Der Link zum entsprechenden Interview ist mit dem alten MG-Forum auch verschwunden.
War das zufällig der Thread, in dem jemand davon berichtet hat, dass sein Rechner gehackt wurde und er von aussen kontrolliert wurde (ich komme gerade nicht auf den Namen des Thread-Starters). Dann kann ich mich vage daran erinnern, dass dort auch über eine Präsentation/Bericht/Interview (CCC?) diskutiert wurde, in dem gezeigt wurde, welche Sicherheitslücken es in OS X gab (oder gibt). Allerdings war da nix geheim. Das waren aber alles nur Lücken, bei denen der Angreifer physikalisch vor dem Rechner sitzen musste oder der Angreifer den Nutzer dazu bringen musste, ein Programm zu starten, um ihm Code unterzujubeln.
Zu Deiner hosts-Datei und Mail-Spam:
Man bekommt Mail-Spam, weil die E-Mail-Adresse über irgendeinen Weg zum Spam-Versender gelangt ist. Dazu wurden/werden definitiv folgende Wege benutzt: Webseiten nach Mail-Adressen absuchen, Usenet nach Mail-Adressen absuchen, Adreßbücher von gekaperten Win-Rechnern nach Mail-Adressen absuchen, Mail-Adressen aus Sammlungen kaufen. Evtl. gibt es noch mehr Methoden, das will/kann ich nicht abstreiten.
Die hosts-Datei ist nur dem DNS-Lookup vorgeschaltet, d.h. durch Einträge in der hosts-Datei sind bestimmte Rechner von Deinem Rechner aus(!) nicht mehr erreichbar, d.h. Du kannst denen absichtlich oder unabsichtlich keine Daten mehr schicken. Ein dortiger Eintrag bringt also nur dann etwas, wenn Deine Mail-Adresse von Deinem Rechner aus(!) an einen Spam-Versender geschickt würde. Sollte es einen solchen Mechanismus geben, der aktuell aber noch nicht bekannt ist, dann wird Deine Mail-Adresse aber über die üblichen Wege (s.o.) immer noch an Spam-Versender gelangen. Du hast nur einen potentiellen Weg dafür, der zumindestens nach aktuellem Wissensstand nicht benutzt wird, verbaut.
Wenn eine Mail-Adresse einmal bei den Spam-Versender ist, dann benutzen die die weiter, d.h. ist diese Adresse einmal bei denen bekannt (Du hast Spam bekommen), dann sind die nicht darauf angewiesen, dass Du ihnen Deinen Mail-Adresse ständig neu zuschickst (und nur das verhindert die hosts-Datei potentiell).
Die hosts-Datei kann bei Mail-Spams dann sinnvoll sein, wenn Du in Deinem Mailprogramm in Mails eingebettete Grafiken automatisch anzeigen lässt. Durch sowas schauen nämlich Spam-Versender, ob die Mail-Adresse gültig ist, Wenn Du die Spam anschaust, wird die Grafik von deren Server geladen und dadurch haben die die Bestätigung, dass die Mail-Adresse in Betrieb ist. D.h. diese Mail-Adresse wird für die wertvoller. Wohlgemerkt: Die haben dann die Adresse schon, sie steigt nur im Wert. Die hosts-Datei kann das genauso verhindern, wie die Funktion "Externe Grafiken nicht automatisch laden", die die meisten Mail-Clients haben und was ich auch immer aktiviere.
Fazit: Die hosts-Datei kann bei Mail-Spam nur einen potentiellen, nach jetzigem Kenntnisstand nicht genutzten/nutzbaren, Weg einer Mail-Adresse zu den Spam-Versendern verbauen. Ist die Adresse einmal bei den Spam-Versendern angekommen, kann die hosts-Datei nichts mehr bringen.
Ganz anders sieht es bei Werbung und Benutzerverfolgung im Browser aus.