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    Umfrage

    Wieviel Hubraum hat der Motor des Autos das du nutzt?

    bis 1000ccm
    5 (21.7%)
    bis1400ccm
    2 (8.7%)
    bis 1600ccm
    1 (4.3%)
    bis 2000ccm
    7 (30.4%)
    über 2000ccm
    5 (21.7%)
    besitze/nutze kein Auto (weniger als 2000Km p.A.)
    3 (13%)

    Stimmen insgesamt: 21

    Florian

    • Verderbliche Ware!
    Re: CO2 Debatte aller Orten
    Antwort #180: April 07, 2007, 12:33:25
    Der Pro-Kopf-Verbrauch ist nun mal eine sehr gute Vergleichsgröße. Niemand aber spricht von ihr, um damit eine alleinige Fokusierung auf den Privatverbrauch zu erreichen - nun, zumindest niemand hier und wohl auch kaum Töpfer.

    "Die Industrie" würde auch nicht Lebensmittel dreimal durch Europa karren, wenn die Leute nur lokale Produkte kauften. Nur um mal ein offensichtliches Beispiel zu nennen. Oder beim Heizen: Eigenehimbesitzer haben auch andere Möglichkeiten, und die werden ja auch immer mehr genutzt und die Industrie wandelt sich auch mit.
    Ich halte nicht allzuviel von dieser Trennung, man muss einfach alles im Auge behalten.

    Aber sicher erreicht man keine Verminderung des Ausstoßes durch Zertifikatshandel, wenn man vorher mehr Zertifikate verschenkt als überhaupt gebraucht werden.

    Und ganz sicher bringt es wenig, wenn nur die privaten Haushalte hier und da ein bißchen einsparen und Industrie beziehungsweise allgemein das Gewerbe nicht einbezogen würden. 

    Es macht auch keinen "Klima-Sinn", wie die deutsche Bundesregierung, voll auf Braunkohlekraftwerke zu setzen, egal wie modern diese sind. Der Brennstoff Braunkohle ist nun mal vergeleichsweise ineffizient. 
    Sehr wohl Sinn macht es aber um noch ein Weile weniger importabhängig zu sein. Und natürlich zur Förderung der politisch eng verbandelten deutschen Energieriesen. 


    Ich interpretiere Dich so, daß Du ein sinnvolles Gesamtkonzept vermisst. Das geht mir auch so.
    _______
    Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
    Re: CO2 Debatte aller Orten
    Antwort #181: April 07, 2007, 13:29:06
    Ich interpretiere Dich so, da Du ein sinnvolles Gesamtkonzept vermisst. Das geht mir auch so.

    Ja, das trifft es. Manchmal drücke ich mich etwas, hm, unbeholfen aus, weil die Wut dann zu groß ist.
    Das Problem ist meiner Ansicht nach nicht beim Einzelnen zu suchen, nicht in der Bevölkerung an sich, allerdings auch nicht nur und ausschließlich bei der Industrie, obwohl ich der ein schmerzfreieres Umgehen mit der Thematik unterstelle. Nein, das "ganze" Problem ist ein gesellschaftliches. Uns hat man so erzogen, die Industrie über Jahrzehnte gewähren lassen. Jetzt plötzlich soll alles anders sein und WIR müssen umdenken.

    Das ist ganz schlechtes Change Management, meine Damen und Herren. So kann eine Thematik mit solchen Auswirkungen nicht angegangen werden.

    Die Schlachtrufe:"Wir müssen sparen!", glaubt doch einem Politiker kein Mensch mehr. Die steigen in die dicken Autos, nachdem sie den Klimawandel als bedrohlich hingestellt, uns zum sparen aufgerufen und neue Steuern auf CO2 erlassen haben. DIe Autos werden dann auch noch mit dem fehlenden Angebot seitens der Industrie begründet! AHA! Da ist ja mal Wahrheit drinnen, aber die gilt dann nur für Politiker, oder was? Wenn ich als Normalsterblicher so eine Äußerung von mir gebe, werde ich auf den Smart, Atos oder sonst einen Kleinwagen verwiesen. Warum kann ein Politiker die nicht fahren? Wenn ich in einem Land etwas erreichen will, muss ich als Vorbild das machen, was ich von meinem Volk erwarte. Hier wird nur vorgelebt, wie man Machterhalt und Taschenfüllen praktiziert. Einfach ein widerliches Pack.

    Konzept? Ich sehe keines. Mit Abgaben beim Endkunden wird man das nicht erreichen. Ich glaube, nein, mittlerweile bin ich der festen Überzeugung, eine Änderung wird nur nach dem Kollaps der Umwelt eintreten. Und das ist dann auch noch fraglich, weil wieder irgendjemand die absolute Macht anstrebt...

    Re: CO2 Debatte aller Orten
    Antwort #182: April 07, 2007, 14:30:46
    Zitat
    Konzept? Ich sehe keines.

    Ja, leider, dabei müßte dringend eins her. Ich würde mir das so wünschen: Irgendwo habe ich mal gelesen, daß es 70 Ideeen braucht, damit eine gute dabei ist. Im deutschen Parlament sitzen 5 bis 6 Parteien. Sagen wir mal 2 sehen keinen Handlungsbedarf beim Klimaschutz. Bleiben 3 Parteien in denen jeweils 70 Ideeen für ein Klimaschutzgesamtkonzept disktutiert werden sollte. Von 210 Vorschlägen sehe ich aber nicht die Hälfte, nicht 21, nicht mal 2. Da ist einfach nix. Das macht mich verdrossen.
    « Letzte Änderung: April 07, 2007, 14:35:28 von radneuerfinder »
    Re: CO2 Debatte aller Orten
    Antwort #183: April 08, 2007, 13:09:34
    Das Umweltbundesamt hat einen Plan um bis 2050 den Ausstoß von Klimagasen um 80 %, auf "2 Tonnen", zu reduzieren. Es hat sogar einen Kostenvoranschlag parat: 120 € pro Haushalt pro Jahr.

    Hab mal in die Langfassung reingeschnuppert. Das genau Vorgehen ist ja noch schön diffus. Etwas konkreter hätt ich s schon gerne.

    elafonisi

    • Verbergnix
    Re: CO2 Debatte aller Orten
    Antwort #184: April 08, 2007, 21:07:51
    Deutschland könnte und würde die vier Milliarden sicherlich aufbringen. Nur, glaubt im Ernst jemand, dass alle anderen Länder mitziehen?
    Die Reaktion auf den zweiten Teil des Welt-Klima-Berichtes seitens der USA, China und Saudi Arabien lassen da doch erhebliche Zweifel aufkommen. Von den armen Ländern und den Schwellenländern wird man sicher auch keine Milliardeninvestitionen in den Klimaschutz erwarten dürfen.

    Florian

    • Verderbliche Ware!
    Re: CO2 Debatte aller Orten
    Antwort #185: April 08, 2007, 23:51:39
    Wer nicht mitzieht, ist selber schuld. Klar, daß Klima trifft alle, beziehungsweise wohl vor allem die Ärmsten, aber das Öl geht nun mal aus und wer da nicht umsteuert muss - das kann man wohl sicher sagen - viel mehr Geld in den Ölkauf stecken (Gas meine ich immer mit) als die, die jetzt sanft aber stetig umsteuern auf mehr Effizienz und alternative Kraftstoffe.
    Meine Meinung... aber ich denke nicht ganz fern der Wahrheit. ;)
    _______
    Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.

    elafonisi

    • Verbergnix
    Re: CO2 Debatte aller Orten
    Antwort #186: April 09, 2007, 07:53:11
    Ich wollte mit meinem Beitrag nur ausdrücken, dass wir uns auf weitaus höhere Summen einstellen werden müssen. Deutschland wird sicher umsteuern, genauso wie einige andere Länder auch, aber viele werden wie gewohnt erst dann reagieren, wenn es 5 nach 12 ist (oder das Wasser mitten in der Hauptstadt steht). Der Versuch der USA und anderer, durch das Streichen von Textpassagen aus dem Klima-Bericht das Problem aus der Welt zu schaffen, wird uns alle noch teuer zu stehen kommen.
    Die Klimaproblematik ist ja nicht erst seit dem Bericht bekannt, die Klimaveränderungen unübersehbar. Das was bisher getan wurde um dem Problem zu begegnen, kann man getrost als lächerlich bezeichnen.
    Das wir alle in der Zukunft mehr Geld für den Energiekauf aufwenden werden müssen, halte ich noch für das kleinste Problem. Die volkswirtschaftlichen Schäden durch Naturkatastrophen und soziale Verwerfungen dürften da weit höher wiegen.
    Auch an unseren Küsten kann man die Deiche nicht beliebig hoch bauen. Wohin gehen die Leute, wenn wie von einigen Experten vorausgesagt, der Meeresspiegel um z. B. einen Meter ansteigt? Was kostet uns das?

    Florian

    • Verderbliche Ware!
    Re: CO2 Debatte aller Orten
    Antwort #187: April 09, 2007, 12:34:34
    Das kann man wohl kaum berechnen, auch wenn es jetzt schon heißt, auch für Deutschland sei umsteuern billiger als dann erst die Disaster zu begrenzen.
    Allzu große Sorgen mache ich mir um Deutschland aber nicht. Natürlich wird es große Verwerfungen geben.

    Aber wie Du schon geschrieben hast: Es hilft ja der Sache recht wenig, wenn nur die Europäer umsteuern (und auch das nur höchstens halbherzig). Aber wenn niemand voran geht, kann auch keiner nachziehen, soll heißen: Wenn wir das schaffen, wird das auch andere interessieren.

    Für de USA wäre es z.B. nicht besonders schwierig, 20% einzusparen. Das gilt natürlich nicht nur für die USA, aber dort kann man wegen der enormen Verschwendung recht leicht was erreichen, jedenfalls leichter als bei uns.
    Und 20% weniger in den USA sind ja auch global interessant, wären ein weiterer Anstoß. Vielleicht muss man dann auch weniger Öl importieren und die politischen Spannungen in gewissen Regionen gingen zurück - auch eine gewaltige Rendite.

    Wenn man das Ganze auch aus anderen Blickwinkel betrachtet, kann man sich jetzt einen guten Ausgangspunkt für die Zeit nach dem billigen Öl erarbeiten und sich so sicherheitspolitische und wirtschaftliche Rendite in der Zukunft sichern.

    Ich glaube noch, daß wir das schaffen können. Bei der Begrenzung des Klimawandels bin ich skeptischer, trotzdem ist natürlich auch das als Zielsetzung sinnvoll, um die Leute besser zu  überzeugen sollte sie aber nicht immer alleine im Vordergrund stehen.
    Übrigens gerade in Deutschland, der "Friedensmacht", könnte man sicher gut ankommen, wenn man mal darlegt, wie extrem der Wettlauf um die Ressourcen heute schon geführt wird und das dieser sicher nicht harmloser wird. Denke auch nicht, daß die Leute ewig abhängig sein wollen von lupenreinen Demokraten oder Förderern von Terrorismus.
    _______
    Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
    Re: CO2 Debatte aller Orten
    Antwort #188: April 11, 2007, 08:26:52
    Ich nehme an, Indien wird wachsen.

    was meinst Du genau?

    Indien als Land?
    Die Inder als Menschen?
    Die Wirtschaft und Industrie der Inder?
    _______
    "Die Mutter der Dummen ist immer schwanger!" (Afghanisches Sprichwort)
    Re: CO2 Debatte aller Orten
    Antwort #189: April 11, 2007, 20:49:40
    Ich nehme an, Indien wird wachsen.

    was meinst Du genau?

    Indien als Land?
    Die Inder als Menschen?
    Die Wirtschaft und Industrie der Inder?
    Na, wenn es um den CO2-Austoß geht, dann kann es sich nur um Indien als "Ganzes" handeln. Es wird sowohl in der Gesellschaft, als auch industriell und wirtschaftlich wachsen.

    Außer Indien werden dies (wahrscheinlich) auch ein paar andere Länder machen. China wäre da gerade so ein Kamerad, den ich ich aus persönlicher Erfahrung aus unserem Konzern heranziehen könnte. Die derzeitigen Planungen und bewilligten Investitionen übertreffen bei Weitem alles, was man für deutsche Standort bisher bewilligt hat.
    Re: CO2 Debatte aller Orten
    Antwort #190: April 13, 2007, 22:26:49
    Heute im Radio (WDR2):

    Nachdem ein neues Kraftwerk der RWE an das Netz gegangen ist, warten wir vergeblich, dass RWE ihr Versprechen einlöst, andere Kraftwerkblöcke abzuschalten, da diese bereits 50 Jahre alt sind.
    Die Kraftwerke am Niederrhein pusten im Jahr ca. 100 Mio. Tonnen CO2 in die Luft und die RWE weigert sich die alten Blöcke abzuschalten.

    Die Politik ist entrüstet, da man damals eine !mündliche! Absprache mit dem Energieriesen getroffen hatte. Die Freigabe für den Bau des neuen Kraftwerks war !mündlich! an die Abschaltung der alten Blöcke gekoppelt. Nun steht man da, ohne rechtliche Handhabe und RWE macht 'ne lange Nase.

    Nun, das ist wieder ein Beweis mehr für mich, dass Industrie und Politik uns komplett verarschen. Der Sprecher im Radio sprach mir aus der Seele, als er meinte, wir würden über ein Verbot von normalen Glühbirnen nachdenken, wir wollen für den Bürger den Kraftstoff so teuer machen, dass er sich eine Fahrt überlegt und dort seuchen 100 Mio. Tonnen von dem "bösen" Gas im Jahr in den Himmel.

    Re: CO2 Debatte aller Orten
    Antwort #191: April 15, 2007, 21:43:00
    (Habe den Thread zugegebenermassen nicht lückenlos verfolgt. Verzeihung, wenn es schon erwähnt worden sein sollte.)

    Habe eben von einer für mich neuen Technologie gelesen, über die man sich in diesem Thread freuen dürfte: das mit Druckluft betriebene Auto. Die Fahrleistungen sind zwar nicht so beeindruckend: 30 PS, 0 - 100 km/h in 15 Sekunden, Höchstgewschwindigkeit 130 km/h; Reichweite immerhin 300 km und eine Tankfüllung soll nur zwischen 3 und 5 Euro kosten. Hört sich gar nicht so übel an. Die Preisvorstellungen beginnen bei etwa 8000 Euro.

    Der (bei der Kompression der Luft) generierte CO2 Ausstoss solle etwa 1/4 des Ausstosses eines Autos mit Verbrennungsmotor betragen.

    Und anscheinend ist die Technologie eigentlich bereits serienreif. Zumindest bei zwei Herstellern:
    www.apt.ag  und www.mdi.lu
    _______
    Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
    Re: CO2 Debatte aller Orten
    Antwort #192: April 15, 2007, 22:02:50
    Der (bei der Kompression der Luft) generierte CO2 Ausstoss solle etwa 1/4 des Ausstosses eines Autos mit Verbrennungsmotor betragen.

    Die Luft fungiert ja nur als Energiespeicher.
    Man muss ja irgendwie die Luft aufladen und da braucht man wieder Energie.
    Genausgut könnten man ein Auto bauen, dass seine Energie aus einer Federkonstruktion bezieht.

    Ein Satz auf der Seite von APT stimmt mich nachdenklich

    ...Energiequelle Luft
    Die Energiequelle die nie versiegt....   ???

    Jochen
    « Letzte Änderung: April 15, 2007, 22:07:09 von Jochen »
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    Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.
    Re: CO2 Debatte aller Orten
    Antwort #193: April 15, 2007, 22:10:24
    Man muss ja irgendwie die Luft aufladen und da braucht man wieder Energie.
    Ja klar. Darum steht ja da in Klammern: bei der Kompression der Luft

    Zitat
    Genausgut könnten man ein Auto bauen, dass seine Energie aus einer Federkonstruktion bezieht.

    Ja, nur wäre es dann wohl doch etwas mühsam, wenn Du das Auto alle paar Kilometer wieder aufziehen müsstest.
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    Re: CO2 Debatte aller Orten
    Antwort #194: April 15, 2007, 22:15:40
    Ja, nur wäre es dann wohl doch etwas mühsam, wenn Du das Auto alle paar Kilometer wieder aufziehen müsstest.

    Man könnte sich ja ein Feder-Modul vorstellen, welches nur ausgetauscht wird, analog wie beim Tanken.
    Und das Feder-Modul wird natürlich beim Bremsen wieder aufgezogen.

    Jochen
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