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Na das ist ja wieder ein tolles IT Projekt Die elektronische Gesundheitskarte ..
Juni 10, 2007, 18:17:14
http://www.die-gesundheitskarte.de/
http://www.gematik.de

Zitat:
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Im Notfall kommt es darauf an, dass der Arzt in kürzester Zeit die richtige Diagnose stellt und umgehend die geeignete medizinische Therapie einleitet. Eine Herausforderung, denn als Notarzt kennt er in der Regel seinen Patienten nicht.
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Ich stelle mir grad vor, wie ich da nach einem Unfall den letzten Zappler mache aber der Notfallarzt mich beruhigt mit den Worten.

Gemach, leider ist Ihre Karte beim Unfall verlorengegangen, da kann ich dann leider nichts mehr machen.

Ob dieses komplizierte vernetzte System so funktionieren wird, wie es sich die Macher erhoffen ?

Jochen
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Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.
Re: Na das ist ja wieder ein tolles IT Projekt Die elektronische Gesundheitskarte ..
Antwort #1: Juni 10, 2007, 18:55:46
Das möchte ich doch hoffen! Zweifelsohne gibt es diverse Gründe, die gegen eine solche Karte sprechen, aber machen wir uns nichts vor, im Zuge der Datensammelwut unserer Regierungen, wird diese Karte für alle verbindlich.
Wenn sie denn dann im Einsatz ist, möchte ich aber auch alle Vorteile nutzen können. Wenn du zappelnd am Unfallort liegst, bist du bestimmt froh, wenn der Arzt umgehend ein paar grundsätzliche Daten von dir parat hat. Das hätte früher vielen Leuten viel Leid und Kummer ersparen können.
Re: Na das ist ja wieder ein tolles IT Projekt Die elektronische Gesundheitskarte ..
Antwort #2: Juni 10, 2007, 19:03:46
Dann wäre folgendes noch besser
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In den USA läuft derzeit ein Gesundheitskartenprojekt an, das noch weit fortgeschrittener ist: Die Gesundheitskarte soll dort durch einen kleinen subcutanen (also: unter die Haut verpflanzten) Chip ersetzt werden. Allerdings haben Bürgerrechtler deutliche Bedenken dagegen.
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Quelle:

http://forum.golem.de/read.php?15665,848360,848360

Jochen
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Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.
Re: Na das ist ja wieder ein tolles IT Projekt Die elektronische Gesundheitskarte ..
Antwort #3: Juni 10, 2007, 19:21:18
Der Mensch neigt halt dazu, alles was technisch möglich ist auch durchzuführen. Wenn du weißt, wie du das verhindern kannst, lass es uns wissen.

daveinitiv

Re: Na das ist ja wieder ein tolles IT Projekt Die elektronische Gesundheitskarte ..
Antwort #4: Juni 10, 2007, 19:26:13
In den USA läuft derzeit ein Gesundheitskartenprojekt an, das noch weit fortgeschrittener ist: Die Gesundheitskarte soll dort durch einen kleinen subcutanen (also: unter die Haut verpflanzten) Chip ersetzt werden. Allerdings haben Bürgerrechtler deutliche Bedenken dagegen.

Wer es freiwillig machen möchte -- okay, aber gezwungen kann keiner dazu werden.
Und ich finde es persönlich krass.

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re: Na das ist ja wieder ein tolles IT Projekt Die elektronische Gesundheitskarte ..
Antwort #5: Juni 10, 2007, 19:52:23
Das Projekt ist größenwahnsinnig, an der Realität des Gesundheitswesens vorbei, und es ist  in der jetzigen, getestet und für gut befundenen schlicht nicht zu gewährleisten, daß die Daten in falsche Hände kommen.
Es ist doch lächerlich, wie man sich das vorstellt. Jedes Mal soll der Arzt seine Pin eingeben. Die bekommt dann doch die Arzthelferin.
Es ist auch sehr realistisch anzunehmen, daß folgendes funktioniert:
Zitat
Das wichtigste langfristige Ziel ist die elektronische Patientenakte. Dabei werden Patienten später einmal in vertrauensvoller Abstimmung mit ihren Ärzten entscheiden, welche wichtigen Dokumente - Arztbriefe, Befunde und später auch medizinische Bilddateien - einbezogen werden.
(http://www.die-gesundheitskarte.de/fragen_und_antworten/anwendungen/details/daten_zukunft_egk.html)

a) Wer hat schon ein vertrauensvolles Verhältnis zu allen seinen Ärzten, Apothekern und auch den Sanitätern und wer sonst noch Daten abrufen und speichern darf?
b) Welcher Arzt hat Zeit für diesen "Schnickschnack"
c) Sicher wird ein Druck aufgebaut, alles zu speichern.


Und wo Daten angesammelt werden, kommt auch die Begierde auf, auf diese zuzugreifen.
Bei der "Verbrechensbekämpfung": "Man wird ja wohl schauen dürfen, es geht doch um die Sicherheit".
In der Wirtschaft: "In ihrer Einstellung/diesem Versicherungsvertrag/diesem Kredit zeigen wir großes Vertrauen in sie. Erwidern sie dieses doch einfach, wir schauen bloß ganz kurz!"
Vor der Ehe: "Schatzi, wenn wir uns ewig binden und Kinder wollen... hast Du auch sicher keine Erbkrankheit, laß mal schauen..."

Und so weiter, auf den ersten Blick vielleicht noch akzeptabel, teilweise. Nur: Wann kommt darauf die DNA? "Ist doch nix dabei!"


Dieses "Dem Parienten kann damit besser geholfen werden und Mehrfachbehandlungen werden vermieden" ist gewaltig übertrieben. Für den Notfall würde es auch vollständig reichen Blutgruppe und Allergien zu speichern. Und Mehrfachbehandlungen... passieren die meisten dieser wirklich, weil weder Arzt noch Patient wissen, daß die Therapie schon einmal durchgeführt wurde oder zwei auf einmal laufen? Na? Geld spart das sicher nicht annähernd so viel wie eingeplant (ist zwar eh immer so, aber...), man wird Alternativen finden.


Noch was zur Sicherheit:
Natürlich erfordert das ganze einen ständig mit dem Internet verbundenen Rechner in allen Praxen, Apotheken und so weiter. Der Zugriff auf den einen zentralen Server - das ist kein Witz, alles kommt zentral unter - wird über VPN realisiert. Was nützt das wenn Spyware auf dem Rechner ist und die Pin auspioniert? Wie will man das verhindern bei dieser Anzahl von - darf man wohl annehmen - vornehmlich Windows-PCs, die nicht etwa in einen Tresor kommen?
Die Karte selbst ist auch kaum unhackbar, wie wir wissen wurde noch jede Karte geknackt.
Was ist wenn der Server gehackt wird und auch nur ein kleiner Teil der Daten kopiert und online gestellt wird? Das geschieht schließlich immer wieder - und einmal online, immer online.
Oder die Daten werden entwendet um Leute zu erpressen.
Oder manipuliert und der Patient erhält die falschen Medikamente. Aller Erfahrung nach wird doch das gemacht, was der Computer vorgibt, ständig wechseln die Ärzte (man denke mal an Krankenhäuser), alle sind übermüdet... zack!


Wenn hier nicht noch mächtig nachgebessert wird, ist die Gesundheitskarte inakzeptabel.


Thyrfing:

Ja, genau, jeder Versicherte bekommt so eine Karte, verbindlich, sonst kann er keine Leistungen mehr erlangen! Das ist schon längst beschlossen!

Grundsätzliche Daten: Je genau, dagegen hätte ich auch nichts. In Wirklichkeit kann er sich aber durch einen Wust an Daten wühlen, ob das im Notfall weiterhilft?



Morgen rege ich mich dann über den digitalen Personalausweis auf, der ist auch was Tolles.
_______
"If music be the food of love, play on!”
                         William Shakespeare
Re: Na das ist ja wieder ein tolles IT Projekt Die elektronische Gesundheitskart
Antwort #6: Juni 10, 2007, 19:57:09
Die DNA wird auch drauf kommen. Macht euch doch bitte nichts vor, Leute. Was geht, wird gemacht. Solange es keine, sagen wir mal, Revolution in der IT gibt, wird alles durchgezogen, was die Maschinen hergeben.
Hier darüber aufregen bringt ebensowenig, wie der Kanzlerin eine E-Mail zum Thema schreiben.
Die Welt verändert sich und die Industrie wird nach bestem Wissen und Gewissen von den Regierungen befriedigt.
Und wir sitzen rum und ärgern uns einen Wolf. Man lacht über uns, ist euch das klar?
Re: Na das ist ja wieder ein tolles IT Projekt Die elektronische Gesundheitskarte ..
Antwort #7: Juni 11, 2007, 10:55:52
Man lacht über uns, ist euch das klar?

Ja. Trotzdem bin ich da uneinsichtig. Das ist alles zu 100 % menschengemacht. Warum also sollen wir Menschen das nicht anders organisieren? Es gibt kein Naturgesetz das dagegen spricht.
Re: Na das ist ja wieder ein tolles IT Projekt Die elektronische Gesundheitskarte ..
Antwort #8: Juni 11, 2007, 13:02:02
Man lacht über uns, ist euch das klar?

Ja. Trotzdem bin ich da uneinsichtig. Das ist alles zu 100 % menschengemacht. Warum also sollen wir Menschen das nicht anders organisieren? Es gibt kein Naturgesetz das dagegen spricht.
Nein, natürlich gibt es kein Naturgesetz dagegen. Dann bitte:

1. Organisiere es anders.
2. Mach es so, dass es für alle passt.
3. Mach es mit einem Team deiner Wahl so sicher, dass niemand datenmäßig beklaut werden kann.
4. Natürlich alles in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen.

Das ist natürlich etwas zynisch, aber nur sagen:"Ich bin dagegen!", ist ein bisschen wenig, oder nicht.

Ich würde das alles natürlich auch gerne anders machen, aber ich bin halt nur ein kleines Menschlein, dass nichtmal vom Fach ist, was das Thema angeht. Deshalb sehe ich auch erstmal nur alle Nachteile, die so ein Unternehmen für mich ganz persönlich haben kann. Auf lange und weite Sicht, kann ich das gar nicht beurteilen.
Re: Na das ist ja wieder ein tolles IT Projekt Die elektronische Gesundheitskarte ..
Antwort #9: Juni 11, 2007, 14:32:34
1. Äh - wieso ich alleine?
2. Natürlich ist da nur ein Kompromiss möglich
3. Immerhin gibt es "hinreichend" sicheres, auch im elektronischen Bereich (PGP, EC PIN, etc.)
4. Das wäre mir schon was Wert

Wenn man sich die exponentiell wachsenden Datenberge, gepaart mit immerer ""intelligenterer" Vernetzung anschaut und mal 10, 20 Jahre weiterdenkt, sehe ich genauso schwarz wie Du. Es braucht einen neuen Ansatz, neue Ideeen. In diesem Sinne:
http://www.apfelinsel.de/forum/index.php?topic=1728.msg28242#msg28242

Locusta

  • Denken macht frei
Re: Na das ist ja wieder ein tolles IT Projekt Die elektronische Gesundheitskart
Antwort #10: Juni 11, 2007, 16:54:58
Wenn du weißt, wie du das verhindern kannst, lass es uns wissen.
Diese Möglichkeit gibt es, s. weiter unten ;).


Und wo Daten angesammelt werden, kommt auch die Begierde auf, auf diese zuzugreifen.
Bei der "Verbrechensbekämpfung": "Man wird ja wohl schauen dürfen, es geht doch um die Sicherheit".
In der Wirtschaft: "In ihrer Einstellung/diesem Versicherungsvertrag/diesem Kredit zeigen wir großes Vertrauen in sie. Erwidern sie dieses doch einfach, wir schauen bloß ganz kurz!"
Vor der Ehe: "Schatzi, wenn wir uns ewig binden und Kinder wollen... hast Du auch sicher keine Erbkrankheit, laß mal schauen..."
Mal davon abgesehen, dass du in den USA vor der Heirat ohnehin schon seit Jahrzehnten einen Bluttest machen musst, bei dem auf die "Schlimmsten" Erbrankheiten geprüft wird ist das alles im technisch möglichen. Vielleicht kennst du/ihr den Film Gattaca. In dem Film geht es darum, dass anhand deiner DNA schon der Rest deines Lebens quasi festgelegt ist und du nur noch sehr wenige Möglichkeiten hast dies zu beeinflussen. Der Held umschifft das Ganze natürlich aber es geht mehr um das System, welches dort Propagandiert wird.


Und so weiter, auf den ersten Blick vielleicht noch akzeptabel, teilweise. Nur: Wann kommt darauf die DNA? "Ist doch nix dabei!"
Ca. 80% der Neuseeländer haben "freiwillig" ihre DNA abgegeben und diese wurde nun in einer Datenbank gespeichert. Diese Datenbank wird an große Farmerkonzerne verkauft. Zur Frage warum Neuseeländer: Die Neuseeländer haben nur wenig DNA von außerhalb durch Fremde reinbekommen und das Volk stellt quasi einen "reinen" Genpool dar. Man erhofft sich dadurch neue Erkentnisse. Die Erkentnisse, die dann gemacht wurden werden dann patentiert (in diesem Fall "nur" ein Bakterium) und der 0815-Mensch darf dann für Medikamente viel Geld auf den Tisch legen.



Dieses "Dem Parienten kann damit besser geholfen werden und Mehrfachbehandlungen werden vermieden" ist gewaltig übertrieben. Für den Notfall würde es auch vollständig reichen Blutgruppe und Allergien zu speichern.
Dafür kann man sich auch einen Organspender-Ausweis in den Geldbeutel legen, wo man angibt, dass man keine Organe spenden möchte. Dort steht dann auch diese Information drauf und jeder Notarzt erkennt diese Karten sofort.



Natürlich erfordert das ganze einen ständig mit dem Internet verbundenen Rechner in allen Praxen, Apotheken und so weiter. Der Zugriff auf den einen zentralen Server - das ist kein Witz, alles kommt zentral unter - wird über VPN realisiert. Was nützt das wenn Spyware auf dem Rechner ist und die Pin auspioniert? Wie will man das verhindern bei dieser Anzahl von - darf man wohl annehmen - vornehmlich Windows-PCs, die nicht etwa in einen Tresor kommen?
Die Karte selbst ist auch kaum unhackbar, wie wir wissen wurde noch jede Karte geknackt.
Was ist wenn der Server gehackt wird und auch nur ein kleiner Teil der Daten kopiert und online gestellt wird? Das geschieht schließlich immer wieder - und einmal online, immer online.
Oder die Daten werden entwendet um Leute zu erpressen.
Oder manipuliert und der Patient erhält die falschen Medikamente. Aller Erfahrung nach wird doch das gemacht, was der Computer vorgibt, ständig wechseln die Ärzte (man denke mal an Krankenhäuser), alle sind übermüdet... zack!
Generell haben solche Datenbanken einen ungeheuren Wert, den man nicht in Billiarden-Euro ausdrücken kann. Stell dir mal vor, was ein Farmerkonzern mit dieser Datenbank alles machen könnte. Er würde vollständige Information darüber erhalten welche von seinen Medikamenten wann an wen verschrieben wurden. Dann werden diese Daten z.B. mit der SCHUFA und anderen statistischen Daten abgeglichen und schon gibt es wunderbare, auf jeden Menschen anwendbare Filterkriterien. Krankenkassen würden solchen Informationen auch bestimmt nachtrauern, wenn sie nicht erhoben werden.
Wenn man mal das Ganze dann anfängt weiterzuspinnen: Mal angenommen Medikament X wird häufig verkauft. Dann kann man gezielt dieses Medikament einfach weniger fördern oder garnicht mehr. Vielleicht noch für bestimmte Bevölkerungsgruppen oder Ethnische Teile der Bevölkerung. Im Grunde das, was es vor 70 Jahren schon mal gab, nur noch stärker hinten durch den Rücken als damals.
Alternativ stellt man dann fest, dass jemand mit einer ähnlichen DNA wie du z.B. ein Mörder/Vergewaltiger/Kinderschänder/... ist. Dann wirst du auch in die Datenbank aufgenommen, also schon mal zur Sicherheit, damit man dann auch sicher gehen kann, dass die Sicherheit weiterhin vorhanden ist.
Davon abgesehen: Wenn du jemans Blut- oder Samenspenden warst, bist du eh schon in einer DNA-Datenbank vorhanden.


Ja, genau, jeder Versicherte bekommt so eine Karte, verbindlich, sonst kann er keine Leistungen mehr erlangen! Das ist schon längst beschlossen!
(...)
Morgen rege ich mich dann über den digitalen Personalausweis auf, der ist auch was Tolles.
Du darfst nicht vergessen, dass in allen Karten Chips vorhanden sind. Mal angenommen du legst deine Gesundheitskarte ausversehen neben den Tesla-Generator von deiner Tochter, der bei Ihr im Zimmer steht und der Chips geht ausversehen kaputt, dann tut es dir sehr leid. Alternativ hast du dich auf die Karte gesetzt, so dass der Chip in der Mitte durchgebrochen ist. Sehr sehr schade ;). Du kannst ein System nur mit seinen eigenen Mitteln schlagen. Dir wird nichts anderes übrigbleiben als mitzumachen.
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Re: Na das ist ja wieder ein tolles IT Projekt Die elektronische Gesundheitskart
Antwort #11: Juni 11, 2007, 17:35:37
...Farmerkonzerne...

Da Du das mehrfach geschrieben hast: Du meinst ja Pharmakonzerne. Hat die andere Schreibweise irgendein anderen Grund außer der Lautähnlichkeit?
_______
Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

Florian

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Re: Na das ist ja wieder ein tolles IT Projekt Die elektronische Gesundheitskart
Antwort #12: Juni 11, 2007, 17:43:23
Ca. 80% der Neuseeländer haben "freiwillig" ihre DNA abgegeben und diese wurde nun in einer Datenbank gespeichert. Diese Datenbank wird an große Farmerkonzerne verkauft. Zur Frage warum Neuseeländer: Die Neuseeländer haben nur wenig DNA von außerhalb durch Fremde reinbekommen und das Volk stellt quasi einen "reinen" Genpool dar. Man erhofft sich dadurch neue Erkentnisse.

Ich nehme an Du meinst Island und Pharmakonzerne.
Ansonsten richtig, daß sind überwiegend sortenreine Nordmänner.

Zitat
Die Erkentnisse, die dann gemacht wurden werden dann patentiert (in diesem Fall "nur" ein Bakterium) und der 0815-Mensch darf dann für Medikamente viel Geld auf den Tisch legen.

Öh? Ich habe mir den Artikel durchgelesen und kann keinerlei Zusammenhang zur isländischen Datenbank oder dem Human Genome Project feststellen, außer das der Herr auch damit mal was zu tun hatte beziehungsweise mit dem Thema.


Dieses "Dem Parienten kann damit besser geholfen werden und Mehrfachbehandlungen werden vermieden" ist gewaltig übertrieben. Für den Notfall würde es auch vollständig reichen Blutgruppe und Allergien zu speichern.
Zitat
Dafür kann man sich auch einen Organspender-Ausweis in den Geldbeutel legen, wo man angibt, dass man keine Organe spenden möchte. Dort steht dann auch diese Information drauf und jeder Notarzt erkennt diese Karten sofort.

Ja, könnte man. Man könnte als Patient auch einen Zettel reinlegen, auf dem eben steht was man - in Abstimmung mit Arzt oder eben nicht - für lebenswichtig hält.
Aber die Politik will eben eine milliardenschwere IT-Lösung zur Kontrolle von Patient und Gesundheitswesen.



Zitat
Generell haben solche Datenbanken einen ungeheuren Wert, den man nicht in Billiarden-Euro ausdrücken kann. Stell dir mal vor, was ein Farmerkonzern mit dieser Datenbank alles machen könnte. Er würde vollständige Information darüber erhalten welche von seinen Medikamenten wann an wen verschrieben wurden. Dann werden diese Daten z.B. mit der SCHUFA und anderen statistischen Daten abgeglichen und schon gibt es wunderbare, auf jeden Menschen anwendbare Filterkriterien.

Eben. Es gibt wohl kaum Privateres als die eigene Gesundheit. Das Geschäftemacher enorm daran interessiert sind, sieht man ja auch heute. Krebskranke zum Beispiel werden manchmal mit Werbung regelrecht überflutet. Und natürlich "die Prophilaxe" - ein Milliardenmarkt mit wirkunslosen Nahrungszusätzen und ähnlichem Zeug. Da ist schon schön zu wissen, wer über Migräne oder Übergewicht leidet... oder sich es einbildet.

Zitat
Krankenkassen würden solchen Informationen auch bestimmt nachtrauern, wenn sie nicht erhoben werden.
Wenn man mal das Ganze dann anfängt weiterzuspinnen: Mal angenommen Medikament X wird häufig verkauft. Dann kann man gezielt dieses Medikament einfach weniger fördern oder garnicht mehr. Vielleicht noch für bestimmte Bevölkerungsgruppen oder Ethnische Teile der Bevölkerung. Im Grunde das, was es vor 70 Jahren schon mal gab, nur noch stärker hinten durch den Rücken als damals.

Das könnte man auch heute schon und teilweise wird es global gesehen auch getan, nicht aus Rassismus sondern der Logik des Marktes wegen.

Zitat
Alternativ stellt man dann fest, dass jemand mit einer ähnlichen DNA wie du z.B. ein Mörder/Vergewaltiger/Kinderschänder/... ist. Dann wirst du auch in die Datenbank aufgenommen, also schon mal zur Sicherheit, damit man dann auch sicher gehen kann, dass die Sicherheit weiterhin vorhanden ist.

Oder man steht zwei Tage vorher an der Stelle und wirft seine Kippe weg (Pfui!)... Tatortspur!
Wird jetzt schon gespeichert.


Zitat
Davon abgesehen: Wenn du jemans Blut- oder Samenspenden warst, bist du eh schon in einer DNA-Datenbank vorhanden.

Annahme Deinerseits oder Fakt?

Zitat
Du darfst nicht vergessen, dass in allen Karten Chips vorhanden sind. Mal angenommen du legst deine Gesundheitskarte ausversehen neben den Tesla-Generator von deiner Tochter, der bei Ihr im Zimmer steht und der Chips geht ausversehen kaputt, dann tut es dir sehr leid. Alternativ hast du dich auf die Karte gesetzt, so dass der Chip in der Mitte durchgebrochen ist. Sehr sehr schade ;).

Bringt überhaupt nichts! Ohne Karte keine Gesundheitsleistung. Also neue Karte und siehe da, die Daten sind wieder drauf, schließlich sind sie ja auch auf dem Server gespeichert. Was ja gerade das größte Problem ist.

Zitat
Du kannst ein System nur mit seinen eigenen Mitteln schlagen. Dir wird nichts anderes übrigbleiben als mitzumachen.

"Eigene Mittel" wären für mich nicht Schere sondern einfach nicht mehr krankenversichern - nur wer kann sich das leisten.
Oder Hacking. Nur wer kann das schon?
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Locusta

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Re: Na das ist ja wieder ein tolles IT Projekt Die elektronische Gesundheitskart
Antwort #13: Juni 11, 2007, 17:45:33
...Farmerkonzerne...
Da Du das mehrfach geschrieben hast: Du meinst ja Pharmakonzerne. Hat die andere Schreibweise irgendein anderen Grund außer der Lautähnlichkeit?
Ja, den Gibt es. Es ist die Verballhornung von dem Wort "Pharmakonzern", in dem Sinne, dass sie Menschen quasi so anbauen wie Farmer, sprich Bauern. Es ist rein willkürlich, ob bestimmte Parasiten auf den Pflanzen leben würden oder nicht und dann durch ein Insektizid eben beseitigt werden oder das Recht haben weiter zu existieren. In anderen Worten: Durch die gezielte Wahl bestimmte Medikamente (Insektizide) den Menschen (Parasiten) zugänglich zu machen oder nicht (in dem Fall genau das Gegenteil von einem Insektizid) wird eine willkürliche Wahl getroffen, ob bestimmte Menschen überleben dürfen oder nicht.
Klingt ziemlich nach Verschwörungstheorie, ist auch so aber wie ihr sicherlich inzwischen gemerkt habt bin ich ein Fan von sowas. Ich sehe halt gerne über den Tellerrand und bleibe nicht in der Mitte hocken aber manchmal meine ich am Horizont irgendetwas zu sehen und denke mir dann meinen Teil dazu. Wenn ich dann wieder in die Schüssel hineinfalle erzähle ich denen die noch immer in der Schüssel sitzen davon und die halten mich für verrückt.
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Locusta

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Re: Na das ist ja wieder ein tolles IT Projekt Die elektronische Gesundheitskart
Antwort #14: Juni 11, 2007, 18:04:19
Ich nehme an Du meinst Island und Pharmakonzerne.
Ansonsten richtig, daß sind überwiegend sortenreine Nordmänner.
Ja, genau. Auf dem Stockwerk eines kUmpels von mir (wohnt 3 Stockwerke über mir) gibt es einen Isländer der auch seine DNA abgegeben hat.


Das könnte man auch heute schon und teilweise wird es global gesehen auch getan, nicht aus Rassismus sondern der Logik des Marktes wegen.
Das Resultat ist aber dennoch das gleiche.



Zitat
Davon abgesehen: Wenn du jemans Blut- oder Samenspenden warst, bist du eh schon in einer DNA-Datenbank vorhanden.
Annahme Deinerseits oder Fakt?
Beim Samenspenden auf jeden Fall (immerhin bist du ja ein potentieller Vergemaltiger) und beim Blutspenden nur in besonderen Fällen.


Ich habe mal dein Post "zerschnitten", da ich so besser drauf antworten kann.



Eben. Es gibt wohl kaum Privateres als die eigene Gesundheit. Das Geschäftemacher enorm daran interessiert sind, sieht man ja auch heute. Krebskranke zum Beispiel werden manchmal mit Werbung regelrecht überflutet. Und natürlich "die Prophilaxe" - ein Milliardenmarkt mit wirkunslosen Nahrungszusätzen und ähnlichem Zeug. Da ist schon schön zu wissen, wer über Migräne oder Übergewicht leidet... oder sich es einbildet.
Bringt überhaupt nichts! Ohne Karte keine Gesundheitsleistung. Also neue Karte und siehe da, die Daten sind wieder drauf, schließlich sind sie ja auch auf dem Server gespeichert. Was ja gerade das größte Problem ist.
"Eigene Mittel" wären für mich nicht Schere sondern einfach nicht mehr krankenversichern - nur wer kann sich das leisten.
Oder Hacking. Nur wer kann das schon?
Ich persönlich würde ein System bevorzugen, welches dezentral die Daten speichert, sprich auf der Karte selbst. Dann kann auf der Karte von mir aus alles stehen, solange die Daten - bis auf ein paar grobe Daten - eben nicht zentral erfasst werden. Vor allem die Krankengeschichte sollte ausschließlich auf der Karte gespeichert werden und nicht zentral auf irgendeinem Server, genau wie welche Medikamente du einnimmst usw.
Wenn du beim Arzt bist, ließt er dann deine Karte ein und kann dann mit diesen zusätzlichen Daten eine sinnvolle Behandlung durchführen. In der Apotheke gibst du wieder deine Karte ab und die Apothekerin ist dann auch in der Lage die Arbeit des Docs zu kontrollieren, z.B. indem sie auf Unverträglichkeiten achtet. Geht deine Karte verloren oder kaputt ist es nicht so problematisch, da du zum Arzt gehen kannst und dir jederzeit wieder die Daten zurückholen kannst, die du haben willst. Auf dem Chip gibt es dann bestimmte Bereiche die mit unterschiedlichen Leserechten ausgestattet sind, so dass z.B. der Notarzt nicht einsehen kann, dass du beim Arzt warst, weil du einen Genitalpilz hast sondern eben nur die "Eckdaten" wie Blutgruppe, Alergien, Unverträglichkeiten auf bestimmte Medikamente. Technisch machbar ist dies ohne größere Probleme und meiner Meinung nach auch in Ordnung.
Der Datenschutz bleibt auch gewahrt, da die Daten nicht zentral gespeichert werden.

Davon abgesehen ist es nicht begründbar - außer für Hr. Schäuble - die Daten zentral zu speichern, eben weil so eine Datenbank so eine große Macht darstellt. Das ist den Leuten - bis auf Hr. Innenminister - klar.

Bis die DNA auf den Chip kommt ist es noch ein langer Weg. Hoffentlich dauert das Ganze dann noch lange genug. Dann müssten vor allem die Prozesse deutlich billiger werden. Ich stelle mir gerade vor, was es wohl kostet 80 Millionen DNA-Analysen durchzuführen und vor allem wie viele Tests davon dann falsch sind. Selbst bei 1/1.000.000 ist es noch zu viel. Das wären immerhin 80 falsche Tests. Wenn du dann zufällig einer der 80 bist, dann hast du aber richtig ins Klo gegriffen.

[edit]
Auf die "eigenen Mittel" vergessen einzugehen: Heute ist es auch machbar die karten zu verändern. Ein Freund von mir war mal beim Arzt und die Helferin hat ihn komisch angesehen, weil sein Name auf der Karte: "Pimmelgesicht" war... Man muss sich mit der Materie beschäftigen um dann Manipulationen durchführen zu können.
Ich freue mich eh wenn die RFID-Technik im Supermarkt eingeführt wird. Da wird es mit Sicherheit einige Supermärkte mit Preisen von 0 Euro für alle Sachen geben ;). Passiert sowas dann flächendeckend wird das RFID-Zeug bestimmt abgeschafft werden, weil es keine Erleichterung darstellt, nur eine unnötige Verkomplizierung. Passiver Protest ist auch so ein "Zauberwort". Man selbst muss zwar mit Repressalien rechnen aber wenn man bereit ist diese aufzunehmen ist alles in Ordnung - wie mit dem neuen Reisepass, wo leider leider der Chip kaputt ist. Die Einreise dauert zwar länger aber wenn man sowas schon in seiner Planung mit einrechnet sollte es nicht so problematisch sein.
« Letzte Änderung: Juni 11, 2007, 18:10:12 von Locusta »
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