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Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #572: Juli 17, 2013, 12:24:03
Bei aller damaligen Hektik und demVerhandlungschaos: Das sind doch alles wirklich vorhersehbare Fehler gewesen.
Es bleibt nur die Frage, ob das wirklich unabsichtlich geschah!

Gerade die Frage, wer nun am Ende haften soll, ist ja keineswegs vom Anfang beantwortet gewesen. Erst jetzt, wo man es einsehen muss, dass es nicht mehr anders geht - weil sonst reihenweise die Länder kippen - kehrt man zur eigentlich ganz normalen marktwirtschaftlichen Reihenfolge zurück.
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Re: Bankenkrise
Antwort #573: Juli 19, 2013, 14:17:50
Dirk Bezemer, Ökonom an der Universität Groningen erklärt die Finanzkrise in 4 Videos:
http://www.fuw.ch/article/wie-spekulationsblasen-wachsen-und-platzen/
Re: Bankenkrise
Antwort #574: August 05, 2013, 15:16:03
Ach wisst ihr, wenn ich Bankenkrise lese, dann sträuben sich mir die Haare. Es war doch so: einige Banken wollten das viele Geld noch vermehren und spekulierten. Der Verlust und einige Bankbosse, die sich bereicherten, sorgten für die Krise und das Schlimmste ist, dass immer der kleine "Mann" alles ausbaden muss.
Re: Bankenkrise
Antwort #575: August 08, 2013, 19:06:02
" ... einmal mehr belegt, dass es fast unmöglich ist, Verantwortliche für die Finanzkrise zu benennen oder gar schuldig zu sprechen":
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verfahren-gegen-bayernlb-kaum-zu-fassen-1.1742331

Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #576: Oktober 25, 2013, 13:46:42
Ich finde es faszinierend, wie die Krise zum Alltag geworden ist und man gerade in Deutschland so tut, als wäre alles überstanden.

Deutschland soll ja angeblich sogar boomen, wie man überall liest. M.E. gilt das nur für den Aktienmarkt. Der DAX erreichte heute 9000 Punkte. Also, alle Kleinanleger, kömmet und treibt ihn weiter hoch, damit die Profis einen noch schöneren Ausstieg haben.
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Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #578: November 04, 2013, 21:44:09
Die Nachricht ist ja mittlerweile überall zu lesen. Sogar auf Seiten, die Meldung und Meinung noch trennen und sich nicht in ein Fazit wie  „Faschismus mit Ansage“ hinein geifern, um möglichst viele Kommentarbeiträge zu provozieren.


Der Tatbestand ist freilich gegeben. Diese Überlegungen gibt es ja schon länger und natürlich werden sie mit Fortdauer der Krise immer konkreter. Und jetzt sind ja die staatlichen Zinsen größtenteils auch wieder über der Inflationsrate. Da muss also anders abgeschöpft werden.
Gerade den deutschen Sparern dürfte nun allmählich vielleicht klar werden, was die „Schuldengrenze“ wirklich bedeutet.
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Re: Bankenkrise
Antwort #579: November 05, 2013, 09:40:09
Als Finanz-Unkundiger: Ist da wirklich was dran?

Wenn ja, gehe ich mal davon aus, dass nicht erst bei jedem Guthaben und Schulden gegeneinander aufgerechnet werden, um das reale Guthaben zu ermitteln. Beispielsweise hat man oft bei einer Baufinanzierung sowohl Schulden (das eigentliche Darlehen) als auch parallel Guthaben (Ansparen Bausparverträgen zum Ablösen der Darlehen, endfälliges Darlehen etc.). In dem Fall würde sicherlich 10% von dem Angesparten kassiert werden, obwohl man effektiv eigentlich gar kein Guthaben hat, sondern dieses Angesparte für die Schulden da ist und nur noch nicht "gegengerechnet" wurde.

Bleibt eigentlich nur alles, was man flüssig hat, als Bargeld zu lagern, oder?
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller
Re: Bankenkrise
Antwort #580: November 05, 2013, 10:08:08

Bleibt eigentlich nur alles, was man flüssig hat, als Bargeld zu lagern, oder?

Brings zu mir, ich habe einen Keller zum Einlagern  ;D

Jochen
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Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.
Re: Bankenkrise
Antwort #581: November 05, 2013, 12:31:11
Das Dumme ist nur, dass das meiste Geld bei uns eben nicht flüssig angelegt ist und zur Ablösung von Baudarlehen dient. Selbst wenn ich wollte, käme ich da nicht ran. Wenn da jetzt einfach 10% weg gehen, das Darlehen aber seinen Wert behält, wäre ich gar nicht amüsiert.
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Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #582: November 05, 2013, 12:46:19
Wir wissen nicht, ob und was da kommt und welche Vermögensarten betroffen wären.

Bei Immobilien ist das doch ganz leicht. Aktueller Verkehrswert minus noch offene Darlehen oder Hypotheken.
Bargeld wäre sicher betroffen, ein Verstecken daheim also Steuerhinterziehung. Auch weiß ich nicht, ob man bei solchen Aussichten wirklich auf die Werthaltigkeit des Euro vertrauen sollte.

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, einer solchen Abgabe zu entgehen:
Illegal: Verstecken und hinterziehen, dann wird das gute Geld zu Schwarzgeld
Legal: Alles ausgeben

Nun stellt sich die Frage, ob man vielleicht Dinge kaufen kann, die nicht in die Abschöpfungsmenge fallen und so eine legale Anlagemöglichkeit eröffnen.
Alles, was bei Banken liegt, kann man ausschließen.
Gold und andere Edelmetalle würden wohl auch angezapft.

Also erwarte ich einen weiteren Run auf Oldtimer, teure Uhren und Kunst. Also alles, was schon jetzt teilweise grotesk überteuert ist.

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Re: Bankenkrise
Antwort #583: November 05, 2013, 14:53:37
Bei Immobilien ist das doch ganz leicht. Aktueller Verkehrswert minus noch offene Darlehen oder Hypotheken.

Da hast Du mich missverstanden. Wobei das ja noch schlimmer wäre, wel alle Immobilien geschätzt werden müssten und man evtl. Geld aufnehmen müsste um von diesem Wert 10% zu zahlen...
Was ich meinte: In unserer Bekanntschaft (und auch bei uns) gibt es oft den Konstrukt, dass für eine Immobilie u.a. ein Darlehen mit relativ geringer (oder sogar keiner? Tilgung aufgenommen wird. Parallel dazu wird ein Bausparvertrag abgeschlossen, der bespart wird. Das ganze ist dann so getrimmt, dass der Bausparvertrag bei Zuteilung das andere Darlehen ablöst. In diesen Fällen hat man also parallel ein Darlehen mit einer großen negativen Summe und gleichzeitig ein Guthaben auf dem Bausparkonto, was man aber nicht wirklich als Vermögen hat, sondern was irgendwann mit dem Darlehen verrechnet wird. Genau das gleiche, als wenn man nur das Darlehen mit höherer Tilgung hätte. Unterschied: Einmal hat man Schulden x mit Guthaben y und das andere mal hat man nur Schulden (x-y). Wenn man jetzt auf diese y 10% zahlen soll...

Zitat
Bargeld wäre sicher betroffen, ein Verstecken daheim also Steuerhinterziehung.

???
Wenn ich Geld zu Hause liegen habe, ist das Steuerhinterziehung?
Oder meinst Du, wenn es ein Gesetz gibt, das 10% auch auf Barvermögen verlangt?
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Re: Bankenkrise
Antwort #584: November 05, 2013, 16:14:06
Mir ist schon klar, wie Häuser oft finanziert werden. Da besteht aber letztendlich auch kein Unterschied.
Du hast das Haus zu x % finanziert und noch mal x % Guthaben auf dem Bausparer, auf der anderen Seite weitergehende Verpflichtungen. Das liegt ja alles in allen Details bei Deiner Bank, die würde halt einfach verpflichtet, mitzuwirken.

Nun war ich etwas voreilig, wie genau das berechnet würde, ist natürlich offen. Aber es geht und ist ja auch schon mal geschehen im Lastenausgleichsgesetz. Das gilt auch für die Schätzungen der Immobilien.
Leider kann ich auf die Schnelle keine genauen Informationen zum damaligen Prozedere finden.


Zum Bargeld: Ja, so meinte ich das. Natürlich kann man Bargeld oder Gold im Keller bunkern. Aber käme so eine Abgabe, müsste man es höchstwahrscheinlich melden. Kann mir nicht vorstellen, dass so eine Lücke gelassen würde.





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