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Florian

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Re: Der Fußballclub
Antwort #150: Mai 15, 2017, 19:00:25
Dieselbe alte Leier.
Bayern verliert auch mal. Und da sie es so selten tun, ist das natürlich schon ein deutlicherer Hieb, als würde das wie bei anderen Vereinen jede zweite Woche passieren. Auch für die Fans. Eine Spannung wie bei Augsburg ist es natürlich weniger, ausser eben gegen Real Madrid und Konsorten.

Auch in meinen Augen ist es langweilig geworden. Das aber nur an den Bayern festzumachen als auch an all den anderen Vereinen, die immer wieder weit unter ihren finanziellen Möglichkeiten spielen, ist doch Unsinn. Warum spielt der HSV fast jedes Jahr um den Abstieg, obwohl sie Geld genug haben für einen EL-Platz? Heuer sind Leverkusen und Wolfsburg, auch nicht gerade Meister der kleinen Münze oder Fankultur, bis fast zuletzt in Abstiegsgefahr (bzw. Wolfsburg immer noch).
Gleichzeitig gibt es auch keinen Verein mehr, der nicht alles genauso macht wie der FC Bayern oder es eben versucht. St.Pauli als Merchandise-König jedenfalls nicht.

Sehr schade, dass ausgerechnet Rangnick mit seinem neuen Investoren-Projekt noch am ehesten gegen die Bayern anstinken kann. Aber die Letzteren werden sicher heuer oder nächstes Jahr wieder Unsummen reinstecken, um den Abstand wieder herzustellen und diese blöde CL zu gewinnen. Die ist sowieso ein Hauptproblem und zementiert nicht nur in Deutschland die Zustände.

Vielleicht wäre ja wirklich eine Abschaffung der Zentralvermarktung der beste Weg. Der FCB würde natürlich noch mehr kriegen, aber wenigstens gäbe es dann nicht immer wieder diese Erstligavereine ohne Fans.
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Re: Der Fußballclub
Antwort #151: Mai 15, 2017, 19:35:35
Flo, ein Verein ist immer der größte Totengräber „meines Fußballs“. Im Moment und schon seit vielen Jahren, sind das die Bayern.
Mir ist schon klar, dass diese Rolle gerne der BVB oder Leipzig haben wollen, aber so leid`s mir tut, der FCB ist immer wieder den entscheidenden Tick böser, als der Rest.

Und ich kann jeden Vater gut verstehen, wenn es ihm nicht gefällt, dass sich sein Junge den leichtesten Weg sucht, um ein bisschen am Erfolg anderer teilzuhaben.
Das ist einfach eine Charakterschwäche und verheisst nix gutes für die weitere Entwicklung des Bengels. ;)
Re: Der Fußballclub
Antwort #152: Mai 16, 2017, 10:13:13
In den Mannschaften meiner Kinder (G und F-Jugend) kommen 80% der Kinder in Bayern-Trikots zum Training.

DAS ist schlimm. Vor allem, weil der Platz keine 10km vom Grundig- Franken Max-Morlock-Stadion entfernt ist.
Und da spielen auch Kinder von aktuellen oder Ex-FCN-Spielern!

Wo das her kommt weiß ich aber. Schuld war bei den 6- bis 10jährigen die WM in Brasilien. Da gab es einen so heftigen Hype um die Spieler – Filme (Die Mannschaft), 24/7 Berichterstattung etc. pp.
 Bis auf 5 "Nicht-Bayern-Spieler" ging's da ausnahmslos um Neuer, Lahm, Schweini und Kollegen. Andere Spieler der Bundesliga musste man in den restlichen Mannschaften mit der Lupe suchen. Von Club-Spielern ganz zu schweigen ;-)

Das hat die Kinder leider geprägt! Und die Eltern sind verzweifelt...  ::)
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Re: Der Fußballclub
Antwort #153: Mai 16, 2017, 11:13:15
Bis auf 5 "Nicht-Bayern-Spieler" ging's da ausnahmslos um Neuer, Lahm, Schweini und Kollegen.

Vor allem die Nummer um Schweinsteiger war ein großartiges Heldenepos.
Leider hat kaum einer gemerkt, dass er einfach nur konditionell nix drauf hatte. Aber das und ein bisschen Blut schaffte den Mythos des „bis aufs Blut kämpfenden Schweini“


Das hätte ich in einer Stadt, mit einem Traditionsverein, wie in Nürnberg nicht so heftig erwartet. Der Sohn eines Freundes hat in der Jugend beim FCB trainiert und dort natürlich die „Helden“ live erlebt. Autogramme waren begehrt, am liebsten vom (damals noch jungen Schweinsteiger). Nur vom Jugendtrainer wollten sie keins. Über den wurde nicht berichtet und von den Jungs wusste keiner, dass er Rekordtorschütze sowohl in der Bundesliga, wie auch in der Nationalmannschaft (heute nur noch nach ØTore/Spiel ist) ist.
Als es ihm sein Vater haarklein erklärte änderte sich daran auch nix. Gerd Müller war einfach nicht mehr hipp.


Florian

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Re: Der Fußballclub
Antwort #154: Mai 16, 2017, 13:39:16
Vor allem die Nummer um Schweinsteiger war ein großartiges Heldenepos.
Leider hat kaum einer gemerkt, dass er einfach nur konditionell nix drauf hatte. Aber das und ein bisschen Blut schaffte den Mythos des „bis aufs Blut kämpfenden Schweini“

Was heißt nix drauf? Er hat, sichtlich nicht in Top-Form und eigentlich noch verletzt, alles mobilisiert und es hat gereicht. Möchte mal einen Reus oder Özil sehen, ob sie das geschafft hätten. Der Cut gab halt gute Bilder und danach lechzen die Medien eben.
Den Kindern muss man - besonders heutzutage - stets dieses Mechanismen zu vermitteln versuchen.  Hypes sind mir schon mal per se verdächtig und der um die Nationalmannschaft und die stets präsenten Bayern- und Ex-Bayernspieler geht mir auch auf den Keks. Oder der um Klopp.

Zitat
Das hätte ich in einer Stadt, mit einem Traditionsverein, wie in Nürnberg nicht so heftig erwartet.


Ich auch nicht. Zumal manche Franken beim Wort Bayern schon einen anaphylaktischer Schock erleiden. :)

Zitat
Als es ihm sein Vater haarklein erklärte änderte sich daran auch nix. Gerd Müller war einfach nicht mehr hipp.

So was aber auch, die Jugend interessiert Geschichte eher weniger? :)

Gerd Müller ist natürlich ein dermassen bekannter Mensch das man sich das wirklich kaum vorstellen kann, aber mei, so ist das halt.
Kann mich erinnern, dass Helmut Haller mal bei einem Sportfest unserer Schule war. Fast nur die Erwachsenen hat das interessiert.

Was den Gerd angeht, war ihm das sicherlich so lieber als andersrum. Der wollte seine Ruhe haben.
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Re: Der Fußballclub
Antwort #155: Mai 16, 2017, 17:12:00
Das hätte ich in einer Stadt, mit einem Traditionsverein, wie in Nürnberg nicht so heftig erwartet.

Was will man bei 6 oder 7jährigen da schon machen. Der Club ist nicht gerade der Überflieger. Aufstieg verpasst und als die Kinder gerade eine Identifikationsfigur gefunden hatten (Burgstaller), war er auch schon wieder weg. Aktuell geht's ja, aber meist können die Kinder die Spielernamen nicht mal aussprechen, geschweige den schreiben. Und in den Medien ist der Club halt auch nur eine Randerscheinung. Wogegen der FCB halt schon meist Fussball vom Feinsten abliefert. "Wann spielt der Club gegen Real?", wurde ich neulich gefragt.. Tolle Frage, für Clubfans  ;D

Ich konnte den Kindern den Verein nicht mal mit außergewöhnlichen Dingen schmackhaft machen (Haupttribüne, Trikots etc.). Das Stadion ist ja auch nur halbvoll. Die allgemeine Stimmung selbst bei Hardcore-Club-Fans: "Der Club iss a Depp."  Wie soll man da gegen diese übermächtige Präsenz von Lewandowski und Neuer anstinken? Mit Raphael Schäfer? Das ist völlig ausgeschlossen. Mein großer Sohn ist Torwart in der F-Jungend. Was meint ihr, welches Trikot der anzieht?

Auf der anderen Seite bin ich aber sogar beruhigt, da man seinen Jungs ja immer erzählt, sie sollen ihre eigene Meinung haben und sich nicht von anderen Leuten beeinflussen lassen. Das hat neulich bei einem Probetraining beim Club dazu geführt, dass die Trainer dort die Kinder nach ihrem Lieblingsverein gefragt haben. Da haben alle artig "FCN" geschrien. Nur einer hob den Finger und sagte, dass er Fan vom FCB sein.. toller Moment für mich ...

Nun gut.. man kann nicht alles haben  ;)
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Florian

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Re: Der Fußballclub
Antwort #156: Mai 16, 2017, 17:57:58
Was will man bei 6 oder 7jährigen da schon machen.

Enterben! Muhaha!

Ich finde der Club ist für einen Zweitligisten schon recht präsent, zumindest in den bayerischen Medien und Sport 1. Aber klar, gegen den FCB oder die Nationalmannschaft? Ich bin ja schon Sympathisant und wünsche mit seit Jahren, dass sie endlich wieder aufsteigen, aber ich fürchte das wird nie wieder was, wenn nicht ein Mäzen auftaucht oder zufällig mal eine Toptruppe aus der Jugend kommt - die dann gleich wieder verkauft werden muss.
Aber immer noch besser als bei den Sechz'gern, bei denen trotz Investor oder wegen ihm nichts zusammen läuft. Kaiserslautern geht's wie Euch und der KSC ist ganz weg. 

Es wird auch immer schwieriger. Zwei Erstligaplätze nehmen schon mal Hoffenheim und Leipzig weg. Wolfsburg ist auch nicht der langjährige Erstligist und nur dank VW da oben. Augsburg gehört auch ein bisschen zu den Glückspilzen, auch wenn man nicht von Abermillionen eines Mäzens verwöhnt wurde, m.W. wurde auch schon alles zurückgezahlt. Aber ohne Seinsch und seine Freunde wäre das alles nicht möglich gewesen.
Immerhin sind jetzt die Schwergewichte Stuttgart und Hannover weg, nehmen wir mal an, der HSV hält wieder die Klasse, wäre kein so richtig großer Favorit auf den Aufstieg in der Liga.
Okay, die Zebras sind ja wieder aufgestiegen und vielleicht erwischen sie mal den Aufzug nach oben. :)
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Re: Der Fußballclub
Antwort #157: Mai 16, 2017, 20:10:38
Inzwischen ist es mir egal, ob sich Firmen wie Hoffenheim oder Leipzig ihre Bundesligamannschaften halten, oder ob die Platzhirsche FCB und vielleicht noch der BVB so fett in der Öffentlichkeit verankert sind, dass sie auch kaum einer vom Thron stoßen wird.
Ich gebe zu, dass sich der FCB innerhalb der Liga fett und reich gemacht hat, in der aktuellen Situation sehe ich aber keinen Unterschied zu Hoffenheim und Leipzig.

Ich fände es unglaublich spannend, wenn am Saisonende der FCB und der BVB die Plätze 17 und 18 einnehmen würden. Ich wäre gespannt, wie eine Änderung der Abstiegsregel begründet würde und warum Millionen von TV-Fußball-Fans das richtig fänden.

Florian

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Re: Der Fußballclub
Antwort #158: Mai 16, 2017, 22:58:38
Ja, dass wäre spannend.

Zu Deinem Leipzig-Vergleich kann ich nur den Kopf schütteln. Kannst Dich über diesen 17-Mitglieder starken Verein ja mal näher informieren.

Zum Thema CL und das in einem anderen Thema erwähnte DAZN:
http://www.sueddeutsche.de/medien/sportrechte-im-fernsehen-das-zdf-bangt-um-die-champions-league-1.3507832
« Letzte Änderung: Mai 16, 2017, 23:15:03 von Florian »
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Re: Der Fußballclub
Antwort #159: Mai 17, 2017, 07:42:42
Zu Deinem Leipzig-Vergleich kann ich nur den Kopf schütteln. Kannst Dich über diesen 17-Mitglieder starken Verein ja mal näher informieren.

Mir ist nur egal, warum die Vereine stehen, wo sie stehen. Es macht für mich keinen Unterschied, ob die Millioneninvestition von Red Bull, Audi, der Telekom, Evonik oder der Allianz kommen. Wie viele Mitglieder hat denn die FC Bayern München AG?
Der FCB oder BVB hat heute nix mehr gemeinsam, mit den Vereinen aus ihren Gründerzeiten. Es spielt für mich keine Rolle, wann sich diese Vereine von ihren Mitgliedern entfernt haben und zu Werbeträgern verkommen sind. Diese Unternehmen haben mit den ursprünglichen Vereinen, aus denen sie kommen und deren Namen sie tragen, nix mehr zu tun, sie sind nicht nur rechtlich längst von ihnen getrennt.
Ich weiß nur, dass diese Vereine, in ihren heutigen Formen, mich mehr nerven, als ich Spaß an ihnen habe.
Re: Der Fußballclub
Antwort #160: Mai 17, 2017, 10:30:08
Naja, mann muss den Bayern schon zugestehen, dass sie seit 50 Jahren einfach perfekt wirtschaften. Am Anfang kam da nicht Red Bull und hat Kohle reingebuttert, sonder das ganze hat sich durch strategisch richtige Entscheidungen und eine hervorragende Jugendarbeit nach und nach aufgebaut.
Über Uli Hoeneß kann man denken wie man will - den Verein und die Finanzen hat er wirklich außergewöhnlich geführt. Möchte hier aber keine Lobeshymne anstimmen, aber ein kleiner Teil dieser wirtschaftlichen und sportlichen Führung würde solche Vereine wie den FCN sehr viel besser dastehen lassen.

Aktuell läuft ja die Ausgliederung in Nürnberg vom e.V. Das bringt die traditionellen Fans auf die Palme. Da stehen zwei Entscheidungen an. a) im e.V. bleiben und damit wohl langfristig das Mittelmaß. b) Fußballabteilung ausgliedern und dadurch evtl. Sponsoren und Geldgeber ins Boot holen. Hier gibt's natürlich zwei sehr abschreckende Beispiele: 60er und den HSV.

@Fränk: die Zeiten, wo es nur um Fußball ging, sind leider vorbei. Das Rad kann man nicht mehr zurückdrehen. Ich finde das auch erschreckend, aber die Verantwortlichen sind selbst schuld, wenn sie Spielern solch hohe Gehälter und anderen Vereinen unfassbare Ablösen zahlen.
Siehe auch die Vermarktungsrechte der Championsleague. Da zahlen die Engländer über eine Milliarde. Nix mehr Free-TV.
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Re: Der Fußballclub
Antwort #161: Mai 17, 2017, 10:53:04
Naja, mann muss den Bayern schon zugestehen, dass sie seit 50 Jahren einfach perfekt wirtschaften. Am Anfang kam da nicht Red Bull und hat Kohle reingebuttert, sonder das ganze hat sich durch strategisch richtige Entscheidungen...
Ja, da bin ich bei dir. Deswegen schrieb ich ja auch, dass es mir *aktuell* egal ist, warum der FCB den Ton angibt. Für mich macht es doch das nervige (Fast-)Medienmonopol nicht besser, dass der FCB, in längst vergangener Zeit, mal ohne Großsponsor gestartet ist.


...und eine hervorragende Jugendarbeit nach und nach aufgebaut.
Angeblich soll ja inzwischen die Jugendarbeit bei den unbeliebten Retortenclubs besser sein, als bei den alteingesessenen Vereinen.



Mir sind die Erfolgsfans von Leipzig sicherlich noch ein Stück suspekter, als die vom FCB. Aber aus der Ferne betrachtet, ist der Unterschied zwischen den beiden Gruppen eher gering. Allerdings wird der RB Leipzig mehr Fans aus der Region haben, als der FCB.
Re: Der Fußballclub
Antwort #162: Mai 17, 2017, 11:04:29
Vielleicht braucht der Spitzenfußball bei uns ein ganz neues Regelwerk.
Macht es vielleicht Sinn, wenn die Rookies jede Saison gecastet werden, wie bei den Basketballern in den USA?
Jeder kann sich in die Liga einkaufen und der Tabellenletzte hat den ersten Zugriff auf den besten Nachwuchsspieler. Es gäbe dadurch wahrscheinlich mehr Bezug zu einem Verein aus dem Umfeld der Fans, weil es keine Mannschaft in München gäbe, der alle Fans hinterher laufen.
Sportlich würde es vielleicht abwärts gehen, weil für die guten Spieler mehr im Resteuropa zu verdienen ist, aber da die Einschätzung der sportlichen Qualität sowieso von den Béla Réthys der Republik vorgegeben werden, merkt das auch kaum jemand.

So würde die Liga zwar im eigenen Saft köcheln, aber vielleicht bleibe sie spannend. Die Sponsoren müssten weniger Kohle einsetzen und an der fetten Stellung im Markt würde sich eher nix ändern.

Im Moment sicher noch eine Schnapsidee, wenn aber nix an der aktuellen Situation verändert wird, dann wird der FCB demnächst damit beginnen alle vier Jahre mal 2. werden zu wollen, damit der Markt für das eigene Produkt nicht eines Tages doch eingeschlafen ist.

Florian

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Re: Der Fußballclub
Antwort #163: Mai 17, 2017, 16:37:50
Der Unterschied zwischen Rasenballsportverein und Fußballklub ist der, dass Letzterer für alle offensteht.
Würden sich die Mitglieder des e.V. FC Bayern München zusammenschließen, könnten sie die AG natürlich verändern oder abschaffen, so unrealistisch wie das ist. Der Verein hält schließlich 75% an der AG, und in einem eingetragenen Verein bestimmen die Mitglieder.

Bei RB ist alles von U15 bis Profis in eine GmbH gewandert, die zu 99% Red Bull gehört. Was wir also vor uns haben ist nichts anderes als eine Konzernabteilung. Anders all bei allen anderen Vereinen kann man auch nicht stimmberechtigtes Mitglied beim Verein werden.

Was der DFB da noch mit Regeln wie 50+ oder die UEFA mit „financial fairplay“ will? Beruhigen des Anhangs?

Die Jugendarbeit von Hoffenheim und Leipzig ist sehr gut, ohne Frage. Sie haben topmoderne Trainingsanlagen und heuern auch gute Leute an.
Der negative Aspekt ist natürlich, dass jetzt schon 15jährige für 250 000 € zu Leipzig wechseln und die anderen Vereine kaum noch die besten Talente halten können. Ob die dann aber bei RB oder TSG wirklich in die Profiabteilung kommen, ist natürlich nicht garantiert. Sicher war das bisher einfacher als etwa bei Bayern München.
Aber auch Hoeness hat ja schon mehrfach gesagt, dass sie in der Jugendarbeit offensiver werden (müssen).

Aber auch bei Bayern ging es schon mal anders und es nicht noch nicht lange her. Liegt halt auch am Trainer, Verletzungen und Goodwill der Oberen. Ich sag mal, unter Van Gaal lief das bestens, und da kam man auch ins CL-Finale. U.a. kam es ja zum Rauswurf von Sportmanager Nerlinger und später von LVG, weil er Neuer nicht, sondern Rensing hochziehen wollte. Bei Fragen nach der Verpflichtung von Coentrao sagte VG: „Brauch ich nicht, ich habe Contento!“. Dieser Contento ist übrigens der einzige Spieler, der wirklich mit 4 Jahren in den Verein eintrat und es bis zu den Profis schaffte, leider nicht dauerhaft. Und Badstuber ist jetzt leider, leider auch aussortiert worden.
Wenn's nach mir gegangen wäre, hätte der Großkotz VG ruhig bleiben dürfen, denn eine Meisterschaft mit vielen „Eigengewächsen“ ist dochl mehr wert als ein zusammengekaufter CL-Sieg.
Überhaupt kann ich mich mittlerweile wirklich null mit den Mannschaften identifizieren. Auch wenn man mit der einen oder anderen noch sympathisiert.





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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Der Fußballclub
Antwort #164: Mai 17, 2017, 16:50:22
Vielleicht braucht der Spitzenfußball bei uns ein ganz neues Regelwerk.
Macht es vielleicht Sinn, wenn die Rookies jede Saison gecastet werden, wie bei den Basketballern in den USA?

Finde das in den USA schon eine gute Sache, sie lässt sich aber nicht oder nur durch ein völlig neues System auf Deutschland übertragen.
Denn in den USA bilden ja die Schulen und Colleges aus, mit 23 wechselt man zu den Profis. Bei uns bilden die Vereine aus und alles ist sehr viel flexibler. Nur warum sollen sie die Spieler ausbilden, wenn die dann nichts mehr einbringen?

Gehen tut alles, der Verband könnte die Ablöse übernehmen oder was weiß ich, aber das wäre schon ein Kulturbruch.

Näherliegend wäre vielleicht eine Gehaltsobergrenze. Aber die kollidiert sicherlich wieder mit dem Arbeitsrecht.

Daher wäre meine erste Option eine Änderung der Geldverteilung und anderer Regeln.

- Fernsehgelder zumindest weiter entkoppeln vom sportlichen Erfolg
- Landesmeistercup statt vier Starter aus den reichsten Ligen!
- Weniger Geld für die CL-Teilnehmer, mehr für die EL
- Absteiger kriegen die ersten zwei Jahre mehr Geld - müssen dafür aber wie alle anderen in einen Versicherungstopf einzahlen. So ist das mW auch in England.
- Mehr Geld für die Amateurklubs - wie neulich durchsickerte ist der Beitrag der DFL ja per Geheimklausel gedeckelt!
- Berater-Unwesen verbieten. Feste Gehälter, keine prozentualen Anteile. Kein Weiterverkauf von Transferrechte etc., wie er international immer weiter um sich greift.
- Wer mehr Eigengewächse einsetzt, bekommt deutlich mehr Geld.

Und, und, und. Man könnte schon viel tun, aber natürlich haben die, die oben stehen, kein Interesse daran.
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