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Re: Bankenkrise
Antwort #525: Dezember 30, 2012, 09:44:07
Was war das noch mal - der Liberalismus?

Ja, weniger (Staat) ist mehr. An den richtigen Stellen versteht sich. Aber davon gibts reichlich.

Beispiel. Der mindere Wert dieser Regelung läßt sich ausnahmsweise genau beziffern: 0,09 € HandyMinutenpreis mal 15 Minuten pro Woche = 1,35 €:
http://www.heise.de/resale/artikel/Private-Telefonkosten-als-Werbungskosten-abziehbar-1768998.html
« Letzte Änderung: Dezember 30, 2012, 14:22:26 von radneuerfinder »

Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #526: Dezember 30, 2012, 14:04:40
The bureaucracy is expanding to meet the needs of the expanding bureaucracy.
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"If music be the food of love, play on."

                                         William Shakespeare
Re: Bankenkrise
Antwort #527: Januar 04, 2013, 15:04:18
Re: Bankenkrise
Antwort #529: Januar 21, 2013, 18:40:38
Ludger Schuknecht, Chefökonom (Leiter der Grundsatzabteilung) im Hause von Wolfgang Schäuble und zuvor lange Jahre in maßgeblicher Position bei der EZB, hat jetzt in einem bemerkenswerten (noch unveröffentlichten) Paper (dessen Thesen nicht zwingend die seines Ministers sein müssen) gezeigt, wie die Staaten das Versicherungsprinzip weit über den seit Bismarck überkommenen Bereich der Sozialversicherungen hinaus gedehnt haben. Man denke an Solar, Auto, Banken, etc.
http://faz-community.faz.net/blogs/fazit/archive/2013/01/19/der-allversicherungsstaat.aspx
Re: Bankenkrise
Antwort #530: Januar 26, 2013, 22:38:05
Währungskrieg?
http://www.welt.de/finanzen/article113134772/Furcht-vor-globalem-Abwertungswettlauf-steigt.html


Allmählich erinnert mich die Finanzkrise an die Zeit vor dem 1. Weltkrieg, über den mein Geschichtslehrer ungefähr folgendes sagte: Eine verbreitete damalige Meinung war, die Spannungen zwischen den Völkern werden immer größer. Die müssen sich jetzt mal irgendwie entladen. Eine anderer Abbau als durch Krieg war aber damals nicht denkbar.

Damit möchte ich nicht sagen, daß Krieg droht, aber ich ich meine, es gibt ähnlich wenig Lösungsfantasien für die Finanzkrise wie vor dem 1. Weltkrieg für die damaligen Konflikte.

Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #531: Januar 27, 2013, 14:23:40
Damit möchte ich nicht sagen, daß Krieg droht, aber ich ich meine, es gibt ähnlich wenig Lösungsfantasien für die Finanzkrise wie vor dem 1. Weltkrieg für die damaligen Konflikte.

Und die Schuldfrage wird ja auch schon mit dem gewohnten Kandidaten als Hauptverdächtigen diskutiert. ;D
Ich sehe das alles weit weniger dramatisch.

Es gibt tatsächlich einige wirkliche Brandherde auf der Erde, wo wirklich geschossen und gebombt wird und sich eine weitere Eskalation abzeichnet. In der deutschen Diskussion wie immer, wenn es um strategische oder gar militärische Fragen geht, kaum ein Thema.
Lieber geilt man sich daran auf, wie Deutschland von außen kritisiert wird wegen Finanzfragen.

Ja, die Sparsamkeit der Deutschen! Die kann man ja toll am öffentlichen Schuldenstand ablesen oder unseren tollen Banken oder bei den Privatinsolvenzen. Dann schauen wir noch in die Pensionskostenrechung von Morgen uns sehen: Ohne massive Sparanstrengungen ist die Zukunft für die deutsche Politik nicht mehr gestaltbar.
Soros und co. sind natürlich hochverschuldete Staaten lieber, die ordentlich Zinsen abdrücken und erpressbar sind.
Wird dem Kreislauf Geld entzogen, und sei es noch so wenig, kommen natürlich sofort die Untergangspropheten, die aber alle ihre eigenen Interessen haben.

Währungskrieg:
Natürlich drucken die USA und Japan ordentlich viel Geld. Das hat aber auch die EZB gemacht, und zwar nicht zu knapp!
Und seit vielen Jahren schon wird geklagt, China würde über den politisch festgelegten Wechselkurs künstlich abwerten, ohne das die Beziehungen sich wesentlich verschlechtert hätten.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass man es einerseits natürlich betreibt, andererseits aber nicht ausufernd lässt. Auch China musste ja schon bisschen aufwerten und steht unter zunehmendem Druck - wobei die Europäer das wieder mal den USA überlassen als ginge uns das nichts an.

Das man keine wirklichen Lösungsansätze zu haben scheint, stimmt. Andererseits kann jede Lösung nur über viele Jahre wirken. Denn wir haben ja auch seit 50 Jahren Schulden angehäuft.





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Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #534: Januar 29, 2013, 11:51:00
Der letzte Absatz ist zwar richtig, aber total unrealistisch. Oder glaubt jemand, dass die Regierung die MwST. senkt und die Sozialleistungen an die Inflation anpasst (und die Renten?!) - nur weil die Inflation steigt?

Die geplante kleine Milderung der kalten Progression ist durch die nun herrschenden Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat derzeit auch nicht realistisch.
 

 
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Re: Bankenkrise
Antwort #535: März 03, 2013, 18:48:15
Das Schweizer Volk beschließt harte Strafen für exorbitant hohe Gehälter und Vergütungen:
http://www.sueddeutsche.de/politik/volksabstimmung-gegen-die-abzockerei-schweizer-stimmen-fuer-initiative-gegen-gehaltsexzesse-1.1614330
Re: Bankenkrise
Antwort #536: März 03, 2013, 19:33:18
Das Schweizer Volk beschließt harte Strafen für exorbitant hohe Gehälter und Vergütungen

Ähm, nicht wirklich. Es beschliesst, dass über die Vergütungen von Management und Verwaltungsrat (entspricht in DE in etwa dem Aufsichtsrat) die Aktionäre zwingend und bindend abstimmen müssen. Widerhandlungen dagegen werden zur Straftat. Es bleibt den Aktionären aber erlaubt, exorbitant hohe Gehälter und Vergütungen abzusegnen.
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)

Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #538: März 10, 2013, 13:02:04
Leider keine Lösungsansätze, aber es stimmt nun mal, wir müssen uns endlich wehren. Nur wie?
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/profit-der-banken-in-der-krise-die-blutspur-des-geldes-1.1620207
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Re: Bankenkrise
Antwort #539: März 13, 2013, 18:37:05
Danke Florian. Die eher verfassungspatriotische
Süddeutsche spricht also in obigem Link von der Blutspur des Geldes und meint die Banken. Ich möchte ergänzen:
Die Zeit meldet Kampf gegen Hunger in Europa, wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.
Der Spiegel spricht von Kriegsgefahr in Europa

Gehts nur um Klickraten, oder sind die Journalisten verzweifelt, weil sie meinen mit der Beschreibung der Wirklichkeit nicht richtig durchzudringen? Oder sind wir Deutschen (bisher?) einfach zu wenig persönlich betroffen, als das uns das wirklich bewegen würde?
« Letzte Änderung: März 13, 2013, 18:45:18 von radneuerfinder »