Antwort #513: Oktober 16, 2010, 14:26:14
Die deutsche Regierung hat sich in Sachen energetische Gebäudesanierung ganz schön verrannt.
Selbst will der Staat möglichst wenig Geld ausgeben. Also sollen die Kosten einfacher auf die Mieter umgelegt werden, schließlich profitierten sie ja auch von niedrigeren Heizkosten, und den Vermieter alleine kann man ja auch nicht bluten lassen, sein Haus würde wertlos.
Wie aber soll der Vermieter sinnvoll die Kosten umlegen, wenn sie viel höher sind als alles was man an Heizung einspart? 11% der Kosten können umgelegt werden. Aber was bedeutet das? Bei 10 000 Euro (und das ist ein Klacks in dem Bereich!) sind es schon über 90 Euro im Monat!
Ergo unvermietbar! Erst recht bei aufwendigeren Sanierungen, die man ja bräuchte, klimaschutztechnisch.
Bliebe die Möglichkeit weit weniger umzulegen, aber dann zahlt der Vermieter wieder ordentlich drauf. Ich stelle mir die Diskussionen mit den Mietern so oder so äußerst unterhaltsam vor. Erst ewige Bauarbeiten auch in den Wohnungen, dann mehr Miete.
Wer sich mal mit Sanierungskosten beschäftig hat weiß das es ohne massive staatliche Förderung keinen rechten finanziellen Sinn ergibt Altbauten zu „modernisieren“. Es sei denn man hat den ganz langen Horizont. Den die Politik immer sehr vermissen lässt.
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William Shakespeare