Forum

Re:Bankenkrise
Antwort #315: Oktober 19, 2010, 14:44:17
Ich suche immer noch den Artikel der diese Argumente Schritt für Schritt und für mich verständlich wiederlegt:
http://derstandard.at/1285200656759/derStandardat-Interview-Banken-erfinden-Geld-aus-Luft

Endlich mal eine kurzfristige nachprüfbare Prognose, wann das Haus zusammenbricht  ;D

Jochen
_______
Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re:Bankenkrise
Antwort #316: Oktober 19, 2010, 16:38:13
Jedenfalls weiß ich echt nicht mehr wem oder was ich glauben soll. Die großen Entscheider schichten derzeit ja (angeblich) massiv auf Aktien um, weil es stur nach oben geht.
Gold (und andere Rohstoffe) bleibt derweil sauteuer, nur gedämpft durch den Verfall des Dollars.
Anleihen haben auch sehr gute Gewinne beschert.
Die Inflation bleibt weitgehend aus. Die FED sieht nach wie vor eher Deflationsgefahr und pumpt weiter Geld ins marode System, während die Politik vorgibt man sei an einem starken Dollar interessiert.
Wenn man mal bedenkt das Anfang der Siebziger Jahre jeder Dollar noch mit Gold gedeckt war und wo wir heute stehen, nämlich bei aberwitzigen Zahlen, die mit absolut nichts hinterlegt sind, könnte man schon in Panik verfallen.
Dann aber siegt die Gier weil man wenigstens bei der letzten Blase endlich mal mitverdienen will? Bzw. man denkt sich es wird schon irgendwie gutgehen… hat's ja immer (eigentlich nicht, aber das hat man vergessen).

Was soll man nur machen mit seinem Geld? Wenn man denn noch welches hat? Alpacas züchten?
_______
"If music be the food of love, play on."

                                         William Shakespeare
Re:Bankenkrise
Antwort #317: Oktober 24, 2010, 16:17:11
Ich suche immer noch den Artikel der diese Argumente Schritt für Schritt und für mich verständlich wiederlegt:
http://derstandard.at/1285200656759/derStandardat-Interview-Banken-erfinden-Geld-aus-Luft

Vielleicht hilft dir dieses Buch, dein Gefühl zu verstärken...

http://www.audible.de/adde/store/product.jsp?BV_UseBVCookie=Yes&productID=BK_ADKO_000655DE

Verschwörungsgefühlen hänge ich eigentlich weniger an. In dem Interview werden ja auch ein paar SachArgumente genannt. Da würden mich GegenArgumente interessieren.

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re:Bankenkrise
Antwort #318: Oktober 24, 2010, 17:13:08
Einfacher wäre es sicherlich der Interviewte würde selbst einmal seine Behauptungen mehr unterfüttern, was ein vernünftiger Befrager auch erreicht hätte.
Setzen die Banken wirklich einfach die Zahlen hoch wie es ihnen passt? Ich glaube ja wohl eher nicht, aber gut, ich hab' nie zugeschaut. Das wird alles immer nur so angerissen, da wüsste ich immer gerne mehr, dann könnte man auch mal Jemanden fragen ob das so stimmt oder selbst nachprüfen.
Wie war das bei Akte X? I want to believe!
Und das ist wohl auch das Motto aller Ökonomen.
_______
"If music be the food of love, play on."

                                         William Shakespeare

elafonisi

  • Verbergnix
Re:Bankenkrise
Antwort #319: November 03, 2010, 20:28:44
Jetzt wird noch mehr Geld ins System gepumpt via FTD. Da wird einem ja schwindelig!
Re:Bankenkrise
Antwort #320: November 17, 2010, 18:11:38
Ich suche immer noch den Artikel der diese Argumente Schritt für Schritt und für mich verständlich wiederlegt:
http://derstandard.at/1285200656759/derStandardat-Interview-Banken-erfinden-Geld-aus-Luft

Hier hat sich einer erbarmt, aber das mit dem Schritt für Schritt üben wir noch, ja?
http://derstandard.at/1285200835877/Der-Professor-als-Phantast
Re:Bankenkrise
Antwort #321: November 18, 2010, 09:16:11
Hier hat sich einer erbarmt, aber das mit dem Schritt für Schritt üben wir noch, ja?

Hat er das wirklich widerlegt?
Im Prinzip schreibt er doch nur, dass er die mathematischen Begründung mangels Fachwissen nicht versteht, aber da das System schon lange so läuft, es nicht falsch sein kann.
Für mich keine wirklich relevante Widerlegung.
_______
Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re:Bankenkrise
Antwort #322: November 18, 2010, 13:13:04
Man kann es aber auch anders sehen: Warum widerlegen? Hat nicht Derjenige, der solche vogelwilde Thesen - zumindest widersprechen sie dem bisherigen Verlauf - die Pflicht diese viel stärker zu untermauern?
Und welche Beweise ausser den vergangenen Entwicklungen soll man denn heranziehen? Es gibt sie nicht! Noch mal: Ökonomie ist keine exakte Wissenschaft wie Physik oder Mathematik.

Zum anderen bin ich der Meinung, dass man sich der Sache nicht ausschließlich über das Internet nähern sollte, wo Extremmeinungen leider weit überproportional vertreten sind. Allerdings fehlt mir auch sehr so etwas wie ein Kompass bei Buch und Zeitungen. Da gibt es auch sehr viel abgefahrenes.
In einem bin ich aber ganz sicher: Niemand kann die Zukunft vorhersagen und wer's doch tut braucht sich nicht wundern wenn ihn Niemand ernst nimmt. Das dann der Eine oder Andere recht behalten hat/wird, ist natürlich nicht auszuschließen.

Wahrlich ich sage Euch: Gold kann man nicht essen.
_______
"If music be the food of love, play on."

                                         William Shakespeare
Re:Bankenkrise
Antwort #323: November 18, 2010, 13:52:47
Eigentlich wollte ich mich aus der Diskussion ja 'raus halten, daher nur ein kleiner Einwurf.

Man kann es aber auch anders sehen: Warum widerlegen? Hat nicht Derjenige, der solche vogelwilde Thesen - zumindest widersprechen sie dem bisherigen Verlauf - die Pflicht diese viel stärker zu untermauern?

Ich will nicht sagen, dass er Recht oder Unrecht hat. Dazu habe ich die Thesen selber nicht ausreichend geprüft. Aber zu dem "Widerleger" habe ich eine klare Meinung.
Soweit ich das verstanden habe, hat er seine Thesen doch relativ ausführlich dargelegt und untermauert. Jetzt hinzugehen und zu sagen, ich habe keine Ahnung von Mathematik und kann die Begründung nicht verstehen und daher müssen die falsch sein, halte ich für indiskutabel.
Und ob der bisherige Verlauf seinen Thesen widerspricht, weiß ich auch nicht. Geldsysteme sind oft genug gewechselt worden.

Zitat
Und welche Beweise ausser den vergangenen Entwicklungen soll man denn heranziehen? Es gibt sie nicht! Noch mal: Ökonomie ist keine exakte Wissenschaft wie Physik oder Mathematik.

Genau deshalb meine Abneigung zu solchen Diskussionen. Natürlich kann man keine exakten Voraussagen machen nach dem Motto "In genau x Jahren kommt der Zusammenbruch." Klar hat er solche provokanten Äußerungen auch gemacht, aber ich denke, der Kern der Thesen liegt an einer anderen Stelle, nämlich der langfristigen Entwicklung. Und dort kann man schon mit mathematischen Modellen zeigen, wohin etwas führt. Exponentielles Wachstum ist auf Dauer nicht möglich. Wann genau ein exponentielles Wachstum zusammenbricht oder an Grenzen stößt, darüber kann man diskutieren. Aber das es das irgendwann tut, ist klar.
_______
Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re:Bankenkrise
Antwort #324: November 18, 2010, 18:52:03
Ich wollte auch nicht den „Widerleger“ verteidigen. Ich frage nur ob eine Widerlegung oder der Versuch dazu überhaupt sinnvoll ist.
In den letzten Jahren habe ich wirklich viel gelesen - schlauer bin ich nicht.

Die These zur Endlichkeit des Wachstums hast Du schon mehrfach gebracht und aus dem Bauch heraus stimme ich zu, ist ja saubere Wissenschaft und verständlich für wirklich Jeden. Aber ein Optimist würde sicher sagen, das unser System ewig bestehen kann, schließlich ist nach Einstein die menschliche Dummheit unendlich. Ich würde aber hinzufügen wollen: Auch die Phantasie und die Wünsche.
Wenn wir mal unser eigenes Konsumverhalten ausleuchten - nur einen Bruchteil davon braucht man wirklich. Große Teile der Wirtschaft befriedigen nur Träume vom guten Leben ohne es zu geben.
Und wenn das Öl, das Lithium aus ist, wird eben Wasser für hundertvierundzwanzig Euro den Liter verkauft.

Will sagen: Vermehrung der Geldmenge bedeutet nicht automatisch mehr Ressourcenverbrauch.
Aber das Zeitalter der Rohstoffknappheit hat in der Tat schon begonnen und stellt uns vor riesige Probleme. Die Erde wird allmählich zu knapp für uns. Auf zu den Sternen.
_______
"If music be the food of love, play on."

                                         William Shakespeare

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re:Bankenkrise
Antwort #325: Dezember 07, 2010, 14:18:21
USA: Eben hat noch eine überparteiliche Kommission dramatische Änderungen zur Sanierung der Staatsbilanzen gefordert, doch schon kommt die politische Wahrheit ans Licht: Das ist nicht zu machen.
Die Republikaner bekommen doch noch ihren Steuerrabatt für +250000-Dollar-Gehälter verlängert, dafür die Demokraten längere Zahlungen an Langzeitsarbeitslose.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/usa-steuergeschenke-fuer-reiche-obama-knickt-ein-1.1033005

Man gibt also mehr Geld aus und nimmt dafür weniger ein. Klar, warum auch nicht bei diesen Überschüssen…  :P
_______
"If music be the food of love, play on."

                                         William Shakespeare
Re:Bankenkrise
Antwort #326: Dezember 08, 2010, 22:52:59
Das Spiel €CONOMIA erläutert in vereinfachender Form die Funktionsweise der Geldpolitik. Es spiegelt nicht zwangsläufig die Ansichten der Europäischen Zentralbank oder einer sonstigen Zentralbank des Euroraums:
http://www.ecb.int/ecb/educational/html/index.de.html

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re:Bankenkrise
Antwort #328: Dezember 29, 2010, 14:28:09
Alles auf Anfang? Zertifikate wieder sehr beliebt:
http://www.sueddeutsche.de/geld/geldanlage-zertifikate-der-trotzdem-boom-1.1040802

Ist alle Angst verflogen? Scheinbar nicht, denn wo galoppiert der Goldpreis wohl noch hin? Der IWF hat jetzt verkündet seinen Goldverkauf für heuer abgewickelt zu haben. Das waren 400 Tonnen! Dem Goldpreis hat's  höchstens etwas gebremst. Gleichzeitig laufen die Aktien sehr gut und auch sonst fast alles. Blase, Blase, an der Wand, wann wirst Du als Blase erkannt?
_______
"If music be the food of love, play on."

                                         William Shakespeare
Re:Bankenkrise
Antwort #329: Januar 30, 2011, 20:04:03
Interview mit dem Doktorvater von Josef Ackermann:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-01/interview-binswanger?page=all