoor-Event“ im April und die Quote ist auch ohne Fußball erreicht.

Biathlon-Weltcup: 3-4 Mio. Zuschauer
Biathlon auf Schalke, Neuner-Abschied: 5,5 Mio.
Saisoneröffnung 2011 BVB-HSV: 11 Mio.
CL-Finale Bayern-Chelsea: 20 Mio.

Und wie viele Abonnenten hätte Sky wohl, wenn ihr Sport-Highlight Biathlon wäre?
Es dauerte Jahrzehnte, sich diesen Kommerztanker zu bauen und alle anderen Sportarten an den Rand zu drängen. Und jetzt ist man an dem Punkt, wo man den nächsten Schritt gehen kann.
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fränk
Antwort #77: Januar 18, 2013, 05:20:17
Hier hinkt's. ;)

Biathlon-Weltcup: 3-4 Mio. Zuschauer
Dafür aber viele Wintersams- uns Sonntage von 10:00 - 18:00 Uhr durchgehend. ;)

Biathlon auf Schalke, Neuner-Abschied: 5,5 Mio.
Ein netter, sportlich wertloser Bonus, den man wahrscheinlich belieb oft wiederholen kann. Ähnlich der Championsleague (-Vorrund).

Saisoneröffnung 2011 BVB-HSV: 11 Mio.
2 x im Jahr, ist zu vernachlässigen.

CL-Finale Bayern-Chelsea: 20 Mio.
1 x in acht Jahren.


Aber Du hast sicher recht, sie haben es geschafft, uns Fußball in die Hirne zu pflanzen.
Er hat's aber auch einfacher, als z.B. Biathlon. In der Fußball-Bundesliga gewinnt immer eine deutsche Truppe. International knapp weniger als in der Hälfte aller Fälle.

Die Leute sind am Sport halt weniger interessiert, als an Siegern. Nur deswegen gibt es Sportarten wie Biathlon und Skispringen im TV.

Florian

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Re: Der Fußballclub
Antwort #78: Januar 18, 2013, 14:02:39
Was soll da hinken? Waren nur ein paar Beispiele. Ich könnte das noch viel deutlicher herausstellen von wegen Altersschnitt der Zuschauer und Biathlon ist nur ein paar Monate jedes Jahr. Und würde man So. Mittags ein Bundesliga-Livespiel im Free-TV bringen, wäre die Quote aber sicher höher als beim Biathlon, oder meinst Du nicht?

Sicher, RTL hatte sogar Skispringen für kurze Zeit (solange Deutsche vorne mitsprangen…) ziemlich populär gemacht. Aber der Fall war dann eben auch extrem.
Der Bundesliga hat es dagegen nicht viel geschadet, dass die Clubs international seit langem nichts gewonnen haben. Und die Nationalmannschaft ist sowieso Quotenkönig des deutschen Fernsehens. Das ist ein ganz anderes Niveau - man braucht sich ja nur mal die jeweils anfallenden Sportseiten in der Zeitung anschauen.

Ich glaube auch, dass Fußball einige Vorzüge hat, die andere Sportarten nicht wirklich nachmachen können, er ist inklusiver. Und nicht von ungefähr hat der DFB jetzt an die 7 Mio. Mitglieder. Jeder kennt Jemanden, der spielt oder gespielt hat, oft auch höherklassig. Aber wer läuft schon Biathlon?

Deutschland ist da eh schon recht extrem mit der Fußball-Fixierung und daran liegt wohl auch das Geheimnis der schleichenden Aufwertung der Bundesliga im kontinentalen Vergleich. Jetzt glaube ich, muss man noch mal nachlegen, wenn man den Trend erhalten will. Denn weder sind Scheich-Übernahmen zu erwarten noch Pay-TV-Preise wie anderswo. Bei 60 € im Monat wird dann doch lieber Biathlon geguckt. :)
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Florian

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Re: Der Fußballclub
Antwort #79: Februar 21, 2013, 14:25:15
Ein arg verfrühter Nachruf und ich weiß echt nicht, ob man sich über den italienischen Riegel freuen soll…
http://www.sportschau.de/fussball/cl/mailandbarcelonanachdreher100.html

Hoffe der Pep mixt aus Bayern und Barça was neues, das auch Überraschungen zulässt, auch ohne Messi.
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Re: Der Fußballclub
Antwort #80: Februar 21, 2013, 14:58:55
Ich habe das Spiel nicht gesehen.

„Das Ende des Tiki-Taka“ könnte mir schon gefallen.

Auf der anderen Seite haben sie ein Spiel verloren....

Florian

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Re: Der Fußballclub
Antwort #81: Februar 21, 2013, 15:34:59
Nein, zwei. Vor zehn Monaten schon mal eins… ;D
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Florian

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Re: Der Fußballclub
Antwort #82: April 02, 2013, 14:29:02
Jetzt haben die Bayern seit Drogbas Kopfball schon vier (!!!!!!) Gegentore nach Ecken von rechts bekommen und folglich ein Trauma, wie ich heute in der Zeitung lese. U.a. entstanden zwei dieser Gegentore nach acht Toren Führung gegen den HSV.

Ich habe aber das Spiel entschlüsselt und bewerbe mich als Chefcoach!
Bayern müsste nur endlich mal den zweiten Posten besetzen und schon wäre drei dieser Tore nicht gefallen!

Wenn sie das lesen, wird Juve heute keine Chance haben. ;D

Ernsthaft: Die Medien kann ich nicht nur in Sportdingen oft nicht mehr ernst nehmen. Aber was sie im Fußball veranstalten, spottet wirklich jeder Beschreibung. Ja, ich weiß, dass der FC Bayern diese Klaviatur gerne bedient und die Schlagwörter selbst liefert. Ein Vorwurf mehr an die Journalisten!


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Re: Der Fußballclub
Antwort #83: April 02, 2013, 14:38:19
Mir schweben die Bayern schon wieder zu hoch.
Die Demut kommt nicht von Herzen.

Mein Tipp für's Viertelfinale: Ende wegen Dämlichkeit.

Mir würde das Leid tun. Wie Du weißt liebe ich das bayerische Scheitern auf größt möglicher Bühne.

Florian

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Re: Der Fußballclub
Antwort #84: April 02, 2013, 19:48:52
Mein Tipp für's Viertelfinale: Ende wegen Dämlichkeit.

Wahrscheinlich eine fahrlässig verursachte Ecke von rechts!
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Re: Der Fußballclub
Antwort #85: April 02, 2013, 20:51:08
Zu Beginn der Sky-Übertragung meinte Chefreporter Marcel Reif eben:
„Im Gegensatz zur Bundesliga, wo 71.000 Zuschauer in der Allianzarena Platz finden, passen heute nur 68.000 Zuschauer ins Stadion. Aber man glaubt es kaum, es wird trotzdem Fußball gespielt.“

Ich meine, der Typ ist Bayer-Fan und die Bayern legen nun wirklich keinen Wert auf Fans, die weniger als 100,-€ pro Spiel im Stadion lassen, aber wie jemand, dem angeblich etwas am Fußball liegt, sich vor diesen Karren spannen lassen kann, bleibt mir schleierhaft.

Dann fällt auch noch das 1:0 nach 20 Sekunden.... ich schalte nun um.

Florian

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Re: Der Fußballclub
Antwort #86: April 02, 2013, 22:01:30
Zu Beginn der Sky-Übertragung meinte Chefreporter Marcel Reif eben:
„Im Gegensatz zur Bundesliga, wo 71.000 Zuschauer in der Allianzarena Platz finden, passen heute nur 68.000 Zuschauer ins Stadion. Aber man glaubt es kaum, es wird trotzdem Fußball gespielt.“

Das musst Du näher erklären. Denn das ist nur logisch, in der CL gibt es wegen der UEFA-Vorschriften keine Stehplätze.

Zitat
Ich meine, der Typ ist Bayer-Fan und die Bayern legen nun wirklich keinen Wert auf Fans, die weniger als 100,-€ pro Spiel im Stadion lassen, aber wie jemand, dem angeblich etwas am Fußball liegt, sich vor diesen Karren spannen lassen kann, bleibt mir schleierhaft.

Hä?
Nirgendwo in Europa kann man einen internationalen Spitzenclub zu diesem Preis sehen. Auch andere Bundesligaclubs sind teilweise deutlich teurer, insbesondere die „Arbeiterclubs“ Schalke und Dortmund. Für München sind die Ticket-Preise fast schon Sozialtarif. Bratwürste und Bier sind preislich auch okay. Frag mal 'nen Engländer…
Und das obwohl jedes Spiel ausverkauft ist und man leicht das Doppelte verlangen könnte.

Klar freut man sich, wenn im Stadion ordentlich Fanartikel gekauft werden. Es wird aber nicht aufgedrängt, im Gegenteil, man muss den Shop schon fast suchen und dann ist er so voll, dass man eh nichts bekommt…
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Re: Der Fußballclub
Antwort #87: April 03, 2013, 06:56:08
Das musst Du näher erklären.

Es geht offensichtlich um den Streit zwischen den Fußballfans im klassischen Sinn, die mit Kutte im Fanblock stehen und in der Lage sind für Stimmung zu sorgen und und auf der anderen Seite um die Anhängern, die die Vereine eigentlich noch lieber haben.
Von den Fans, die noch in der Lage sind Stimmung zu machen gab und gibt es in München ohnehin nur sehr wenig, aber es scheint mir ein weiterer Versuch zu sein, diese Leute los zu werden.
Aus den 3.000 Stehplätzen kann man wunderbar 2.000 Sitzplätze machen. Jeder dieser 2.000 Sitzplätze kann dann im Laufe einer Saison von 15 verschiedenen Zuschauern besetzt werden, von denen dann viele das komplette Fanpaket erweben.

Und Reif hat sich mit seiner Bemerkung ziemlich abfällig über diese Stehplätze geäußert. Das ist ja nicht so ganz neu in München. Ich kann mich an einen explodierenden Hoeneß erinnern, der seine Wut über entgangene Einnahmen durch Dauerstehplatzkarten-Fans nicht verbergen konnte.

Auch die neuste Kampagne gegen Bengalos gehört für mich in diese Kategorie. Ich habe den Verdacht, hier wird versucht Fans zu kriminalisieren und mehr Familien in die Stadien zu bekommen.

Ich kenne keine Zahlen, aber ich vermute, es gibt keinen Verein in der Bundesliga, der seine Plätze an so viele verschiedene Personen in einer Saison verkauft, wie der FCB. In die Nähe kommt vielleicht noch Dortmund, da gibt es allerdings ungleich mehr Stehplätze.

Dein Preisvergleich hinkt auch ein wenig.
Die günstigste Dauerkarte für einen Stehplatz beim FCB kostet 120,-€, bei in Dortmund 187,-€. Für 225,- gibt's in Dortmund noch drei Champions-League Spiele der Gruppenphase dazu.
Allerdings muss Dortmund mit über 27.000 auch mehr als doppelt so viele Stehplätze wie der FCB „finanzieren“.

Egal ob FCB, Dortmund, Schalke oder Hannover, Fans wie ich sie noch kenne, werden als Umsatzbremsen betrachtet. Die Bundesliga boomt und hier gilt es Kohle abzuschöpfen. Das Spiel entfernt sich immer weiter weg von dem, was ich mal gemocht habe.
Ich habe drei Jahre lang bei einem Zweitligisten in der Kurve gestanden, befürchte aber, dass ich für mein (gewaltfreies!) Verhalten von damals, heute sehr oft den Ausweis zeigen darf und zusätzlich einmal pro Saison in der „Grüne Minna“ fahre.
Fußball in den Stadien scheint nur noch ein Abklatsch vom Fernseh-Fußball zu sein, ein Möglichkeit, einmal im Jahr seinen Helden bis auf 100m nahe kommen zu können.

Gibt es eigentlich schon bezahlte Sing-Sang-Gruppen, die den Gelegenheitsbesuchern in den Stadien die Stimmung vorgaukeln, die sie von den Bildern z.B. von der Südtribüne in Dortmund kennen?
Wundern würde es mich nicht.

Florian

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Re: Der Fußballclub
Antwort #88: April 03, 2013, 15:06:01
Es geht offensichtlich um den Streit zwischen den Fußballfans im klassischen Sinn, die mit Kutte im Fanblock stehen und in der Lage sind für Stimmung zu sorgen und und auf der anderen Seite um die Anhängern, die die Vereine eigentlich noch lieber haben.

Ach so!
Aber Kutte tragen Ultras ja nicht mehr. Und deren monotone Gesänge sind auch nicht immer wirklich stimmungsvoll.

Zitat
Von den Fans, die noch in der Lage sind Stimmung zu machen gab und gibt es in München ohnehin nur sehr wenig, aber es scheint mir ein weiterer Versuch zu sein, diese Leute los zu werden.
Aus den 3.000 Stehplätzen kann man wunderbar 2.000 Sitzplätze machen. Jeder dieser 2.000 Sitzplätze kann dann im Laufe einer Saison von 15 verschiedenen Zuschauern besetzt werden, von denen dann viele das komplette Fanpaket erweben.

Die Fanstruktur ist nun mal anders, dass war auch schon im Olympiastadion so (dazu weiter unten mehr).
Und noch mal: Die UEFA schreibt das so vor, es gibt in ganz Europa bei CL-Spielen keine Stehplätze.

Zitat
Und Reif hat sich mit seiner Bemerkung ziemlich abfällig über diese Stehplätze geäußert. Das ist ja nicht so ganz neu in München. Ich kann mich an einen explodierenden Hoeneß erinnern, der seine Wut über entgangene Einnahmen durch Dauerstehplatzkarten-Fans nicht verbergen konnte.

Der Hoeness hat die Wahrheit gesagt. Das Stadion hätte man mit den Stehplätzen niemals finanzieren können. Und die „bringen nicht weniger ein“, sondern werden massiv subventioniert von den teuren Plätzen. 
Mir ein Rätsel, warum das nicht kapiert wird, er hat es ja wirklich drastisch ehrlich formuliert. Ich mag die Kurvenleute, aber sie glauben zu oft, der Fußball gehörte irgendwie ihnen. Da sind sie beim FCB ganz sicher im falschen Club.

Jetzt kann man sagen, dass Stadion hätte es nicht gebraucht. Okay, aber gerade die Fans im Stadion sollten sich mal überlegen, ob es wirklich so schön gewesen wäre, sich im Oly den Hintern abzufrieren und fürs Zuschauen ein Fernglas zu brauchen.

Zitat
Auch die neuste Kampagne gegen Bengalos gehört für mich in diese Kategorie. Ich habe den Verdacht, hier wird versucht Fans zu kriminalisieren und mehr Familien in die Stadien zu bekommen.

Also, natürlich versuchen sich diverse Politiker hier zu profilieren und die Medien bauschen auf.
Aber Bengalos haben in Menschenmengen nichts, aber auch gar nichts, zu suchen. Da würde ich ob der unvermeidbaren Gefährdung von Menschen schon auch eine Straftat vermuten.
Und warum sollen die Stadien nicht auch Familien offen stehen? Es ist ein Entertainment-Produkt wie Kino oder ein Konzert. Das muss man endlich begreifen, auch bei den alten Fans.

Zitat
Ich kenne keine Zahlen, aber ich vermute, es gibt keinen Verein in der Bundesliga, der seine Plätze an so viele verschiedene Personen in einer Saison verkauft, wie der FCB. In die Nähe kommt vielleicht noch Dortmund, da gibt es allerdings ungleich mehr Stehplätze.

Konkret sind es 38000 Dauerkarten bei jetzt 71000 Plätzen. Ja, die Quote ist etwas niedriger als bei S04 oder BVB.
Tatsächlich könnte Bayern noch viel mehr verkaufen (auch die anderen), aber man will eben den anderen Fans auch die Chance lassen, einen Platz zu ergattern. Finde ich bei dem Andrang sinnvoll, denn rechnet man noch Sponsoren usw. hinzu; und es  auch nach wie vor viele Karten an Fanclubs (die Organisation der Stimmung müsste also eigentlich klappen), sind ja nur noch ein paar tausend Karten im freien Verkauf. 
Und mei, dann wechseln halt die Leute. Der harte Kern in der Kurve ist immer derselbe.

Zitat
Dein Preisvergleich hinkt auch ein wenig.
Die günstigste Dauerkarte für einen Stehplatz beim FCB kostet 120,-€, bei in Dortmund 187,-€. Für 225,- gibt's in Dortmund noch drei Champions-League Spiele der Gruppenphase dazu.
Allerdings muss Dortmund mit über 27.000 auch mehr als doppelt so viele Stehplätze wie der FCB „finanzieren“.

Trotzdem ist Bayern günstiger. Auf allen anderen Plätzen auch mindestens gleich günstig. Obwohl die Karten noch begehrter sind.
Ich kenne Leute, die reiben sich die Augen, wenn sie die offizielle Preise sehen, weil sie nur Viagogo oder Ebay kennen.

Zitat
Egal ob FCB, Dortmund, Schalke oder Hannover, Fans wie ich sie noch kenne, werden als Umsatzbremsen betrachtet. Die Bundesliga boomt und hier gilt es Kohle abzuschöpfen. Das Spiel entfernt sich immer weiter weg von dem, was ich mal gemocht habe.

Ich stimme zu.
Ja, es entfernt sich noch weiter. Es ist aber schon lange sehr weit weg…

Seit vielen Jahren hängt in der Südkurve das Plakat „Gegen den modernen Fußball“.
Mir ist ein Rätsel, warum man noch bei solchen Clubs, alle AGs, nach irgendeiner Wahrheit des Fantums oder gar des Sports (der gar keine hat) sucht.

Zitat
Ich habe drei Jahre lang bei einem Zweitligisten in der Kurve gestanden, befürchte aber, dass ich für mein (gewaltfreies!) Verhalten von damals, heute sehr oft den Ausweis zeigen darf und zusätzlich einmal pro Saison in der „Grüne Minna“ fahre.
Fußball in den Stadien scheint nur noch ein Abklatsch vom Fernseh-Fußball zu sein, ein Möglichkeit, einmal im Jahr seinen Helden bis auf 100m nahe kommen zu können.

Konkret würde ich nicht im Auswärtsfans-Pulk anreisen, schon gar nicht mit dem Zug. Da sind auf der Reise schon Polizisten, und die ganze Zeit danach, bis man wieder zu hause ist.
Das da dann manchmal die Nerven blank liegen, zumal wenn Alkohol im Spiel ist, ist ja zu erwarten. Auch keinen Bock hätte ich auf die jetzt doch wieder, wenn auch sporadisch, eingeführten „Ganzkörperkontrollen“.

Zitat
Gibt es eigentlich schon bezahlte Sing-Sang-Gruppen, die den Gelegenheitsbesuchern in den Stadien die Stimmung vorgaukeln, die sie von den Bildern z.B. von der Südtribüne in Dortmund kennen?
Wundern würde es mich nicht.

Wüsste nicht, aber schau mal in die Hallensportarten… Unerträglich.


Noch ein kleiner Blick auf das Thema Stimmung in München:
In München war das Fanvolk immer schon gemischter. Früher - als die Stadien nicht immer ausverkauft waren - gingen die Leute gerne mal im Olympiapark spazieren und anschließend ins Stadion. Da gab es auch mal Eintritt für 5 Mark, damit das Haus voller wird… Außerdem ist der Münchner halt auch kein Dortmunder. Will sagen: Es ist alles etwas gemütlich.

Es gab aber natürlich die kuttendominierte Südkurve.

Beim Umzug hatte man dann die Schnapsidee, diese auf Nord und Süd zu verteilen und riss so - vermutlich teilweise auch gewollt - Fangemeinschaften auseinander.
Dann gab es massiven Ärger mit der größten Ultra-Truppe „Schickeria“, als negativen Höhepunkt einen Vorfall mit Club-Fans auf einem Autobahnrasthof. Da gab es auch eine Frau, die ein Auge verlor.
Darauf hagelte es Stadionverbote. Und zwar nahm man, total unfair, zunächst eine Liste der Schickeria zur Hand. Auf dieser hatten sich im Oly noch Fans eingetragen, die wieder in die Südkurve/zusammen bleiben wollten. Das waren aber oft nicht mal Ultras, die Liste ging ja rum.
So, dann nahm man wieder viele Stadionverbote zurück, aber der Schaden war angerichtet.

Dann ist es so, dass sich verschiedene Gruppen mittlerweile derart auseinander entwickelt haben, dass nicht zusammen gesungen wird. Im Gegenteil, man sabotiert die kleinere Gruppe dann gerne. Das mit Nord und Süd funktioniert auch nicht wirklich gut, logisch. Es geht auch ein Riss zwischen Kutte und Ultra, der m.W. tiefer ist als anderswo.
Verein und Polizei sind auch sehr strikt, nach Anstachelungen der negativen Art (angeblich) gibt es auch kein Megaphon mehr. Einzig ein Trompeter ist geblieben (soweit das noch aktuell ist, gehe nicht mehr rein.)

Und ja, die Tribünen sind recht passiv. Außer etwa gestern - in der CL. Wenn die anderen Großclubs kommen.
Man ist halt einfach auch extrem verwöhnt, Gegner wie Düsseldorf emotionalisieren niemanden.

Unterm Strich hat man hat jetzt ein reines Fußballstadion, aber die Stimmung ist eher schlechter.
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Re: Der Fußballclub
Antwort #89: April 03, 2013, 16:15:51
Der Hoeness hat die Wahrheit gesagt. Das Stadion hätte man mit den Stehplätzen niemals finanzieren können. Und die „bringen nicht weniger ein“, sondern werden massiv subventioniert von den teuren Plätzen. 
Mir ein Rätsel, warum das nicht kapiert wird, er hat es ja wirklich drastisch ehrlich formuliert. Ich mag die Kurvenleute, aber sie glauben zu oft, der Fußball gehörte irgendwie ihnen. Da sind sie beim FCB ganz sicher im falschen Club.

Der Hoeneß vertritt die eine Seite, einige Fans die andere.

Ich kann nicht erkennen, was am Hoeneßschen Fußball besser ist.

Mir reicht ein Fußball, der von weniger talentierten und gehypten Knaben gespielt wird vollkommen aus. Die internationalen Erfolge der deutschen Mannschaft bedeuten mir absolut gar nix, sind für mich völlig ohne Wert.


Aber Du hast Recht, der Fußball geht nun mal in diese Richtung und der großen Masse ist's egal. Die freuen sich neben dem Abendessen über einen Bayern-Sieg, ärgern sich über eine Niederlage, sehen ansonsten was ihnen der Kommentar erzählt und leiden nie mit einem Verein.
Ich leide am Wochenende wieder heftig (und ab Mai wahrscheinlich eine Klasse tiefer).