Wie schon irgendwo gesagt, mache ich nun meinen kleinen "Erfahrungsbericht" mit (X)Ubuntu. Da mein TiPB ja leider an das Kabel gefesselt ist, habe ich von meinem Vater einen (ur)alten Dell Latitude für die Zeit, bis ich einen neuen Mac kaufe, bekommen. Das Gerät ist 4 Jahre alt - so wie mein TiPB - und bisher dachte ich, dass es eigentlich recht gut in Schuss sei. Weit gefehlt.
Da ich die Faxen dicke von Windows (2000) hatte, entschied ich mich für Linux. Gut, ich habe bisher mit Linux nicht viel zu tun gehabt aber irgendwann muss man sich mit dem Pinguin auch beschäftigen

. Die Wahl, welche Distri ich nehmen sollte war schon von Anfang an schwer. Eigentlich wollte ich ein reines Debian nutzen und dort dann GNOME, KDE oder Xfce installieren aber dann stellte ich fest, dass mit (X)(K)Ubuntu es sowas ja schon fertig gibt. Also ging ich in die Uni an die Brennstation und brannte mir 3 CDs, jeweils mit Ubuntu, Kubuntu und Xubuntu. Für die, die es nicht wissen: Die 3 Varianten unterscheiden sich eigentlich nur darin, welchen Manager sie nutzen der das GUI anzeigt.
Also steckte ich die Ubuntu-CD hochmotiviert in den Dell hinein, ganz gespannt, was wohl passieren würde. Ubuntu startete und fragte mich, ob ich es installieren wollte. Ich bejate dies und die Instalation fing an. Das erste Problem fing bei der Zeiteinstellung an. Leider stürzte jedes mal der Installer ab, wenn ich versuchte meine eigene Zeiteinstellung (Uhrzeit, Zeitzone...) zu verwenden. In dem Wissen, dass ich die Zeiteinstellung auch wann anders ändern könne entschied ich mich die Zeiteinstellung zu lassen und einfach weiter zu machen. Dann, nach langem warten, startete endlich das Partitionierungsprogramm. In meiner Unwissenheit machte ich natürlich den ersten Fehler: Ich vergaß die Swap-Partition. Ubuntu meldete mir dies nicht sondern erst beim erfolglosen Bootversuch bekam ich die freudige Mitteilung, dass leider meine Swap-Partition nicht gefunden werden konnte. Also noch mal von Vorne. Sehr sinnig ist die Tatsache, dass wenn der Computer eine Internetverbindung via DHCP bei der Instalation hat, dass er anfängt allerlei Dinge herunter zu laden, insbesondere Sprachpakete. Er lädt zig MB an Sprachpaketen herunter, die er dann alle einfach am Ende der Instalation einfach wieder löscht. Das entspricht fast der Microsoft-Logik. Erstmal stundenlang herunterladen, dann später das downgeloadete wieder löschen...
Da ich eine PCMCIA-WLAN-Karte für den Dell besitze, da dieser leider kein internes WLAN hat, fragte ich mich, ob ich dafür Treiber installieren müsste. Da die Karte aber einen Atheros-Chipsatz besitzt - im Übrigen scheint der Atheros-Chipsatz sowas wie der Heilige Gral der PCMCIA-Karten unter Linux zu sein - bringt Ubuntu netterweise den Treiber gleich mit.
Bei der zweiten Instalation vergaß ich die Swap-Partition nicht und das System funktionierte. Voller Elan fuhr ich in die Uni um die 250 MB an Softwareupdate dort herunter zu laden. Meine Internetverbindung "zu Hause" erlaubt mir maximal 64 kB/s an download und in der Uni quasi unlimitiert. Einmal hatte ein Download über 5 MB/s

. Da man bei uns nur mit einem VPN-Tunnel ins WLAN kommt, musste ich erstmal den VPN-Client installieren. Dazu installierte ich den Cisco-VPN-Client und scheiterte schon gleich bei einer "relativ einfachen" Frage des Instalationsprogramms, ob der Kernel als Binary vorliegen würde. Der Cisco-Client verändert den Kernel, deswegen braucht er ihn als Binary. Als ich dann noch ein Konfigurationsfile verändern sollte, war es völlig aus und ich war nicht in der Lage mir zu Helfen. Also ging ich zu den Systemadmins die mir "freudig" halfen, vor allem weil sie nix besseres zu tun hatten als mir zu helfen. Leider gelang es ihnen auch nicht die Einstellungen richtig zu machen - was vermutlich an deren Motivation mir zu Helfen lag - und sie dann zu mir sagten: "So, macht dieses und jedes und dann sollte es funktionieren". Da mein System leider abstürzte, musste ich es leider via "Powerbutton lang drücken" ausschalten. Wer schon mal mit seinem Mac kämpfen musste, wird das kennen

. Nach einem Reboot wurde leider die WLAN-Karte nicht mehr erkannt. Also setzte ich mich an einen Rechenzentrums-PC (auch mit Linux) und fing an im INternet nach einer Lösung zu suchen. Ich fand leider keine, weswegen ich um 23:30 traurig nach Hause fuhr. Zu Hause installierte ich Ubuntu neu, in der Hoffnung, dass es dann funktionieren würde. Leider weit gefehlt. Zusätzlich sah ich, dass er das System nicht wirklich neu Isntalliert hatte, da er anscheinend vergessen hatte zu formatieren. Da es aber schon 4 Uhr morgens war, entschied ich mich schlafen zu gehen. Gegen 10 Uhr wachte ich auf, machte mich fertig und fuhr erneut in die Uni um dort dann das Problem mit Hilfe von Leuten im IRC zu lösen. Den ganzen Tag saß ich als blöde rum, installierte irgendwelche Treiber, Software usw. Nichts funktionierte. Das Syslog erzählt mir immer was von einem "HAL Status 14" doch leider war eine Suche nach gleichnamiger Fehlermeidung bei Google äußerst unergiebig. Da ich gerne auch diese tollen Desktops mit den irren 3D-Effekten haben wollte (die sind unter Linux bei weitem netter als unter OSX, dafür aber auch viel kitschiger, zumindest mit Beryl), entschied ich mich den ATI-Treiber (eine Radeon 7500 Mobile werkelt in dem Dell) zu installieren. Leider klappte dies nciht und das System war quasi nicht mehr bootfähig. Man sollte schon halt wissen was man tut, wenn man an den Systemfiles direkt rumeditiert und nicht wie ich, der dann mal auf "gut Glück" da am rumbasteln ist. Gegen abend fuhr ich wieder nach Hause, legte mich ins Bett und schlief ein mit dem Gedanken: "So schwer kann es doch nicht sein diese blöde WLAN-Karte unter Linux zu nutzen, wenn es schon unter Win funktioniert".
Am dritten Tag wachte ich auf, mit dem Gedanken: "So, heute wirst du es schaffen diese blöde WLAN-Karte zum laufen zu bekommen". Also wieder in die Uni gefahren. Vor Ort merkte ich, dass leider Sonntag war und die Uni Sonntags typischerweise leider geschlossen ist. Also wieder zurück nach Hause um dort dann mal Xubuntu zu probieren. Die Instalation klappte auch ohne Probleme. Da ich in den Tagen vorher gelernt hatte, wie man Linux zu behandeln hat und was für tolle Features wie z.B. apt-get es bietet war ich in der Lage alles zu installieren und einzurichten wie es sollte. Selbst die WLAN-Karte funktionierte. Selbst eine Alternative zu dem besch....eidenen Cisco-Client fand ich (diese gibt es sogar für den Mac) und sie heißt VPNC. Sie ist bedeutend einfacher zu konfigurieren und auch sonst viel angenehmer.
Am Montag fuhr ich freudig in die Uni, da ja vermeintlich alles funktionierte. Dort angekommen funktionierte die WLAN-Karte schon wieder nicht, mit der bekannten "HAl Status 14"-Meldung. Ich bekam einen einneren Wutanfall und fuhr wieder nach Hause. Zu Hause angekommen sagte ich: "Es kann echt nicht wahr sein, dass ich anscheinend zu blöde bin Linux zu nutzen.". Als ich dann feststellte, dass es quasi keine Möglichkeit gibt meinen Drucker zu nutzen war ich fertig.
Mit diesen Worten installierte ich Windows 2000 neu, in dem Gedanken, dass dann alles wieder funktionieren würde. Gut, man hätte weiterhin mit den Problemen von Windows zu kämpfen wie z.B. nicht funktionierender Software, Systemabstürzen usw. aber dafür mit funktionierendem WLAN. Nach einer Windows-Instalation, incl. der Treiberinstalation und bestimmt 40 mal hoch- und runterfahren war Windows endlich neu aufgesetzt. Ich installierte die WLAN-Karte, welche auch auf Anhieb funktionierte. Also zurück in die Uni um dort dann die großen Software-Downloads zu machen.
Dort angekommen steckte ich die WLAN-Karte rein, machte die Softwareupdates und alles schien zu funktionieren. Leider - oh Wunder - stürtzte das System ab und die WLAN-Karte funktionierte wiederum nicht, diesmal mit einem "Code 12". Also brach ich die Suche ab und fuhr wieder nach Hause. Zu Hause mit funktionierendem, wenn auch sehr langsamen Internet, war ich in der lage herauszufinden, was denn der Fehler sei. Es ist eigentlich recht einfach: Das Mainboard ist ein Intel-Mainboard, welches die IRQs an die System selbstständig vergibt. Nun ist es so, dass der IRQ 9 dafür zuständig ist, dass die IRQs 17 bis 23 angesprochen werden. Leider vergibt das System schon ohne zusätzliche Hardware an 6 verschiedene Geräte je einen IRQ, sprich der IRQ 9 ist quasi belegt. Nun kommt die WLAN-Karte dazu und das System vergibt wieder den IRC 9. Dies funktioniert natürlich nicht, da schon 6 von 6 Geräten mit dem gleichen IRQ angemeldet sind. Mit anderen Worten: Die WLAN-Karte funktioniert nicht. Auch die deaktivierung eines der 6 Geräte funktioniert nicht, da sich das Mainboard pber jegliche Einstellung drüber hinwegsetzt und das Gerät einfach wieder aktiviert. Manchmal funktioniert es und die WLAN-Karte bekommt einen "freien" IRQ zugewiesen.
Nun sitze ich hier, mit dem Wissen, wo das Problem liegt, mit Windows 2000 und bin nicht in der Lage das Problem zu beheben, außer eben solange die WLAN-Karte rein und rauszustecken, bis es zufällig mal funktioniert. Zusätzlich muss ich mich mit Win 2000 rumärgern auch mit de Wissen, wie schön es doch unter Linux funktionierte - die WLAN-Karte mal ausgenommen. Leider habe ich keinerlei Motivation mehr das System erneut aufzusetzen um dann Linux zu nutzen.
Ich sehe mich dem 17. Mai entgegen, dann wann ich bei Apple im Online-Store auf "Kaufen" klicke und mir dann ein neues MacBook bestelle, was keinerlei dieser Hardware-Probleme haben wird. Das OS wird wunderbar funktionieren, die 3D-Effekte sind auch mit dabei und es macht einfach nur Spaß das Gerät aufzuklappen und zu arbeiten. Eben so, wie ich es vom TiPB gewohnt bin.
Für die, die wissen wollten warum gerade der 17. Mai: Am 17. Mai 2003 habe ich mir mein TiPB gekauft. Also möchte ich gerne versuchen mir meinen nächsten mobilen Mac an dem gleichen Datum, bloß ein paar Jahre später zu kaufen. Sollten dann noch nicht die neuen MBs raus sein, muss ich dann wohl noch ein bisschen warten und falls sie dann schon draußen sein sollten, muss ich mit mir kämpfen, noch bis zum 17.05. zu warten

.
Was ich aus der kurzen Linux-Sache mitnehme: apt-get ist mit der Paketverwaltung so ziemlich die genialste Erfindung die ich in Sachen Instalation von Software bisher gesehen habe. Schade, dass es sowas nich auch beim Mac gibt

.