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Wird sich der/die/das GUI im Grunde nie mehr ändern?
Juli 25, 2007, 19:55:34
Diese Polemik Polemik könnte von mir sein:
http://web.archive.org/web/20080430115610/http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/326/125140/print.html

Zitat
... ist seit damals nicht mehr viel geschehen. Seitdem sind die Menü-Bearbeiten-Klickediklack-Programm-Fenster in der Welt, die allenfalls Variationen in den Designs der Vorhänge, aber keine wirklichen Innovationen mehr kennen: Datei, Icon, Klick. Und darum beginnt spätestens mit der Jahrtausendwende die Schande der Entwicklungsabteilungen in der Computer-Industrie ...
« Letzte Änderung: Juni 22, 2014, 12:25:51 von radneuerfinder »
Re: Wird sich der/die/das GUI im Grunde nie mehr ändern?
Antwort #1: Juli 25, 2007, 21:00:10
Evtl. gibt es ja auch Dinge die perfekt sind.

Ich menie in der Art.

Ein Trinkgefäss hat ein Teil wo die Flüssigkeit rein kommt und einen Henkel zum Anfassen.

Oder ein Hammer hat einen Stiel mit einem Eisenteil oben dran.

Der Mensch kommuniziert mit der(m) GUI mittels.

Finger.
Augen.

Mir sind die krampfhaften Bemühungen aus einem Video in Erinnerung, wo mittels Sprache ein Scheiberwischer am Auto eingeschaltet werden sollte.

windshield wiper ON ?
windshield wiper OOONNN ?
windshield wiper OOOOOOONNNNNNNNN ?

Dann gab er auf, der Japaner  ;D

Jochen
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Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.

Florian

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Re: Wird sich der/die/das GUI im Grunde nie mehr ändern?
Antwort #2: Juli 26, 2007, 00:26:15
Da muss ich Jochen irgendwo zustimmen. Oft wird krampfhaft nach Innovation verlangt, dabei ist das Ei des Kolumbus längst gefunden.

Ich bezweifele auch, daß nicht geforscht würde. Eher wird man halt bisher einfach nichts gefunden haben, was so viel leistungsfähiger ist und gleichzeitig einfach zu erlernen. Zu sagen das sei möglich und daher eine Nichtrevolution ein Armutszeugnis ist für mich typisches Journalistengeschwätz. Gewagte Hypothesen und umso entschiedenere Meinungen.


Wenn es mal holographische Anzeigegeräte gibt, wird man vielleicht mit der Hand die Objekte manipulieren, aber letzendlich werden auch dann noch Abbilder (Icons) erforderlich sein.


Und zur Steuerung:
Touchscreens sind immer noch teuer. Vor kurzem noch viel teurer. Aber sie kommen ja derzeit klar ersichtlich über uns.
"Gestures", also Mauswackeleien, sind für - da gehe ich jede Wette ein - 80% der Menschen total unbrauchbar.
Spracherkennung ist halt nun mal schwierig - und in vielen Umgebungen, man denke an Großraumbüros - auch nicht sinnvoll. Auch im Chefbüro soll der Computer nichts machen, wenn telefoniert wird. Und ja, es ist technologisch höchst anspruchsvoll aber ganz allmählich kommen wir zu brauchbaren Lösungen.
Grafiktabletts haben sich für bestimmte Zwecke etabliert, ebenso Trackballs, Joysticks, Wiimote, Lenkräder, Midi-Controller... ob der SZ-Autor mehr kennt als 08/15-Nutzung? Und da ist die Kombination Maus mit Tastatur eben immer noch ungeschlagen.
(Die Tastatur ist übrigens noch viel älter als GUI und Maus... regt wesentlich weniger Leute auf, eher dann wenn eine fehlt, siehe iPhone.)

In zwanzig oder dreißig Jahren geht das alles natürlich per Direktkoppelung unserer Hirne mit allen Folgen.
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Patrick

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Re: Wird sich der/die/das GUI im Grunde nie mehr ändern?
Antwort #3: Juli 26, 2007, 00:56:44
Jain. Natürlich wird sich die GUI an sich weiterentwickeln, auch die Art, wie sie bedient wird. Multitouch wird uns bald in eine Richtung bringen, wie es zB in Minority Report gezeigt wurde. Nicht nur stumpfes Klicken und hoffen, daß der Touchscreen das erkennt, sondern wirklich komplexere Manipulationen von Objekten.
Allerdings macht das natürlich keiner auf einem vor ihm senkrecht stehenden Bildschirm, sondern der muß liegen wie ein Tablett (die Cintiq von Wacom gehen ansatzweise in die Richtung). So liesse sich auch eine virtuelle Tastatur darstellen.
Panels ab 22" sind mittlerweile durchaus bezahlbar und wenn Multitouch erst dieses Format erreicht hat, dann wird die Sache interessant. Vor allem sind das dann keine POS oder POI-Produkte mehr, sondern auch für Ottonormalverbraucher interessant, somit gehen Stückzahlen nach oben und die Preise runter (ein vernünftiger 17"-Touch liegt irgendwo um die 800€ zur Zeit).
Dann wird das Teil noch in die Schreibtischplatte eingelassen und wir sind in der Science Fiction von vor 20 Jahren angelangt.
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Florian

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Re: Wird sich der/die/das GUI im Grunde nie mehr ändern?
Antwort #4: Juli 26, 2007, 01:00:24
Nennt sich das nicht Microsoft Surface? ;)
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Patrick

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Re: Wird sich der/die/das GUI im Grunde nie mehr ändern?
Antwort #5: Juli 26, 2007, 01:09:39
Nennt sich das nicht Microsoft Surface? ;)
Nein, das was die sich da ausgedacht haben ist ziemlicher Schrott und wirklich erst in 5-10 Jahre zu realisieren (falls sich jemand die Mühe macht). Die von mir beschriebene Technik existiert schon und könnte im Laufe des nächsten Jahres im CE-Bereich ankommen.
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Re: Wird sich der/die/das GUI im Grunde nie mehr ändern?
Antwort #6: Juli 27, 2007, 16:59:51
Ich glaube auch das in den Labors schon andere Formen als die derzeitigen Guis existieren. Aber es gibt nun mal auch immer eine Grenze zwischen gesteigertem Nutzen und Aufwand, ist der "Zusatz-"Nutzen im Verhältnis zu Aufwand zu gering ist eine Neuerung nicht Massenkompatibel (was sich natürlich im Laufe der Zeit ändern kann).

Das Krampfhafte Veränderung nicht immer wirklich sinnvoll sein muss beweist Looking Glass auf  Unbuntu mit einer V3D Variante des Guis

Patrick

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Re: Wird sich der/die/das GUI im Grunde nie mehr ändern?
Antwort #7: Juli 27, 2007, 20:54:41
Das Krampfhafte Veränderung nicht immer wirklich sinnvoll sein muss beweist Looking Glass auf  Unbuntu mit einer V3D Variante des Guis
Cool, da läuft eine Folge Prison Break aus der 2. Staffel ;)

Das grundsätzliche Konzept der 3D-Darstellung ist sicherlich nicht verkehrt, jedoch mit heutigen Eingabegeräten nicht sinnvoll zu nutzen...
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Re: Wird sich der/die/das GUI im Grunde nie mehr ändern?
Antwort #8: August 03, 2007, 00:22:51
Zitat
... gibt es ja auch Dinge die perfekt sind.
Zitat
... dabei ist das Ei des Kolumbus längst gefunden.

Das empfinde ich ganz anders. Ich meine damit nicht Tastatur und Maus. Ich spreche von der Sichtbaren Oberfläche. Die macht auf mich einen zufälligen, willkürlich angeordneten Eindruck. Ich finde dafür spricht - nur einige Beispiele:

- daß der Zustand seit Jahrzehnten wie eingfroren erscheint. Das sind ja im Computerbereich Ewigkeiten. Da war vergleichsweise wenig Entwicklung. Es gab keine Weiterentwicklung z.B. zu einer konsistenten Nutzerdatenverwaltung. Da liegen Systemdateien nur einen Mausklick von Nutzdaten entfernt. Das soll perfekt sein? Da meldet man den aktuellen Benutzer links ab, die Schnellummeldung ist aber auf der anderen Seite. Sowas soll die höchste und perfekte Ausbaustufe der GUI sein? Hat sich da wirklich ein Team von Wahrnehmungspsychologen, GUI Experten und eine bedeutende Zahl von Testern jahrelang Gedanken gemacht? Tut mir leid, das glaube ich nicht.

- Alle Leute, die ich kenne nutzen 3 Eingabemethoden (Textmenus, Icons, Tastenbefehle) durcheinander. Sich, und sei es nur am Anfang, auf eine EingabeMethode zu verlegen schränkt zu sehr ein - so meine Beobachtung. 3 Methoden gleichzeitig zu erlernen ist aber, vor allem für Anfänger, aufwändig, verwirrend und für mich bis heute unübersichtlich.


Noch einer der meckert:
http://www.applematters.com/index.php/section/comments/2038/


P.S.
Auch weitere Eingabemethoden, sei es Multitouch, Sprache, oder was anderes, würden ja (an der sichtbaren BenutzerOberfläche) nicht soviel ändern.
« Letzte Änderung: August 03, 2007, 00:48:16 von radneuerfinder »

Florian

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Re: Wird sich der/die/das GUI im Grunde nie mehr ändern?
Antwort #9: August 03, 2007, 01:11:31
- daß der Zustand seit Jahrzehnten wie eingfroren erscheint.

Vor nur zehn Jahren tippten die meisten noch in der DOS-Zeile, die "GUI" der Programme beschränkte sich auf simpelste Elemente, was eben mit Zeilengrafik und Text möglich war.
Natürlich gab es GUIs, nur nutzte die fast keiner. Also brauchte die GUI mehrere Jahrzehnte, um sich überhaupt durchzusetzen, im Alltag.
Vielleicht ist eine GUI also wirklich nicht so vollständig überzeugend - eingefroren ist der Zustand aber nicht. Man sieht aber sehr deutlich wie ungern sich die Leute umgewöhnen. Das Microsoft oder Apple vorzuwerfen finde ich unpassend. Die wollen schließlich ihr Produkt verkaufen und nicht als großer Innovator Verluste einfahren - auch bei Apple sind diese Zeite lange vorbei.

Zitat
Das sind ja im Computerbereich Ewigkeiten. Da war vergleichsweise wenig Entwicklung. Es gab keine Weiterentwicklung z.B. zu einer konsistenten Nutzerdatenverwaltung. Da liegen Systemdateien nur einen Mausklick von Nutzdaten entfernt. Das soll perfekt sein? Da meldet man den aktuellen Benutzer links ab, die Schnellummeldung ist aber ganz rechts. Sowas soll die höchste und perfekte Ausbaustufe der GUI sein? Hat sich da wirklich ein Team von Wahrnehmungspsychologen, GUI Experten und eine bedeutende Zahl von Testern jahrelang Gedanken gemacht? Tut mir leid, das glaube ich nicht.

Glaube ich auch nicht. Vielmehr glaube ich das Apple viel zu wenig in die Softwareentwicklung investiert und wohl alle philosophischen Diskussionen mit der Human Interface Guideline abwürgt, diese aber andererseits selbst ständig mißachtet.
Das sind aber doch alles Detailfragen. Würden diese gelöst, wäre das eine Innovation? Wäre das der große Wurf, auf den alle warten? Ja, ich weiß, es sind nur Beispiele.Ich fände es ja auch schön, aber eine stinknormale GUI bliebe es trotzdem.

Zitat
- Alle Leute, die ich kenne nutzen 3 Eingabemethoden (Textmenus, Icons, Tastenbefehle) durcheinander. Sich, und sei es nur am Anfang, auf eine EingabeMethode zu verlegen schränkt zu sehr ein - so meine Beobachtung. 3 Methoden gleichzeitig zu erlernen ist aber, vor allem für Anfänger, aufwändig, verwirrend und für mich bis heute unübersichtlich.

Ich kenne zig Leute, die niemals Tastenkürzel verwenden. Die rechte Maustaste auch nicht. Sie sind natürlich langsamer, aber da es 90% der Leute so machen fällt es nicht auf.
Man muß nur mal in die Firmen gehen... viele Journalisten können z.B. nicht zehnfingertippen. Haben aber natürlich auch keine Sekretärin wie einstmals üblich. Das ist für mich der übliche Anblick.

Ist es wirklich schlimm, wenn man mehrere Wege zum Ziel hat? Oder nicht eher besser?

Verstehe natürlich schon, wenn man unzufrieden ist. Aber an die große Erlösung, bei der alle sagen "Boom, wow, isn't it amazing?!" ;D glaube ich nicht so recht. Irgendwann wird sie freilich kommen... und bald neue Kritiker finden.
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"If music be the food of love, play on!”
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Re: Wird sich der/die/das GUI im Grunde nie mehr ändern?
Antwort #10: August 03, 2007, 03:14:25
der große Wurf, auf den alle warten

Ich erwarte gar keinen großen Wurf. Ich bin nur enttäuscht wie wenig 15 Jahre Feintuning der Bedienoberfläche gegeben haben. Immerhin wird diese Oberfläche mittlerweile mehreren 100 Millionen Menschen vorgesetzt.

Patrick

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Re: Wird sich der/die/das GUI im Grunde nie mehr ändern?
Antwort #11: August 03, 2007, 06:34:19
Ich erwarte gar keinen großen Wurf. Ich bin nur enttäuscht wie wenig 15 Jahre Feintuning der Bedienoberfläche gegeben haben.
Naja, viel tun kann man da glaube ich nicht. Die Bedienung ist mit der Art der Darstellung eng verknüpft und damit auch die Art der Eingabegeräte. Solange es Fenster gibt und Menüs gibt, wird sich daran nur sehr wenig ändern.

Erst wenn wir die Zweidimensionalität des Papiers auch im normalen Alltag überwunden haben, wird sich an der GUI grundsätzlich etwas ändern. Solange wir aber Informationen immernoch auf einem DIN A4-Blatt einsperren, wird sich da nicht viel tun.
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Re: Wird sich der/die/das GUI im Grunde nie mehr ändern?
Antwort #12: November 06, 2008, 23:41:56
Aktuelle Überlegungen zum Design von BenutzerOberflächen:
http://www.golem.de/print.php?a=63189
http://daringfireball.net/2008/11/iphone_likeness
Re:Wird sich der/die/das GUI im Grunde nie mehr ändern?
Antwort #13: Januar 01, 2010, 23:23:15
Wenigstens mal ein bißchen anders:
http://personal.inet.fi/koti/mgimpl/stripes/
Re:Wird sich der/die/das GUI im Grunde nie mehr ändern?
Antwort #14: Januar 02, 2010, 17:06:10
Sieht schon recht schick aus. Aber neu erfunden wurde da auch nichts. Es ist halt "anders".
Wobei mir die "Aufgeräumtheit" sehr gut gefällt. Im Grunde sind die derzeitigen Systeme einfach zu unübersichtlich.
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«Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?»  (Homer Simpson)