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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Bankenkrise
Antwort #495: September 15, 2012, 16:40:08
Wir sind ja schon wieder ein paar Schritte weiter…

Da wünscht man sich schon maximale Transparenz und gute Erklärungen. Na, auf alle Fälle gibt es jetzt ein Leak gewisser vertraulicher Dokumente, die aber jetzt nicht die große Sensation sind. Vielmehr fragt man sich: Wozu die Geheimhaltung?
http://piratenpartei-bayern.de/2012/09/12/esm-leak-piratenpartei-bayern-veroffentlicht-unter-verschluss-gehaltene-esm-dokumente
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Re: Bankenkrise
Antwort #496: September 19, 2012, 19:20:46
Hier noch mal die Sicht einse ZinsExponentialisten:
http://www.helmut-creutz.de/aktuelles.htm#Weil
Und hier eine Gegenrede:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=10530
Re: Bankenkrise
Antwort #497: Oktober 09, 2012, 10:16:56
Florian schrieb im Rententhema zur Inflation:
Steigt diese nun tatsächlich über mehrere Jahre stark an (was ich persönlich nicht glaube - Stand heute)

Die Finanzierung der Schuldenkrise durch Inflation hat bereits angefangen. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten sind in Deutschland die realen (sprich inflationsbereinigten) Zinsen für "normales" Sparen negativ:

   
http://www.finanzen.net/nachricht/zinsen/DIPS-Kolumne-Zinsniveau-Quo-Vadis-1911519

Ich denke das ist der Weg den die Politik versucht zu gehen. Die Temperatur im Kochtopf langsam erhöhen, damit die Frösche (wir) nicht rausspringen.
Re: Bankenkrise
Antwort #498: Oktober 09, 2012, 10:38:46
Hier gibt es ja auch Experten;D

Ein neues Buch von Hans Werner Sinn mag hilfreich sein ???

Danke
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Re: Bankenkrise
Antwort #499: Oktober 10, 2012, 10:05:20
Finanzsteuer, Finanztransaktionsteuer, was genau ?

Kaufe Wertpapiere für X
Verkaufe Wertpapiere später für X+Y

Steuer zu zahlen auf Y ?

Steuer bekommt der Staat ?

Wieso soll das hilfreich sein Finanzprobleme zu mindern.

Oder verstehe ich da wieder etwas nicht ?

Jochen
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Re: Bankenkrise
Antwort #501: Oktober 10, 2012, 11:37:58
Ich glaube nicht, dass nur der Gewinn versteuert werden soll, sondern bereits der Umsatz.

In der Praxis bedeutet es, die Zocker überlegen sich genauer, ob sie mal eben mit einigen Milliarden schweren Ordern versuchen einen Kurs in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen, weil eben schon beim Kauf (und auch beim Verkauf) Steuern fällig werden und nicht erst bei einem evtl. Gewinn.
Re: Bankenkrise
Antwort #502: Oktober 10, 2012, 11:47:00
Kaufe Wertpapiere für X
Verkaufe Wertpapiere später für X+Y

Steuer zu zahlen auf Y ?

Na ja, ist ja alles noch nicht konkret ausgearbeitet. Aber nein, ich denke die Idee ist:

Steuer zu zahlen auf X. Und dann wieder Steuer zu zahlen auf  X+Y.

Zitat
Wieso soll das hilfreich sein Finanzprobleme zu mindern.

Eines der hauptsächlichen Probleme der gegenwärtigen Krise(n) ist ja eine (noch ständig zunehmende) Staatsverschuldung. D.h. die Staaten verteilen bzw. verbrauchen regelmässig mehr Geld als sie einnehmen. Dieses Problem kann man auf zwei Arten lösen: entweder indem die Staaten weniger ausgeben oder aber indem sie mehr einnehmen. Ersteres ist im heutigen Europa so gut wie unmöglich (soziale Kälte..blablah). Bleibt also nur letzteres.

Mehr einnehmen würden die Staaten, wenn die Wirtschaft besser liefe und so mehr Steuersubstrat generieren würde. Dass sie das tut ist aber eher unwahrscheinlich, solange die allgemeine Stimmung durch die überbordenden Staatsdefizite weiter in den Keller gedrückt (-> Teufelskreis) bzw. die Bedingungen und das Umfeld für die Wirtschaft nicht verbessert wird (unwahrscheinlich -> soziale Kälte...blablah).

Also bleibt zur Erhöhung der Staatseinnahmen, neben der von Flo öfters schonmal erwähnten Enteignung, nur die Enteignung-Light: Steuererhöhungen. Und wer böte sich da als "Opfer" neuer Steuern besser an, als eine von der geschürten Volksmeinung quasi als "Feind" eingestufte, leicht zu überstimmende vermeintliche Minderheit: die pösen pösen Spekulanten und Banker?

Und pöse pöse Spekulanten sind selbstverständlich immer nur die anderen. Und nie wir selbst, die wir, wie jedes andere Individuum, an eigenen Vorteilen durchaus immer interessiert sind. Aber dass die pösen pösen Spekulanten eben nicht nur die anderen sind, wird der europäische Mittelstand wohl noch lange nicht schnallen und sich einmal mehr freudig ins eigene Knie schiessen. Aber selbstverständlich waren das dann auch wieder die anderen...

Zitat
Oder verstehe ich da wieder etwas nicht ?

Neid erklärt sehr viel der Vorgänge.

Edit: Typo
« Letzte Änderung: Oktober 10, 2012, 12:15:45 von warlord »
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)

Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #503: Oktober 10, 2012, 11:48:18
Steuer auf Y (also die Kursgewinne) haben wir schon: Abgeltungssteuer (max. ca. 26%).
Zinsgewinne und Dividende oder andere Ausschüttungen sind sowieso immer schon zum persönlichen Steuersatz zu versteuern als Einkommen.

Finanztransaktionssteuer wäre eine Umsatzsteuer auf das gesamte Volumen bei jeder Transaktion. Der angedachte Prozentsatz ist 0,05%.

warlord: Wäre schon für eine Umsatzsteuer auf diese Produkte. Dafür aber die Abgeltungssteuer weg und höhere Freibeträge und Verzicht auf die Vermögenssteuer, die ja ständig gefordert wird hierzulande, aber verfassungsrechtlich problematisch ist, von der Gerechtigkeit und Logik einer Mehrfachbesteuerung mal ganz abgesehen.
Davon würde ich mir eine größere Steuerungswirkung versprechen, hin zu langfristigeren Engagements, weg vom Hochfrequenzhandel.
Warum? Weil dieser die Kurse zu sehr schwanken lässt, nur um daraus Kapital herauszuziehen. Otto Normalbürger stehen diese Instrumente schon mal gar nicht zur Verfügung oder nur zu Konditionen, die sich bei kleinen Vermögen kaum auszahlen. Gleichzeitig erschwert es die korrekte Kursfindung (okay, dies ist umstritten) und läuft manchmal Amok, wie sich immer wieder zeigt, wenn plötzlich de Kurse abstürzen ohne Grund. 
« Letzte Änderung: Oktober 10, 2012, 11:59:19 von Florian »
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Re: Bankenkrise
Antwort #504: Oktober 10, 2012, 12:13:59
@Jochen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Finanztransaktionssteuer#Wirkung_auf_den_Finanzmarkt

Da hatte ich auch schon geschaut  ;D

Ihr erklärt aber viele Dinge manchmal besser.

Jochen
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Re: Bankenkrise
Antwort #505: Oktober 10, 2012, 12:21:11
warlord: Wäre schon für eine Umsatzsteuer auf diese Produkte. Dafür aber die Abgeltungssteuer weg und höhere Freibeträge und Verzicht auf die Vermögenssteuer, die ja ständig gefordert wird hierzulande, aber verfassungsrechtlich problematisch ist, von der Gerechtigkeit und Logik einer Mehrfachbesteuerung mal ganz abgesehen.
Davon würde ich mir eine größere Steuerungswirkung versprechen, hin zu langfristigeren Engagements, weg vom Hochfrequenzhandel.
Warum? Weil dieser die Kurse zu sehr schwanken lässt, nur um daraus Kapital herauszuziehen. Otto Normalbürger stehen diese Instrumente schon mal gar nicht zur Verfügung oder nur zu Konditionen, die sich bei kleinen Vermögen kaum auszahlen. Gleichzeitig erschwert es die korrekte Kursfindung (okay, dies ist umstritten) und läuft manchmal Amok, wie sich immer wieder zeigt, wenn plötzlich de Kurse abstürzen ohne Grund.

Ja, das sind schon Argumente. Da bin ich weitgehend bei Dir.
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Re: Bankenkrise
Antwort #506: Oktober 10, 2012, 12:21:49

Finanztransaktionssteuer wäre eine Umsatzsteuer auf das gesamte Volumen bei jeder Transaktion. Der angedachte Prozentsatz ist 0,05%.


Ob sich der Spieler schwerer tut, bei 1.000.000 Euro Umsatz dem Staat 0,05 % = 500 Euro zu schenken ?

Wieviel Trinkgeld gebt Ihr im Restaurant ?

Jochen
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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Bankenkrise
Antwort #507: Oktober 10, 2012, 12:28:55
Du musst Dir mal das Volumen der Transfers anschauen. Da wird pro Sekunde mehr Geld als man sich vorstellen kann. Insofern käme dann schon was zusammen.

Und man will ja das System nicht etwa beenden, nur mitkassieren.
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Re: Bankenkrise
Antwort #508: Oktober 10, 2012, 12:33:40
Und man will ja das System nicht etwa beenden, nur mitkassieren.

Eben, noch mehr virtuelle Einnahmen. "Schmarotzertum"  ;D

Jochen
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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Bankenkrise
Antwort #509: Oktober 10, 2012, 15:08:58
Schlimmer finde ich persönlich die Abgeltungssteuer. Sie bestraft auch langfristig orientierte Klein-Anleger.

Gut, wer weniger als die ca. 26% als persönlichen Steuersatz hat, kann natürlich diesen zugrunde legen. Trotzdem finde ich persönlich es unfair. Früher gab es die Spekulationsfrist, diese hätte man ja auch wieder verlängern können (sie wurde mehrmals verkürzt). Das war zielführend. Jetzt kassiert man alle ab, selbst wenn sie nur einen kleinen Aktien-Sparplan für ihre Kinder einrichten. 
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