Antwort #82: Januar 16, 2013, 19:11:20
In den letzten Jahren gab es ja einige Rendezvous-Erfahrungen mit Asteroiden. Ganz besonders eindrücklich sicher YU55 2005 in 2011, der ja an die 400m Durchmesser hat und uns näher kam als der Mond. Auch Apophis versprühte zunächst ja allerlei Untergangs-Charme bis es Entwarnung gab (auch für 2029).
Im Februar kommt dann 2012 DA14 mit immerhin ca. 45m näher als die hohen Satelliten, er wird wohl um die 20 000 km entfernt bleiben. Ja, eine solche Strecke fahren viele in einem Jahr mit ihrem Auto.
Alles unter 30m ist nicht besonders gefährlich - wobei das natürlich auch auf die Zusammensetzung und Eintrittswinkel ankommt.
YU55 2005 wurde 2005 entdeckt, man hätte also sechs Jahre gehabt für eine Gegenmaßnahme. Daran wird jetzt wieder mehr geforscht. Es gibt drei halbwegs realistische Möglichkeiten:
- Crash mit Sonde: Man muss ganz genau treffen und früh genug
- Ziehen mit Sonde: Die Objekte ziehen sich an, dass Raumschiff hält aber gegen mit dem Antrieb und zieht den Asteroiden so vom Crashkurs. Schwierig, wohlmöglich zu langsam
- Schupsen von der Bahn durch Atomexplosion: Auch sehr schwierig genau zu treffen, aber im Notfall die letzte Option
Jedenfalls muss die Menschheit nicht tatenlos dem eigenen Untergang entgegenblicken, es sei denn es kommt ein wirklich unbeherrschbar großer Brummer daher, den wir noch nicht kennen. Voraussetzung wäre aber natürlich die Schaffung der entsprechenden Technik, die man dann ja auch mal testen wollen würde. Und da liegt das Problem: Warum jetzt Geld ausgeben für irgendwann?
Immerhin gibt es jetzt aber neue Bestrebungen. Bin mal gespannt, ob sich irgendeine Nation bzw. Nationen aufraffen, Daseinsvorsorge für die Menschheit zu übernehmen.
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"If music be the food of love, play on!”
William Shakespeare
“We’re all going to be dead soon, and it really doesn’t matter anymore, so there’s zero pressure.”
Joe Mazzulla, Trainer der Boston Celtics über den Druck auf seinem Team.