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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #90: April 02, 2007, 20:13:26

Florian

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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #91: April 02, 2007, 21:11:11
Also, offensichtlich werden Alben nicht teurer.
Auch behauptet Apple, man reiche allen Majors und Independents die Hand zum selben Deal.

Wenn das so stimmt und kommt, wäre der Kauf im Store wesentlich verführerischer für mich, denn 256er AAC kann ich nicht mehr von unkomprimierter Musik unterschieden, zumindest nicht unter den Bedingungen, unter denen ich sie mir anhöre. Gibt es das Album also weiterhin für 9,99$, konkurriert man schon deutlich besser mit der CD.
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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #92: April 02, 2007, 21:17:40
Ja, ich finde das einen unheimlichen Schritt in die richtige Richtung. Vor allem mit der Datenrate. Ich spiele schon mit dem Gedanken, meine bisherigen Alben mit dem Update zu verarzten.

Allerdings: Der Song soll +0,30€ teurer werden im Einzelbezug, Alben bleiben gleich. Wenn ich nun ein komplettes Album "updaten" will, muss ich dann auch nachzahlen? 8) ;)

Florian

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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #93: April 02, 2007, 21:39:38
Wieviele EMI-Alben hast Du denn, Du Mainstream-Rocker?!  ;D

Erstmal schauen, ob und wann das Ganze nach Deutschland kommt.
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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #94: April 02, 2007, 21:40:55
Ich spiele schon mit dem Gedanken, meine bisherigen Alben mit dem Update zu verarzten.

Tja, ich fürchte nur, die EMI-Alben in meiner Bibliothek lassen sich an einer Hand, womöglich gar an einem Finger abzählen.  :)

Edit: Hoppla. Da war der Flo mal wieder etwas schneller.
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #95: April 02, 2007, 21:47:30
Wieviele EMI-Alben hast Du denn, Du Mainstream-Rocker?!  ;D

Erstmal schauen, ob und wann das Ganze nach Deutschland kommt.

Ich gehe davon aus, dass die anderen Labels nachziehen (werden) müssen. Ich glaube ich habe eine Björk CD, ich nehme an, die ist von EMI... ;)
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #96: April 03, 2007, 12:38:00
EU droht Apple mit Strafe von 488 Millionen Euro SPON

Den Gesetzeshütern kann man es nicht recht machen. Verbraucherschutz ist ja in Ordnung, aber Apple wollte doch einen Store für ganz Europa. Warum sie nun die Suppe auslöffeln müssen, ist *mir* etwas unverständlich. Soll die Musikindustrie die Strafe doch zahlen. Es sind doch ihre Waren und Apple ist nur der Vertrieb.

Hier noch ein Link zu SPON (Meldung vom 02.04)
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«Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?»  (Homer Simpson)
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #97: April 03, 2007, 12:43:06
Die Umfrage beim Spiegel spricht doch eine eindeutige Sprache:

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Florian

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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #98: April 03, 2007, 13:16:58
Solche Online-Umfragen, vor allem auch wenn mit Bezug auf Apple, kann man getrost vergessen. Habe schon zig Umfragen gesehen, bei denen 80% Mac-Benutzer herauskam und vieles mehr.

Hier gibt's übrigens die Presseveranstaltung (leider nur) als Tonaufzeichnung mit einiger Musik, einem EMI-Typ und natürlich auch the  undisputed CEO champion of the world.
« Letzte Änderung: April 03, 2007, 15:36:57 von Florian »
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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #99: April 03, 2007, 19:18:59
Mir scheint, wie letztens öfters mal, das Vorgehen der EU-Kommission mal wieder etwas ... nun sagen wir mal skurril und ich glaube, ich brauche etwas Nachhilfeunterricht in Sachen EU bei dieser Story.

Ich dachte eigentlich, das Urheberrecht wäre nicht Gemeinschaftsrecht und jeder EU-Staat habe diesbezüglich eigene Regelungen. Liege ich da falsch? Die Abgeltung der Urheberrechte erfolgt doch auch auf nationaler Ebene. Ihr habt in Deutschland z.B. die GEMA, andere EU-Staaten haben eigene analoge Gesellschaften. Sind deren Tarife denn einheitlich durch die EU festgelegt? Eher nicht, oder?
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Florian

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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #100: April 03, 2007, 19:38:27
Also, daß kapiere ich auch nicht.
Es gibt ja gar keine europaweite Lizenz für Musikstücke. Vielleicht sollte man die erstmal einführen beziehungsweise gesetzlich vorschreiben, bevor man hier Bußgelder verlangt... das ist ja auch schon länger geplant.
Selbst wenn die Plattenfirmen wollten, haben sie überhaupt das Recht für den europaweiten Vertrieb von den Künstlern erworben? Das ist auch der Unterschied zu den Autos. Der Kommisar meint aber wohl, wenn man laut Musikindustrie Musik klauen kann wie ein Auto, muss man sie auch so kaufen können, oder was weiß ich...
Wird aber eh nicht kommen, diese Bußgeld, da bin ich mir ziemlich sicher das hier schon bald auffallen wird, was wieder für Blödsinn lanciert wurde.
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mbs

Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #101: April 03, 2007, 21:49:01
Zitat
Ich dachte eigentlich, das Urheberrecht wäre nicht Gemeinschaftsrecht und jeder EU-Staat habe diesbezüglich eigene Regelungen.

Im Prinzip ja. Es gibt allerdings schon die EU-Rahmenrichtlinien 93/98/EEC und 2001/29/EC.

Zitat
Die Abgeltung der Urheberrechte erfolgt doch auch auf nationaler Ebene.

"Abgeltung der Urheberrechte" ist ein weiter Begriff. Ein Urheber entscheidet alleine, welche Rechte zur Nutzung seines Werkes er wem gibt und erteilt dabei Verwertungsrechte an andere. Solche Verwertungsrechte sind z.B. Vervielfältigungsrechte und Aufführungsrechte.

Zitat
Ihr habt in Deutschland z.B. die GEMA

Verwertungsgesellschaften wie die GEMA können sich auf Wunsch des Urhebers um die Verwertungsrechte kümmern und ihn entsprechend vertreten. Dies hat besonders dann Vorteile, wenn es um die öffentliche Verwertung eines Werkes geht, z.B. die Aufführung, das Senden im Rundfunk oder die Bereitstellung in Bibliotheken, also in den Fällen, wo der Urheber normalerweise nicht mehr selbst ermitteln kann, wer der eigentliche Nutzer (hier: Hörer) des Werkes ist. Das wird (in Deutschland) durch das Urheberrechtswahrnehmungsgesetz geregelt. Die GEMA verwertet die Rechte für deutsche Urheber musikalischer Werke bezüglich der Wiedergabe in der Europäischen Union.

Das ist zunächst mal vom Handel mit Vervielfältigungsstücken und Tonträgern unabhängig. Ein Urheber erhält sowohl von der GEMA Geld für die Verwertung, aber auch "direkte" Einnahmen durch den Verkauf von Vervielfältigungsstücken über seinen Musikverlag.

In dem Kartellverfahren geht es darum, dass europaweit agierende Firmen Maßnahmen getroffen haben, den freien innergemeinschaftlichen Handel zu behindern. Dass es hierbei um den Handel mit Vervielfältigungsstücken urheberrechtlich geschützter Werke geht, ist "Zufall". Die Verwertungsgesellschaften haben damit meines Wissens gar nichts zu tun. Und wenn doch, ist das der EU egal, denn sie hat ja (wie von Florian erwähnt) vor 2 Jahren schon die "Europäisierung" der Verwertungsgesellschaften gefordert.

Zitat
Selbst wenn die Plattenfirmen wollten, haben sie überhaupt das Recht für den europaweiten Vertrieb von den Künstlern erworben?

Das ist natürlich vom Vertrag mit dem Urheber abhängig, aber ich gehe davon aus, dass die "großen 4" in der Regel sogar die Rechte für den weltweiten Vertrieb erwerben, wenn sie direkt mit dem Künstler verhandeln. Lässt sich der Urheber durch eine Verwertungsgesellschaft vertreten, dann ist es wohl so, dass die Plattenfirmen tatsächlich mit den einzelnen nationalen Gesellschaften verhandeln.

EDIT: Differenzierung zwischen öffentlicher und sonstiger Verwertung korrigiert.
« Letzte Änderung: April 03, 2007, 22:17:53 von mbs »
Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #102: April 03, 2007, 22:21:45
Die Verwertungsgesellschaften haben damit meines Wissens gar nichts zu tun.

Ja, das war mir soweit klar. Ich hab mich da wohl ungeschickt und undeutlich ausgedrückt. Meine Argumentation sollte nicht primär darauf hinaus laufen, dass die Verwertungsgesellschaften direkt etwas damit zu tun hätten. (Obwohl sie dies in der Schweiz tatsächlich hat, wenn es um Downloads geht. Und darum geht es ja, und nicht um Tonträger. Zumindest im Fall von Apple. Wie das bei Euch bei Downloads ausschaut, weiss ich nicht.)

Mir ging es um die Analogie. Die Verwertung der Aufführungen erfolgt, sogar gesetzlich so vorgesehen, ja national. Man will nun also im Prinzip der MI verbieten und sie sogar dafür bestrafen, dass sie bei der "Verwertung" in Form von Tonträgern das selbe tut, wie die staatlich beauftragten Organe bei der Verwertung von Aufführungen. Das finde ich persönlich schon, wenn nicht gar stossend, so doch reichlich skurril.
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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #103: April 03, 2007, 22:59:37
Die provokative Fragerei liesse sich auch noch in eine andere Richtung fortsetzen: Wenn die EU-Kommission also der Ansicht ist, ein Bewohner Deutschlands sollte seine Musik auch z.B. in einem französischen Online-Shop herunterladen können dürfen, wie schaut das dann mit Online-Shops in anderen Ländern aus? Will die EU-Kommission die EU urheberrechtsmässig als eine einzige Nation betrachten und das Urheberrecht "verbinnenmarktisieren"? Müsste es in diesem Fall nicht auch vereinheitlicht werden? (Was eine Aufgabe der Mitgliedstaaten und nicht der MI wäre.)
Oder will die EU-Kommission der MI generell verbieten, ihren Kunden extranationale Downloads zu verbieten? Das hiesse dann auch Downloads aus Nicht-EU Ländern, wenn nicht der Binnenmarkt sondern generell die Extra-Nationalität ins Feld geführt würde. Das hiesse dann auch, um milde anzufangen, Downloads aus Schweizer Shops. Und wir steigern noch etwas, das hiesse dann auch Shops, die nach russischem Recht funktionieren. Sites also, die ich hier in einem deutschen Forum gegenwärtig noch nicht einmal erwähnen darf, wenn ich das Forum nicht in Schwierigkeiten bringen will.
Ich habe da einfach so meine Zweifel, dass die EU-Kommission wirklich weiss, was sie will. Und falls sie weiss, was sie will, ob sie das auch konsequent bis zum Ende durchgedacht hat.
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Florian

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Re: Der Chef schreibt "Thoughts on Music" ...
Antwort #104: April 18, 2007, 22:15:33
Jetzt  gibt es im US-Store schon Alben für 7,99$. Damit ist der Einheitspreis Geschichte und wenn das sich durchsetzen sollte, wären die DRM-freien Alben doch teurer.
An sich ist ja jede Abweichung nach unten schön, aber irgendwann wird's wahrscheinlich auch nach oben gehen, wie die Plattenindustrie sich das immer schon wünscht.
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