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Re: Bankenkrise
Antwort #450: November 23, 2011, 10:03:39
Das Finanz-Elend wird verwaltet und simuliert anstatt beseitigt.

US-Notenbank lässt Großbanken den Euro-Schock durchspielen

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,799387,00.html

Jochen

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Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #451: November 23, 2011, 15:04:14
Entweder wird Deutschland für die Schulden der übrigen Euro-Länder mithaften müssen - oder die Europäische Zentralbank springt ein und kauft in ganz großem Stil Staatsanleihen gefährdeter Länder auf. Eine dritte Alternative ist derzeit nicht in Sicht:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,799308,00.html

Natürlich ist auch meine Glaskugel trübe und das Hauseichhörnchen mit diesen Fragen überfordert wie wir alle. Trotzdem bin ich mir sicher: Das Spiegel-Fazit ist falsch.
Es wird kein Entweder-Oder geben, sondern eine Mischung aus mehreren Dingen geben, dass ist doch ganz klar. Alle errichteten Tabus sind schon lange obsolet, nur die Politik lügt uns weiterhin an.

Ein bunter Korb liegt vor uns und nur die Größe der jeweiligen Instrumente im Verhältnis zu den anderen ist noch offen.

Es wird m.E. sehr wohl Euro-Anleihen geben, da kann sich Deutschland noch so quer stellen, die heißen dann halt anders und werden auf xx% des BIP begrenzt.
Die Haftungsgröße Deutschlands wird ebenso weiterhin ansteigen wie die Aufkäufe von Staatsanleihen durch die EZB.
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Re: Bankenkrise
Antwort #452: November 26, 2011, 19:38:58
Ist mir schon zu kompliziert ???
Interessant ist ja da Wort "kann"
Man geht also davon aus dass man einem Hund eine Wurst vor die Nase hängt um ihn zum Laufen zu bringen.
Aber der Hund merkt nicht dass die Wurst an einem Stock hängt der am Hund befestigt ist.

Jochen

Dummer Hund, dummer.
Er hat es doch gemerkt  ;D

Euro-Hebel verfehlt die Billion deutlich

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,800132,00.html

Jochen
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Re: Bankenkrise
Antwort #453: Januar 03, 2012, 11:24:26
Mehre Überschriften im www

"Ackermann lobt G-20-Knebel für die Banken"

"Banken müssen sich finanziell absichern"

"Nach Ansicht Ackermanns haben die Banken aus der Finanzkrise Lehren gezogen. "Die Banken haben sehr viel gemacht." Sie hätten ihr Kapital und die Liquiditätsvorsorge "massiv" erhöht"

Erhielt Ende 2011 folgende Info von der UniCredit  Bank AG = Hypovereinsbank:
Die Bank ist dem Einlagensicherungsfond des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. angeschlossen. bla bla bla …
Die Sicherungsgrenze je Gläubiger beträgt "bis zum 31. Dezember 2014 30%, bis zum 31. Dezember 2019 20%, bis zum 31. Dezember 2024 15%, bis zum 31. Dezember 2025 8,75%" des für die Einlagensicherung maßgeblichen haftenden Eigenkapital der Bank.

Das heisst doch das Risiko für den kleinen Mann wird größer, oder verstehe ich da was nicht ?

Jochen
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Re: Bankenkrise
Antwort #454: Januar 03, 2012, 12:21:45
Das heisst doch das Risiko für den kleinen Mann wird größer, oder verstehe ich da was nicht ?

Du verstehst das schon richtig, aber inwiefern widerspricht dies den zitierten Äußerungen Ackermanns? Im Gegenteil, dass passt sehr gut dazu.

Derzeit steht der Mindestschutz bei Einlagen von 1,5 Mio. Euro pro Kunde. Das ist ja nun sowieso nicht wirklich glaubhaft. 2025 werden immer noch, angeblich, mindestens 437500 € geschützt sein, pro Kunde und Bank.

Der gesetzliche Einlagenschutz steht übrigens bei max. 100000 bzw. bei „unbegrenzt“, glaubt man einem  nicht-gesetzlich verankerten öffentlichen Versprechen der Kanzlerin. Zwinker, zwinker!
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Re: Bankenkrise
Antwort #455: Januar 30, 2012, 22:21:42
Die Euroraum-Banken haben mittlerweile eine im wahrsten Sinne des Wortes kollosale Bilanzsumme von gut 34 Billionen Euro erreicht – dies entspricht etwa 356 Prozent des Bruttoinlandsprodukts; Anfang 1999 waren es noch 231 Prozent. Zum Vergleich: Der Bankensektor in den Vereinigten Staaten von Amerika weist eine Bilanzsumme von nur etwa 12,5 Billionen US-Dollar oder 82 Prozent der Wirtschaftsleistung auf:
http://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/gastkommentar-wie-aus-einer-kreditklemme-eine-inflationspolitik-wird/6126988.html
Re: Bankenkrise
Antwort #456: Februar 18, 2012, 02:33:53
Studie an der ETH Zürich: 737 Firmen kontrollieren 80 Prozent des WeltMarktes, 147 Firmen fast 40 Prozent:
http://www.fr-online.de/wirtschaft/maechtige-konzerne-147-unternehmen-kontrollieren-die-welt,1472780,11055250.html
Re: Bankenkrise
Antwort #458: Mai 06, 2012, 21:35:24
Die europäische Finanzkrise erklärt in den Punk Economics:
http://www.youtube.com/watch?v=V5z0rQRdsiE

Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #459: Mai 20, 2012, 13:06:14
Hier zeigt sich ein US-Journalist mal verständnisvoll gegenüber der Merkel-Politik.
Time for Greece to say Danke
http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,2115038,00.html
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Re: Bankenkrise
Antwort #460: Mai 22, 2012, 18:40:27
Ein kleines Schlaglicht auf die Emergency Liquidity Assistance (ELA) der EZB:
http://www.welt.de/wirtschaft/article106342896/In-Europa-schlummern-145-Milliarden-Notkredite.html
Re: Bankenkrise
Antwort #461: Mai 27, 2012, 12:05:35

Florian

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Re: Bankenkrise
Antwort #462: Mai 28, 2012, 19:15:48
Italienische Ehe oder deutsche Wiedervereinigung - um nicht zu sagen unser fehlleistender Föderalismus allgemein?

Wer hat eigentlich Deutschland geholfen, als wir uns zur (teilweise verunglückten) Ostangleichung in einem Tempo verschuldet haben wie nie zuvor ein Land in Friedenszeiten? 90/91/92 musste die BRD über acht Prozent bezahlen. Damals war zwar das allgemeine Zinsniveau höher - trotzdem hat unsere öffentliche Finanzen nachhaltig zerrüttet.

Und: Das mögen die Politiker noch so abstreiten, die Währungseinigung ist auch oder v.a. ein politisches und diplomatisches Projekt, das nicht zu trennen ist von eben dieser deutschen Wiedervereinigung. Ich will keine Verschwörung behaupten (das man gezwungen wurde), aber das gemeinsame Geld war auch deutsche Aussenpolitik.

Für mich ist es offensichtlich, dass von Anfang an einige Länder das als kommende Transferunion verstanden haben.


Jetzt sieht es für den Moment so aus, als würde der Euro die wirtschaftliche Hegemonialstellung Deutschlands noch verstärken. Der kranke Mann Europas hat noch mal eine gute Phase und muss dringend eingedämmt werden.

Das steckt auch hinter diesen ganzen Diskussionen. Es ist sich jeder selbst der Nächste, wie es so schön treffend heißt.
 

Mal unter uns, lasst es nicht „die Märkte“ wissen: Wir sind genauso pleite, rechnet man endlich mal die Pensionskosten dazu, für die eben keine Rücklagen gebildet wurden, sieht es richtig zappenduster aus.
Da wird man den deutschen Steuerzahler wohl kaum vermitteln können, jetzt ganz Europa retten zu müssen während er selbst immer drastischer enteignet wird. Vielleicht rührt er sich? Glaube eher nicht, daher:


Was nun kommt: Wie immer eine Mischung aus allen möglichen Optionen, nicht 1,2,3 oder vier wie im verlinkten Artikel. Eurobonds, aber „projektgebunden“, halber Griechenland-Austritt (Parallelwährung? Mit baldigem Wiedereintritt?) und noch viel mehr Transfers nach Süden und Westen und Osten als eh schon. Und die Notenpressen laufen natürlich weiter auf Hochtouren bis es alles platzt.
Und dann geht es richtig los mit der ganzen Krise.

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Re: Bankenkrise
Antwort #463: Juni 16, 2012, 12:59:10
Es wir ja befürchtet, dass wir vor dem nächsten Crash stehen.

Was würde eigentlich passieren, wenn die Bank, bei der man Kunde ist, zusammenbräche?
Sparkassen und Genossenschaftsbänke regeln das im Verbund (bisher zumindest immer) vorher. Der Kunde kam immer an sein Geld.
Alle EU-Banken unterliegen der gesetzlichen Einlagensicherung bis 100 000 €/Kunde. Mehr kann man absichern, wenn man bei verschiedenen Banken Kunde ist.
Das gilt auch für Tochtergesellschaften von Nicht-EU-Banken, nicht aber für Zweiggesellschaften der Mutterfirma.

Die deutschen Banken haben auch ein Versprechen für alle Einlagen gegeben, die Deckelung pro Kunde sollte für alle Leser hier ausreichen. :) Der Haken ist freilich der, dass man das nicht einklagen kann und wenn wirklich viele Banken pleite gehen, wird es schwierig.

Bleibt noch das Wort der Kanzlerin, das aber auch nicht einzuklagen ist.


Sagen wir mal die Versicherung reicht aus, wie liefe es dann praktisch ab? Der Automat spuckt nichts mehr aus, Überweisungen sind nicht mehr zu machen, wie geht es weiter?
Die Gelder werden zwar zurückgezahlt, das darf aber bis zu 20 Arbeitstage dauern!

Wer also Angst um seine Bank hat, der sollte für diese Überbrückungszeit genug Bargeld vorhalten.

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Re: Bankenkrise
Antwort #464: Juni 16, 2012, 13:15:46
Mal 'ne ganz doofe Frage dazu:
Du hast die Situation bezgl. des Guthabens beschrieben. Was ist denn mit Schulden? Gibt es da auch eine Obergrenze?
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller