Das meinte ich nicht. Es ist klar, dass jeder Zwischenschritt zu einer Verschlechterung des Gesamtwirkungsgrades führt, da es keine Schritte ohne Verluste gibt. Was ich meinte war: Ist das relevant? Solange die Primärenergie fossile/mineralische Brennstoffe (also Öl, Gas, Kohle, Uran) sind, ist das extrem wichtig. Zum einen sind die Brennstoffe nicht endlos, zum anderen führen sie zu einer Belastung der Umwelt (durch ihre Abfälle).
Für die nächsten Jahrzehnte geht aber an fossilen Brennstoffen nunmal kein Weg vorbei. Sie werden noch lange Teile unseres Stroms erzeugen.
Baut man das aber auf regenerativen Energien auf, dann muss man bei einem schlechteren Wirkungsgrad etwas mehr investieren (größere Anlage zur Energiegewinnung), aber es führt nciht dazu, dass die Energie schneller zur Neige geht oder die Umwelt stärker belastet ausser durch Platzverbrauch.
Es stellt sich aber die Wirtschaftlichkeitsfrage. Brauche ich weniger Solarzellen, rentiert sich das Ganze doch viel eher. Nur wenn die Kostenfrage zufriedenstellend beantwortet werden kann, haben Alternativen einen Chance.
Damit das System aufzubauen, hast Du immer zu kaufen.
Und wenn man will, kann man das sehr schnell aufbauen. Die Technik ist vorhanden. Treibstoffe zu lagern und zu transportieren ist nichts ungewöhnliches.
Genau. Und wer macht das? Die Profiteure des Ölzeitalters, die null Interesse daran haben, den Verbrauch einzuschränken. Gut, klar, auch den Strom verkauft jemand, es gibt aber einen großen Unterschied. Notfalls kann ich Teile meines Stroms selbst herstellen.
Ein Elektroauto nur wegen des Elektros zu betreiben und den Strom aus Kohle zu beziehen, halte ich nicht für so schlau. Da verlagert man den Verbrennungsprozess und damit den Wirkungsgrad nur an eine andere Stelle.
Laut dem Wikipedia-Eintrag stößt der Lightning GT, legt man den deutschen Strommix zugrunde, 51,3 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Ein Supersportwagen! Jetzt nehmen wir mal stattdessen eine normale Stahlkarosse, dafür weit weniger PS, weniger schnittig und landen von mir aus bei 90 oder 110 Gramm.
Die EU-Kommission peilt 100 Gramm für 2030 an…
Sinnvoll finde ich das nur mit regenerativen Energien und die müssen auch erst einmal aufgebaut werden. Da sehe ich das viel größere Problem/Herausforderung.
Dann ist es natürlich
noch sinnvoller. Und wo ist das Problem? Es kann ja jeder Stromabnehmer Ökostrom ordern, wenn er will, was den Anbieter verpflichtet die entsprechende Menge Ökostrom ins Gesamtnetz einzuspeisen. Irgendwann wird man da natürlich die machbare Grenze erreichen.
Alternativ kann man sich auch das Dach zupflastern. Oder man kauft einen Anteil am örtlichen Bioenergie-Kraftwerk, etc.
Und hat man dann nicht wieder ein massives Oligopol, das man knacken muss, wenn man was ändern will?
Da sehe ich jetzt nicht das Problem. Ob der regenerativ erstellte Strom per Kabel oder Schiff transportiert wird, wo ist der generelle Unterschied?
Siehe oben. Nun haben wir natürlich in Deutschland so unserer Schwierigkeiten mit dem Wettbewerb am Strommarkt. Aber das könnte man ja ändern. Aber z.B. Wasserstoff in Sahara-Kraftwerken isolieren, dann - wahrscheinlich energieaufwendig flüssig gemacht - verschiffen oder in milliardenteuren Pipelines leiten… wer kann das? Stromerzeugung ist vergleichsweise mit weniger Investitionen verbunden und daher ist mehr Konkurrenz zu erwarten.
Ne, es geht nicht um teuer. Es ist einfach unflexibler. Örtlich und zeitlich.
Wie gesagt, wenn ich in zehn Minuten den Akku 90% voll kriege, dann ist das auch kein großer Unterschied mehr zum Benzin.
Es gibt ja noch ein anderes Modell, das
in Israel verwirklicht werden soll. Man würde einfach an einer „Tankstelle“ schnell den Akku wechseln.
Orte, an denen gut Energie gewonnen werden kann, sind eben nicht gleichmäßig verteilt und gerade in südlichen Ländern wesentlich besser.
Dafür haben wir mehr Potential an Energiegewinnung aus biologischen Materialen.
Klar machen Solarzellen in Nordafrika oder auch Spanien mehr Sinn als hier. Es ist halt, v.a. bei erster Variante, die Frage, ob man die eigene Energiesicherheit weiterhin vom Ausland abhängig belassen will, obwohl man recht aussichtsreiche Optionen auf die Eigenversorgung hat.
Zeitlich sieht es genauso aus. Selbst wenn ich die Energie lokal erzeuge, fallen Energieerzeugung und -nutzung kaum zusammen. Schön, ich kann tagsüber mit Solarzellen Strom gewinnen. Jetzt brauche ich die aber abends. Also muss das zwischengespeichert werden.
Und dann erzeugst Du im Keller Wasserstoff?

Wird sicher schon rein rechtlich verboten werden…
Klar muss es zwischengespeichert werden, wie könnte das gehen? In Wärme umwandeln oder eben gleich solarthermisch und dann im Bedarfsfall verstromen? Aufwändig und zu unflexibel, man will ja gleich losfahren.
Derzeit ist doch die einzig sinnvolle Sache ein Akku, ist nun mal so.
In der Zukunft, was weiß ich! Vielleicht tankt man dann bei Shell für zwei Euro „den Liter“ Wasserstoff.
Der Verbraucher hat sich an den Komfort gewöhnt. Ich kann jederzeit Strom nutzen, wie ich will. Ich kann mit meinem Auto fahren, wann ich will und muss nicht darauf achten, wann ich tanken kann.
Über Jahre hinaus dürfte da das Stromnetz noch Vorteile über der noch nicht existierenden Wasserstoffinfrastruktur haben. Wenn es mal soweit ist, ist das ja alles, vielleicht, toll. Eigentlich sprachen wir aber über die derzeitige Absatzkrise und was die Industrie zeitnah tun könnte.
Da sehe ich nur Hybrids oder Elektroautos.
Daher muss die Energienutzung genauso flexibel sein. Warum dann nicht eine Zwischenspeicherung (muss ja nicht beim Endkunden sein!) in einer einfach zu speichernden Form? Wenn Strom so einfach zu speichern wäre, warum wird das von den Elektrizitätswerken nicht über den Tagesverlauf eingesetzt? Nein, da werden je nach Tageszeit und Spitzen Kraftwerke hoch- und runtergefahren.
Es ist mir durchaus klar, daß die Stromspeicherung eine massive Herausforderung ist! Brauchst nicht beim ABC anfangen.

Flexibilität erreicht man doch v.a., wenn man nicht alles auf eine Karte setzt. Verstehe nicht, inwiefern die zukünftig wahrscheinlich (die Interessen sind ja da) einmal bestehende Wasserstoffwirtschaft heute einen Einfluss auf die Entwicklung von Elektroautos haben soll, zumal diese ja womöglich wertvolle Hinweise auf die späteren Fahrzeuge bieten können.
Den Fehler exklusiv auf Wasserstoff zu setzen hat z.B. BMW gemacht. Jetzt baut man schnell ein paar Elektro-Minis für ein paar Celebrities…