Hallo, liebes Tagebuch.
Ich habe gestern mal in unser Unterschichtenfernsehen reingezappt und bin bei "ich bin ein Star - holt mich hier raus" hängengeblieben.
Abgesehen, das ich diese ganze Inzenierung totlangweilig finde, hat es mich zutiefst beschämt, dass Ingrid van Bergen über den Totschlag ihres Mannes geredet hat. Es erschüttert mich allgemein, wie sich verbrauchte Menschen manchmal regelrecht obzön geben.
Es ist ja nachvollziehbar, dass jeder Mensch gern ein wenig Anerkennung möchte, jeder will ein wenig Liebe und Beachtung.
Aber gibt es da nicht eine Grenze?
Es ist nicht einmal so schlimm, dass da irgendetwas mit Maden angestellt wird; eklig zwar - und nicht gerade würdevoll.
Aber muss man vor einer ganzen Nation alles offenlegen? Kann man nicht ein klein wenig Rücksicht auf sich selbst und auch auf die Gefühle von Angehörigen nehmen?
Sicherlich, es gibt einen Haufen Zuschauer, die einfach nur Leute sehen wollen, die eine noch jämmerliche Erscheinung als sie selbst sind.
Sind diese aber nicht bei einem Psychologen besser aufgehoben? Und wenn dazu zu feige, nicht eher bei alkoholkranken Obdachlosen, prostituierten Junkies oder im Knast? Das ist doch sicher besser, als Chipsfressend vor der Glotze zu hängen.
Einerseits empfinde ich tiefstes Mitleid mit den Kandidaten des Dschungelcamps, andererseits eine Abneigung gegen die dummen Moderatoren und tiefen Ekel gegenüber RTL.
… ein Tagebuchschreiber, der das einfach mal schreiben wollte. Und der sich eher den Bolzen geben würde, bevor er…