Antwort #708: Februar 02, 2017, 14:03:02
Sage ich ja, solange nichts dazwischen kommt. Wie ein Weltkrieg. 1953 gab es ja auch für Deutschland Erleichterungen bei den Auslandsschulden (Londoner Schuldabkommen).
Wie lange Deutschland bräuchte, um die Zinsen zurückzuzahlen? Die Frage ist kompliziert, da ja abhängig von Wirtschaftsentwicklung und Leitzinsen. Es sind ja auch mehrere Ebenen: Kommunen, Länder, Bund. Auf jeden Fall sehr, sehr lange.
Aber eigentlich stellt sie sich auch gar nicht. Wichtig ist, dass man die Zinsen und Anleihen bei Fälligkeit zurückzahlen kann und das geschieht ja nicht auf einmal für alle Anleihen. Und bis auf Ausnahmen wie z.Z. - wo ein kleinerer Teil aus Überschüssen kommt - vollständig aus neuen Schulden. Es geht also darum, dass man neue Kreditgeber findet - und da hatte Deutschland eigentlich noch nie Probleme.
Da die EZB notfalls aushilft, ist ja der Markt ja sowieso ausser Kraft gesetzt. Ich denke mal, dass wird auf Jahrzehnte so bleiben, die alte Politik der Bundesbank wird nicht mehr kommen.
Womit ich aber nicht meine, dass die Zinsen ewig so niedrig bleiben. In der Tat scheint die Inflation die EZB gerade in eine Zwangslage zu versetzen. Stagflation wäre jetzt zwar übertrieben, aber die letzten Jahre wurden von den Regierungen nicht genutzt, um die Probleme anzugehen.
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"If music be the food of love, play on!”
William Shakespeare
“We’re all going to be dead soon, and it really doesn’t matter anymore, so there’s zero pressure.”
Joe Mazzulla, Trainer der Boston Celtics über den Druck auf seinem Team.