Zinsen/Risiko:
Was ich meinte, ist das sich ja nun wirklich gezeigt hat, dass alles, aber auch wirklich alles unternommen wird, um den Euro zu retten. Bisher gab es einen Schuldenschnitt - nötig wären viel mehr, nicht nur in Griechenland. Doch dazu wird es nicht kommen, lieber lässt man einen Teil der Bevölkerung verhungern.
Wo ist also das Risiko?
Griechische Staatsanleihen. Die sind zwar nicht mehr so lohnend, aber 5,61% auf Zehnjährige sind noch drin! Zu riskant, okay! Australische mit Währungschance/-risiko? 3,77%. Türkei mit ordentlicher Inflation: 8,66%.
Und selbst Festgeld (bis 100000 sehr sicher) bringt im Euroraum bis zu 3,10%/anno bei drei Jahren Anlagebindung, deutlich über der offiziellen Inflationsrate von derzeit 0,9%. Okay, bei deutschen Banken sind es max. 2,1%.
Und überhaupt wollte man den Negativzins doch eh lange mal ausprobieren.
Es wurde aber gar nicht der Leitzins unter Null gesetzt! Sondern der Einlagezins der Banken bei der EZB.
Aber die Banken werden lieber diese Miniverluste hinnehmen als das Geld in marode Firmen zu stecken, v.a. wenn dann noch die Politik nichts auf die Reihe bringt wie in weiten Teilen Europas.
Überhaupt spielt die EZB den Schizo. Ist sie doch gerade dabei den Banken die riskanteren Kreditgebungen auszureden!
Und außerdem reichen die Banken die Kosten natürlich an die Kreditnehmer weiter.
Also sehr fraglich, ob die Maßnahme etwas bringt oder sogar schadet.
Zurück zum Sparer: Ich verstehe die Deutschen sowieso nicht.
Abermillionen haben Kapital-Lebensversicherungen. Nach dem extrem renditeschwachen Sparbuch die zweitbeliebteste Anlageform. Mittlerweile hat die Politik ja bisschen was verändert, aber Tatsache war und ist: Sie ist nicht handelbar, sie kostet hohe Gebühren und wenn man das Geld schnell braucht, kriegt man knüppelharte Abschläge.
Merkmale einer Hochrisiko-Anlage!
Und wer verdient daran absolut fantastisch (zumindest bis vor kurzem)? Z.B. die Allianz. Deren Aktien will aber niemand dieser Kunden haben, weil ihnen zu riskant.

Dividendenrendite derzeit 4,07%.
Ach, und wo gehen eigentlich die ganzen schönen Kursgewinne und Dividenden der Aktien hin? Genau, ganz überwiegend ins Ausland und an wenige ultrareiche deutsche Familien. Das ist auch ein großer Teil an der stets beklagten und wachsend ungleichen Vermögensverteilung.
Ich will nicht schon wieder eine Grundsatzdiskussion über Aktien und andere Dinge führen, aber warum soll der Anleger es so einfach haben, während der Arbeitnehmer - nun, eben arbeitet? Bisschen Risiko und Hirnarbeit ist ja wohl nicht zu viel verlangt - ob man dann Aktien kauft oder nicht. Rendite gibt es noch.