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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Bankenkrise
Antwort #736: Oktober 02, 2017, 14:42:37
In der Tat wird z.B. in Deutschland von den Arbeitsstunden insgesamt (alle Erwerbstätigen zusammen) her nur minimal mehr gearbeitet als im Jahr 2000, trotz sinkender Arbeitslosigkeit.
http://www.vgrdl.de/VGRdL/tbls/tab.jsp?rev=RV2014&tbl=tab17&lang=de-DE#tab05

Natürlich sind das nur die bezahlten Arbeitsstunden, was mehr gearbeitet, aber nicht bezahlt wird, kommt hier nicht vor. Ich sag mal, Emails nach Feierabend, Anrufe am Sonntag… und natürlich Schwarzarbeit und Selbstausbeutertätige.

« Letzte Änderung: Oktober 02, 2017, 14:55:13 von Florian »
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Re: Bankenkrise
Antwort #737: November 11, 2017, 11:34:50
https://blog.tagesanzeiger.ch/nevermindthemarkets/index.php/42683/die-ausgebliebene-krise/


der Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), eine Art Denkfabrik der Zentralbanken, bekennt, dass es "immer schwieriger wird, das Verhalten der Inflation zu verstehen". Er fragt sich und seine Zentralbank-Kollegen: "Könnte es sein, dass wir weniger wissen als wir denken?":
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geldpolitik-warum-die-inflation-verschwindet-1.3743705-2
« Letzte Änderung: November 11, 2017, 11:47:55 von radneuerfinder »

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Bankenkrise
Antwort #738: November 11, 2017, 13:38:12
Wenn Millionen von Menschen weniger in der Tasche haben und alle, die es noch haben, ihr Geld horten, ist doch logisch, dass die Inflation mäßig ausfällt. Zudem kommt die Wirtschaft vielerorts durch Bürokratie und andere Hemmnisse einfach nicht richtig in Schwung.
Wo es besser läuft, wie in Deutschland, nähert sie sich ja schon länger wieder den 2%. Daher drängen auch deutsche Zentralbanker auf langsam steigende Zinsen. Und Öl ist ja auch wieder vom Tiefpunkt etwas aufgestiegen. Schweinezyklus-gemäß dürfte das länger anhalten.

Das die Inflation tot sei, ist also Nonsens. Und das die EZB sie im Zweifel ohne Kollateralschäden einfangen könnte, wage ich auch zu bezweifeln. Deswegen braucht man aber jetzt auch nicht den Hyperinflation-Propheten auf den Leim gehen.



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Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #739: Dezember 26, 2017, 18:55:41
Ihr habt es wohl auch gelesen oder gehört: Das Bitcoin-Mining soll mehr Strom verbrauchen als viele Staaten und manchmal wurde sogar zitiert, schon 2020 würde es allen erzeugten Strom der Welt benötigen.

Wirklich? Es handelt sich um genau eine Schätzung, die dann eine andere inspirierte und heftig angezweifelt wird - und trotzdem überall zitiert wurde.
 
https://www.cnbc.com/2017/12/21/no-bitcoin-is-likely-not-going-to-consume-all-the-worlds-energy-in-2020.html
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Re: Bankenkrise
Antwort #742: Februar 07, 2018, 07:16:53
Jüngere, griechische Geschichte:
https://www.taz.de/!5474353/
Re: Bankenkrise
Antwort #743: März 03, 2018, 18:31:19

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Bankenkrise
Antwort #744: März 20, 2018, 16:53:05
Neben Bankenkrise, Wirtschaftskrise und Eurokrise gibt es angeblich auch demographische Gründe für niedrige Zinsen.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/demografie-ein-ueberraschender-grund-fuer-die-niedrigen-zinsen-ist-die-alternde-bevoelkerung/21088748.html
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Re: Bankenkrise
Antwort #745: März 20, 2018, 22:37:36
Neben Bankenkrise, Wirtschaftskrise und Eurokrise gibt es angeblich auch demographische Gründe für niedrige Zinsen.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/demografie-ein-ueberraschender-grund-fuer-die-niedrigen-zinsen-ist-die-alternde-bevoelkerung/21088748.html

"Wenn wenig gearbeitet und viel gespart wird, drückt das die Zinsen. Die EZB empfiehlt jetzt eine Erhöhung des Rentenalters."

Wenn das so ist, dann sollte man dringend mal das Konzept der kapital"gedeckten" Rente, also einer Rente die die Sparquote erhöht, überprüfen.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Bankenkrise
Antwort #746: März 20, 2018, 23:09:10
Ich verstehe halt nicht, wie man bei der hohen Arbeitslosigkeit in Europa wieder auf das Rentenalter kommt. Zudem haben viele junge Leute, die durchaus arbeiten, kaum was übrig um zu sparen.
Der Einfluß von 90% der Bevölkerung dürfte bei der Vermögensverteilung, wie wir sie haben, auch nicht so ins Gewicht fallen. Dafür dürfen sie dann länger arbeiten, während die 10%, die über ca. zwei Drittel des Vermögens verfügen, dieses günstig weiter vererben.

Deshalb wäre der vernünftigere Schluss - wenn die Sparquote das Problem wäre - diese Gelder durch Vermögens- und erhöhte Erbschaftssteuer vermehrt heranzuziehen und über gezielte Investitionen in Zukunftsfelder wieder in die Wirtschaft einzuspeisen.
Und vor allem müsste dann auch mal die Schwarze Null überdacht werden. Schließlich ist der größte Schuldner der Staat. Weniger Schulden, niedrigere Steuern. 

Die kleinen Vermögen dagegen sollten gefördert werden. In den letzten Jahrzehnten passierte leider genau das Gegenteil.

Aber es ist ja eh klar, dass die Minizinsen politisch gewollt sind. Nur nicht in Deutschland.
« Letzte Änderung: März 20, 2018, 23:16:26 von Florian »
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