So, ich muss gestehen, ich habe auf Hilfe durch einen „Experten“ gewartet, auch darum die lange Zwischenzeit, doch der Auserkorene erwies sich als nicht sachkundig.
Nun also ausschließlich meine Internet-Erkenntnisse:
Mich würden da auch mal Informationen rund um Akkus interessieren. Diesbezüglich hört man jeweils kaum was. Wie schaut es mit der Verfügbarkeit der dafür notwendigen Elemente (derzeit wohl vor allem Lithium) aus?
Angeblich womöglich knapp. Die Förderung könnte aber wohl stark erhöht werden, je nach erzielbarem Preis natürlich, aber so genau konnte ich das leider nicht ausloten.
Eine Nummer konnte ich finden:
681 Jahre, nur basierend auf welchem Verbrauch?
Der Großteil des bekannten Lithiums liegt übrigens in den Anden: Bolivien, Argentinien könnten groß profitieren, v.a. aber wohl Chile, in der
Salar de Atacama sollen allein 40% der Weltvorräte liegen und vergleichsweise leicht zu fördern.
Und wie viel Lithium braucht man für die Speicherung einer kWh?
Nehmen wir mal die
US-Flugbestimmungen als Maßstab: „ELC is a measure by which lithium ion batteries are classified. 8 grams of equivalent lithium content are equal to about 100 watt-hours.“
Das wären also 80 Gramm Lithium für die Kilowattstunde.
Es gibt natürlich noch andere Meinungen, die behaupten 1,5 oder 2 kg pro kWh! Halte ich aber für unglaubwürdig, dann wären ja im neuen Macbook 17" mit 95 Wh schon 140 Gramm Lithium und man dürfte nicht mal mehr annähernd damit ins Flugzeug. Wahrscheinlich ist man damit schon Terrorist.
Vielleicht divergieren die Aussagen so stark, weil die einen Lithium meinen und die anderen die ursprünglich geförderte Lithiumverbindung?
Mit Abstand am auskunftsfreudigsten ist Tesla. Deren Akkupack (aus fast 7000 Zellen…) wiegt 450 Kilo und hat 56 kWh. Reichweite dadurch angeblich 220 Meilen = 354 km.
Das passt in etwa zu den anderen von mir gefundenen Quellen.
Plugin-Hybrids kann man natürlich mit weniger Batterien und Reichweite ausstatten, da sie ja noch einen Benzinmotor dabeihaben.
Die Lebensdauer geben sie übrigens, kennt man das nicht von Apple?, mit fünf Jahren oder 100 000 Meilen an.
Nun weiß ich: Das Auto ist noch nicht zu kaufen, aber es ist halt Infomaterial, daß a) zugänglich und b) aus der Laborphase raus ist.
In der Laborphase dagegen z.B.
das hier (achtfache Laufzeit durch andere Chemie).
Womöglich kommen in Zukunft auch andere Stoffe zur Anwendung, soweit ich weiß ist Barium ein Kandidat.
Diese Firma schwört auf Silber-Zink, sei besser und durch das einfache Recycling billiger als Lithium.
Die Lithium-Ionen-Batterien sind aber auch noch lange nicht ausentwickelt.
Vielleicht wird man auch das Lithium durch
Natrium ersetzen können.
Eine andere Idee ist Zink als „Brennstoff“, d.h. eine schon lange bekannte Zink-(Luft)-Batterie, die ja nicht aufladbar ist, es sei denn man pumpte neues Zink hinein und das Zinkoxid hinaus… und genau das ist die Idee. Ich halte es für etwas zu viel SF, aber wer weiß, was sich am Ende durchsetzt, oder was alles kunterbunt nebeneinander existiert.
Wieviel davon lässt sich danach wieder rezyklieren?
Ich habe lange gesucht und viele Beschreibungen gefunden, nicht aber Aussagen zu den entscheidenden Fragen:
Wie viel Lithium kann man zurückgewinnen? Wie sieht es mit der Energiebilanz aus? Ist es überhaupt sinnvoll?
So nehme ich einfach mal an, daß sich praktisch das gesamte Lithium zurückgewinnen lässt, allerdings gebunden als Lithiumcarbonat. Nun müsste ich noch Chemiker sein… folge ich aber Wikipedia, kann man es zu Lithiumchlorid reagieren lassen und von diesem dann das Lithium „ausfällen“.
Beschreibungen des Prozesses an sich, vielleicht bringt es was:
Kurz bei ToxcoLänger bei TeslaWie lange hält so ein Akku? (Wird sich ja wohl etwa im Bereich von Laptop-Akkus bewegen. Also wohl keinesfalls so lange wie ein Auto.)
Siehe oben. Soweit ich das verstehe, muss man aber nicht alle Zellen auf einmal austauschen, bzw. zumindest könnte man doch mit intelligenter Elektronik und entsprechender Bauweise peu a peu erneuern, oder?
Selbst wenn der Akku fünf Jahre ohne größeren Leistungsverlust durchhält (fragwürdig), ist ein durchschnittliches Autoleben natürlich immer noch deutlich länger, diese Folgekosten muss man also unbedingt im Auge behalten.
Wie gross ist der Energieaufwand für die Produktion und das Rezyklieren? Wieviel CO2 entsteht dabei?
Dazu konnte ich einfach keine vernünftigen Informationen finden. Lithium ist wohl nicht so extrem schwer zu fördern, solange man auf die etablierten Quellen vertrauen kann (nicht etwa die weniger Ergiebigen anzapfen muss).
Beim Recycling wird die ganze Chose ja erstmal auf -200° C gekühlt und geschreddert und auch danach braucht es noch Energie.
Schöner ist es natürlich, wenn man einen Strohalm in den Wüstensand steckt und schon schießt Öl nach oben… aber die Zeiten sind halt vorbei.
Die CO2-Frage kann man natürlich sowieso nicht beantworten, da sie ja immer verschieden ausfällt, je nachdem man wie man die benötigte Energie erzeugt.
Generell kann man wohl ein Auto wie den Tesla Roadster auch weiterhin als unvernünftig ansehen.
Entstehen andere problematische Nebenprodukte, welche die Umwelt belasten?
Da sind Lithiumionen-Akkus vergleichsweise unproblematisch, aber eine Gefahr besteht natürlich bei unsachgemäßer Lagerung, den Lithium ist halt sehr reaktionsfreudig.
Tut mir leid, besser kann ich das momentan nicht beantworten, aber ich wollte nicht warten, bis das Thema auf Seite drei wandert, wo ich's doch versprochen habe.