Das ist doch genau der Punkt. Eine gewisse Beliebigkeit dieser Listen wird nicht nur angedeutet.
Den Punkt des Films sehe ich nicht darin, aufzuzeigen, dass bisherige Listen beliebig waren. Die Kriterien, die zur Generierung der Listen herangezogen wurde, werden ja mit keinem Wort erwähnt. Der Punkt des Films ist doch primär, den Link in den Köpfen der G20-Bürger "Steueroase = böse" zu festigen und dabei den Begriff Steueroase möglichst schwammig zu halten, so dass das rufschädigende Etikett "Steueroase" den Staaten im Visier der G20 angehängt werden kann, ohne dass sich diese auf konkrete Sachverhalte beziehend wehren könnten.
Definiert wird das Etikett nicht. Aber umgehängt wird es.
Man muss natürlich bedenken, dass die Sendung mit ihren 15 Minuten ganz generell nur einen Themenüberblick bieten kann und will.
Natürlich kann man in 15 Minuten keine komplette Abhandlung abliefern. Wenn man sich aber 15 Minuten einem Thema widmet, dann dürfte man von einer "Pflichtsendung" wohl schon erwarten, dass sie erklärt, worum es sich beim porträtierten Etwas überhaupt handelt.
Zur Schädlichkeit werden doch Punkte genannt: Intransparenz, entgangene Steuereinnahmen.
Meine Aussage bezog sich auf die Praktiken. Nicht auf die Steueroase, die ja eben gar nicht definiert ist. Welche Praktiken eines Landes/Gebietes machen dieses Land/Gebiet zu etwas Schädlichem? Das wäre doch die Kernfrage. Erst wenn die geklärt ist, kann man dazu übergehen nachzuschauen, wo diese Praktiken existieren. Wenn man die Etiketten definiert hat, kann man sie umhängen. Nicht vorher.
Ganz generell wird im ganzen Film kein Wort über die Praktiken verloren, die schädlich sein sollen.Geschweige denn würde erläutert, wieso und wofür sie schädlich sein sollen.
Waschung von Drogengeldern, Steuerflucht, uneinsehbare Transaktionen an allen Kontrollen vorbei… braucht es noch mehr?
Auch hier hast mich anscheinend gänzlichst falsch verstanden. Mir geht es um die Praktiken, die ein Land/Gebiet zur Steueroase machen. Und sie von den "Guten" unterscheiden. Also Praktiken, die eine Steueroase ausmachen und von "guten" Staaten nicht angewendet werden.
Oder definiert sich eine Steueroase einfach nur dadurch, dass sie kleiner, agiler und dadurch erfolgreicher das selbe macht, wie die "Grossen"? Wenn nicht, muss es doch irgendwelche Kriterien/Praktiken geben, die eine Steueroase zur Steueroase machen.
Würde dies behandelt und auf Karten aufgezeigt, wer wie handelt, dann würde mit offenen Karten gespielt. Aber ständiges Darstellen von Ländern aufgrund von schwammigen, schummrigen Begriffen, hat nach meinem Verständnis nichts mit offenen Karten zu tun und muss sich den Vorwurf der Manipulationsabsicht gefallen lassen.