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elafonisi

  • Verbergnix
Re: Bankenkrise
Antwort #150: Februar 22, 2009, 16:48:25
Die ganze Chose begann ja wohl mit der Subprime Crisis in den USA. Immer wieder muss ich feststellen, daß niemand so recht weiß, was das Wort eigentlich bedeutet und wie genau das alles ablief.
Hier wird's anschaulich (auf Englisch) erklärt und bebildert. Via df

Coole Erklärung  8)
Re: Bankenkrise
Antwort #151: Februar 26, 2009, 17:55:29
Ich dachte immer Berater bei den Banken wären Berater.
Nun stelle ich fest es sind Verkäufer.   ???

Seit 6 Wochen melden die sich dauernd und möchten mir eine Anschlussfinanzierung verkaufen mit dem Argument, dass die Zinsen steigen.

In der Realität fallen sie seit 6 Wochen

Was sagt denn der Bankenfachmann hier ?

In 2 Wochen muss ich zuschlagen  ;D

Jochen
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Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.
Re: Bankenkrise
Antwort #152: Februar 26, 2009, 18:06:45
Ich habe vor drei Jahren ein ganzes Pack an Versicherungen abgeschlossen.

Lebens-, Renten-, Arbeitunfähigkeit.... teilweise privat, teilweise geschäftlich finanziert, ein wildes Kuddelmuddel, was mir so von einem Bekannten (wirklich nur bekannt, fern ab eines Freundes) empfohlen wurde.

Der größte Teil dieser Versicherungen sind bei R&V abgeschlossen.

Letzte Woche habe ich dann erfahren, dass dieser Bekannte und freie Versicherungsmakler keine Versicherungen mehr der R&V vermittelt, weil er es nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren kann, wie dieser Konzern seine Kunden über den Tisch zieht.

Jetzt frage ich mich, stimmt das so?
Oder zahlt eine andere Versicherung einfach nur eine höhere Prämie und sucht er einen Kniff, seinem Bekanntenkreis erneut eine Ladung Versicherungen anzudrehen?

Soll ich meine Versicherungen überprüfen und gegebenenfalls, bei einem anderen Anbieter erneuern?
Mich also bei einer anderen Gesellschaft abermals verscheißern lassen?

Eine Sache steht wohl fest: Freiwillig bezahlen wird keine Versicherung. Da sind sie etwas träger, als beim Prämien abbuchen.

Patrick

  • 4 - 8 - 15 - 16 - 23 - 42
Re: Bankenkrise
Antwort #154: März 04, 2009, 22:55:57
Jetzt frage ich mich, stimmt das so?
Sagen wir's mal so: schenken tut Dir keiner was. Wenn eine Versicherung ein gewisses Risiko absichern soll und sonst nichts, dürfte das auch in Ordnung sein (wobei man hier wirklich das Kleingedruckte genau lesen und das Kauderwelsch verstehen muß, sonst könnte es sein, daß die Versicherung ihren Zweck verfehlt). Alles andere, bei dem was angespart werden soll, zB auch die Riester-Rente, ist bei fast allen Versicherungen in den Prospekten dermaßen schön gerechnet, daß es nicht mehr feierlich ist. Vor allem wird hier von unverhältnismäßig hohen Lebenserwartungen ausgegangen (-+ 93 Jahre), um den erreichbaren "Ertrag" groß zu rechnen. Geht man von realistischen Zahlen aus (und rechnet mit einer etwas höheren jährlichen Inflationssteigerung), dann ist das klassische Sparbuch schon fast rentabler...
_______
Dr. Jones: Well I can assure you, Detective Britten, that this is not a dream. What?
Michael: That's exactly what the other shrink said. (Awake 1x01)
Re: Bankenkrise
Antwort #155: März 05, 2009, 07:51:09
Sagen wir's mal so: schenken tut Dir keiner was. Wenn eine Versicherung ein gewisses Risiko absichern soll und sonst nichts, dürfte das auch in Ordnung sein (wobei man hier wirklich das Kleingedruckte genau lesen und das Kauderwelsch verstehen muß, sonst könnte es sein, daß die Versicherung ihren Zweck verfehlt).

Ich will nix geschenkt haben.
Ich will eigentlich nur das, was mir "versprochen" (also wirklich die Versprechen des Verkäufers, das was er mir gesagt hat und von dem ich nicht weiß ob es irgend wo niedergeschrieben wurde) auch gerne bekommen.
Ich habe die Angst, dass ich mich einer Sicherheit hingebe, die keine ist.
Ich habe probiert die Verträge zu verstehen. Ich schaffe es nicht. Dazu kommt dann noch das, was nicht in den Verträgen steht, aber dennoch Anwendung findet.

Ich habe halt einen Mix aus Altersversorgung und Risikoabdeckung.

Wenn ich 20 Jahre vor Renteneintritt arbeitsunfähig werde, wird die Versicherung, die für die Abdeckung dieses Risikos, Monat für Monat einige Hundert Euro erhält, sowieso nicht zahlen und mich stattdessen klagen lassen.
Die Rechtsschutzversicherung wird dafür nicht aufkommen, weil die eine Krähe der anderen kein Auge aushackt und die beiden Versicherungen wahrscheinlich sogar zum selben Konzern gehören.

Die Rentenversicherungen (gesetzlich oder privat spielt keine Rolle) werden eine Tages nicht mehr existent sein, Garantien sind dann mit ⅔-Mehrheit zur Geschichte gemacht worden und zusätzlich habe ich einen Verwandten von dem keiner was wusste, aber für dessen "Hartz XII" ich aufkommen muss.


Tja, das einfache Sparbuch, oder besser der Sparstrumpf haben schon was. Sie wirken sehr sicher. Man hat seine Kohle keinen halbseidenen A6-Fahrern anvertraut und versteht immer alles.
Für die Altersversorgung werde ich mir das ernsthaft überlegen.
Vielleicht ist es sinnvoller, die Kohle, die ich in den letzten Jahren einbezahlt habe abzuschreiben, zusätzlich noch etwas drauf zu zahlen, damit ich aus den Verträgen komme und mir einen Safe zu kaufen.

Für die Risiken wie Arbeitsunfähigkeit und Krankheit muss ich mich einem Konzern hingeben und hoffen.


Das alles wäre eine Aufgabe für die Politik.
Eine ernsthafte Verbraucherschutzpolitik mit verständlichen Verträgen, mit der Pflicht für die Versicherer im Zweifelsfalle erst einmal zahlen zu müssen.........
Diese Politik würde genau so ein großartiger Erfolg, wie ein Internet- oder Handytarifanbieter mit verständlichen Tarifen ohne Fallen.

elafonisi

  • Verbergnix
Re: Bankenkrise
Antwort #156: März 05, 2009, 08:23:10
Das alles wäre eine Aufgabe für die Politik.
Eine ernsthafte Verbraucherschutzpolitik mit verständlichen Verträgen, mit der Pflicht für die Versicherer im Zweifelsfalle erst einmal zahlen zu müssen.........
Diese Politik würde genau so ein großartiger Erfolg, wie ein Internet- oder Handytarifanbieter mit verständlichen Tarifen ohne Fallen.

Ein schöner Traum, aber leider nur ein Traum. Und es wird ewig ein Traum bleiben.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Bankenkrise
Antwort #157: März 05, 2009, 11:36:57
Tja, ein Safe hat aber halt das Problem, daß die Inflation - wohin sie tendiert steht in den Sternen - am Geld knabbert. Das wird ständig unterschätzt. Nehmen wir mal eine noch recht moderate Rate von 2,5%, haben 10.000 Euro in 20 Jahren noch eine Kaufkraft von ungefähr 6100 Euro!
Bei vier Prozent Zinsen, unter Berücksichtigung von Abgeltungssteuer und Freibetrag: ca. 21 900 Euro. Minus Inflation immer noch ein Kaufkraftgewinn.

Zu den Versicherungen kann ich nichts sagen, aber wie die Leute hier verarscht werden, kann man ja den Medien entnehmen.

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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Bankenkrise
Antwort #158: März 05, 2009, 11:49:29
Inflation ist ein Problem.
Also erst einmal ein Haus bauen, das Gesicht straffen lassen, 'ne Pumpe in den Schwellkörper einarbeiten lassen... also Dinge die einen bleibenden Wert habe.

Zu der Verzinsung von Kapital fällt mir noch ein Freund ein.
Der hat vor ca. 12 Jahren 100.000,-- DM in hochriskanten Aktiengeschäften angelegt.
Weil es so gut lief, hat er ständig von seinem guten Einkommen, zugeguttert.
Zwischenzeitlich war er längst Millionär.
Er hat weiterhin sparsam gelebt und von seinem Kapital nix angerührt. Er war für ihn weg, tabu! Selbstverständlich das man es nur beobachtet, evtl. umschichtet aber niemals nicht etwas davon entnimmt.

Nach dem ersten großen Crash vor (?) sechs oder acht Jahren, war alles weg. Er hatte weniger als die eingezahlten 100.000,-- DM.
Am Tiefpunkt wieder eingestiegen.
Mit dem was er hatte + (wie schon damals) geliehenem Geld.
Und wieder ging es ab wie Schmitts Katze!

Und nun?
Wieder alles am Arsch.

Es kostet Nerven, es bringt den Banken reichlich Gebühren aber bedroht nicht die Existenz meines Freundes.

Er hat immer wieder eine güldene Nase für die absolut, 100% richtigen Knallerpapiere.
Bei einer ernsthaften Kontrolle allerdings, hat sich seine Kohle exakt so entwickelt wie die Aktienindizies.
Weniger als 2% besser oder schlechter als sich alles andere entwickelt hat.

Und, was wird er demnächst tun?
Wieder mit mächtigem Erfolg einsteigen! ;D
Re: Bankenkrise
Antwort #159: März 05, 2009, 11:55:25
Manchmal muss man schon etwas von möglichen Gewinnen einstreichen. Sonst macht das alles überhaupt keinen Sinn. Als ich früher mit meinen Hausfrauen-Aktienpaketen gut in der Gewinnzone war, habe ich zumindest immer die Hälfte abgeschöpft. Ich war mit Nokia mal 500% im Plus - da habe ich dann den doppelten Einsatz rausgeholt und den Rest stehen lassen. Danach kann eigentlich passieren was will - es geht dann relativ Spurlos an einem vorüber.

Das hätte dein Kumpel auch so machen sollen...

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«Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?»  (Homer Simpson)

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Bankenkrise
Antwort #160: März 05, 2009, 11:57:01
Na gut, wer zockt, der muss halt damit rechnen.
Wenn er aber 1000% Rendite hatte und dann nicht verkauft sondern zuwartet: Selber Schuld.

Aber für 4% oder 5% muss man ja nicht in Aktien gehen.

Wer Eigenheim und Geld hat, sollte gleich nach der Schwellkörperpumpe auch seinem Haus eine gönnen: Wärmepumpen dürften sich in den nächsten Jahren sicher lohnen. Oder eine Dämmung.
Wenn die Wirtschaften in Asien wieder anziehen… der IEA-Chef erwartet schon 2010 einen Rohölpreis von 200 Euro. Und 2013 die nächste Riesenkrise, wenn jetzt nicht massiv in die Förderung investiert wird. Und genau das wird nicht gemacht, weil der Ölpreis zu niedrig ist.
PEAK OIL! PANIK!

Ernsthaft: In Deutschland bekommt man ja auch eine schöne Förderung und die KDW-Kredite sind auch recht günstig derzeit, falls der Safe doch nicht so voll ist. :)

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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Bankenkrise
Antwort #161: März 05, 2009, 12:54:23
Wäre vor dem Handeln ($$$€€€) nicht eine Analyse nötig was los ist? Wo ist sie? Wer erklärt mir das System hinter dem "systemischen"? Kann nur wenig, und wenn, nur auf sehr kleinen Seiten was finden. Z.B:
http://www.solidaritaet.com/neuesol/2009/4/hankel.htm

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Bankenkrise
Antwort #162: März 05, 2009, 14:11:38
Dir ist schon bewust, daß die verlinkte Seite wohl kaum Hort der objektiven Weisheit ist, hoffe ich doch.
Das der mittlerweile achtzigjährige Hankel sich erneut in eher abseitigen Medien äussert, wundert mich auch nicht.
Mit anderen Worten: Die Seite ist sehr zu recht eine kleine.

Nun interessiert mich aber, wie genau Du Deine Frage meinst. Aus dem Interview kann man ja vieles herauslesen.
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Bankenkrise
Antwort #163: März 05, 2009, 17:33:00
Ich meine die Frage ganz naiv. Ich will wissen was passiert ist. Gut ich habe - nicht zuletzt in diesem Fädilein - ausführliche Beschreibungen des "Tathergangs" gelesen. Jetzt interessiert mich warum das so und nicht anders abgelaufen ist. Sprich, ich vermute Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten. Und da es um Geld geht, interessieren mich auch quantitative Angaben.  ;)  Sprich die Dimensionen um die es geht sind für mich noch sehr nebulös.

ARD BörsenExperte Lehmann:
http://www.sueddeutsche.de/finanzen/854/460487/text/10/print.html

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Bankenkrise
Antwort #164: März 05, 2009, 19:07:33
Irgendwie scheint mir der Herr Lehmann auch nicht gerade sattelfest. Eigenkapitalerhöhung durch Kredite der Notenbank? Hä?

Zitat
Jetzt interessiert mich warum das so und nicht anders abgelaufen ist.

Weil die Gier stärker ist als die Vernunft, und letztere in etwa auf dem evolutionären Stand von Kapuzineräffchen ist :): http://www.sueddeutsche.de/wissen/132/459771/text/
Kommt noch der Herdentrieb dazu.
Das Geld war/ist einfach zu billig, warum also nicht auf Pump kaufen. Alle anderen machen es, da habe ich doch einen Nachteil, wenn ich nicht mitmache!
Später dann: Die Ersten springen ab, jetzt aber schnell mitspringen.

Im Endeffekt sehe ich diese Krise ganz ähnlich wie alle anderen Finanzkrisen der Vergangenheit, auch wenn der Ablauf ein anderer ist. Ursache bleibt die menschliche Gier.

Also meiner Meinung nach alles ganz einfach. Im Detail wird's dann natürlich sehr kompliziert. :)

Die Dimensionen? Allmählich kann man ja aufaddieren, nach und nach müssen die faulen Papiere ja abgeschrieben werden. Im Oktober meinte der IWF noch, der Gesamtschaden betrage 1,4 Billionen. Das reicht wohl sicher nicht mehr. Aber wie groß der Schaden am Ende ist, wird man erst in ein paar jahren wissen - und so ganz genau wohl nie.


Heute hat ja die Europäische Zentralbank die Zinsen gesenkt, man hält also an der Niedrigzinspolitik fest. Klar, was anderes scheint ja auch irgendwie fatal. Augen zu und durch. :)


Jetzt wo ich den Beitrag noch mal lese, stelle ich fest das er vor 08/15-Weisheiten nur so strotzt. Sorry. Aber mehr ist für mich da nicht dahinter. Man meint immer, es gäbe gegen so etwas doch irgendein Mittel, oder die Leute müsste doch viel früher erkennen, was Sache ist. Aber der Mensch ist eben, wie er ist.
« Letzte Änderung: März 05, 2009, 19:10:59 von Florian »
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.