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Re:Digitale Angriffe?
Antwort #1: September 23, 2010, 09:14:30
Sehr interessant, wo ich doch gerade noch einmal alle vier „Terminator“ gesehen habe. ;)

Ich gehe sowieso fest davon aus, dass in großen Softwaren und Betriebssystemen, jederzeit nutzbare Sicherheitslücken eingebaut sind.

Zugriff haben dann die Geheimdienste. Oder wohl eher die amerikanischen Geheimdienste.

mathias

  • Trompeten statt Raketen!
Re:Digitale Angriffe?
Antwort #2: September 23, 2010, 09:55:18
Wollte gerade den gleichen Thread aufmachen...

Ich bin völlig perplex, dass das Siemens Steuersystem S7 mittels WIN-Rechner und WinCC nicht nur Zustande anzeigt, sondern auch konfigurierbar ist (Wenn ich das alles so richtig verstanden habe). Es ist ein Wahnsinn, dass WIN-Rechner in sicherheitsgefährdenden Anlagen überhaupt aufgestellt sein dürfen.
Welche Konsequenzen das hat?:
http://www.heise.de/security/news/foren/S-Betrieb-nicht-genehmigter-nicht-genehmigungsfaehiger-Anlagen/forum-186085/msg-19162051/read/
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"Gestern ist mir die Milch runtergefallen. Die war nicht mehr haltbar!"

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re:Digitale Angriffe?
Antwort #3: September 23, 2010, 11:49:24
Zwangsläufig alles Spekulation. Natürlich könnte es so sein. Vielleicht ist der Iran aber auch einfach unfähig und schiebt's mal wieder auf die USA, irgendein Experte findet sich immer?
Ich halte es auch für sehr fragwürdig, nein, ausgeschlossen, dass dies die erste staatliche Cyberaktion wäre.
Drittens wäre das eher eine Geheimdienst-Aktion als Teil eines Kriegs, die Amis mit ihren Wars gehen mir auf den Keks. War against hunger, drugs, terrorism, racism… die Sprache macht's eben auch.

Übrigens ist das Ganze nicht ganz neu, nur der Verbreitungsweg. So wurde den Sowjets in den 80ern fehlerhafte Steuerungssoftware untergejubelt (sie haben sie natürlich selbst geklaut, hehe) und dadurch ist eine Gas-Pipeline hochgegangen. Oder doch nicht?
http://en.wikipedia.org/wiki/Siberian_pipeline_sabotage
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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re:Digitale Angriffe?
Antwort #4: Oktober 02, 2010, 12:49:50
Stuxnet jedenfalls weist den Weg in eine ungewisse Zukunft. Allmählich muss man sich wohl doch Sorgen machen das systemkritische Bereiche infiltriert und manipuliert werden könnten.
Und zwar weil unglaublich geschlampt wird.

Erstaunlich finde ich das man bis heute nicht entschlüsseln konnte was das Programm eigentlich machen will. Bei den meisten Anlagen bleibt es ja scheinbar total harmlos, es hat es auf bestimmte Dinge abgesehen - welche genau weiß man nicht!
Aber ist der Rechner mal befallen, könnte die Schadroutine ja auch ausgetauscht werden, und der Virus mutiert ja anscheinend laufend.

Man fragt sich natürlich schon, wie fahrlässig mit der Sicherheit umgegangen wird: Ursprünglich hat sich Stuxnet angeblich über verseuchte USB-Sticks verbreitet. Um die Siemens-Software zu übernehmen bedient es sich des Default-Passworts. Also trotz ausgefuchster Schadtechnik kann man sich dagegen wirklich leicht schützen.
Welchen Schaden Stuxnet trotzdem anrichten konnte, werden wir wohl nie erfahren.
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elafonisi

  • Verbergnix
Re:Digitale Angriffe?
Antwort #5: Oktober 02, 2010, 21:03:17
Welchen Schaden Stuxnet trotzdem anrichten konnte, werden wir wohl nie erfahren.
Vielleicht doch, kommt darauf an, was das Programm bewirkt / bezweckt. Nach Allem was ich bisher darüber gehört und gelesen habe, können da keine Hobbyprogrammierer am Werk gewesen sein. Diesen Virus zu programmieren, nur um zu zeigen "ich kann's", wäre doch wohl reine Verschwendung, zumal man dadurch ein mögliches Opfer erst sensibilisiert. Ich hoffe doch sehr, dass die Herrschaften einen Gegenangriff und dessen Folgen einkalkuliert haben, auch wenn der Angegriffene dazu im Moment noch nicht in der Lage sein sollte.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re:Digitale Angriffe?
Antwort #7: November 19, 2010, 18:08:39
Okay, also Stuxnet ist wohl tatsächlich gegen Zentrifugen gerichtet und damit erscheinen gewisse Absender als wahrscheinlich.

Derweil beschäftigt sich die NATO auf ihrer Tagung auch mit dem Cyberwar. Vorreiter ist Estland, das 2007 Opfer des „ersten Webkriegs“ war:
http://www.sueddeutsche.de/politik/nato-gipfel-in-lissabon-cyberkrieg-digitales-schlachtfeld-1.1024603
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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re:Digitale Angriffe?
Antwort #8: November 30, 2010, 00:29:08
Und jetzt bestätigt zum ersten Mal der Iran (dessen Präsident), dass es überhaupt Probleme mit den Zentrifugen gab:
http://www.sueddeutsche.de/politik/atomprogramm-des-iran-die-boese-tat-1.1029929

Nicht das man das jetzt mehr glauben muss als irgendein anderes seiner Worte.
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Re:Digitale Angriffe?
Antwort #9: Dezember 09, 2010, 18:04:13
Re:Digitale Angriffe?
Antwort #10: Dezember 09, 2010, 22:22:57
Guter Artikel. Danke dafür.
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«Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?»  (Homer Simpson)

elafonisi

  • Verbergnix
Re:Digitale Angriffe?
Antwort #11: Januar 16, 2011, 12:01:53
Die Urheber stehen jetzt wohl fest. Ein Artikel von n-tv
Re:Digitale Angriffe?
Antwort #12: Januar 16, 2011, 14:01:28
Die Urheber stehen jetzt wohl fest. Ein Artikel von n-tv

Was zu vermuten war. Danke für den Link.
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«Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?»  (Homer Simpson)

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re:Digitale Angriffe?
Antwort #13: Januar 16, 2011, 15:58:16
Ja, dass war zu vermuten, wirklich bestätigt ist es aber nicht - und wird es wohl auch nie.

Allerdings ist es ein offenes Geheimnis, dass Israel das iranische Nuklearprogramm sabotiert und wohl auch hinter der ungewöhnlich hohen Sterberate iranischer Atomwissenschaftler steckt. Mittlerweile heißt es ja sogar, der Iran sei vor 2015 nicht zur Atomwaffenproduktion befähigt.
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