Auf die Griechen kommen turbulente Zeiten zu. Griechenland ist einfach nicht mehr wichtig genug, immerhin das haben die anderen Länder in den vergangenen fünf Jahren hingekriegt. Und die Geopolitik wird hier m.E. überstrapaziert.
Kann mir kaum vorstellen, dass sich die „Terroristen“ jetzt hinsetzen, und Tsipras oder Varoufakis weiter entgegen kommen. Merkel und Schäuble sind da wohl nicht emotional genug, deswegen zu verweigern, aber da sitzen ja noch andere am Tisch - die ihren Völkern teilwiese rigide Spar- und Reformmaßnahmen verordneten. Die waren vorher schon härter als Berlin es je war.
Und was soll ein Schuldenschnitt bewirken, und hatte Griechenland nicht schon einen? Damals mussten private Anleger auf über 100 Mrd. Euro verzichten. Die Fälligkeit der Hilfskredite hat man um 15 Jahre verlängert, und, und, und.
Strukturelle Defizite sind das Problem, ein Schuldenschnitt bringt nur noch mal etwas Zeit. Brauchen wird es ihn, aber er sollte am Ende einer langen Reformliste stehen, nicht am Anfang.
Damit meine ich nicht Sparen bei den Ärmsten, sondern echte Strukturreformen vom Steuerwesen über die Korruptionsbekämpfung, Katasterwesen, öffentliche Dienststellen endlich nicht mehr nach Parteiverdiensten vergeben, etc. pp.
Die Konsenskultur in Brüssel ist nervtötend, aber eben der einzige Weg. Eine Volksbefragung oder was das gewesen sein soll ändert daran gar nichts. Eher dürfte den Politikern in vielen Ländern die Basis ganz schön Dampf machen, den Griechen nur nicht nachzugeben.